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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

340 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Psyche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 11:10
Auch wenn der Thread schon älter ist, und ich bisher nur gelegentlich hier mitlese, möchte ich auf das Buch von Dr. Bruce Perry verweisen, Der Junge, der wie ein Hund gehalten wurde.

Dr. Perry ist Gehirnforscher und Psychotherapeut, der festgestellt hat, dass schlechte Kindheiten zu kranken Jugendlichen und noch kränkeren Erwachsenen führen. Eines der am weitesten verbreiteten Kindheitstraumata ist laut Dr. Perry die Vernachlässigung, oder auch emotionaler Missbrauch von Kindern.

An sich ist es logisch, wenn man es einmal erkannt hat, kann man es nicht mehr übersehen, dass aus geliebten Kindern krisenfestere Erwachsene werden, als aus ungeliebten, misshandelten Kindern.

Für unsere Gehirne sind die ersten drei LebensMONATE von extremer Wichtigkeit, weil in dieser Zeit das sogenannte Urvertrauen mit dem Bonding der Mutter entsteht, sofern die Mutter ihr Kind liebt und seine Bedürfnisse erfüllt. Ein Baby ist ja, wie hier sicher alle wissen, alleine auf sich gestellt nicht überlebensfähig. Lernt das Baby schon hier, dass es nicht immer gefüttert oder getröstet wird, entwickelt sich ein tiefes Misstrauen ins Leben.

Babies, denen das verweigert oder nur unregelmäßig gegeben wurde, haben in der Regel weniger Vertrauen, als Menschen, die in geschützter Umgebung und mit Liebe in ihre Gemeinschaft hinein erzogen wurden. Sie lernen hier, dass das Leben gefährlich und unzuverlässig ist, dass sie lange schreien müssen, ohne zu wissen, ob überhaupt Hilfe kommt, oder nicht.

Was auch interessant ist, für Diejenigen, die dieser Frage noch nachgehen, warum es so viele psychisch Kranke gibt, ist die sogenannte ACE-Studie aus Amerika (Adverse Childhood Experience = Traumatische Kindheitserfahrungen) von Dr. Vincent Felitti.

Dr. Felitti hat diese für eine Studie erstellt, welche aus 10 Fragen besteht, was man vor seinem 18. Lebensjahr erlebt hat. Ob z.B. Alkohol oder Drogen in der Familie vorkamen, Schläge, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch, etc. Je höher der Endpunktestand, desto höher die Wahrscheinlichkeit entweder:

-depressiv
-alkoholsüchtig
-drogenabhängig
-suizidal
oder fettleibig zu werden.

Nach dieser Lektüre war ich tagelang nicht mehr ansprechbar und hätte am liebsten den ganzen Planeten wachgerüttelt.

Auch Dr. Nadine Burke Harris befasst sich mit der Gehirnentwicklung von traumatisierten Kindern und stellt erschreckende Dinge fest, die wir eigentlich nicht übersehen dürften, es aber täglich tun. Allerdings gibt es ihr Buch bisher nur in englisch. Es heißt The Deepest Well (Die/der tiefste Quelle/Brunnen), falls sich jemand dafür interessiert.

Mir haben diese Bücher ein für alle mal die Augen geöffnet. Im Grunde kann man sagen, was dem Kind fehlt, wird dem Erwachsenen zur Sucht und zur Gier. Das kann Narzissmus sein, oder Spielsucht, oder Arbeitssucht. Es gibt ja nicht nur Drogen und Alkohol, die süchtig machen. Auch Gier nach Aufmerksamkeit rührt z.B. daher, dass dem damaligen Kind keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt wurde, oder frühkindlicher sexueller Missbrauch führt oft zu chronischer Fettleibigkeit, usw. Werden solche Kinder in Schulen noch gemobbt, ist dieses Leben wahrlich keine Freude für sie.

