Öffentliche Tragen von Jogginghosen normal oder asozial?

borabora schrieb:Ja. Genauso verhält es sich mit dem Bettler, meist "ärmlich" gekleidet.
Da legt man ihm Geld in die Hand oder auf dem Teller.
Hätte er Markenklamotten an, würde man es dann auch tun?

Naja wenn die Markenklamotten dann dreckig sind und ungepflegt, schon :D

Erster Eindruck ist halt da, und egal was jemand sagt, jeder hat einen ersten Eindruck. Die Leute die Jogginghosen mögen finden es unbewusst warscheinlich cool wenn noch jemand damit rumläuft, die andren eben nicht. Aber trotz eines ersten Eindrucks kann es der Person egal sind. Ich reg mich nicht zb auf wenn ich Leute Jogginghosen seh, aber trotzdem find ich sie nicht schön und finde man sollte die nicht öffentlich tragen. Das denn Jogginghosenträgern das egal ist kann ich nachempfinden. Die ziehen ihr Ding halt durch. Ich trage meistens ne schwarze Hose und schwarze Bandshirts, das eckt auch mal an, ist mir aber genauso egal wie den Jogginghosenträgern.

3.14 schrieb:Wenn man darauf Wert legt.

Nein, den Eindruck machst du so oder so, völlig egal, ob man Wert darauf legt, oder es dich einen Scheiß kümmert.

Man steckt Menschen also immer in Schubladen? Wie wäre es denn, mal auf die dinge zu achten, die wirklich wichtig sind anstatt darüber zu philosophieren, wie Assi der Jogginghosenträger ist.

@PStanisLove

Jeder Mensch hat automatisch immer einen ersten Eindruck einer Person. Wie dieser Eindruck ist, das ist unterschiedlich. Aber er ist da.

PStanisLove schrieb:Man steckt Menschen also immer in Schubladen?

Ja, allerdings würde ich einen Jogginghosenträger nicht als asi einstufen.
Generell ist es so, das Menschen in irgendwelche Schubladen gesteckt werden.

Hier auf Allmy wird es, anhand des Geschriebenen, auch so sein, ob nett, freundlich, unfreundlich..

Wenn ich mal irgendwo unterwegs bin, dann gehe ich meist meiner Wege und habe nicht mal die Zeit, jeden einzelnen
Menschen der mir über den Weg läuft, von oben bis unten abzuscanen um zu sehen wer welche Kleidung an hat.

Betreibe ich mal mit jemanden eine Konversation, dann schaue ich demjenigen ins Gesicht und nicht was der untenrum trägt.
Es würde mir auch nicht im Traum einfallen, anderen vorzuschreiben was sie anziehen sollen, oder jemandes Kleidungsstil in Frage zu stellen. Muss demjenigen ja gefallen, nicht mir.

PStanisLove schrieb:Man steckt Menschen also immer in Schubladen?

Machst du dir kein erstes Bild/erstes Urteil, wenn du jemanden zum ersten Mal siehst?

Du siehst einen Typen in schickem Boss-Anzug und einen mit Iro und Lederjacke und die sind für dich völlig gleich, bei keinem von beiden hast du eine "Erwartungshaltung" (oder auch Vorurteil) wie sie sich bspw. politisch positionieren würden?

-Anna- schrieb:Betreibe ich mal mit jemanden eine Konversation, dann schaue ich demjenigen ins Gesicht und nicht was der untenrum trägt.

Du willst ernsthaft erzählen, wenn du jemanden kennen lernst, nimmst du nicht wahr, ob der wie oben in meinem Beispiel Anzug der Lederjacke trägt?

Groucho schrieb:Machst du dir kein erstes Bild/erstes Urteil, wenn du jemanden zum ersten Mal siehst?

Beides kann Fassade sein, das ist das was ich mir denke. Vielleicht wäre der Typ in der Lederjacke gern ein Bad Boy, vielleicht wäre der Typ im Boss Anzug gerne wichtig, doch beide sind es nicht.

Groucho schrieb:Du willst ernsthaft erzählen, wenn du jemanden kennen lernst, nimmst du nicht wahr, ob der wie oben in meinem Beispiel Anzug der Lederjacke trägt?

Wahrnehmen tut man es natürlich, aber auch wenn man kurz in eine Schublade steckt, so lernt man jemanden trotzdem erst mal kennen. Menschen tun viel um nach aussen hin anders zu wirken als sie sich innerlich fühlen.

