Doors schrieb:Ich kann mich noch gut an meine Kinderzeit erinnern, als absolut keine Lebensmittel weggeworfen wurden, weil man es eben nicht so dicke hatte und die Eltern Hunger in Kriegs- und Nachkriegszeiten noch in den Knochen hatten.
Ja, prinzipiell ist es ja auch Wahnsinn, wie viele Dinge einfach "unkonsumiert" auf dem Müll landen.
koef3 schrieb:Ja, meine Vorgehensweise eignet sich natürlich für den urbanen Raum (bzw. Trabantenstädte oder unmittelbare Vororte), auf dem Land sieht es düster aus, sobald eine Bahnlinie und Bus entweder viel zu weit entfernt sind oder schlicht nicht existieren (ein Bus 3x am Tag zähle ich mal als "nicht existent")...
Ich denke, das eigene Verhalten ist sehr von Finanzen, Einstellungen, persönlichen Gegebenheiten abhängig. Wir haben hier auch Leute, die es sich leisten können, beim Biokäsestand auf dem Wochenmarkt für 9€ für 100g einen Biokäse zu kaufen, wo der Kuh bestimmt allabendlich ein Schlaflied gesungen wurde ....
Und prinzipiell - wenn ich mich in meinem Hausstand umschaue, besitze ich viele Dinge, die "nice to have" sind, aber für mein Überleben natürlich völlig unnötig - das geht bestimmt vielen Leuten so und ist Teil der Gesellschaft. Jeder Mensch produziert CO2, der eine mehr, der andere weniger - manchmal halt aus Gründen, die man persönlich nachvollziehen kann und manchmal nicht ... das macht ja auch das Thema des Threads aus.
koef3 schrieb:Noch ein Grund, anderen Dinge wie den PKW nicht madig zu machen - ich bin ziemlicher Gegner von Verbrennern, aus verschiedenen Gründen, aber ich weiß dass einige auf den PKW (gerne auch älteren Baujahrs) schlicht angewiesen sind um den ganz normalen Alltag zu bestreiten. Daher halte ich mich mit der kritik an der deutschen Autozentrierten Verkehrspolitik durchaus zurück und verurteile nicht den, der jeden Tag dutzende Kilometer mit dem PKW zur Arbeit fährt...
Ja, wobei ich da überlege, ob es da keine politischen Interventionsmöglichkeiten gäbe ... also z.B. die Grunderwerbssteuer aussetzen, wenn man nachweislich näher an den Arbeitsplatz zieht und etwas Vergleichbares für Mieter. Bei uns auf den Dörfern ist es inzwischen so, dass der Wohnort an sich bei der Vergabe der Kindergartenplätze keine Rolle spielt. Meine Schwester (zwei Kinder) wohnt hier im Dorf (zwei Häuser neben dem Kindergarten) und hat einen Platz im Nachbardorf zugeteilt bekommen - so fährt sie nun am Tag 20km (4x 5km). Das finde ich ein Unding (v.a. fährt da auch kein Bus oder so ....). Ihr stinkt es auch total - die Kinder haben sich aber nun eingelebt, also möchte man nun auch nicht wechseln.
Das Ungleichgewicht kam übrigens daher, dass es bei uns im Dorf ein Neubaugebiet gibt und die Leute da eben fast alle zeitgleich Kinder bekamen und die Kapazitäten des örtlichen Kindergartens dann nicht mehr ausreichten - so fand eine "Umverteilung" statt - das wird sich auch durch die gesamte Schulzeit ziehen ... ich finde, da müsste es elegantere Regelungen geben.