suscat schrieb:Und solche Posts in den sozialen Netzwerken regen mich echt auf.
Mich auch ... das ist in meinen Augen Polemik. Aber es gibt immer Leute, die sich entsetzlich aufregen ...
Ich verfolge (parallel) den folgenden Fall und komme zum Schluss, dass Leute einfach so ticken - anderes Beispiel, gleiches Prinzip: Vor einiger Zeit hat bei uns in einem lokalen sozialen Netzwerk eine alleinerziehende Mutter gepostet, dass sie nicht weiß, was sie machen soll, sie habe kein Geld für ein Osternest für die Kinder - übliche Antworten - einige wollten helfen, einige witterten Betrug und einige andere (auch in der Situation) rechneten vor, dass sie, obwohl sie in der gleichen oder einer noch schlimmeren Situation steckten, immer Geld für ihre Kinder hätten.
Soweit, so gut. Irgendwann kamen ein paar Leute auf die Idee, man könnte generell eine Ostereiersuche für arme Kinder starten - lief unbürokratisch ab: Die Spender gaben die Nester an einer Sammelstelle ab, sie wurden versteckt, die Kinder suchten sie. Ernüchternd stellte man fest, dass es so nicht ginge - einige Familien zogen mit mehr als fünf der Nester pro Kind ab (geplant war eins pro Kind) und ein Opa radelte durch und sammelte mindestens 10. Also musste man es regulieren und kontrollieren. Nun machen einige "Lokalprominente" mit und spenden gleich 30, 40 oder 50 Nester. Jetzt wird den Veranstaltern vorgeworfen, sie ließen sich instrumentalisieren, den Spendern, sie würden das als Werbetrommel nutzen ...
Zudem sei Schokolade schädlich und gerade "arme" Kinder wären oft sowieso viel zu zuckerlastig ernährt und man könnte das investierte Geld VIEL nachhaltiger Nutzen. Genau gleiches Prinzip
Bone02943 schrieb:Otto Normalverbraucher hat aber im Monat halt eher nur um die 350€ über, wenn überhaupt. Viele warscheinlich noch weit weniger.
Siehe Beispiel oben. Bei uns geht der Streit schon bei Dingen um 5€ los ... Der Mensch hat Probleme, anderen etwas zu gönnen. Es gibt immer Leute, die anderen Leuten das scheinbar "mehr" neiden.
Miss_Hippie schrieb:Es geht um die Tatsache, daß die Reichen und Schönen über Instagram verlauten lassen, das sie so zutiefst schockiert sind und ach so traurig.. Und das sie so und soviel Geld spenden.
So sehe ich das nicht ... es gibt extra Memes bei Facebook, wo verhungernde Kinder der Kirche gegenübergestellt sind und die mit ganz viel Empörung geteilt werden.
NeonMouse schrieb:suscat schrieb: Glaubt man heute wirklich noch an Ablass?
Nein. Es gibt in der katholischen Kirche noch die Beichte - die läuft aber ohne Geld. Ich denke, dass es hier wirklich um kulturelles Engagement geht, um die Angst, dass Frankreich die riesige Summe nicht stemmen kann, um die Angst, dass ein Kulturgut für immer verloren ist.