Braucht man es wirklich?

suscat schrieb:wo der Müll gewogen wird.

Müll wird doch überall gewogen, bzw. nach m3 abgerechnet. Außer bestimmte Müllsorten, die man kostenlos abgeben kann (wobei die Kosten trotzdem in der Müllpauschale für den Haushalt drin ist).

suscat schrieb:solche Dinge wie Mülleimer in die Luftsprengen oder anderweitig seinen Frust daran auslassen.

Das kommt natürlich noch dazu. Und wenn dann die Behörden auch noch Eigentore schießen, wie bei uns, wo man jetzt große Kartons nicht mehr mit der Papiertonne mitnimmt, und sogar Mülltonnen, die nicht mit dem Griff zur Straße abstellt wurden, voll stehen läßt, kann ich mir eine gewisse Wut sogar erklären.

suscat schrieb:wenn das Abgeben schwierig oder mit Kosten verbunden ist.

Beim Kaufen sitzt das Geld seltsamerweise immer locker, volle Flaschen in die Netur zu schleppen ist anscheinend auch nicht anstrengend, aber die leeren müssen vermutlich das 3-fache wiegen und bei der Abgabe muß man wohl auch ne Strafe zahlen, sodaß man sie nicht wieder mitnehmen kann...

AlteTante schrieb: Sehe ich genauso. Ich bin so erzogen wurde, dass niemand anderer durch mich unnötig beeinträchtigt werden sollte. Meinen Müll in fremden Tonnen zu entsorgen, wäre eine unnötige Beeinträchtigung.
Wenn dagegen ein Nachbar eine Zeitung in meine Papiertonne tun würde, weil seine eigene übervoll ist, würde mich das nicht stören (Lesestoff für umsonst). Es kommt eben immer darauf an, was und wo.

Ja, dann schleppt man es halt kilometerweise mit. Ich wandere ja gerne - da nimmst du dein Geraffel ja auch wieder mit (Mandarinenschalen, etc. und was du sonst dabei hast). Das mit der Hundetüte geht sicher auch. Wenn mich mein Nachbar mit den Windeln fragt, dann sagen wir natürlich auch immer ja ...

AlteTante schrieb:Das Problem "wohin mit dem Hundekot und anderem Müll?" wäre aber vielleicht nicht so groß, wenn es mehr öffentliche Mülleimer gäbe. Anfang der 80er Jahre gab es in unserer (kleinen) Stadt noch Mülleimer an jeder Ecke. Heutzutage kann man froh sein, wenn man überhaupt noch einen sieht. Die Städte finden es wohl billiger, den Müll aus den Büschen hervorzuklauben.

Das stimmt - bei uns waren die oft Opfer von Vandalismus. Ich habe aber ohnehin den Eindruck, dass an so "kleinen" Sachen viel gespart wird. Bei uns gab es früher z.B. so richtige Blockbuswartehäuschen (mit Mülleimer). Die fielen dann alle irgendwann einem Designschnickschnack zum Opfer, der bei unseren Wintern dafür sorgt, dass jeder ordentlich nass und kalt wird. Dafür schlafen keine Obdachlosen mehr drin (was nie ein großes Problem war, ich glaube, Obdachlose sind mehr in städtischen Gebieten).

AlteTante schrieb:Ich trinke auch gern Leitungswasser, und auf einen Sprudelmax kann ich verzichten, um mal wieder zurück zum Threadthema zu kommen.

Ja, gerade im Getränkebereich gibt es viele "komische" Dinge, die kein Mensch braucht (meiner Meinung nach). Ich mag Wasser und Tee. Das haben wir unseren Kids so bei gebracht und sparen Unmengen an Müll, Schlepperei und Geld.

dieLara schrieb:Ja, dass stimmt. Ich wohne ja irgendwo im Nirgendwo- und bin unheimlich viel mit den Hunden im tiefen Wald unterwegs- jeden Tag. Monatelang begegne ich dabei keiner Menschenseele- generell kann ich meine Begegnungen mit Menschen in den Jahren von 2011-2019 (seit Corona treffe ich tatsächlich häufiger Menschen) an zwei Händen abzählen.
Eines Tages bin ich jedoch im tiefsten Wald, auf einem völlig zugewachsenen Weg einem weißen Lieferwagen begegnet, aus dem zwei Männer mit Schaufeln jede Menge Bauschutt in den Wald schaufelten.
Sie waren sehr erschrocken mich zu sehen, ich war aber auch sehr erschrocken, denn damit rechnet man wirklich nicht. Außerdem war mir sofort klar, dass ich hier gerade Zeugin einer kriminellen Handlung geworden bin. Null Handyempfang, zwei Kerle mit schweren Schaufeln... Ich bin freundlich grüßend vorbei gelaufen und habe eigentlich jeden Moment damit gerechnet, gleich von hinten die Schippe auf den Kopf zu kriegen! Wie man sehen kann, ist nichts passiert- auch das Kennzeichen konnte ich mir nicht merken- aber es zeigt, wie viel Schindluder mit der Beseitigung von Müll getrieben wird.

