Warum muss ich als Atheist die christlichen Feiertage mitmachen?
15.06.2019 um 11:25Doors schrieb:Warum sollen alle unter dem Aberglauben einiger leiden?Du leidest, wenn du einen freien Tag hast? Das tut mir leid. Woran liegt es?
Doors schrieb:Warum sollen alle unter dem Aberglauben einiger leiden?Du leidest, wenn du einen freien Tag hast? Das tut mir leid. Woran liegt es?
Doors schrieb:Warum sollen alle unter dem Aberglauben einiger leiden?Stimmt. So freie Tage sind echt was schlimmes.
Rasenmayer schrieb:Du leidest, wenn du einen freien Tag hast? Das tut mir leid. Woran liegt es?Die Leute sollen ja nicht komplett auf Freizeit verzichten, sonder Urlaub dafür nehmen. Dafür bekommen sie tariflich eben ein entsprechend die bisherigen Feiertage (je nach Bundesland unterschiedlich) mehr zur freien Verwendung.
Cachalot schrieb:Freizeit wird sowieso völlig überschätzt.Jede Menge Menschen in diesem Land müssen auch Sonn- und Feiertags arbeiten. Ich auch. Ich arbeite, wie die meisten meiner KollegInnen, auf Abruf.
Doors schrieb:In einem freien Land sollten auch die freien Tage (aka Feiertage) frei wählbar sein.Ich finde, dass jede noch so freie Gesellschaft einen gewissen Konsens braucht. Ehrlich, so ein bezahlter (!) freier Tag tut niemand weh - okay, tut den meisten Leuten nicht weh. Ich glaube, auch Atheisten, Muslime, Juden, etc. können z.B. das lange Osterwochende gut gestalten.
Doors schrieb:Feuerwehr-Einsatzzentrale, guten Tag!Natürlich gibt es Berufe, wo es nciht so ist. Mein Mann arbeitet auch in so einem Beruf, bekommt aber die Arbeit am Feiertag in "Geld" oder "Freizeit" wieder abgegolten. Die Frage ist, ob man wirklich einen Mehrwert davon hat, wenn die Läden am Sonntag offen sind? Bei uns in der Gegend (und wir leben ländlich) schließt der letzte Supermarkt am Samstag um 22 Uhr. Der erste macht am Montag um 7 wieder auf. Es gibt mehrere Tankstellen mit kleinen Supermärkten (24h auf), es gibt Restaurants und Fast Food Läden und findige Bauern haben den Automaten am Hof für Grillfleisch, Milch und Eier als Erwerbsquelle entdeckt - es wird niemand verhungern. Im Nachbarkaff gibt es einen Bäcker, der Sonntag von 7-16 Uhr Brot und Kuchen vertreibt.
Doors schrieb:Jede Menge Menschen in diesem Land müssen auch Sonn- und Feiertags arbeiten. Ich auch. Ich arbeite, wie die meisten meiner KollegInnen, auf Abruf.Och Gottchen wie billig. Du musst also 7 Tage die Woche arbeiten. 52 Wochen im Jahr. Wie tragisch.
MissMary schrieb:Die Frage ist, ob man wirklich einen Mehrwert davon hat, wenn die Läden am Sonntag offen sind?Die Einzelhandelsketten sicherlich - sonst täten sie es nicht. Und auch den Kunden scheint es zu gefallen - wenn ich mir die Automassen auf den Parkplätzen vor unseren Supermärkten so ansehe.
Doors schrieb:Die Einzelhandelsketten sicherlich - sonst täten sie es nicht. Und auch den Kunden scheint es zu gefallen - wenn ich mir die Automassen auf den Parkplätzen vor unseren Supermärkten so ansehe.Die Frage ist, ob dann wirklich mehr oder nur zur anderen Zeit gekauft wird? Oder halt dann dreimal die Woche statt zweimal.
Doors schrieb:Hier in der Touri-Region steigen die Preise Freitag an und sinken am Montag wieder - egal, ob Lebensmittel im Supermarkt oder Benzin an der Tankstelle.Das Benzin ist bei uns auch so. Unser Supermarkt hat noch solche Papierschilder :-). Da ändert sich nichts. Wir gehören aber auch nicht zu den Regionen, wo Samstagabend die großen Supermärkte Gemüse für einen Bruchteil des Geldes rausschleudern. Leider.
