@Beerus Wow, ich muss sagen, wenn ich nicht wüsste, dass du es nicht sein kannst, würde ich glatt behaupten, du wärst mein Ex, von dem ich mich nach langjähriger Beziehung vor ca. 2 1/2 Monaten getrennt habe.
Er ist jünger als ich, wohnt bei seiner Mutter in einer Einliegerwohnung, finanziell alles andere als unabhängig, da seit dem Ende seiner Ausbildung arbeitslos und auch wenn ich jederzeit bestätigen würde, dass er einen tollen Charakter hat, hat er ständig mich alle Entscheidungen treffen lassen und hätte mich am liebsten täglich gesehen.
Ich hingegen bin direkt nach der Schule daheim ausgezogen, arbeite Vollzeit und musste in der Zeit der Beziehung zudem mehrere Stunden am Tag pendeln. Ich brauche mehr Freiraum, will nicht jedes Wochenende etwas unternehmen, nur um mit meinem Partner "Quality-Time" verbringen zu können und habe nach all dem, was ich unter der Woche im Job planen und auf die Reihe kriegen muss, am Wochenende noch nicht mal Lust, mir Gedanken ums Essen zu machen.
Gescheitert ist die Beziehung letztendlich tatsächlich zum Teil an den unterschiedlichen Bedürfnissen, die wir hatten, aber auch daran, dass wir beide uns ganz offensichtlich in unterschiedlichen Lebensabschnitten befanden. Ich wäre mit meinem Ex nach all den Jahren gerne zusammen gezogen, hätte in 1-2 Jahren gerne über Nachwuchs nachgedacht. Ihm reicht es immer noch, das Wochenende vor der Konsole zu verbringen und darauf zu hoffen, dass es nach anderthalb Jahren, in seinem Wunschberuf klappt, anstatt den Tatsachen ins Auge zu blicken und sich eventuell erst mal auch mit einem Job im Supermarkt o.ä. zufrieden zu geben.
Ich hatte eine ganz andere Tagesstruktur als er, ich bin nach der Arbeit und am Wochenende meistens einfach nur fertig mit der Welt. Ich kriege mein eigenes Leben gerade so auf die Reihe und hatte immer mehr das Gefühl, dass ich zusätzlich noch seines auf die Reihe kriegen muss.
Und ja, die Probleme und meine Gefühle dabei habe ich angesprochen. Immer und immer wieder. Jeder Streit, und davon gab es gegen Ende immer, mehr, drehte sich um ähnliche Themen. Ich kam mir irgendwann vor wie ein Hamster im Rad.Beziehungsweise wie lautet gleich noch mal die Definition von Wahnsinn? Das gleiche zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
So leid es mir tut, würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus nicht erwarten, dass deine Beziehung für die Ewigkeit geschaffen ist. Dafür sind deine Freundin und du wohl auch zu unterschiedlich. Und das hat nichts damit zu tun, dass deine Freundin auf der Suche nach einem Macho wäre. Ich zumindest würde einem solchen Menschen jedenfalls ziemlich schnell zeigen, wo die Tür ist. Zwischen dem Extrem des unreifen Softies und des bestimmenden Machos gibt es allerdings auch noch den mündigen Erwachsenen, mit dem man gemeinsam Entscheidungen trifft. Das sollte man nicht vergessen.