Und zu guter letzt kann ich sagen, dass ich eigene Erfahrungen auf diesem Gebiet habe, und bisher nur sehr wenige Menschen getroffen habe, bei denen in der Kindheit offensichtlich wirklich alles gut verlaufen ist. Die allermeisten haben und hatten schwer mit sich selbst und ihrer Vergangenheit schwer zu kämpfen. Leider ist das bei uns in Deutschland noch nicht so angekommen, wie extrem wichtig die Kindheit eines Menschen für die ganze Gesellschaft ist.

So, ich hoffe, ein paar nützliche Tipps dagelassen zu haben und nun lese ich einfach mal weiter mit.


(Entschuldigt, dass ich mich noch nicht vorgestellt oder angemeldet habe und einfach mal so anonym hier rein quatsche)


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16.07.2020 um 11:54
Ich denke Leistungsdruck, Angst vorm Versagen und die Erwartungshaltung aus der Gesellschaft, dem Druck sich der Gesellschaft beweisen zu müssen, lassen immer mehr Menschen psychisch krank werden.

Dann auch die eigene Anspruchshaltung. Es muss alles immer höher, weiter, schneller, mehr sein. Fängt beim reinen Konsum/Konsumieren bereits an und endet in der angestrebten Karriere.


Schon Schüler und Schülerinnen erleiden psychische Erkrankungen. Sei es dadurch, dass sie durch ihre Eltern aufs Gymnasium im übertragenen Sinne geprügelt werden oder durch Mobbing anderer Schüler, wenn man deren Erwartungshaltung in Form von Mode und anderen Statussymbolen nicht erfüllt.


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16.07.2020 um 12:10
Auch das.

Die ersten drei Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend wichtig, weil das Gehirn in diesen drei Jahren um sagenhafte 85% wächst! Hier lernt das Kind alles, was es später im Leben bewusst oder unbewusst anwendet. Psychologen sprechen auch von sogenannten Mustern, Verhaltensmuster etwa. Gibt es in einer Familie viel Streit, oder gar Gewalt und ständige körperliche oder seelische Bedrohung, wird aus einem solchen Kind kein krisenfester, gerechter, sich selbst lieben könnender Mensch. Irgendwie logisch, oder?

Aber wir können leider nicht hinter verschlossene Türen sehen und glauben Eltern eher, dass ihr Kind gestürzt ist, als dass es brutal misshandelt wird.

Und wenn reiche Kinder lernen, dass die armen Kinder selbst an ihren Schicksalen schuld sind, und sich nicht genug anstrengen, dann hat die Gesellschaft genau die Probleme, die wir heute überall sehen. Exkinder, die den Hals nicht voll kriegen und andere Exkinder für einen Hungerlohn schuften lassen. Das ist alles andere als menschlich, es ist unmenschlich.

Kinder zu missachten ist unmenschlich, Kinder leiden zu lassen ist unmenschlich, Kinder wie Gegner behandeln ist unmenschlich. Ihr - nein wir alle waren einmal klein und abhängig von unseren Familien. Und ganz viele von uns haben sich als Kinder Dinge geschworen, an denen sie heute noch - bewusst oder unbewusst - festhalten.

Selbst uralte Menschen sprechen noch von ihren Eltern, als sei es gestern gewesen. Von ihren Kindheiten, und schildern in lebendigen Farben, wie damals alles war.

Kein Mensch vergisst jemals, was ihm als Kind widerfahren ist, und weiter noch, es prägt uns für's Leben.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 12:29
gehirn 3jhrige dr. perry


Hier noch ein eindrucksvolles Bild von zwei 3-jährigen Kindergehirnen. Links das in gesunder Familie aufwachsende, rechts das extrem vernachlässigte. Das erklärt z.B. auch die Kleinwüchsigkeit vieler Kinder, oder warum manche nicht zu altern scheinen.

Die schwarzen Felder sind Lücken von Gehirnmassen, welche der Körper mit Wasser füllt. Auch das erklärt, warum manche Kinder nicht so gut lernen können, wie andere.

Das Gehirn an sich ist schon wissbegierig und denkt lösungsorientiert. Diese Fähigkeit wird in einer traumatischen Kindheit stark beeinträchtigt, und dann werden solche Kinder in der Schule noch gemobbt, als faul oder dumm beschrieben...

