Maskenpflicht - Wie geht Ihr damit um?

Mein Kind ist genervt von der Mundnasenbedeckungspflicht, neulich sogar mal so sehr, dass es sich deshalb weigerte, den Supermarkt zu betreten.
Nach kurzer Überlegung habe ich erklärt, dass es ja auch ohne Mundnasenbedeckung ins Geschäft gehen kann, es allerdings gut sein kann, dass jemand nach dem Alter fragt und dann rummotzt, dass sechsjährige Menschen ab dem 6. Geburtstag in Deutschland eben Mund und Nase in Geschäften bedecken müssen. Der Gedanke hat dann wohl noch mehr genervt, als Mund und Nase zu bedecken, denn schließlich hat es sich doch dazu entschieden. Ich mag mir nicht ausmalen, wie manch andere Eltern in solchen Momenten reagieren.

Alles in allem hat mein Kind den in Deutschland üblichen Übergang ins mundnasenbedeckungspflichtige Alter von sechs Jahren gut gemeistert, ich bin sehr erleichtert.
Wie es ihm allerdings damit ginge, müsste es der Mundnasenbedeckungspflicht täglich mehrfach längere Zeit nachkommen, mag ich mir nicht ausmalen. Ich halte noch immer nichts davon, dass Kinder in Deutschland ab sechs mundnasenbedeckungspflichtig werden. Das ist allerdings meine eigene, ganz persönliche Meinung und ich möchte sie keinem anderen schmackhaft machen.

@stationery
@Hailey25

Reinigungstücher werden von Optikern meistens nicht empfohlen, da sie das Brillenglas zerkratzen können.

Mit Brille hat man aber doppelten Schutz. Denn Tröpfchen (und v.a. darin enthaltene Viren) werden über die Schleimhäute aufgenommen, also inbes. über die Augen. Die Brille wirkt dann ähnlich wie ein Schutzvisier. Brillenträger sind daher eigentlich im Vorteil, zumindest was den Selbstschutz angeht.

Ich habe schon Leute mit beschlagenen Brillengläsern auf dem Fahrrad rumgurken sehen. Da mache ich aber einen riesen Bogen drum. Ich kenne beschlagene Brillengläser ja nur durch das Tragen von Sonnenbrillen im Winter plus Schal um dem Kopf gewickelt. Sollten die Gläser da beschlagen, sehe ich wirklich nicht genug und frage mich ernsthaft, wie man es als Brillenträger verantworten kann, mit beschlagenen Gläsern wegen der Mundnasenbedeckung Rad zu fahren.

Mich ärgert so was ja schon. Klar, die haben es bestimmt eilig gehabt...

Smas schrieb:Sollten die Gläser da beschlagen, sehe ich wirklich nicht genug und frage mich ernsthaft, wie man es als Brillenträger verantworten kann, mit beschlagenen Gläsern wegen der Mundnasenbedeckung Rad zu fahren.

Ich bin da schon zu Fuß eine Gefahr - für mich und andere.. :) Ich bin immer froh, wenn mein Mann dabei ist, damit der mich davor bewahrt, gegen irgendetwas oder irgendjemanden zu laufen oder mir selber wehzutun. Hört sich lustig an, ist aber tatsächlich sehr einschränkend ;)

@stationery

Beim Bestellen der Maske vielleicht darauf achten, dass die einen Nasendraht haben. Den kann man dann anpassen, wenn die Nase auf dem Gesicht sitzt. Das geht auch sehr schnell. Und dann die Brille aufsetzen.

Ich war davor auch sehr genervt und habe teilweise die Brille gar nicht mehr aufgesetzt (natürlich nicht zum Fahradfahren oder dgl.).

Man kann wohl auch waschbare Masken mit einem solchen Nasendraht bekommen, habe ich aber nicht ausprobiert.

Es sollte machbar sein, genausoviel zu sehen, wie ohne Maske.

Fahradfahrer mit Brillen, die deswegen beschlagen sind, habe ich noch nicht gesehen.

