knopper schrieb:Auf der anderen Seite sicherlich ne gute Mrd. die man in der Bundeswehr einsparen könnte bzw. die verbraten werden für nichts...da könnte meine Uni knapp 9 Jahre von leben.
Ich plauder mal eben aus dem Nähkästchen:
Die letzten drei Wochen habe ich Militärkraftfahrer, die frisch aus der Fahrschule kommen, auf Dienstfahrzeuge eingewiesen:
Auf einen Mercedes 1017 (35 Jahre alt) bei dem bis kurz vor Beginn der Ausbildung nicht klar war, ob er überhaupt aus der Instandsetzung zurück kommt, weil der Federspeicher kaputt war und das besorgen der Teile schwierig ist.
Auf einen MAN kat1 6x6 (bzw. MAN 7to GLW Kipper), dieses Fahrzeug ist 42 Jahre alt. Diese Autos sind nach jeder zweiten Fahrt im Gelände in der Inst, weil irgendwas kaputt ist. Die Fahrer müssen für die Fahrt im Gelände zwingend ausgebildet werden.
In Afrika hatte ich einen Unimog, der widerwillig ansprang, dann lief wie ein Sack Nüsse und aus allen Ecken tropfte das Öl, weil auch das Auto bereits knapp 40 Jahre auf dem Buckel hatte. Die drei MAN Kat1 die noch da waren, durften nur mit Ausnahmegenehmigung des technischen Offiziers überhaupt bewegt werden. Da ist die schöne 80er Jahre Nostalgie dann schnell dahin.
Um meine Bekleidung und meine Ausrüstung in den Einsatz zu bekommen, muss das Zeug normalerweise in Frachtboxen gepackt werden. Die werden normalerweise von der Einheit gestellt. Wir haben nicht genug Boxen und können uns nun einen Kopf machen, wie unser Kram vernünftig da untern ankommt. Und das als Einsatzverband..
Die Bundeswehr wird seit Jahren kaputtgespart. Unsere Kaserne hat derzeit keine eigene waffenkammer, Soldaten werden aus der Kaserne geworfen und müssen sich draußen eine Bude suchen, was den mietspiegel natürlich anziehen lässt. Aber die Kaserne ist zu klein und kann aufgrund der neuen Unterbringungskonzeption nicht mehr ne ganze Kompanie in einem Block beherbergen.
Einsatzkleidung müssen wir nach jedem Einsatz wieder abgeben, es gibt nicht einmal für jeden Soldaten in der Bundeswehr eine schusssichere Weste.