Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

troublerin77 schrieb:Hoaxilla recherchiert eigentlich meist sehr gut, zumindest soweit ich es beurteilen kann.

ich hab die Anthro Artikel bis jetzt noch nicht gefunden, aber das Ding über Masern ist gut, aber gläubige Anthros wird man damit nicht überzeugen können, da die die Existenz von Masernviren gar nicht bestreiten, sondern die eine Maserninfektion als karmische Notwendigkeit betrachten.

https://www.hoaxilla.com/hoaxilla-157-masern-vor-gericht/

@Wurstsaten
Einmal Folge 232 mit Sebastiani und einmal Folge 126 im Rahmen der GWUP Konferenz 2013 mit Claudia Graneis, undercover in einem anthroposofischen Hebammen Kurs.

@troublerin77
Besser kann man Anthroposophie nicht beschreiben, wie Andre Sebastiani hier macht.

https://www.hoaxilla.com/hoaxilla-232-kurze-kritik-der-anthroposophie/

Der Imfgegner Dr Lanka musste doch zahlen, das hat natürlich nur am Rande mit Anthroposophie zu tun
https://www.psiram.com/de/index.php/Stefan_Lanka#Der_Masernprozess (Archiv-Version vom 17.11.2019)

Wenn man das Thema Anthroposophie nur auf Waldorfschule begrenzt, dann betrachtet man nur den Teil, der am meisten öffentlich diskutiert wird, mit anthroposophischer Medizin, und Demeter kommen die meisten Menschen aus nicht anthroposophischen Kreisen auch nur über die Waldorfschule in Berührung.

Wenn man genauer hinsieht, begegnet man einer ganzen Menge anthroposophischer Aktivitäten, die meistens nicht als solche wahrgenommen werden. In vielen anthroposophisch geführten Wirtschaftsbetrieben arbeiten auch Menschen, die mit der irrationalen Grundlage der Anthroposophen nichts anfangen können, einige verzweifeln an den merkwürdigen Vorgaben der Geschäftsleitungen.

Natürlich kann ein Unternehmer in gewissen Grenzen auch seine weltanschaulichen Ansichten verwirklichen, wenn das aber zu innerer Kündigung, oder gar Burnout führt, dann denke ich, dass diese Grenzen überschritten sind.

Wenn z.B. ein Schweizer Hersteller von anthroposophischen Arzneimitteln, auf den @troublerin77 dankenswerterweise verwiesen hat, Hebammenschülerinnen in Seminaren indoktriniert, die von ihren Ausbildungsinstituten da hingeschickt werden dann ist das meiner Meinung Rattenfängerei und wenn es irgendwelche rechtlichen Möglichkeiten gibt, ist das zu unterbinden.

@Wurstsaten

Ja, das mit den Hebammen ist echt richtig miese, grade da sie sowieso zur Esoterik neigen.

Was mich auch echt erstaunt hat, dass es doch die ein oder andere große Firma gibt, die Anthroposophen gehören. Das wohl bekannteste Unternehmen ist DM.

Bevor ich vor ein paar Jahren mal ne Doku über DM gesehen habe, kannte ich Anthroposophie auch nur im Zusammenhang mit den Waldorfschulen und Kindergärten.

Auch wusste ich vorher nicht, dass die Anthroposophen eigene Homöopathie herstellen, Weleda zum Beispiel.

Irgendwie erinnert mich diese Struktur an Scientology.

troublerin77 schrieb:Irgendwie erinnert mich diese Struktur an Scientology.

Es gibt Parallelen, wobei die Anthroposophen wesentlich geschickter agieren und sich nach Außen hin weniger aggressiv zeigen. Im inneren gibt es auch Exzesse, die aber meistens keine Außenwirkung haben, Ich hab einige Wochen ein Praktikum in einem schottischen Camphill Erfahrungen gemacht, die ziemlich grenzwertig waren, insbesondere Selbstausbeutung der Mitarbeiter, nicht bei der eigentlichen Beschäftigung mit den Seelenpflegebedürftigen (Rudolf Steiner sprach auch von Trottelinkarnationen), sondern in endlosen ideologischen Diskussionen mit dem Leitungspersonal.

troublerin77 schrieb:Irgendwie erinnert mich diese Struktur an Scientology.

