Kinderpornos im Klassenchat verbreitet

Bone02943 schrieb:Zu der Zeit gab es ja auch noch die Bravo um nackte gleichaltrige zu sehen.

Und die waren damals ja auch wirklich gleichalt.;)
Heutzutage undenkbar, dass in einer Zeitung 14,15 jährige nackt abgedruckt werden.

@Ilvareth
Eine Stellungnahme zur Natur des chats und Zeitpunkt des Vorfalles (Schulzeit oder ausserhalb) erwarte ich da eher von der STA denn deren Job hört ja nicht bei den Schülern auf.
@Bone02943
die offene Frage ist auch noch ob das während des Unterrrichts stattfand.
Denn Medienkompetenz bedeutet ebenso daß Verantwortung online dem RL entspricht.

Also auch wenn man 14 jährige zur Schule laufen lässt (online wie RL) unbetreut so ist es dennoch nicht zulässig die ganze Klasse unbeaufsichtigt 5 Stunden alleine unbeaufsichtigt und und angeleitet zu lassen....RL. Folglich auch in einem onlineraum sprich WA chat nicht.

@Bone02943
Du und andere hier erinnern sich vielleicht noch an Emule.

Dieses Programm hab ich um die 16/17 rum mal zwischenzeitlich genutzt, um ein paar Bandalben downzuloaden. Nie wieder genutzt habe ich das allerdings, als ich versehentlich Pornos downgeloadet habe, die ich nie wollte und nie gesucht habe, die aber als Musik von Rockbands gekennzeichnet waren.

Ich bin heilfroh, dass darunter nie kinderpornographisches Zeug war. Meistens waren das Schwulenpornos, die waren ja okay aber einmal - das vergesse ich nie - sehr expliziter Tierporn. Das fand ich so schockierend, dass ich das Material mit samt Programm aus meinem Computer gelöscht habe.

Ich wüsste auch nicht, wie ich mich verhalten hätte, wären das Kinder statt Tiere gewesen. Wahrscheinlich das selbe. Ob ich zur Polizei gegangen wäre? Mit meinem heutigen Wissen ja, damals sicher nicht.

Intemporal schrieb:Ich wüsste auch nicht, wie ich mich verhalten hätte, wären das Kinder statt Tiere gewesen. Wahrscheinlich das selbe. Ob ich zur Polizei gegangen wäre? Mit meinem heutigen wissen ja, damals sicher nicht.

Zumal man sich ja selbst belastet hätte. Einmal schon weil man illegal Musik läd und dann noch zusätzlich weil man im Besitz von Kinderpornografie gewesen wäre. Ich kann da jeden verstehen, auch die Jugendlichen im Whatsappchat, die sowas nicht der Polizei anzeigen würden.

Bone02943 schrieb:Ich kann da jeden verstehen, auch die Jugendlichen im Whatsappchat, die sowas nicht der Polizei anzeigen würden.

Ja, ich kann es bei Jugendlichen auch verstehen, aus diversen Gründen.

simie schrieb:Und die waren damals ja auch wirklich gleichalt.;)
Heutzutage undenkbar, dass in einer Zeitung 14,15 jährige nackt abgedruckt werden.

Was damals die Bravo mit den Texten von Dr. Sommer war, ist heute eben das unkontrollierte Internet, mit allen guten wie auch schlechten Seiten. Internet und soziale Medien gehören echt auf den Lehrplan, der Umgang damit sollte schon iwie besser vermittelt werden.

Was mir auch noch dazu einfällt. Vielleicht müsste das Gesetz abgeändert werden, oder es besser kommuniziert werden. So das der reine Besitz von verbotenem pornografischem Material nicht gleich dazu führt, dass Leute angst haben müssen sowas zu melden, da sie sich schon mit dem Besitz strafbar machen, selbst wenn sie unschuldig in den Besitz von solchem Material gelangt sind. Also wie auch jetzt in diesem Gruppenchat, oder eben auch bei falsch bezeichneten Downloads, wo man gar nicht weiß welches Material da wirklich gespeichert wird.
Es ist ein Hemmnis sowas der Polizei zu melden, wenn man weiß das selbst der Besitz, für den man gar nichts kann, schon strafbar ist. Und man deswegen angst haben muss strafrechtlich belangt zu werden.
Es müsste klar kommuniziert werden, dass bei einem solchen Fall keine Strafe droht.

@Bone02943
es soll ja keine Schlupflöcher geben daher ist das eine unlösbare Aufgabe, wäre ja blöd wenn sich jemand der eben nicht "unschuldig" in den Besitz gelangte damit dann rausreden könnte.

