Britta5555 schrieb:Und was ist "wesentlich agressiver"? Ein Virus ist ein Virus. Mehr ansteckend oder weniger ansteckend - gibt es sowas überhaupt?
Ja, sowas gibt es. Das misst man mit der Basisreproduktionsrate R
0.
Britta5555 schrieb:We will man das messen und wie kommen die überhaupt auf 75%? Eine Möglichkeit das zu messen ist wohl, wie viele Andere ein Infizierter ansteckt, aber das schwankt ja auch.
Das ist im Wesentlichen korrekt, man misst das über die Beobachtung und statistische Auswertung der Infizierten. Im Prinzip beobachtest du, wie sich bei einer Stichprobe der Neuinfizierten die verschiedenen Virenstämme verteilen - manche tauchen neu auf, andere verschwinden. Normalerweise würdest du erwarten, dass einer oder wenige Stämme sich durchsetzen und den "Löwenanteil" ausmachen (denn wenn schon mehr Infizierte mit dem Stamm rumlaufen, müssten unter den neu Angesteckten auch wieder viele mit diesem Stamm sein, weil der ja die meisten Chancen hat, neue Opfer zu finden). Wenn ein neuer Stamm auftaucht und seinen Anteil beständig erhöht, muss er irgendwie "besser" im Anstecken sein als die Bekannten (oder z.B. auch in einer besonders verwundbaren Personengruppe grassieren, z.B. in einem Wohnblock mit besonders schlechten Hygieneverhältnissen usw.). Solche Effekte von zufälligen Schwankungen zu unterscheiden ist die Aufgabe von Epidemiologen, Bioinformatikern und verwandten Disziplinen.
Karotte3 schrieb:Kommt halt darauf an, welche Eigenschaften das Virus mitbringt, um anzudocken und sich zu vermehren. Die Eigenschaften können gut oder weniger gut ausgeprägt sein.
Ja, der Virenstamm kann z.B. auch besser darin sein, "normale" Desinfektionsmittel zu überleben, oder auch länger valide zu bleiben als andere Varianten, oder viele andere Sachen.