Coronavirus (Sars-CoV-2)

Warum über die Stadt Passau nicht gesprochen wird? Keine Ahnung. Hm, liegt doch in Bayern, oder?


Herr Söder hat sich gerade informiert:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/markus-soeder-kommt-zum-corona-krisengespraech-nach-passau,SI27nSC (Archiv-Version vom 03.12.2020)

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will sich über die Corona-Lage in den Hotspot-Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen und Passau sowie der Stadt Passau informieren. Dazu kommt er zum Krisengespräch nach Passau.

Spät dran, irgendwie.

Kreise gehören auch bundesweit zu den Corona-Hotspots

Der Osten Niederbayerns gehört laut Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit zu den am stärksten von Corona betroffenen Regionen. Die Stadt Passau hat einen Inzidenzwert von 458 Fällen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen (Stand: 3.12., 0 Uhr) und führt damit die Liste an. Auch der Landkreis Regen liegt mit einem Wert von 451 über der 400-er Marke, für den Landkreis Passau (354) und den Landkreis Freyung-Grafenau (338) werden Werte über 300 gemeldet.

Anaximander schrieb:Die anderen haben gesagt, dass ein Abstrich ihre Kinder gefährden würde. Das ging aus einer Presseerklärung eines Lokalpolitikers hervor, die gestern auf ntv zu sehen war.

Ist da das Vid von der ersten Kandidatin dabei? Ein kleines Mädchen, ich schätze 4 Jahre, deren Mutter sagte: Ja, muss halt sein, das machen wir jetzt! Das Mädel kein Zucken beim Test sagte danach : Das hat etwas gekitzelt.

Dann zeigten sie eine "besorgte" Mutter die ablehnte, weil man ihrem Kind nichts in die Nase "stoßen" soll. Der Blick von deren Kind sagte ALLES.

@Frau.N.Zimmer

Das Video habe ich glaube ich auch gesehen, die Mutter musste sich dafür rechtfertigen, dass sie die Meinung vertrat, der Abstrich würde ihrem Kind nicht mehr schaden, als die Gefahr einer Coronainfektion. Ihr war fast peinlich, das zuzugeben. Weil eben die Mehrheitsmeinung deutlich eine andere ist.

Seidenraupe schrieb:in Deutschland unvorstellbar. Wir werden die Weihnachtsfeiertage dazu nutzen, um alle die Menschen einzuladen/ zu besuchen, die wir auch ohne Pandemie um uns haben würden.

Wir treffen uns nur nicht zu Zehnt an Heilig Abend am gemeinsamen Tisch, sondern wir teilen es auf zweimal fünf auf. Damit haben wir die Vorgaben der Regierung erfüllt und dem Virus ein Ätschibätschi gezeigt....
Wir fahren auch nicht mit überfüllten Zügen oder Fernreisebussen in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub, sondern mit dem eigenen Auto.

Auch wenn man nur zu fünft an Weihnachten in der Wohnung hockt, kann es reichen, dass von den fünfen einer infiziert ist, um das Virus weiterzugeben. Keine Vorgabe der Regierung kann es daran hindern. Und im Weihnachtsurlaub kann man sich auch Corona holen bzw. die Infektion weitergeben.

Mir ist ehrlich gesagt die Logik nicht klar, die dahintersteckt, wenn man einerseits beklagt, dass Covid-19 in Alten- und Pflegeheimen massiv zunimmt, andererseits aber über Weihnachten Oma und Opa zur Sippe nach Hause geholt werden sollen bzw. können - und das, obwohl nach den Zahlen des RKI auch und gerade die Bevölkerungsgrupppe der 15-29jährigen (also die Enkelgeneration) derzeit vermehrt von Infektionen betroffen ist. Wo ist dafür die rationale Erklärung?

