Grundsätzlich habe ihr ja Recht: Man sollte Experten überlassen, herauszufinden, ob schwerwiegende Symptome im Zusammenhang mit der Impfung zu sehen sind. Nun ist es aber so, dass Experten sich wohl uneinig sind, denn sonst hätten alle Länder die Astra-Impfung gestoppt oder nicht gestoppt. Ich für meinen Teil hätte nächsten Freitag meine Astra-Impfung gehabt, die ich nun um eine Woche nach hinten verschoben habe. Mir bleiben nun genau 2 Wochen, um herauszufinden , ob die Astra-Impfung ein persönliches Wagnis darstellt. Wenn ich Glück habe, finden die Experten in den nächsten 2 Wochen eine Antwort. Verlassen möchte ich mich darauf nicht, also suche ich nun auch selber. Und ich werde nun jeden Stein umdrehen und das was ich finde von allen Seiten betrachten. Das werde ich hin und wieder hier auch posten und eure Kritik ist da natürlich hilfreich, denn unter den Steinen könnte ich Mistkäfer entdecken, die sich unter der Lupe als Marienkäfer entpuppen.
amsel_1402 schrieb:Man kann eine solche Liste nicht ansehen und alles zur Nebenwirkung deklarieren.
Sondern man muss schauen: wie viele Geimpfte gibt es denn, und wie viele der gelisteten Erkrankungen wären in der normalen Bevölkerung im gleichen Zeitraum zu erwarten? Gibt es bei den Geimpften MEHR davon, dann ist es ggf. eine Nebenwirkung.
Dann versuche ich mal Ordnung zu machen, sofern das bei dieser Spontananalyse aus England möglich ist. Laut RKI werden als Nebenwirkungen der Astra-Impfung angegeben:
COVID-19 Vaccine AstraZeneca®: Die am häufigsten
berichteten Impfreaktionen in den Zulassungsstudien
waren Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle (mehr
als 60 %), Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit (mehr als 50%),
Muskelschmerzen und Unwohlsein (mehr als 40%),
erhöhte Temperatur und Schüttelfrost (mehr als 30%),
Gelenkschmerzen und Übelkeit (mehr als 20%). Häufig
(zwischen 1% und 10%) wurde über Erbrechen, Durchfall, Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie
Fieber berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1% und 1%)
traten Lymphknotenschwellungen, verminderter Appetit, Schwindel, Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und ein allgemeiner Hautausschlag auf.
Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-COVID-19-Vektorimpfstoff/Aufklaerungsbogen-de.pdf?__blob=publicationFileHier nochmal diese Nebenwirkungen tabellarisch und mit Reaktionsmeldungen der UK-Analyse versehen:
Häufig laut RKI mit mehr als 20% bis mehr als 60%:Symptom Häufigkeit UK-AnalyseDruckempfindlichkeit an Einstichstelle
Schmerzen an Einstichstelle
Kopfschmerzen ca. 24000
Abgeschlagenheit ca. 16000
Muskelschmerzen 8308
Unwohlsein ca. 8000
erhöhte Temperatur ca. 20.000 (Fieber ist da auch mit drin)
Schüttelfrost ca. 16000
Gelenkschmerzen 6317
Übelkeit
Häufig laut RKI mit mehr als 1% bis 10%Erbrechen 3777
Durchfall 2517
Rötung der Einstichstelle
Schwellung der Einstichstelle ca. 2000
Fieber
Laut RKI gelegentlich mit mehr als 0,1% bis 1%:Lymphknotenschwellung 904
verminderter Appetit ca. 2200
Schwindel ca. 6000
Schläfrigkeit
Schwitzen ca. 4000
Juckreiz 1490
Hautausschlag ca. 2500
https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/968414/COVID-19_AstraZeneca_Vaccine_Analysis_Print.pdf (Archiv-Version vom 14.03.2021)Die Tabelle ist so ungefähr zu verstehen, weil viele Symptome nochmal kleinschrittig aufgeschlüsselt wurden und ich dann überschlagen habe oder nur das Hauptsymptom genommen habe. Manche Symptome habe ich auf die Schnelle auch nicht gefunden. Man könnte aber daraus schließen, dass man sich Symptome, die öfter als 1000-mal angegeben wurden, nochmal anschauen kann, weil sie nicht unbedingt dem Zufall zuzuordnen sind oder einem normalen Auftreten in der allgemeinen Bevölkerung zuzuordnen sind.