Denke das Problem ist unlösbar solange man nicht mit zertifikaten arbeitet und ich gleube da gibt es Aktionen in USA die allerdings vermutlich die Dateien nicht zertifizieren.

Sobald aber ein Kontakt nicht vertrauenswürdig ist und man sich den nicht aussuchen kann....
War ja laut Zeitungsartikel falls der denn präzise wäre ein Download und kein Link.
https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/Kinderpornos/-/id=47428/did=5066118/1fxp0zv/index.html (Archiv-Version vom 12.04.2019)

Ein Schüler oder eine Schülerin habe das kinderpornografische Material aus dem Internet geladen, so die Polizei, und im gemeinsamen Klassenchat verbreitet.

https://www.rtl.de/cms/stuttgarter-schueler-verschicken-kinderpornos-im-klassenchat-4322602.html

Laut den Ermittlern handelt es sich um Bildmaterial, nicht um Videos. Ein Schüler oder eine Schülerinnen soll demnach die illegalen Aufnahmen in den Chat gestellt haben.

Bone02943 schrieb:Aber wie schon geschrieben, nur weil die Mitschüler es nicht angezeigt haben oder damit zu ihren Eltern gingen, sollte keiner deswegen angezeigt oder gar verurteilt werden.

Der Besitz und das Verbreiten von Kinderpornographie ist ein Offizialdelikt, wenn Polizei und Staatsanwalt davon erfahren MÜSSEN sie erst einmal Anzeige erstatten und ermitteln. Was diese Ermittlungen ergeben und wie die Staatsanwaltschaft dann handelt ist eine andere Sache.
Die Smartphones der Jugendlichen zu beschlagnamen ist auch eine zwingend notwendige Maßnahme, als (einziges) Beweismittel sind sie für die Ermittlungen sehr wichtig.

Bone02943 schrieb:Es ist ein Hemmnis sowas der Polizei zu melden, wenn man weiß das selbst der Besitz, für den man gar nichts kann, schon strafbar ist. Und man deswegen angst haben muss strafrechtlich belangt zu werden.

der §184b sagt eindeutig aus, dass man sich aktiv um die Beschaffung und Verbreitung solchen Materials "bemühen" muss, um strafrechtlich belangt zu werden.
Sollte man also zufällig in den Besitz solchen Material kommen, ist der beste Weg es unverzüglich bei der Polizei zu melden.

Bone02943 schrieb:Es müsste klar kommuniziert werden, dass bei einem solchen Fall keine Strafe droht.

Da stimme ich dir zu.

@the_unforgiven

Mir geht es dabei nicht um die die das verbreiten, sondern die die in dem Chat sowas bekommen, ohne es zu wollen, dann aber selber mit drin stecken, weil der reine Besitz schon strafbar ist. Da müsste dann wenigstens kommuniziert werden, das so jemand keine Strafe befürchten braucht, wenn es der Polizei gemeldet wird.

Suppenhahn schrieb:Der Besitz und das Verbreiten von Kinderpornographie ist ein Offizialdelikt, wenn Polizei und Staatsanwalt davon erfahren MÜSSEN sie erst einmal Anzeige erstatten und ermitteln. Was diese Ermittlungen ergeben und wie die Staatsanwaltschaft dann handelt ist eine andere Sache.
Die Smartphones der Jugendlichen zu beschlagnamen ist auch eine zwingend notwendige Maßnahme, als (einziges) Beweismittel sind sie für die Ermittlungen sehr wichtig.

Da gehe ich soweit auch mit.

Suppenhahn schrieb:der §184b sagt eindeutig aus, dass man sich aktiv um die Beschaffung und Verbreitung solchen Materials "bemühen" muss, um strafrechtlich belangt zu werden.
Sollte man also zufällig in den Besitz solchen Material kommen, ist der beste Weg es unverzüglich bei der Polizei zu melden.

Und das sollte dann auch für alle kommuniziert werden. Man könnte bisher meinen der reine Besitz, egal wie er zustande gekommen ist sei eine Straftat.

Bone02943 schrieb:Man könnte bisher meinen der reine Besitz, egal wie er zustande gekommen ist sei eine Straftat.

Dem ist eben nicht so. Wenn ich z.B. einen gebrauchten PC kaufe und entsprechendes Material darauf finde, dann mache ich mit dem Besitz nicht strafbar. Das gleiche gilt für zugesendete Dateien, die ich gar nicht verlangt habe.
Strafbar wirds erst, wenn ich mich aktiv um den Besitz solcher Sachen bemühe oder wenn ich sie weiterverbreite.