Es ist doch wirklich ein Teufelskreis. Aber ich hoffe, die Eingangsfrage nun ausreichend beantwortet zu haben.

Wenn nicht, die Autoren sind im Internet aufrufbar und wer sucht, der findet. Ganz sicher.


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16.07.2020 um 13:51
Sehr interessanter Thread. Bei mir war das so. Ich bin jetzt 43. Ich hatte schon lange das Gefühl etwas zu suchen oder zu brauchen, was ich im Leben einfach nicht finden konnte. Trotzdem habe ich lange funktioniert. Ausbildung,Arbeiten, Abi nachgemacht, Elektrotechnikstudium,neuer Job...Dann kamen zwei Umstände zusammen,die ich zu lange negativ auf mich habe einwirken lassen. Der neue Job war gut bezahlt,aber vom Niveau her zu niedrig und ich war viel zu oft.unterwegs. Dazu eine "Beziehung" mit einer Frau,von der ich mich habe von A bis Z anlügen lassen. Ich war schon immer wohl eher etwas melancholisch,aber da war ich wahrscheinlich schon in einer Depression. Um weiter funktionieren zu können,kam Alkohol hinzu...Anfangs wenig,dann immer mehr. Eine halbe bis ganze Flasche Rotwein wars dann so im Schnitt Abends,dann gings...Dann kam die Wende. Ein Arbeitskollege von mir wurde auf Dienstreise tot im Hotelzimmer aufgefunden. Ich hatte schon die ganze Zeit so Gedanken,dass ich so viel unterwegs bin, das mir so etwas mal passieren wird. Jetzt wurde es quasi Wirklichkeit, wenn auch nur stellvertretenf. Jetzt war ich soweit, dass ich am liebsten Mittags schon mit trinken angefangen hätte...das durfte nicht sein, mit dem Rauchen hab ich ja auch aufhören können,also ab zum Arzt. Lange Rede,kurzer Sinn,im Laufe von vier Jahren bin ich nach langer harter Arbeit von dem Dämon befreit. Habe aber auch den Job gewechselt...und die Frau bzw. Bin jetzt alleine. Ich nehme eine halbe Citalopram am Tag, ist aber mehr eine Krücke. Ich denke mit oder ohne ändert nicht viel am Leben. Den Job mach ich inzwischen sehr gerne, und bin lieber alleine als todunglücklich zu zweit. Aber die Seele bleibt irgendwie verkümmert. Irgendwas fehlt,aber ich weiss nicht was. Sinn im Leben?Spiritualität? Ich sehe und erlebe gerade Jesus Christus neu,ich hoffe, dass das helfen wird. Aufgrund meiner Glaubenszugehörigkeit wurde n mir extrem viel Antifreude-programme in der Kirche installiert. Ich bin mir sicher, das ich psychisch krank bin. Aber wie gesagt,keine Ahnung woran es liegt. Im Berufsleben würde das keiner vermuten. Aber es ist so.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 14:42
Was du suchst ist wohl der Teil aus deiner Kindheit, den du vergessen hast, oder vergessen solltest.

In der Jugend fällt es noch leicht, eine schlimme Kindheit zu verdrängen, aber laut Dr. Perry fängt der Körper mit 40-50 Jahren an, Symptome zu entwickeln.

Die beste Heilmethode für misshandelte Kinder sind nach seiner Ansicht eine gesunde Familie. Auch feste Beziehungen können helfen, das Trauma zu verarbeiten. Leider erklärt er nicht, wie Beziehungen funktionieren, denn ich vermute eine Art Gesetzmäßigkeit, unter welchen Beziehungen funktionieren, und unter welchen nicht. Darüber habe ich mein Leben lang quasi geforscht, und glaube, eine Idee zu haben. Derzeit prüfe ich meine Idee noch, aber viele Gespräche haben mir gezeigt, dass ich wohl nicht so falsch liege. Wie auch immer, Beziehungen sind sehr wichtig für die seelische Gesundheit der Beteiligten, so Dr. Perry und viele andere Forscher und Wissenschaftler.