@Anaximander
Ja, ich habe tatsächlich Stoffmasken mit (und auch ohne) Nasendraht. Mit ist es etwas besser, aber bisher bestand das Problem grundsätzlich bei allen. So Einwegmasken hatte ich bisher, auch wegen des Umweltgedankens etc., nicht. Aber ich probiere das jetzt mal aus. Da ist es mir doch wichtiger, was zu sehen und nicht endlos genervt zu sein.

Ohne Brille wäre am besten, bei mir aber leider überhaupt nicht möglich.

@stationery

Wenn man will, kann man wohl auch die OP-Masken mehrfach verwenden, wenn man sie auf mind. 60 Grad in den Backofen tut. Das hat zumindest der Apotheker gesagt, bei dem ich den ersten Satz gekauft habe und dabei auf das RKI verwiesen. Das entsprach wohl auch den Richtlinien für medizinisches Personal, falls Masken knapp sind. Und Merkel hat das auch mal gesagt. Diese OP-Masken sind auch eigentlich besser als die Stoffmasken, alle Studien testen ja eigentlich nur diesen Maskentyp, er bietet den besten Fremdschutz und auch gewissen Selbstschutz. Endlos wiederverwenden würde ich die natürlich nicht, aber ein paar Mal "aufbacken" sollte ok sein. ;)

Anaximander schrieb:Reinigungstücher werden von Optikern meistens nicht empfohlen, da sie das Brillenglas zerkratzen können.

Die Tücher kann man auch bei Optikern kaufen. Gibt es auch aus Microfaser, wenn dir das lieber ist. Die Nutzen-Risiko-Abwägung kann ja jeder selbst treffen. Mir ist es lieber meine Tochter putzt kurz ihre Brille, als mit beschlagenen Gläsern vor den Bus zu rennen.

Anaximander schrieb:Mit Brille hat man aber doppelten Schutz. Denn Tröpfchen (und v.a. darin enthaltene Viren) werden über die Schleimhäute aufgenommen, also inbes. über die Augen. Die Brille wirkt dann ähnlich wie ein Schutzvisier. Brillenträger sind daher eigentlich im Vorteil, zumindest was den Selbstschutz angeht.

Das ist mir schon klar, aber deswegen werde ich mir jetzt keine Brille anschaffen.

Star-Ocean schrieb:Gerade auf dem Weg nach Hause in der U Bahn Station ausgestiegen. Nachdem mein Puls schon leicht angestiegen war nachdem ich mit 30% Nasenraushänger dicht an dicht stand

Meinst du denn, dass du noch sicher bist, in einer U-Bahn, ohne 1,5 Meter Abstand und teilweise Masken unter der Nase? Trägst du eine Maske, die dich schützt? Nach meiner Ansicht, trägt jeder, der in so eine U-Bahn steigt und keinen Eigenschutz hat mit dazu bei, dass die Zahlen steigen.

Anaximander schrieb:Diese OP-Masken sind auch eigentlich besser als die Stoffmasken, alle Studien testen ja eigentlich nur diesen Maskentyp, er bietet den besten Fremdschutz und auch gewissen Selbstschutz. Endlos wiederverwenden würde ich die natürlich nicht, aber ein paar Mal "aufbacken" sollte ok sein.

Dieser Tipp stammt irgendwie noch aus der Zeit des "Masken-Mangels"... inzwischen ist man da allgemein wieder zur Vernunft zurückgekehrt:

Da ein medizinischer Mund-Nasenschutz als Einmalprodukt konzipiert ist, sollte er jedoch nicht länger als vier bis fünf Stunden, und nicht über mehrere Tage getragen werden.

https://www.zdf.de/verbraucher/volle-kanne/wie-viel-schutz-bieten-masken-100.html (Archiv-Version vom 24.11.2020)

(...)
Durchfeuchtete Maske wird zur Infektionsbrücke
Ist die Maske durchfeuchtet, schützt sie nicht mehr sicher vor einer Infektion – egal, ob es sich um eine selbstgenähte Mund-Nasen-Bedeckung (MNB), einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) wie z. B. eine OP-Maske oder eine FFP-2-Schutzmaske handelt. Je feuchter die Maske durch Atmen oder Schweiß wird, desto mehr lässt ihre Filter- und Schutzwirkung nach. Im Gegenzug nimmt die Verkeimung zu. Das bedeutet, das die durchfeuchtete Maske zur Infektionsbrücke wird, wenn beim Niesen oder Husten Tröpfchen von der Außenfläche in die Umgebung geschleudert werden. (...)


