In meinen Augen sind einige Aussagen hier, Androhung von Gewalt. Einige schreiben es ja, wenn sie die Möglichkeit bekommen, dann tun sie das auch, wider der Konsequenzen. Damit sind sie nicht besser als der Täter selbst.
Zudem lässt sich dadurch Geschehenes auch nicht wieder rückgängig machen.
Ich weiß übrigens wie es ist, ohnmächtig einen Täter ziehen zu lassen, voller Wut im Bauch. Zwar ging es nicht um ein Kind, aber bei der Gerichtsverhandlung wurden offene Todesdrohungen gegen mich ausgesprochen. Mit dieser Angst darf ich heute noch leben.
DreamyEyes schrieb:Was sollte das bringen erstens mit dem Täter zu reden... da ist es doch schon viel zu spät und nur durch ein Gespräch wird er/sie es bestimmt nicht einsehen das es mehr als falsch was sowas schreckliches zu tun.
So war meine Aussage auch nicht gemeint. Ich schrieb von
vorher. Damit meine ich ein Gespräch zu suchen, mit den Kontakten meiner Kinder, sofern dies möglich ist. Ein Kennenlernen schafft Vertrauen und man kann denjenigen besser einschätzen als Elternteil.
Einen Täter, da gebe ich Dir Recht, kann man mit Reden nicht mehr wirklich beeinflussen. Leider wird es solche durchgeknallten Typen immer wieder geben, trotz aller Aufmerksamkeit und härterer Strafen. Denn in diesen Menschen läuft bereits Jahre zuvor etwas ab, dass sie sich zu einem Täter entwickeln. Vielleicht sogar aufgestaute Emotionen, weil niemand mit ihnen geredet hatte.
DreamyEyes schrieb:Und auch was das reden mit den Kindern betrifft...
Meinst du etwa bei fast allen Fällen hätten die Eltern nie zu Ihren Kindern gesagt, du darfst nicht mit Fremden sprechen, keine Süßigkeiten annehmen und schon gar nicht erst mit denen mit gehen.
Auch hier hast Du mich offenbar missverstanden.
Und es zeigt gleichzeitig das bestehende Problem. Genau diese Angstmache vor dem schwarzen Mann kenne ich aus meiner eigenen Kindheit noch. Warum darf ich denn nicht mit Fremden sprechen? Warum darf ich keine Süßigkeiten annehmen? Warum darf ich nicht mitgehen? Es wird von uns Erwachsenen nämlich selten auf das
Warum eingegangen. Leider interpretieren die Erwachsenen in diese Angstphrase Etwas hinein, dass die Kinder nicht kennen. Aber kaum keiner spricht es aus, dass es um Gewalt, Sex oder Ähnliches geht.
Ich beispielsweise führe nichts Böses im Schild und würde auch mal einen Bonbon verschenken an ein Kind oder ein Eis spendieren, wenn die Hitze drückt. Dazu müsste das Kind aber bis zur Eisdiele mit mir mit kommen.
Doch ich lass es lieber, ich bin ein Mann und damit für alle Fremden potenzieller Täter. So weit ist das Bild in der Gesellschaft schon fortgeschritten.
Es ist ein Mythos, dass die Täter nur die freundliche, vertrauenswürdige Person spielen, um an die Kinder heran zu kommen. Es kommt sicher auch vor, aber die Möglichkeiten Desjenigen, der einem Kind Leid antun will, sind vielfältig. In den meisten Fällen sind es nämlich einzig günstige Gelegenheiten, keine lange angelegten Planungen.
Deine Beispiele
@DreamyEyes zeigen aber auch, was man Kindern beibringen sollte. Genau das was du tatest. Hilfe suchen, auf irgendeine Art und Weise Aufmerksamkeit erregen und so diesen Typen die Gelegenheit rauben.
Das was die meisten Kinder gemeinsam haben, ist die Neugier. Etwas Neues zu entdecken gehört zum Lernen. Auch negative Erfahrungen gehören dazu. Man kann Kinder nicht vor allen Gefahren bewahren. Aber wir können unsere Kinder Tag für Tag stärken, in dem wir ihnen auch mal Fragen beantworten und sie nicht abtun mit den Worten: Dazu bist du noch zu klein. Kinder sind nicht dumm. Auch wenn sie nicht den vollen Umfang des Gesagten im Moment erfassen können, so haben sie es doch schon einmal gehört und können es in bestimmten Situationen auch richtig zuordnen.
Mir geht es darum den Begriff Kinderschänder nicht als Allgemeinbegriff für alle Kontakte von Fremden mit Kindern zu benutzen, denn da sind wir beinahe angekommen. Straftaten kann man nicht komplett verhindern, aber wenn unsere Kinder uns ins Vertrauen ziehen, dass sie eine/n „älteren“ Freund/in haben, dann kann man Gespräche suchen und nicht Misstrauen sähen.