@FerneZukunft Tja, für die Erziehung unserer Kinder sind wir nun mal selbst verantwortlich, frei nach dem Motto: Jeder schafft sich seine Hölle selbst.
Was zeichnet denn einen Jungen/Mann aus, was ein Mädchen/eine Frau?
Welche Eigenschaften sollen dies sein - und gelten sie für alle Menschen gleichermassen?
Sind alle Männer gleich? Sind alle Frauen gleich? Sollten sie alle "einheitlich" sein?
Was für eine Gesellschaft wäre das? Eine, in der man/frau leben möchte?
In der Erziehung sehe ich die Möglichkeit, diesen uralten Rollenklischees entgegen zu steuern. Meine älteste Tochter bekam von mir Autos und eine Modelleisenbahn. Das hatte sie sich gewünscht und das fand sie toll. Ist sie Rennfahrerin oder Lokomotivführerin geworden? Nö, Ärztin.
Mein Sohn hat schon als Kita-Kind Verkleiden und Theater spielen geliebt, früh viel gelesen, gemalt und geschrieben. Theater spielt er heute noch, ab und an, weil's die Regie so vorschreibt, Mädchenrollen. "Ihr Sohn ist das hübscheste Mädchen in der Theatergruppe", kommentierte die Regisseurin. Heute ist er in der Medienbranche tätig.
Meine jüngste Tochter war von Anfang an ein Bewegungskind. Sport geht ihr über alles: Fussball, Reiten, Schwimmen, Schiessen, Karate, Judo - das ganze Programm. Sie hat schon Jungs vermöbelt - aber entwickelt schräge Modekombinationen. Die wird entweder Söldnerin oder Modeschöpferin. Inzwischen ist sie in der Werbung tätig.
Man soll Kindern die Möglichkeit geben, ihre Talente zu entdecken und muss diese fördern - egal, ob sie nun in Rollenklischees passen oder nicht.
Warum muss die Frau immer ein paar Schritte hinter ihrem Mann gehen?
Weil sie die schweren Einkaufstüten schleppen muss.
Ich glaube, jeder schafft sich seinen Lebensstil selbst, und der ist durchaus wandelbar. Ich hätte mir als Teen auch nicht vorstellen können, Babies zu wickeln, zu füttern, herum zu tragen, von Dingen wie Hausarbeit ohnehin vollkommen abgesehen.
Bei uns in der Familie gehen Rollenklischees ohnehin baden. Ich kann besser kochen als meine Liebste, dafür lasse ich sie gern mit der Kettensäge Bäume fällen, weil mich der Krach nervt. Geht es darum, tote Schafe abzuschleppen, dann bin wieder ich gefordert, dafür kann sie waghalsiger Auto fahren, aber besser einparken als ich. Unsere Jüngste spielt Fussball, ist im Schützenverein und macht Karate, während Sohnemann lieber liest, Musik hört und Comics zeichnet.
Nein, ich glaube nicht, dass sich die Rollenmuster biologisch begründen lassen. Das ist antrainiert.