Das wären dann noch Herzklopfen mit 1130, Bauchschmerzen mit ca. 3500, Schnupfen mit 10498, geschwollene Glieder 1172, Taubheitsgefühl mit 1413, Zittern mit 3492, Atemnot/Kurzatmigkeit ca. 1300, Schmerzen im Mund-Rachenraum 1091.
Schnupfen und Bauchschmerzen wurden wahrscheinlich nicht als Impfsymptom ausgewählt, weil das Vorkommen dem normalen Aufkommen in der Bevölkerung entspricht. Atemnot könnte man jetzt nicht auf eine mögliche Covid-Erkrankung abwälzen, aber nur 154 laut Uk-Analyse wurden positiv nach der Impfung getestet.
Ich persönlich fände Atemnot über 1-2 Tage aber auch nicht so schlimm, sofern ich daran nicht ersticke und würde das hinnehmen.
Dann zur Riechstörung, Geschmacksstörung und den Halluzinationen. Laut Uk-Angabe: Parosmie (Riechstörung) 148, Geschmacksstörung ca. 650, Halluzinationen ca. 300. Das liegt unter 1000 und dürfte daher schlecht der Impfung zuzuordnen sein.
Grundsätzlich frage ich mich natürlich, wie Experten herausfinden können, dass alle Symptome die kaum auftreten nicht der Impfung zuzuordnen sind. Klar, der Abgleich mit dem Auftreten in der Normalbevölkerung macht es unwahrscheinlich, aber den 100%igen Ausschluss liefert das nicht. Das wäre für mich auch kein Problem, wenn miese Symptome bei 1 von 100.000 oder so vorkommen und ich dummerweise das miese Symptom bekomme.
Schwierig wird es, wenn beispielsweise 1 Symptom von 100.000 zum Tod führt.
nairobi schrieb:Bringt ja null, wenn man jemanden impft, um ihn vor einer Krankheit zu schützen, und er verstirbt durch den Impfstoff als solchen.
Ich kann nachvollziehen, dass Spahn und Lauterbach trotz der Möglichkeit (ist ja noch nicht ausgeschlossen worden) einer seltenen thrombotischen Todesfolge den Nutzen der Impfung betonen und den Astraimpfbetrieb nicht stoppen wollen. Aus epidemiologisch-pandemischer Distanzperspektive ist der Nutzen größer als der Nachteil, auch wenn einzelne wenige äußerst selten versterben sollten, denn bei Impfstopp dürften wiederum mehr an Corona versterben, weil sie nicht geimpft wurden.
Aus persönlicher Perspektive sieht das anders aus. Würde ich einen Apfel aus einem Korb von 100.000 Äpfeln nehmen und essen, wenn ich wüsste, dass einer vergiftet ist?
Dazu nur mal ein Beispiel: Der chronisch Kranke berufstätige Diabetiker oder Mitarbeiter auf der Covid-Station würde bei Abwägung des Risikos sicher für sich entscheiden, dass er zugreift. Der arbeitslose chronisch Kranke, welcher nur noch zum Einkauf rausgeht, würde für sich evtl. abwägen, dass er lieber bis zum Herbst auf die Option eines anderen Apfelkorbes wartet.
Hier gäbe es bei jedem zig internale und externale Bedingungen, die abgewogen werden müssten, um eine individuelle für sich bestmögliche Entscheidung zu treffen.