Doors schrieb:Die Leute sollen ja nicht komplett auf Freizeit verzichten, sonder Urlaub dafür nehmen. Dafür bekommen sie tariflich eben ein entsprechend die bisherigen Feiertage (je nach Bundesland unterschiedlich) mehr zur freien Verwendung.Urlaube sind für mich aber nicht so selbstverständlich frei zu wählen. Für Urlaubstage bin ich darauf angewiesen, dass meine Kollegen und mein Chef mitspielen. Muss also jedesmal in "Bitte, bitte"-Stellung gehen, wenn ich einen Tag frei haben will und hoffen, dass meine Urlaubsvertretung nicht zufällig auch an dem Tag etwas vor hat.
Doors schrieb:Ich war nicht für eine Abschaffung freier Tage, sondern für eine freie Wahl der Feiertage bei entsprechendem Mehrurlaub.Ist ne Option.
Rasenmayer schrieb:Den Arbeitnehmern die freien Tage nur nicht zu gönnen, nur weil man aus Prinzip gegen alles ist, was irgendwie christlichen Ursprungs ist?Ich bezog mich auch auf nicht-christliche Feiertage wie den 1. Mai oder den 3. Oktober, auf muslimische wie auf neoheidnische Rituale, wenn Du Dich erinnerst.
Doors schrieb:In den ganzen "rund-um-die-Uhr"-Betrieben musst Du dann an Feiertagen auch irgendwie organisieren, dass genügend MitarbeiterInnen da sind, die den Laden am Laufen halten.Und du willst die Situation jetzt auf alle Menschen in D ausweiten.
Cachalot schrieb:Klingt leichter als es ist wenn beide Angestellt sind und beide Betriebe den laufenden Betrieb aufrecht erhalten müssen.Das finde ich auch einen wichtigen Aspekt. Ich habe mehrere Konstellationen in meinem Bekanntenkreis, wo ein Partner in einem Betrieb arbeitet, wo laut Betriebsvereinbarung die meisten Urlaube "gesetzt" sind, d.h. "Arbeiterferien im August", lange Wochenenden, Weihnachten frei, etc und der andere Teil in einem Betrieb, wo der Grundsatz gilt "in den Schulferien nur Urlaub für Angestellte mit Kinder unter 18". Frag die mal, wie sehr sie an Ostern und Pfingsten hängen - das sind im Prinzip die einzigen Tage, die sie gemeinsam frei haben.
Rasenmayer schrieb:Urlaube sind für mich aber nicht so selbstverständlich frei zu wählen. Für Urlaubstage bin ich darauf angewiesen, dass meine Kollegen und mein Chef mitspielen. Muss also jedesmal in "Bitte, bitte"-Stellung gehen, wenn ich einen Tag frei haben will und hoffen, dass meine Urlaubsvertretung nicht zufällig auch an dem Tag etwas vor hat.Ja, dann nehmen wir einfach neutrale Feiertage, Problem gelöst.
Rasenmayer schrieb:Den Arbeitnehmern die freien Tage nur nicht zu gönnen, nur weil man aus Prinzip gegen alles ist, was irgendwie christlichen Ursprungs ist?Dass das einfach die Kirche bestimmt hingegen nicht. Das ist einfach richtig so.
Auch ne Art von Egoismus.
Rasenmayer schrieb:Oder wie du es ausdrückst: Warum sollen alle Arbeitnehmer darunter leiden, nur weil ein paar Atheisten den Gedanken an kirchlichen Feiertagen nicht ertragen können und alles abschaffen wollen? Ist das so schwer, andere etwas zu gönnen, auch wenn man selber nichts damit anfangen kann?Die Frage schonmal der Kirche oder Christen gestellt?
Fierna schrieb:Die Frage schonmal der Kirche oder Christen gestellt?Was wird dir als Atheist oder den andersgläubigen von der Kirche oder den Christen denn nicht gegönnt?
Rasenmayer schrieb:Wird schwierig zu bewerkstelligen sein.Sicher. Ich betrachte es in absehbarer Zeit auch nicht als realistisch.