So sehr ich Anti-Anthroposoph bin, muss ich doch sagen, dass, wenn wir Scientology mal als Referenz für eine gefährliche Organisation hernehmen, die Antroposophie doch noch deutlich unterschwellig ist, meint Ihr nicht?
Da gibt es doch gar keine vergleichbare Organisationsstruktur, Agenda und notorische menschenverachtende Energie.
Ich schätze, mit A. müssen wir im Rahmen einer freien Gesellschaft umgehen können — jedenfalls so lange Drogeriemarkt- und Homöopathie-Bullshit auch legal und quasi staatlich gefördert ist.
Was das Bildungssystem angeht, kenne ich mich nicht wirklich aus. Hat Waldorf Narrenfreiheit weil protegiert, ist der Staat hier auf einem Auge blind? An welchen Schwachpunkten könnte man rechtlich überhaupt ansetzen, um dem den Boden unter den Füßen wegzuziehen? Oder - wie gesagt: Müssen wir mit solchen grotesken Auswüchsen einfach leben können, so lange Viele das System Waldi prima finden? 🤷🏼‍♂️

Nemon schrieb:Da gibt es doch gar keine vergleichbare Organisationsstruktur, Agenda und notorische menschenverachtende Energie.

Anthroposophen sind nicht so straff organisiert, die funktionieren ehr wie ein locker aus Dornach geführter Strukturvertrieb, bei dem die Struckis in den Zweigen sich allen möglichen Bullshit verwirklichen können, solange sie das mit Steiner begründen können, partiell gibt es aber auch menschenverachtende Energie.

Beide Sekten behaupten, dass das was sie glauben Wissenschaft sei.

Ich denke, der Vergleich A/S lässt sich nicht wirklich herstellen.
Wobei man durchaus in Rechnung stellen darf, dass A. möglicherweise die einflussreichste ... wie nennt man das? Strömung? Gruppierung? Organisation? ... ist, die wir hier so haben.

Welche vergleichbaren Schulangebote gibt es eigentlich, deren Betrachtung helfen könnte, Waldi einzuordnen?

Nemon schrieb:Welche vergleichbaren Schulangebote gibt es eigentlich, deren Betrachtung helfen könnte, Waldi einzuordnen?

Also aus dem nicht konfessionell gebundenen reformpädagogischen Bereich wäre da die Odenwaldschule, deren Angebot wegen der Missbrauchsfälle eingestellt wurde.
Natürlich wurden zu meiner Zeit von den Waldis konkurrierende reformpädagogische Angebote kritisch kommentiert.

Montessori verfolgt pädagogisch einen ähnlichen Ansatz, der aber wohl nicht ganz so autoritär ist.

Fälle von schwarzer Pädagogik sind mir zumindest bei Montessori nicht bekannt, wobei ich sagen muss, dass ich mich mit Montessori nicht so sehr beschäftigt habe, das wurde in der einen Pädagogikepoche im Studienkolleg kurz angerissen, aber die meiste Zeit hat Dr. S. über Waldorfpädagogik gefaselt.

Nemon schrieb:An welchen Schwachpunkten könnte man rechtlich überhaupt ansetzen, um dem den Boden unter den Füßen wegzuziehen?

Ich denke, der Etikettenschwindel ist der wunde Punkt, womit man die Waldis packen kann, Waldorf tut immer ganz fortschrittlich ist aber antiintellektuell, rückwärtsgewandt und überhaupt nicht wissenschaftlich fundiert.

Waldorf ist de facto das Missionswerk einer autoritären, antiaufklärerischen Sekte, die eine grenzwertige, teilweise nicht verfassungskonforme Idelologie vertritt.

Wenn es das ist, wird es in dieser Form wohl nicht reichen. Was davon ist schon justiziabel — weil systemisch?

Nemon schrieb:Wenn es das ist, wird es in dieser Form wohl nicht reichen. Was davon ist schon justiziabel — weil systemisch?

Ja, das ist das Problem, da müssen sich die Leute in den Behörden mit ganz viel Geschwurbel und dessen Rezeption auseinandersetzen, und dazu haben die wohl kein Bock. Nagel mal einen Wackelpudding an die Wand.

Vielleicht kann ja der Madenmark als Sachverständiger ein Gutdachten stellen, dass das alles Humbug ist, und die einfach nur Wahnsinnig sind, ich glaube der hätte sogar Spass daran.

@Nemon

Nemon schrieb:es ging mir nicht um „besserer Mensch“. Sondern darum, dem Klischee oder gar Mythos entgegenzutreten, Waldorf produziere in überproportionalem Verhältnis Künstler oder Menschen, die sich besser ausdrücken könne als andere.