Groucho schrieb:bei keinem von beiden hast du eine "Erwartungshaltung" (oder auch Vorurteil) wie sie sich bspw. politisch positionieren würden?

Wie positionieren sich den Typen in Boss Anzügen politisch?

geisterfrei schrieb:Beide sind für gepflegtes Auftreten absolut indiskutabel

Nö.

Ist der Anlass nicht gerade speziell und/oder der Beruf, dann tut es auch eine Jogginghose oder stinknormale Jeans, wenn sauber und der Mensch auch selber sauber ist, wenn du verstehst. Das ist dann gepflegt genug.

Aber nun denn. Soll ja auch Menschen geben, die sich mit ihrem feinen Anzug am liebsten noch schlafen legen würden. Wenn sie meinen. Spätestens zu Hause sollte man es eigentlich bequem haben. Und wenns die Frau stören sollte, daheim Jogginghose, kann sie sich ja trennen oder wegschauen.

PStanisLove schrieb:Wahrnehmen tut man es natürlich, aber auch wenn man kurz in eine Schublade steckt, so lernt man jemanden trotzdem erst mal kennen. Menschen tun viel um nach aussen hin anders zu wirken als sie sich innerlich fühlen

Natürlich sollte man jemanden erst kennenlernen, bzw trotz der Einordnung, aber diese Einordnung passiert halt, ob man will oder nicht. Darum geht es ja.

Schnapspraline schrieb:Darum geht es ja.

Wer Jogginghosen trägt oder Kleidung, die unter umständen so oder so wirken könnte, weiß in der regel das es so oder so wirken kann. Entweder ist es einem egal oder man kommt damit klar, trotzdem tut man sich gut daran, Klischees und Vorurteilen nicht zu sehr glauben zu schenken.

@PStanisLove

Hab ich nicht widersprochen. Ich weiß auch wie ich mit meiner Kleidung auf andere wirke, da gibts auch genug die das negativ einordnen würden. Mir ist das genauso egal wie den Jogginghosenträgern. Man sollte generell nicht auf Klischees und Vorurteile hören

Ich habe nur kurz quer gelesen. Die Ansichten sind sehr interessant. Und danke fürs Schmunzeln...

PStanisLove schrieb:Man steckt Menschen also immer in Schubladen?

Zu meiner Schublade:

Ich treffe "Jogginghosenleute" immer Samstag morgens zwischen 7 und 8 Uhr im Supermarkt.

Die wirken recht suspekt: Männer im mittleren Alter mit zombieähnlichen Gesichtszügen und Frauen mit feuchten, zusammen geknoteten Haaren. Ab und an haben sie Kinder dabei. Verdächtig ist die Hast, wie die Einkaufskörbe gefüllt werden und natürlich die langen Zettel, die sie in der Hand haben. Aber richtig schlimm sind die Jogginghosen im Zusammenhang mit den passenden Uggs, den teuren Handtaschen/ Geldbörsen und den horrenden Summen an der Registrierkasse.

Frei nach Herrn Lagerfeld:

Die haben die Kontrolle über ihr Leben verloren. =)

geisterfrei schrieb:Wer da und im sonstigen Leben in der Jogginghose auftaucht, zeigt vor allem eines ganz deutlich: die anderen gehen ihm oder ihr am schwabbeligen Arsch vorbei. Daran ist nix cool oder selbstbewusst, das ist unverschämt und gedankenlos.

Ich belästige euch ja auch nicht mit dem Anblick meines fast 60jährigen Körpers in Unterwäsche, oder?

Ich trage in der Öffentlichkeit (Kino, Supermarkt) wegen fehlendem Selbstbewusstsein und Menschen wie von deinem Schlag, die vermutlich schiefe Blicke werfen würden, "keine" Jogginghose. Würde ich aber am liebsten, da einfach nur bequem/gemütlich.

Denn bedenke: Die Jogginghosenträger haben kein Problem. Nur die, die das stören würde. Sich durch eine Jogginghose belästigt fühlen würden.


Was ganz anderes ist es auf einer entsprechenden Arbeit oder bei einem speziellen Anlass. Da kann ich die Kritik verstehen. Da wäre es je nach Anlass wirklich unverschämt/respektlos dem Anderen gegenüber.
Aber nicht in der normalen Freizeit. Da sollte es einem egal sein. Letztendlich muss man sein Gegenüber auch nicht anschauen.