Was mache ich mit einer gebrauchten Maske?
Eine Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) kann theoretisch mehrere Stunden getragen werden. Allerdings empfiehlt sich ein Wechsel, sobald sich die MNB feucht anfühlt, spätestens jedoch arbeitstäglich. Wird sie sofort nach dem Tragen z. B. bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine und mit Vollwaschmittel gewaschen, kann sie danach erneut zum Einsatz kommen. Zum hygienischen Transport eignet sich ein Gefrierbeutel mit Zipp-Verschluss.

Gesundheitsexperten nennen für den Mund-Nasen-Schutz (MNS) eine Gesamttragedauer von 3 bis 4 Stunden, wenn er nicht durchfeuchtet ist. Da Waschen oder Bügeln nicht möglich sind, ist das Einmalprodukt nach dem Tragen zu entsorgen.

https://www.haufe.de/arbeitsschutz/sicherheit/wie-lange-sollte-eine-schutzmaske-maximal-getragen-werden_96_516946.html

Eine Mikrowellenbehandlung versetzt ein Einwegprodukt ja nicht zurück in den Neuzustand, das wär Hexerei. Einwegmasken so dann immer wieder zu benutzen, ist also unvernünftig und nicht den aktuellen Empfehlungen entsprechend. Aber darauf kann man sich ja auch rasch und unkompliziert umstellen, wenn man es tatsächlich bisher nicht sowieso so handhabt.

@sooma

Wie gesagt, das war eine offizielle Empfehlung des RKI, ich hatte das damals auch so nachgelesen, also nicht auf irgendwelchen journalistischen Seiten oder Seiten ohne Bezug, sondern tatsächlich im Kontext von Empfehlungen für medizinisches Personal.

Wenn es also für medizinisches Personal möglich ist, die Masken wiederzuverwenden, da mit über 60 Grad Hitze die Coronaviren abgetötet werden, und darum geht es, dann ist es für den Alltag erst Recht geeignet. Jedenfalls wurde nicht empfohlen, Stoffmasken überhaupt zu verwenden, da die OP-Maksen immer besser sind. Stoffmasken genügen gerade mal den formalen Anforderungen, dass Mund und Nase bedeckt sind.

Es ist natürlich immer möglich, Zitate aus dem Netz zu suchen, welche irgendwas empfehlen, was damit jetzt auch nur am Rande zu tun hat.

Ansonsten soll doch bitte jeder selbst entscheiden, wie sie oder er Umweltbedenken und Sicherheit vor der Pandemie gewichten will.

Bei der direkten Versorgung von Patienten mit bestätigter oder wahrscheinlicher COVID-19 müssen gemäß den Arbeitsschutzvorgaben mindestens FFP2-Masken getragen werden (Biostoffverordnung in Verbindung mit der Technischen Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250). Bei eventuellen Lieferengpässen können die Maßnahmen zur Wiederverwendung von Schutzmasken, die gemäß Anhang 7 Ziffer 2 der TRBA 250 und dem ABAS Beschluss 609 für den Fall einer Pandemie beschrieben sind, hilfreich sein.

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html (Archiv-Version vom 01.12.2020)

Es ist auch immer noch ein Unterschied, ob man einen Covidpatienten intubiert oder an der Tankstelle mit Karte bezahlt (und ja, es werden dort auch OP-Masken erwähnt).

@Anaximander

Anaximander schrieb:Es ist natürlich immer möglich, Zitate aus dem Netz zu suchen, welche irgendwas empfehlen, was damit jetzt auch nur am Rande zu tun hat.

Kannst Du gern herunterspielen, war ja leider auch zu erwarten. Das sind allerdings recht aktuelle Artikel, es geht um das korrekte Tragen und Verwenden der MNB und folgt aktuellen Empfehlungen. Das Thema ist hier die Maskenpflicht, da ist die Handhabung der MNB ja keinesfalls eine zu vernachlässigende Randnotiz. Und wenn veraltete Tipps immer wiederholt werden, können aktuelle Artikel zum Thema ja nur hilfreich sein, um die anderen im Zweifelsfall besser schützen zu können.