Meiner Meinung nach sollte man aber unbedingt zur Polizei gehen, wenn man solche Sachen unerwünscht oder per Zufall in Besitz bekommt.

Suppenhahn schrieb:Meiner Meinung nach sollte man aber unbedingt zur Polizei gehen, wenn man solche Sachen unerwünscht oder per Zufall in Besitz bekommt.

Mit dem Wissen das man sich dann nicht schon strafbar gemacht hat, gebe ich dir recht.

the_unforgiven schrieb:Ein Schüler oder eine Schülerinnen soll demnach die illegalen Aufnahmen in den Chat gestellt haben.

Der "Verteiler" dieser Bilder hat m.M.n. aus strafrechtlicher Sicht das größere Problem. Hier greift auch noch §184 StGB, nämlich die Weitergabe pornografischen Materials an Jugendliche.

@Suppenhahn
klar, egal wie es ausgeht und wie die genauen Umstände waren derjenige wird sich noch lange daran erinnern.

Nun mal angenommen während des Unterricht und übers WLAN der Schule...

kindesmissbrauch ist so ziemlich das schlimmste was es gibt.

aber come on.

das sind jugendliche. die haben halt nur popcorn im kopf :D

Ich frage mich wirklich, warum es keiner von den 23 Schülern (zwischen 14-16J.!) geschafft hat, das einem Erwachsenen zu melden. Das sind doch keine kleinen Kinder mehr.
Fehlt da die Aufklärung? Sind die Jugendlichen abgestumpft?
(Wie kommt man überhaupt auf die Idee sowas zu verbreiten? Soll das cool sein?)

Die Eltern der Kinder sind in einer "anderen Zeit" groß geworden, ohne Überflutung durch soziale Medien und Netzwerken. Manchmal habe ich das Gefühl, vielen Eltern ist nicht wirklich bewusst in welcher Welt ihre Kinder nun leben und sich bewegen. Es bedarf auf beiden Seiten viel mehr Aufklärung!

Ich glaube, wenn auf den Smartphones strafbares Material gefunden wird, dann werden diese Smartphone auch als "Tatmittel" eingezogen und vernichtet.

D.h. alle, die diese Kinderpornos auf ihrem Smartphone hatten, sind dann ihr teures Smartphone weg..

bei einem verdacht kann die untersuchung länger dauern je größer die sammlung ist

Berodas schrieb:Ich glaube, wenn auf den Smartphones strafbares Material gefunden wird, dann werden diese Smartphone auch als "Tatmittel" eingezogen und vernichtet.

So formuliert ist das nicht ganz richtig.
Diejenigen, die fahrlässig in den Besitz der jeweiligen Dateien geraten sind, haben sich ja nicht strafbar gemacht.
Nur wer sich strafbar gemacht hat, dem wird das Tatmittel eingezogen.

Ja, es sind Jugendliche, die nicht die Reife besitzen wie Erwachsene. Deshalb haben wir das Jugendstrafrecht, dass Erziehung statt Strafe vorsieht. Doch auch in diesem Fällen muss vernünftig ermittelt werden.

Areela schrieb:Ich frage mich wirklich, warum es keiner von den 23 Schülern (zwischen 14-16J.!) geschafft hat, das einem Erwachsenen zu melden. Das sind doch keine kleinen Kinder mehr.
Fehlt da die Aufklärung? Sind die Jugendlichen abgestumpft?

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass unter den 23 Schülern keiner war, der das nicht zumindest für sich persönlich irgendwie unangenehm fand, derartige Dateien geschickt zu bekommen. Leider wurde offenbar durch diejenigen nicht entsprechend gehandelt und zumindest mal die eigenen Eltern ins Vertrauen gezogen.

CriticalRush schrieb:bei einem verdacht kann die untersuchung länger dauern je größer die sammlung ist

Da man seitens der Ermittler genau weiß, um was für ein Bild es sich handelt und wann dieses eingestellt wurde, dürfte die Überprüfung im Grunde eine Sache von Minuten sein. Zumindest bei denen, die das Bild nur nicht gemeldet haben.

Ilvareth schrieb:Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass unter den 23 Schülern keiner war, der das nicht zumindest für sich persönlich irgendwie unangenehm fand, derartige Dateien geschickt zu bekommen. Leider wurde offenbar durch diejenigen nicht entsprechend gehandelt und zumindest mal die eigenen Eltern ins Vertrauen gezogen.

Solche Spekulationen bringen ja nicht viel. Unter anderem auch deshalb, weil man nicht weiß, was da zu erkennen ist, und daher auch nicht wissen, wie klar es dem Jugendlichen war, dass es problematisches Material ist.