Wem Jogginghose in der öffentlichen Freizeit nicht gefällt, schaut halt weg. Problem gelöst.

PStanisLove schrieb:Wahrnehmen tut man es natürlich, aber auch wenn man kurz in eine Schublade steckt, so lernt man jemanden trotzdem erst mal kennen.

Naja, das widerspricht sich doch nicht.

Natürlich würde ich mein Urteil ändern, wenn ich merke der vermeintliche Punk ist in Wirklichkeit ein konservativer Neoliberaler.
Meine jahrzehntelange Erfahrung hat mir allerdings gezeigt, dass der erste Eindruck manchmal täuscht, meistens aber richtig ist.

PStanisLove schrieb:Wie positionieren sich den Typen in Boss Anzügen politisch?

Die Wahrscheinlichkeit, dass er CDU oder FDP nahe steht, ist deutlich größer als bei dem Punk.

rhapsody3004 schrieb:Ich trage in der Öffentlichkeit (Kino, Supermarkt) wegen fehlendem Selbstbewusstsein und Menschen wie von deinem Schlag, die vermutlich schiefe Blicke werfen würden, "keine" Jogginghose. Würde ich aber am liebsten.
Denn bedenke: Die Jogginghosenträger haben kein Problem, nur die, die das stören würde. Sich durch eine Jogginghose belästigt fühlen würden.

:D
Du widerlegst dich gerade selbst. Offenbar hast du doch ein Problem damit, wie man dich wahr nehmen würde, wenn du deswegen öffentlich keine Jogginghose trägst.

Wenn du Jogginghose tragen möchtest, trag halt Jogginghose und scheiß auf die Meinung der anderen.

jada schrieb:Die haben die Kontrolle über ihr Leben verloren. =)

Die Jogginghosenträger. haben vermutlich einfach nur Selbstbewusstsein und weniger Probleme als du, die sich an Jogginghosenträgern im Supermarkt stören. Dich stört es ja und nicht umgekehrt. Also liegt das Problem bei dir, die sich an gewissen Menschen mit Jogginghose stören.

Groucho schrieb:Du widerlegst dich gerade selbst. Offenbar hast du doch ein Problem damit, wie man dich wahr nehmen würde, wenn du deswegen öffentlich keine Jogginghose trägst

Ja, ich selbst habe natürlich noch ein Problem. Ein Problem mit mir selber, was andere denken könnten. Ich weiß auch, dass es mir eigentlich furzegal sein sollte. Aber ich kann fremde Blicke nicht leiden. Fühle mich dann unwohl. Also zwinge ich mich öffentlich keine Jogginghosen zu tragen.

Nicht so die, die Jogginghose tatsächlich öffentlich tragen würden. Kein Problem damit haben/hätten. Stört es dann andere, dann haben die ein Problem, aber nicht die Träger von Jogginghosen haben ein Problem.

Bei dem ganzen "Hickhack" und der "enormen Wichtigkeit" was jemand 'trägt' oder eben nicht, kam mir zwangsläufig
eine Erzählung von H.C.Andersen in den Sinn.

"Des Kaisers neue Kleider"

Vielleicht regt es ja den ein oder anderen dazu an, mal darüber nachzudenken wie wichtig ihm Kleidung und Status im Leben sind und wie ehrlich sie ihren Mitmenschen in dieser Frage begegnen... ;)

jada schrieb:Frauen mit feuchten, zusammen geknoteten Haaren. Ab und an haben sie Kinder dabei. Verdächtig ist die Hast, wie die Einkaufskörbe gefüllt werden und natürlich die langen Zettel, die sie in der Hand haben.

Was ist daran verdächtig.. sehe ich häufig, Mütter mit Kindern haben i. d. R. keine Zeit, sich für Einkäufe aufzudonnern u. vor dem Kleiderschrank zu stehen u. überlegen, was denn nu angezogen wird.

jada schrieb:Aber richtig schlimm sind die Jogginghosen im Zusammenhang mit den passenden Uggs, den teuren Handtaschen/ Geldbörsen und den horrenden Summen an der Registrierkasse.

Echt? Hab ich noch nicht gesehen.