Und warum versucht man es mit dem Lockdown nicht endlich in anderen Bereichen wie der Schule oder dem Arbeitsplatz? Man sieht doch, dass die jetzigen Maßnahmen, die allein den sog. Freizeitbereich betreffen (an dem aber viele wirtschaftliche Existenzen und Arbeitsplätze hängen, es geht eben nicht nur, wie es verniedlichend heißt, um Lockdown „light“), nicht genug bringen. Also muss man über anderes nachdenken. Dieses derzeitige Gewurschtele, dass sich offenbar alle zwei bis drei Wochen in einem „Weiter so“ nebst gleichzeitigem Gejammer über nicht sinkende Infektionszahlen erschöpfen soll, stößt jedenfalls bei mir auf zunehmendes Unverständnis.

Wie hoch mag die Durchseuchung in Deutschland wohl mittlerweile sein? In unserem Kaff hier sind wir leider wieder federführend bei den Infizierten. Der Kindergarten meiner Tochter ist zu, zwei Erzieherinnen sind erkrankt und die anderen warten auf Ergebnisse. Im blödesten Fall muss meine Tochter zum Test und bei positivem Ergebnis müssen wir alle in Quarantäne von der Familie. Mittlerweile sind auch Bekannte erkrankt und es rückt immer näher.

Weil es ja mittlerweile großflächig verteilt scheint, frage ich mich, wie hoch der Durchseuchungsgrad wohl sein mag.

Funkystreet schrieb:Du kennst dich wahrscheinlich in diesem Gewerbe nicht aus. Man investiert so viel wie möglich, um am Jahresende so wenig wie möglich versteuern zu müssen.

Um jetzt möglichst viel von dem Teil gesparter Steuern zu bekommen? Wo kommen die Gelder, die gezahlt werden, jetzt eigentlich her?

Anaximander schrieb:Das Video habe ich glaube ich auch gesehen, die Mutter musste sich dafür rechtfertigen, dass sie die Meinung vertrat, der Abstrich würde ihrem Kind nicht mehr schaden, als die Gefahr einer Coronainfektion. Ihr war fast peinlich, das zuzugeben. Weil eben die Mehrheitsmeinung deutlich eine andere ist.

Ja, das war die mit dem coolen, aufgeklärten Kind. Es war das erste Kind das getestet wurde, das weiß ich noch. Den Unterschied zu dem Kind der " besorgten" Mutter fand ich so krass. Mit der Kleinen braucht die ohne Panikausbruch nichts mehr machen lassen.

Hier ist das Video zu sehen, das ich oben meinte, wen es interessiert:

https://www.welt.de/politik/deutschland/video221568748/Super-Hotspot-Corona-Massentests-in-Hildburghausen-Das-macht-uns-Sorge.html

Presseerklräung von Thomas Müllter, der auch Morddrohungen bekommen hat und unter Polizeischutz steht.

Ab Min. 9. Da erklärt er auch die Gründe, warum die Eltern den Test nicht an ihren Kindern machen lassen wollen. Es ist erstaunlich, wie diplomatisch er dabei bleibt. So spricht er ausdrücklich davon, dass es nicht an den Kindern liegt.

@Frau.N.Zimmer
Steuer und Ersparnis (v. a. in Fonds) sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.

Smas schrieb:Warum über die Stadt Passau nicht gesprochen wird?

Das stimmt so nicht. Da hatte die BILD-Zeitung online auch drüber berichtet an dem Tag.
https://web.archive.org/web/20201130111417/https://www.bild.de/

Elfenqueen schrieb:Wie hoch mag die Durchseuchung in Deutschland wohl mittlerweile sein?

2-3% würde ich sagen.

Wenn ich von einer IFR von 0,75% ausgehe, dann komme ich bei 17815 Todesfällen auf etwas 2,4 Mio Infizierte.

V8Turbo schrieb:Zustimmung. Gesund bleiben war auch nur auf Corona bezogen. Wie sehr das ganze an den Nerven zerrt merke ich selbst. Und ich bin nicht von Kurzarbeit oder Existenzangst betroffen. Mir geht es "nur" auf den Sack.