Ich habe doch auch gar nichts von Kunst und Künstlern sondern von kreativem Selbstausdruck geschrieben, der sich auch unabhägig vom Beruf in der eigenen Vorgartengestaltung, Kuchendekoration oder einem selbstgewebten Wohnzimmerteppich äußern kann:

kosmonautin schrieb:und finde, dass ehemalige Waldorfschüler meistens sehr kreative Menschen sind, die gelernt haben, sich auf vielfältige Weise besonders gut auszudrücken.

@Wurstsaten

Wurstsaten schrieb:Fälle von schwarzer Pädagogik sind mir zumindest bei Montessori nicht bekannt

"Schwarze Pädagogik" ist sowohl bei Montessori als auch bei Steiner völlig ausgeschlossen und zudem völlig falsch interpretiert! Ich verstehe darunter ein Schlagwort, bei dem Lernen mit Unterwürfigkeit, Leistungsdruck und Unmündigkeit verbunden wird. Diese Bezeichnung hat nichts mit rechter Gesinnung zu tun (höchstens, weil die gerne rumbrüllen, Autoritäten und Unterwürfigkeit lieben?). Es lässt sich mannigfaltig nachweisen, dass es Rudolf Steiner genau um das Gegenteil ging ("Pflege der Seele" = die Seele soll sich wohlfühlen, Erziehung zu Freiheit etc.)

Da man dir eingeredet hat, ein "Dämonenkind" zu sein, muss deine Schulzeit auch schon einige Zeit zurückliegen?
Seit 1967 ist "Seelenpflegebedürftig" der Standardbegriff in der anthroposphischen Heilpädagogik. Ich kann mir auch von Hardlinern kaum vorstellen, dass sie die Bezeichnung "Dämonenkind" danach noch benutzt haben. Wer hat das denn bei Dir behauptet?

kosmonautin schrieb:"Schwarze Pädagogik" ist sowohl bei Montessori als auch bei Steiner völlig ausgeschlossen und zudem völlig falsch interpretiert! Ich verstehe darunter ein Schlagwort, bei dem Lernen mit Unterwürfigkeit, Leistungsdruck und Unmündigkeit verbunden wird.

Lassen wir einfach mal das Wort Leistungsdruck weg und ersetzen es durch Unterforderung, dann beschreibt das ganz gut, was ich an meiner Waldorfschule während meiner Schulzeit in Sachen schwarzer Pädagogik erlebt habe. Wenn du magst, kann ich dir krasse Beispiele liefern, aber das wird dann vielleicht einigen Leuten wieder zu anekdotisch.

kosmonautin schrieb:Da man dir eingeredet hat, ein "Dämonenkind" zu sein, muss deine Schulzeit auch schon einige Zeit zurückliegen?

Das hat man nicht direkt gemacht, denn da hätte ich mich ja dagegen wehren können.

kosmonautin schrieb:Seit 1967 ist "Seelenpflegebedürftig" der Standardbegriff in der anthroposphischen Heilpädagogik. Ich kann mir auch von Hardlinern kaum vorstellen, dass sie die Bezeichnung "Dämonenkind" danach noch benutzt haben. Wer hat das denn bei Dir behauptet?

Einige Hardcore Anthros haben so etwas 1978 mir noch erzählt, neben Geschichten von bösen Nazi Kühen, (Heckrinder) die Menschen töten und Jacken aus Torf, die die "Strahlung" abhalten.

An der Schule meiner Kinder war diese Einstellung bei einigen Lehrern auch noch vorhanden, die Geschäftsleitung der Schule war stets bemüht, das so etwas nicht nach Außen dringt.

Die Kinder sind heute natürlich wesentlich kritischer, und ein Großteil lässt sich so etwas nicht mehr gefallen.
Einige Aktionen wurden auch einfach mit einem Handy gefilmt, dann hat so etwas schnell wieder aufgehört.
Diese technischen Möglichkeiten gab es zu meiner Schulzeit nicht

kosmonautin schrieb:Es lässt sich mannigfaltig nachweisen, dass es Rudolf Steiner genau um das Gegenteil ging ("Pflege der Seele" = die Seele soll sich wohlfühlen, Erziehung zu Freiheit etc.)

Steiner hat nicht von Seelenpflegebedürftigen sondern von Trottelinkarnationen gesprochen, und sein Werk "Erziehung zur Freiheit" wird gerne von den Anthros zitiert, weil Steiner noch halbwegs klar im Kopf war als er das geschrieben hat.

Alles was er später hat aufschreiben lassen ist apokalyptische Pädagogik