Wenn Du Hunde dabei hast, kannst Du Dich auch was trauen, oder sind das nur Fußhupen? ;)
Aber ich wäre wohl auch erstmal freundlich grüßend vorbei gegangen, wäre dann mit dem Handy zurück geschlichen und hätte mal ein Foto mit Autonummer und Müll gemacht und wäre abgezischt. Hab allerdings auch nen Schäferhund dabei ;)
Aber ich würd schon gern mal solche A....löcher erwischen und anzeigen. Wegen ner Bierflasche nicht, die nehm ich mit, aber ne Ladung Bauschutt oder Haushaltsmüll, das geht gar nicht :(

@Vomü62
Mir ist schon bewusst, dass die Müllabfuhr Geld kostet.
In einigen Nachbargemeinden hatten die dann eine ganz tolle Idee - der Müll wurde wirklich immer aktuell gewogen . Die Mülltonnen hatten dann sogar Schlösser dran.

Das führte sehr schnell auf allen umliegenden Parkplätzen mit Mülleimern zu einem ziemlichen Chaos. Da gab es jede Menge Menschen, die meinten wenn sie beim Müll 1 Euro sparen und dann für 2 Euro Sprit verfahren um dies zu erreichen - wäre das ein super Sparmodell.

suscat schrieb:Das führte sehr schnell auf allen umliegenden Parkplätzen mit Mülleimern zu einem ziemlichen Chaos. Da gab es jede Menge Menschen, die meinten wenn sie beim Müll 1 Euro sparen und dann für 2 Euro Sprit verfahren um dies zu erreichen - wäre das ein super Sparmodell.

Wir wohnen nicht weit von der Schweizer Grenze und früher fuhren bei uns viele "in die Schweiz zum Tanken" - gleiches Prinzip. Das mit dem Müll kenne ich auch von meiner Unistadt. Die gesamte Müllpolitik ist halt auch verfahren - gerade mit einer eher grünen Landesregierung (BW) erwartet man ja eigentlich, dass die darauf focussieren, dass es weniger Müll gibt ... aber da tut sich gar nichts.

Was es definitiv nicht braucht sind Leute, die einem moralisierend eigene Bedürfnisse und Dinge madig machen und den Nutzen absprechen wollen, mit dem allgegenwärtigen Argument "Umweltschutz"

Wer etwas nicht braucht oder nicht will, ok - dann akzeptiert auch wenn andere sich wegen eigenen Anforderungen und Bedürfnissen Dinge anschaffen, die man selbst vielleicht nicht braucht. Irgendjemand hier hatte sich fürchterlich über E-Scooter beschwert und meinte "ich gehe nur zu Fuß" - ok, lauft mal entspannt 7 km in 30 min weil es keinerlei Alternative an ÖPNV zum Zielort gibt und ihr keine Lust habt deswegen nen Termin zu verpassen - und Fahrrad in einer vollen Straßenbahn mitnehmen macht jetzt auch nicht so wirklich Spaß weil das dann plötzlich auch asozial ist und man den Leuten Platz wegnehmen würde

Daher - hab meinen E-Scooter immer dabei, auch cool wenn man Umleitungen fahren muss oder man spontan umplant um sich mit jemandem zu treffe o.ä.

Ich kaufe zum Beispiel IT-Komponenten und Unterhaltungselektronik fast nur gebraucht (einerseits wegen Preis und Umweltschutz, plus um Unternehmen nicht für dubiose Geschäftspraktiken zusätzlich mit meinem Geld zu belohnen). Gehe aber trotzdem nicht hin und reibe anderen Leuten unter die Nase, dass es ja total schlimm sei sich Dinge neu zu kaufen - einfach leben lassen - Sinn für das wesentliche wird in aktuellen Zeiten schon noch kommen

Obwohl mein Volvo-Fossil die 220 noch schafft, fahre ich meistens nicht schneller als 130. Sonst treibt mir die Spritverbrauchsanzeige des Bordcomputers die Nackenhaare in die Höhe.

