Zerox schrieb:Derjenige der das Kind austragen, 42 Wochen als Untermieter in seinem Körper haben, extreme Gesundheitsrisiken auf sich nehmen und es anschließend unter Qualen zur Welt bringen muss, hat meiner Meinung nach auch das letzte Wort.
Das sehe ich nicht so. Ein Kind ist kein Wettbewerb “wer erleidet mehr beim Kinder kriegen“, sondern ein Erzeugnis zweier Menschen.
Zerox schrieb:Es ist immerhin nicht sein Körper, seine Psyche und sein Leid, was bei Schwangerschaft und Geburt hops gehen kann.
Es ist aber immerhin sein Kind. Nicht nur das der Mutter. Und erleb mal die Psyche eines Mannes, der sein Kind nicht sehen kann.
Zerox schrieb:Wenn ein Mann keine Kinder haben will, dann soll er sich die Samenleiter durchschneiden lassen. Das ist ein kleiner, schneller, unkomplizierter und preiswerter Eingriff.
Die wollen doch die Kinder, sie werden halt benachteiligt. Genau so hat das Thema doch hier angefangen.
Und mal so nebenbei bemerkt, ist der Satz mal echt skurril.
Zerox schrieb:Ich habe es im Bekanntenkreis eher oft gehabt, dass die Väter keinen Kontakt zu ihren Kindern wollten.
Die sind natürlich repräsentativ... für alle Väter auf Erden und solche, die es mal werden wollen.
Übrigens gibt es auch Frauen, die ihr Kind weggeben.
Frühlingshaft schrieb:Ich habe davon auch schon gehört, die Zahlen dürften verschwindend gering sein. Mir ist kein Fall bekannt, hast Du dazu einen Artikel oder so gefunden?
Die Gesetzgebung ist nun mal da, da spielt die Anzahl der Fälle keine Rolle.
Ilvareth schrieb:Da ist aber auch sehr genau erklärt, warum das so ist. Den Anspruch auf Unterhalt hat das Kind, die Mutter (bzw. derjenige, bei dem das Kind lebt) ist sogar gesetzlich verpflichtet, diesen Anspruch durchzusetzen.
Das Kind, das eigentlich nicht existieren dürfte, sollte, müsste. Wenn die Mutter es ja unbedingt will, sollte sie auch dafür aufkommen. Dass man irgendwie Regress nehmen kann (was dahingestellt ist, ob es klappt) ist ein schwacher Trost. Geradezu lächerlich.
Und du hast es erfasst: es ist Gesetz. Und eben jenes Gesetz wird von mir scharf kritisiert und als unfair betitelt. Generell Gesetze, die mit Vater und Kind zu tun haben.
Mich motiviert es zum Beispiel nicht, mich fortzupflanzen. Steckt auch im Wort drin: »mich fortpflanzen« Das Kind sind 50% ich, 50% die Mutter. Doch der Gesetzgeber handelt so, als gehöre das Kind nur zur Mutter.
Ilvareth schrieb:Der unfreiwillige Vater hat aber Regressansprüche gegen die Täterin, die ihm entstehenden Kosten kann er sich von ihr wiederholen. Die ihm entstehenden Kosten sind der Unterhalt fürs Kind.
Wollte eigentlich noch einzeln drauf eingehen, aber hab es schon einen Absatz drüber gemacht. Also sage ich es einfach mal so:
Sehr beruhigend...
Das Kind hat Unterhaltsansprüche, das Kind hat aber keinen Vater. Also kann es nur den Unterhalt über die Mutter anfordern. Ihre Entscheidung, ihr Fehler, ihre Straftat ohne weitere Entscheidungen und Zutun Zweiter, sprich: Mann.
Warum soll ein völlig fremder, überrumpelter Mann blechen? Man muss doch keine armen Unbeteiligte da mit reinziehen, die sich grad erst mal um sich kümmern müssen. Der Arme, der dann auch noch Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss, um
vielleicht doch nicht zu bezahlen, was er aus dem ganz normalen Menschenverstand heraus, sowieso nicht zahlen müsste.
Und da wären wir wieder: die Absurditäten in der deutschen Gesetzgebung, was Kind und Vater betrifft.
Irgendwie erinnern mich die Gegebenheiten ein wenig an alte Geschlechterrollen: Mutter liebt Kind, Vater “erzieht“ mit strenger Hand und bringt das Geld nach Hause, ist der Verpfleger.
Also bleibt das Kind bei der liebenden Mutter bei einer Trennung, während der Mann das tut, was er am besten kann: Geld ranschaffen, Versorger spielen.
Wir müssten im Prinzip doch alle gecheckt haben, dass Väter ihre Kinder nicht als kleinen Soldaten sehen, sondern als ihre kleinen Minis, die sie mindestens genauso lieben wie die Mutter es tut.
Wo sind hier eigentlich die Feministen, die bei Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau aufschreien und Gleichberechtigung fordern. Wollt ihr mit mir schreien?
