@ItsPoppy Du solltest dich dran gewöhnen, dass ein Job immer nur ein Teil deiner Interessen widerspiegeln kann. Wenn du z.B. gerne kreativ arbeitest, dann suche dir einen Job, der dir das in einem angenehmen Umfeld bietet. Körperlich auspowern zum Ausgleich kannst du dich ja immer noch in der Freizeit beim Sport. Die eierlegende Wollmilchsau, am besten noch mit guter Bezahlung und Work-Life-Balance wirst du nur in absoluten Ausnahmefällen finden.
@Eintagsfliegin Während meines elfmonatigen Kita-Praktikums habe ich Kindergeld und Halbwaisenrente bekommen. Für weitere Unterstützung vom Staat, wie z.B. ALG2 hätte ich wieder bei meiner Mutter einziehen müssen, die aber mittlerweile selbst umgezogen war und gar kein Zimmer mehr für mich übrig hatte. Außerdem wäre dann auch der Praktikumsplatz hinfällig gewesen, der war viel zu weit weg von ihrem Wohnort. Ich befand mich damals in einer Beziehung und habe mit meinem damaligen Partner zusammen gelebt, deshalb konnte ich mir das trotzdem leisten. Heutzutage läuft das aber sowieso alles anderes, weil der Arbeitgeber einem nach drei Monaten zumindest den Mindestlohn zahlen muss, was in der Praxis wahrscheinlich dazu geführt hätte, dass mein Praktikum dementsprechend kürzer ausgefallen wäre, weil sicherlich keine Kita Vollzeit für eine ungelernte Kraft zahlt. Aber dann hätte ich die "freien" Monate bis zum Ausbildungsbeginn wohl mit einem regulären Job überbrückt.
Ätzend war es dann während der Erzieherausbildung. Denn
@ItsPoppy hat da schon recht: Je nach Bundesland bekommst du in den ersten vier Jahren der Ausbildung (2 Jahre Sozialassistent + 2 Jahe Erzieher) kein Gehalt, sondern maximal Schüler-Bafög, wenn deine Eltern zu wenig verdienen, um dich zu finanzieren. Das waren bei mir glaube ich ca. 250 € im Monat, das ist selbst im Vergleich zu einer Ausbildungsvergütung lachhaft, ergibt sich aber dadurch, dass die Ausbildung in dieser Zeit schulisch ist. Um neben der Schule noch zu jobben, ging es mir um ehrlich zu sein psychsich aber viel zu dreckig.
Die späteren Praktika hat dann quasi der Staat finanziert, weil ich sie im Rahmen meiner beruflichen Reha gemacht habe, um wieder vollständig arbeitsfähig zu werden. Ich war die gesamte Zeit, die ich in Reha war, auch nicht daheim, sondern in der Rehaeinrichtung untergebracht. Menschen, die bereits eine Ausbildung haben und gedenken, in ihren eigentlichen Ausbildungsberuf zurückzukehren, machen in dieser Zeit Praktika in diesem Bereich oder teilweise sogar bei ihrem Arbeitgeber, falls auf sie noch eine Stelle wartet, ich hingegen habe die Chance genutzt, um mich auszuprobieren.
Ich habe dann später noch diverse Praktika gemacht, allesamt im selben Bereich, weil sie Teil meiner überbetrieblichen Umschulung waren und dann noch eines, weil ich nach meinem Abschluss nicht direkt einen Job gefunden habe, man vom Nichtstun aber auch keine benötigte Berufserfahrung erlangt. Über dieses letzte Praktikum bin ich dann an eine richtige wenn auch befristete Stelle gekommen, über die ich wiederum die Connections erlangte, die mich zu meiner jetzigen Stelle im öffentlichen Dienst führten, die endlich Vollzeit, unbefristet und somit sicher ist.