Mit dem Cayenne meiner Frau darf es gern mal schneller sein. Linke Spur frei! Kost' ja nicht mein Geld. Scheiss auf Öko. Ich verfeuere den Spritbedarf eines Leo II im schweren Gelände.

Dafür pflanz' ich als Ausgleichsmassnahme noch mal ein Apfelbäumchen. :D

Doors schrieb:Dafür pflanz' ich als Ausgleichsmassnahme noch mal ein Apfelbäumchen. :D

Ich weiß, das soll n Scherz sein, aber da steckt was wahres drin - mancher kauft Technik nur gebraucht ein, oder geht in Unverpacktladen, betreibt Upcycling oder oder oder...

Und genau deswegen sollte ein jeder sehr vorsichtig sein, sich über die Dinge und Handlungen anderer zu mokieren wie hier im Thread leider gelegentlich geschehen, denn keiner weiß wie sein gegenüber in Sachen Umweltschutz, Müllvermeidung und Konsum handelt und welche Ausgleiche er schafft.

Ich hab kein Auto (ok, Führerschein bald) und hab auch nicht vor mir eins anzuschaffen - wozu auch - ÖPNV+E-Scooter regelt eigentlich alles, Straßenbahn und Busse in alle Richtungen sind 10 min zu fuß (3 min E-Scooter) entfernt. Selbst bei schlechtem Wetter geht das. Gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, und unpassende Fahrzeuge :D

koef3 schrieb:Ich hab kein Auto (ok, Führerschein bald) und hab auch nicht vor mir eins anzuschaffen - wozu auch - ÖPNV+E-Scooter regelt eigentlich alles, Straßenbahn und Busse in alle Richtungen sind 10 min zu fuß (3 min E-Scooter) entfernt. Selbst bei schlechtem Wetter geht das. Gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, und unpassende Fahrzeuge :D

Das Thema Auto ist auch ganz arg Infrastruktur abhängig. Ich habe jahrelang in Großstädten gelebt - da ging es mit Fahrrad (öfters mal geklaut) und Bus/ Bahn super. Jetzt wohne ich in einem Dorf - da fährt schon auch ein Bus. Der ist teuer und umständlich. Daher habe ich jetzt ein Auto.

Ich denke, das Leben sind auch individuelle Entscheidungen. In die nahe Stadt sind es mit dem Auto so ca. 15 Minuten. Mit dem Bus ins Dorf 45 (er fährt natürlich nicht direkt) + die Bushaltestelle im Dorf, wo der Bus abends hält, ist nochmal über 1km von meinem Haus. Daher fällt -trotz Busverbindung- meine Wahl immer auf das Auto.

Ja, meine Vorgehensweise eignet sich natürlich für den urbanen Raum (bzw. Trabantenstädte oder unmittelbare Vororte), auf dem Land sieht es düster aus, sobald eine Bahnlinie und Bus entweder viel zu weit entfernt sind oder schlicht nicht existieren (ein Bus 3x am Tag zähle ich mal als "nicht existent")...

Noch ein Grund, anderen Dinge wie den PKW nicht madig zu machen - ich bin ziemlicher Gegner von Verbrennern, aus verschiedenen Gründen, aber ich weiß dass einige auf den PKW (gerne auch älteren Baujahrs) schlicht angewiesen sind um den ganz normalen Alltag zu bestreiten. Daher halte ich mich mit der kritik an der deutschen Autozentrierten Verkehrspolitik durchaus zurück und verurteile nicht den, der jeden Tag dutzende Kilometer mit dem PKW zur Arbeit fährt...

koef3 schrieb:Noch ein Grund, anderen Dinge wie den PKW nicht madig zu machen - ich bin ziemlicher Gegner von Verbrennern, aus verschiedenen Gründen, aber ich weiß dass einige auf den PKW (gerne auch älteren Baujahrs) schlicht angewiesen sind um den ganz normalen Alltag zu bestreiten. Daher halte ich mich mit der kritik an der deutschen Autozentrierten Verkehrspolitik durchaus zurück und verurteile nicht den, der jeden Tag dutzende Kilometer mit dem PKW zur Arbeit fährt...