@sooma

Was sind Deiner Meinung nach die aktuellen Empfehlungen, von welcher Behörde wurden sie erstellt? Wo kann ich das nachlesen, dass sie die Empfehlungen des RKI von oben überschreiben?

Kann ja sein, dass Du glaubst, Stoffmasken würden besser schützen. Mir ging es auch eigentlich nur darum zu sagen, dass dieser Glaube nicht den Empfehlungen der Behörden entspricht.

Anaximander schrieb:Kann ja sein, dass Du glaubst, Stoffmasken würden besser schützen.

Häh? :D Du liest wieder nicht hin und fabulierst... Da ist was verlinkt da oben. Haste auch nicht gelesen. Beziehe Dich doch dann bitte auf die Inhalte dort, wenn Du meinst, da ist was nicht stimmig.

obskur schrieb:Meinst du denn, dass du noch sicher bist, in einer U-Bahn, ohne 1,5 Meter Abstand und teilweise Masken unter der Nase? Trägst du eine Maske, die dich schützt? Nach meiner Ansicht, trägt jeder, der in so eine U-Bahn steigt und keinen Eigenschutz hat mit dazu bei, dass die Zahlen steigen.

Ich trage eigentlich immer nur Masken aus Stoff. Finde ich eigentlich ausreichend, da
a) alle anderen ebenfalls eine Mundnasenbedeckung tragen und
b) bei uns in den Öffis ohnehin wenig los ist.

Risikopersonen sollten (zum Selbstschutz) aber eher eine FFP-Maske nehmen.

@sooma

Ja, wie gesagt, mir geht es darum, was das RKI empflehlt, der Rest ist unwichtig.

Anaximander schrieb:Ja, wie gesagt, mir geht es darum, was das RKI empflehlt, der Rest ist unwichtig.

Ahja nun... klar, man kann alles andere, andere Institute und aktuelle Ergebnisse und allgemein Hygieneempfehlungen natürlich ganz ausblenden. Diejenigen sollten dann aber bitte ganz daheim bleiben, um nicht wohlmöglich zu einer Gefahr für andere zu werden.

sooma schrieb:klar, man kann alles andere, andere Institute und aktuelle Ergebnisse

Was sind denn diese "anderen Institute" und aktuellen Ergebnisse, von denen Du fabulierst?

Dass eine OP-Maske natürlich nach langem Tragen Schutzwirkung verliert, ist sicherlich auch dem RKI bewusst, die Masken gibt es schon lange, die Schutzwirkung ist gut untersucht. An dem Kenntnisstand hat sich auch nichts geändert, die Gefahr einer Schmierinfektion wird sogar heute noch geringer veranschlagt.

Wenn Du also eine Stoffmaske trägst, erfüllst Du die behördlichen Anforderung, um ein Geschäft betreten zu können. Wenn Du aber Deine Mitmenschen besser schützen willst, müsstest Du eine OP-Maske tragen. Eine aufgebackene ist dabei nach RKI-Empfehlungen immer noch besser als die Stoffmaske, für die es keine medizinische Evidenz gibt, dass sie überhaupt wirkt.

Trotzdem solltest Du nicht allzu streng mit Dir sein, und kannst auch dann das Haus verlassen, wenn Du nur eine Stoffmaske trägst, auch wenn natürlich der Fremdschutz dadurch reduziert ist. Wenn Du nicht gerade im Fugängerbereich einer Innenstadt im Risikogebiet wohnst, kannst Du sogar ohne Maske das Haus verlassen.

@Anaximander
Dabei ging es aber doch gar nicht um mich. ;)

Ansonsten:

sooma schrieb:Da ist was verlinkt da oben. Haste auch nicht gelesen. Beziehe Dich doch dann bitte auf die Inhalte dort, wenn Du meinst, da ist was nicht stimmig.

Oder ignoriere es weiter - das steht Dir ja letztendlich frei. 🤷🏽‍♀️