Mir auch, und wie. Die Hoffnung der Politik, bis Weihnachten die Infektionszahlen so weit gesenkt zu bekommen, dass die Leute sich Weihnachten und Silvester in höherer Zahl anstecken können, was man mit einem weiteren Lockdown km Januar dann wieder in den Griff bzw. eingefangen bekäme, scheint sich nicht zu erfüllen. Man schliddert anscheinend ungebremst in die Weihmachts-Ansteckungswelle.

Aber Hauptsache, der Handel hat seine Weihnachtsumsätze gemacht....Gut, das bringt Steuern in die Staatskassen.

Allerdings muss man mal allmählich anfangen, die Sache auch verfassungsrechtlich zu sehen. Die jetzigen und noch mal vorerst bis zum 10. Januar beschlossene Einschränkungen der grundrechtlich geschützten Berufsausübungsfreiheit für Selbstständige im Freizeitbereich wie Gastronomen oder Fitnessstudio-Betreiber muss schließlich verhältnismäßig sein. Daran kann man langsam Zweifel bekommen, wenn die eine Sorte Unternehmer wie Ladenbesitzer durchgehend offen haben darf, während die andere Sorte Unternehmer monatelang schließen muss, obwohl die Ansteckungsfefahr überall relativ gleich ist und die Infektionszahlen eben nicht zurückgehen.

Man darf gespannt sein, wann die Verwaltungsgerichte anfangen, da jetzt mal den Finger zu heben.

Anaximander schrieb:2-3% würde ich sagen.

Wenn man also extrapoliert, dann wäre auf dem gegenwärtigen Wege (ohne Impfung) in ca. 30 Jahren eine Herdenimmunität realistisch, wobei viele, die jetzt leben und bereits immun sind, dann nicht mehr leben werden, es also nochmal länger dauert.

Vorausgesetzt die Immunität hält so lange (wahrscheinlich nicht).

@Aniara
Ich habe die Frage aus dem Thread aufgegriffen. Die wurde dort gestellt.

Ich für meinen Teil wundere mich eben, dass Herr Söder zögert und nicht zeitig das Wort ergriffen hat.

In Schweden werden jetzt alle weiterführenden Schulen geschlossen, der Unterricht findet nur noch digital statt. Ebenfalls mit Rücksicht darauf, dass Familien zu Weihnachten zusammenkommen wollen.

Support for Sweden’s government and public confidence in authorities’ ability to handle the coronavirus crisis are sliding as the country’s anti-lockdown approach continues to be tested by mounting numbers of deaths and new cases.

As the national health agency announced 6,485 new infections and 33 more deaths on Thursday, the prime minister, Stefan Löfven , said the country’s high schools would switch to distance learning from 7 December for the rest of the term.

“This is being done so as to have a slowing effect on the spread of the disease, Löfven said, adding that the measure was “not an extended break”. What the country did now “will determine how we can celebrate Christmas”, he said.

Quelle: https://www.theguardian.com/world/2020/dec/03/sweden-anti-lockdown-covid-deaths

Smas schrieb:Ich habe die Frage aus dem Thread aufgegriffen. Die wurde dort gestellt.

Die hohe Inzidenz in Passau hat ebenfalls mit Schweinen zu tun.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/schlachthof-wegen-corona-geschlossen-schweinemarkt-leidet,SHoGXV1 (Archiv-Version vom 02.12.2020)

Anaximander schrieb:In Schweden werden jetzt alle weiterführenden Schulen geschlossen, der Unterricht findet nur noch digital statt. Ebenfalls mit Rücksicht darauf, dass Familien zu Weihnachten zusammenkommen wollen.

Zeitlich könnte es klappen, auf diese Weise bis zum Fest die Zahlen herunterzubekommen. Da aber in Deutschland die für Bildung zuständigen Bundesländer vielfach die notwendige Digitalisierung haben schleifen lassen - in den Verwaltungen und in der Justiz übrigens auch, da ist uns etwa Österreich weit voraus -, kommt das hierzulande halt nicht in Betracht, da legt man lieber andere Bereiche für Monate lahm, weil die offenbar keine so schlagkräftige Lobby haben.