Aber unverständlich sind die, die sich weiterhin gegen die Entwicklung von guten, leistungsstarken, kostengünstigen Alternativen zur Verbrennung stellen. Ich verurteile aber auch niemanden der meint sich eine Hoch-PS-Schleuder zu kaufen, da ich generell (bis auf ganz wenige Dinge) keine Menschen verurteile, aber dennoch darf man sich sagen: Wie Unnütz, kann man drauf verzichten (um beim Thread-Thema zu bleiben)

cejar schrieb:Aber unverständlich sind die, die sich weiterhin gegen die Entwicklung von guten, leistungsstarken, kostengünstigen Alternativen zur Verbrennung stellen

Ja, vermutlich der Angst geschuldet in naher Zukunft auf den stark emotionalisierten Verbrenner-PKW verzichten zu müssen

cejar schrieb:, aber dennoch darf man sich sagen: Wie Unnütz, kann man drauf verzichten (um beim Thread-Thema zu bleiben)

Ja, aber nicht öffentlich in einem Forum (meine Meinung) - immerhin hat jeder mehr oder weniger gute Gründe, das so zu tun was er für richtig hält... das ist ja das Problem, da keiner die Hintergründe kennt

koef3 schrieb:Ich hab kein Auto (ok, Führerschein bald) und hab auch nicht vor mir eins anzuschaffen - wozu auch - ÖPNV+E-Scooter regelt eigentlich alles, Straßenbahn und Busse in alle Richtungen sind 10 min zu fuß (3 min E-Scooter) entfernt.

Wieso haust du das Geld für einen Führerschein raus, wenn du dir eh kein Auto anschaffen willst. Wenn du mit dem frischen Lappen nicht direkt fährst, wo willst du die Fahrpraxis hernehmen? Wenn du dann nach lager Zeit mal meinst, ein Auto bewegen zu wollen, bist du eher eine Gefahr für dich und andere, als ein brauchbarer Verkehrsteilnehmer.

alibert schrieb:Wieso haust du das Geld für einen Führerschein raus, wenn du dir eh kein Auto anschaffen willst. Wenn du mit dem frischen Lappen nicht direkt fährst, wo willst du die Fahrpraxis hernehmen?

Beruf, Außendienst

@koef3
Ok, du schaffst dir also kein eigenes Auto an, sondern bekommst einen Firmenwagen.

Achtung, Wiederholung, bitte nicht mehr anrufen:

Wer in Nordfriesland Bahn fährt, verpasst keine Züge. Die Züge verpassen üblicherweise die Fahrgäste.
Wer sich hier mit Suizidabsicht auf die Gleise legt, der stirbt an Ennui - oder Altersschwäche.

Und Bus? Was ist ein Bus? Bei uns auf'm Land gibt's den Jahreszeiten-Bus. Einer fährt im Frühjahr, einer im Sommer...
Man soll hier schon Skelette in Wartehäuschen gefunden haben, an denen ein Fahrplan-Hinweis der Reichspost hing: Verkehr wegen Tieffliegergefahr vorübergehend eingestellt.

Doors schrieb:Wer in Nordfriesland Bahn fährt, verpasst keine Züge. Die Züge verpassen üblicherweise die Fahrgäste.
Wer sich hier mit Suizidabsicht auf die Gleise legt, der stirbt an Ennui - oder Altersschwäche.

Einfach auf die Trasse nach Sylt legen, da stirbst Du im Minutentakt.

cejar schrieb:Einfach auf die Trasse nach Sylt legen, da stirbst Du im Minutentakt.

Notfalls in eine größere Stadt mit S-Bahn-Netz, da geht die Party richtig ab.

Aber das wollen wir ja nicht

@koef3

Joa, ich meinte ja eher in Nordfriesland.

Tatsächlich ist das nicht so ein geiles Thema, da ein Kumpel von mir in meiner Jugendzeit sich hier in Hamburg vor die S-Bahn geworfen hat - nur weil er innerhalb von wenigen Tagen 2 mal ein Auto seines Vaters geschrottet hat und nach dem ersten Mal so einen Anschiss bekommen hat, das er sich das zweite Mal lieber vor die Bahn geworfen hat (es gab einen Abschiedsbrief den er zusammen mit seiner sehr teuren Musikanlage vorher noch vor das Fenster seines besten Freundes legte).

Aber wir wissen ja das dies letztlich nur eine Analogie sein soll, wie tot Nordfriesland ist (verkehrstechnisch)

nachthauch schrieb am 28.11.2020:1.000.000 Jahre altes Meersalz, welches in zwei Jahren abläuft

Auf eine zweideutige Art und Weise ein gutes Beispiel dafür wie weit sich die menschliche Realität von der Natur entfernt hat.