Ok, ich jedenfalls habe etwas anderes:
Unverheiratete Väter gelten als bloße „Erzeuger“
Trennungsväter, die im Streit mit ihrer Exfrau oder -freundin leben, haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur selten das Sorgerecht für ihre Kinder, selbst wenn sie verheiratet waren. In jedem zweiten strittigen Fall, der vor Gericht landet, wird der Frau das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Geschiedene Väter bekommen das alleinige Sorgerecht hingegen nur in jedem siebten bis achten Fall - und damit noch seltener, als dass das Kind außerhalb seiner Kernfamilie, etwa bei einer Pflegefamilie, untergebracht wird.
https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/gesellschaft/familie/sorgerecht-der-entsorgte-vater-1653776.amp.htmlMan kann auch erahnen, dass da Ungerechtigkeit in der Luft liegt, wenn man an diesem gewaltigen Felsen nicht gerade gegenklatscht, aber na gut, müssen wir das Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auch noch sprechen lassen:
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat vor kurzem entschieden, dass diese Benachteiligung bei der Vergabe des Sorgerechts eine Diskriminierung lediger Väter darstellt, und die deutsche Regierung aufgefordert, das Sorgerecht zu reformieren. Das Justizministerium hat daraufhin gesetzgeberische Änderungen angekündigt, die es ledigen Vätern künftig im Einzelfall ermöglichen könnten, das Sorgerecht gemeinsam mit der Mutter auch gegen deren Willen auszuüben. Ein automatisches gemeinsames Sorgerecht von der Geburt des Kindes an für ledige Väter komme aber nicht in Betracht. Eine interne Umfrage des Bundesjustizministeriums bei mehr als 500 Rechtsanwälten und Jugendämtern hat indessen ergeben, dass achtzig bis neunzig Prozent der Mütter, die die gemeinsame Sorge ablehnen, dafür Gründe anführen, die sich nicht am Kindeswohl, sondern an ihrem eigenen Wohl orientieren: „Sie möchten allein entscheiden oder nichts mehr mit dem Vater zu tun haben.“ Die vom Ministerium befragten Rechtsanwälte hielten die Motive der Mütter sogar nur sehr selten für plausibel.
Und mein Gott, ich geb den Rechtsanwälten Recht.
Katrin Hummels, vielen Dank für diesen Artikel.
http://m.spiegel.de/spiegel/maenner-und-gleichstellung-wie-vaeter-diskriminiert-werden-a-1165817.htmlDie weitaus meisten von Beckers Besuchern kommen aber aus einem anderen Grund: wegen ihrer Kinder. Sie sind nicht mehr mit der Mutter zusammen oder waren es nie und müssen feststellen, dass sie als Väter zum Teil von Justiz und Behörden als Elternteil zweiter Klasse behandelt werden. Sosehr sich die Politik in den vergangenen Jahren auch bemüht hat, Männer zu mehr Teilhabe am Familienleben zu bewegen und Frauen damit mehr Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen: Wenn Familien zerbrechen und Eltern sich trennen, ist der moderne Vater oft nicht mehr gefragt.
Hier treffe ich grad auf meine eigenen Worte:
In den Berliner Ministerien sagen Fachreferenten längst, "das passt nicht mehr in die Zeit". Getan hat sich allerdings in den vergangenen Jahren so gut wie nichts.
Schade. :/
Männerverbände beklagen deshalb nicht ganz zu Unrecht die "Mütterlastigkeit" der Politik und deren "ständiges Väter-Bashing", auch wenn der Ton zuweilen fragwürdig ist.
Naja, immerhin geht es ja um die eigenen Kinder und so, ne? Ist ja nicht nur so'n Sack Reis umgefallen.
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://amp.focus.de/familie/beziehung/familie-vorurteile-ueber-vaeter-maenner-fuehlen-sich-als-eltern-nicht-gleichwertig_id_9114300.html&ved=2ahUKEwjY9bDf1K3hAhVO-aQKHRdqBbMQFjADegQIBRAB&usg=AOvVaw1Bt1eDCvmMAbrQrlCzjl7d&cf=1&cshid=1554080939914Link von focus, stammt aber von Huffpost.
“Was Männer nervt“ Kann man gut durchlesen, muss ich es nicht schreiben und noch mal schildern. Klasse.
Aber hier wird noch mal so schön bestätigt, was ich geschrieben habe:
Es sind Sätze wie diese, die es Vätern im Alltag mit ihren Kindernunnötig schwer machen. Das Bild von Vätern, das immer noch in der Gesellschaft verankert zu sein scheint, ist längst überholt.
Väter geben ihren Kindern heute oft genauso viel Nähe und Geborgenheit wie Mütter.Sie wickeln, baden, füttern, trösten, spielen, und tragen ihre Babys. Sie stehen nachts auf, wenn es sein muss. Sie lesen Ratgeber. Und genau wie Mütter geben sie ihr Bestes, um glückliche, gesunde Kinder großzuziehen.
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://familiefamilienrecht.wordpress.com/2017/10/16/warum-werden-vaeter-bei-der-scheidung-noch-immer-benachteiligt/amp/&ved=2ahUKEwjY9bDf1K3hAhVO-aQKHRdqBbMQFjAEegQIAxAB&usg=AOvVaw0joKuHXgzevPOtUYmiaaj4&cf=1&cshid=1554080939914Allerdings stünde es allen Parteien gut an, mit dieser massiven Diskriminierung – betroffen sind vor allem Männer – aufzuräumen. Konkret dachte SPD-Frau Barley erst mal nur an die Aufhebung der steuerlichen Benachteiligung von Trennungsvätern.
Auch ein Klasse Artikel. Lesen lohnt sich.
Wir sehen, die Ungerechtigkeiten sind da, was man aber vor allem sehen kann: sie sind ungerechtfertigt. Überholt. Das schreibe ich noch mal insbesondere an
@Zerox mit seiner (ihrer
:ask: ) Frauenbabybauch-Argumentierung.