Die Zulassung des Biontech Impfstoffes in GB zeigt, wie träge sich das Schiff EU in Richtung Impfung seiner Bürger bewegt.

Gelobt hat man ihn und seine Entwickler bereits ausgiebig, und für sicher hält man den Impfstoff in Deutschland ja wohl ebenfalls.
Aber wie immer, man will erst eine einheitl EU-Linie entwickeln bevor man sich entscheidet... das dauert und dauert und dauert schon mal länger.


Nun hat Boris Johnson der EU ein Schnippchen geschlagen- die Briten werden wohl schon geimpft, während die EU noch ein paar Wochen nach ihrer einheitlichen Linie sucht....

Das Witzige daran: Man kann Boris Johnson nicht verübeln, dass GB den Impfstoff vor der EU zugelassen hat. Man kann nicht sagen "wir wissen noch gar nicht, ob der Impfstoff sicher ist" --- aber man hat damit in meinen Augen auch keine gute erklärung dafür, ihn EU weit noch nicht zuzulassen.

@Seidenraupe

Wann soll jetzt eigentlich der Impfstoff in der EU zugelassen werden?

Pallas schrieb:Wann soll jetzt eigentlich der Impfstoff in der EU zugelassen werden?

Google liefert dies:

Wann ist mit einer Entscheidung der Ema zu rechnen?

Wenn die von den Unternehmen gelieferten Daten es zulassen, will die Ema noch im Dezember ihre Bewertung des Impfstoffs mitteilen. Als spätesten Zeitpunkt nennt die Behörde dafür ihr außerordentliches Treffen am 29. Dezember. Ein so kurzer Zeitrahmen ist nur möglich, weil die Ema bereits Daten zur Qualität des Impfstoffs geprüft hat, während die Studien der Hersteller noch liefen. Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD im Europaparlament, sagte dem Deutschlandfunk, die Ema habe sich monatelang auf das Zulassungsverfahren der Corona-Impfstoffe vorbereitet, weswegen es nur wenig länger dauern werde als in Großbritannien.

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-12/corona-pandemie-impfstoff-zulassung-pruefung-sicherheit-wirksamkeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F#wann-ist-mit-einer-entscheidung-der-ema-zu-rechnen

Auch noch interessant:

Wie läuft der Prüfprozess bei der Ema üblicherweise ab?

Normalerweise dauert die Prüfung eines Arzneimittels – in diesem Fall eines Impfstoffes – ungefähr ein Jahr. Die Ema hat einen konkreten Zeitplan für die einzelnen Schritte der Prüfung entworfen: Zwischen 150 und 210 Arbeitstage sind normalerweise für die Beurteilung vorgesehen. In dieser Zeit arbeiten sie sich durch Berge von Akten, schlagen unter Umständen sogar vor, die Produktionsanlagen der Unternehmen zu besuchen und prüfen immer wieder die wissenschaftliche Argumentation der Antragsteller. Zweimal unterbrechen die Expertinnen und Experten des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) diesen Prozess für sogenannte "clock-stops". Dabei bekommt der Hersteller des Medikaments oder Impfstoffes Zeit, um Fragen zu beantworten, die während der Bewertung aufgekommen sind. Diese Unterbrechungen können einen bis sechs Monate dauern.

Am Ende gibt das Komitee eine gemeinsame Einschätzung dazu ab, ob das Arzneimittel eine Marktzulassung bekommen sollte. Die finale Entscheidung über die Zulassung trifft schließlich die EU-Kommission, basierend auf der wissenschaftlichen Einschätzung der Ema. Für diesen Schritt sind normalerweise ebenfalls noch einmal maximal 67 Tage vorgesehen. Danach kann der Impfstoff in Bevölkerungen angewendet werden.

Praktisch die ganze Zeit seit Auftreten von Corona in Europa ist eigentlich nur Prüfprozess, die Entwicklung des Impfstoffs an sich geht wohl sehr sehr schnell (weil der Virus nicht besonders kompliziert ist).