Im Buch The Deepest Well erklärt Dr. Burke-Harris, wie durch die Traumata später chronische Krankheiten entstehen, wie Alzheimer u.a.

Ein guter Spruch aus dem Englischen sagt schön treffend dazu, It's cheaper to raise a healthy child, than to fix a broken man. (Es ist billiger, ein gesundes Kind großzuhiehen, als einen gebrochenen Mann zu 'reparieren'). Wenn man mal an die Pharmaindustrie denkt, und wie viel man dort verdient mit 'kaputten' Menschen.


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16.07.2020 um 14:51
@Lebensstudent

Da möchte ich dir in vielerlei Hinsicht zustimmen. ;) ...sehr gute Beiträge.

Es ist erwiesen ,das Menschen ,die als Kinder in schwierigen Verhältnissen aufwuchsen,später eher an Depression ,Angststörungen etc. erkranken. Das Gehirn ist anders entwickelt ,als bei Kindern ,die in einem gesunden Umfeld aufwachsen.
Und wenn eine Frau während der Schwangerschaft vielem Stress,Streit etc. ausgesetzt ist ,dann schädigt das den Fötus.
Ich bin selbst davon betroffen,ich hatte schon als Kind eine nicht erkannte bzw. unbemerkte extreme Angststörung.
Ich war kaum fähig zu sprechen. Das wurde als Schüchternheit abgetan und gut war...
Das hat zu sehr vielen sozialen Problemen für mich geführt, jahrelanges Mobbing in der Schule z.B.
Ich wurde nicht therapiert ,ich wurde ausgegrenzt...heutzutage leide ich trotz langer Therapie an Depressionen& Angststörung etc.
Das gab quasi die Steilvorlage für weitere Probleme...
Psychische Erkrankungen sind nicht unsichtbar,sie hinterlassen Narben im Gehirn.
Aber auch Menschen, die ein behütetes, unbeschwertes und erfolgreiches Leben genießen ,sind davor nicht gefeit.
Jeder kann an Depressionen erkranken,Menschen mit einem Leben voller Schicksalsschlägen sind da bloß anfälliger für.
Und dann kommt noch die Frage der Resilienz Wikipedia: Resilienz (Psychologie) dazu..Menschen sind Individuen.^^
Es ist auch ein Problem für viele Betroffene,offen damit umzugehen,weil die Gesellschaft kaum Verständnis dafür aufbringt, sie einfach zu wenig aufgeklärt ist.Depression ist keine Traurigkeit,man kann sie auch nicht einfach wegdenken.
Ein gesunder Mensch ,kann sich das Ausmaß dieses Zustands gar nicht vorstellen.Wenn alles seinen Sinn und Farben verliert.
Oft werden psychische Erkrankungen auch herunter gespielt: "Du musst doch nur wollen!" usw.
Umgangssprachlich tauchen dann Sachen auf wie "Gestern war ich so depri,mein Freund hat mich nicht angerufen."
"Wow, die Prüfung letztens hat voll die Panikattacke ausgelöst"...
Nicht nur in der "1.Welt" ,es ist ein Irrtum psychische Erkrankungen als Phänomen der der reichen Industriestaaten zu betrachten.
Wer das behauptet,der hat sich nicht genug informiert.
Damals hatte das Kind nur einen anderen Namen, Der "Mittagsdämon" ...sehr passend wie ich finde.


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16.07.2020 um 15:12
Depression z.B ist auch nicht gleich Depression,die Auslöser können unterschiedlich sein. Manche sind wie oben beschrieben ,durch Schädigung entstanden,Traumata,andere können durch schwierige Lebensumstände entstehen. Total individuell.
Es gibt auch Armutsdepression ,viele Menschen erkranken daran ,weil sie am Leben nicht mehr so Teil haben können,wie sie es gewohnt sind, durch Jobverlust & Hartz 4 z.B...
Oft wird auch m.E viel zu schnell eine Depression diagnostiziert und es werden Medikamente verschrieben,deren Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen sind.
Ich kenne sogar Leute denen eine Depression diagnostiziert wurde und in Wahrheit waren sie in Trauer,aufgrund eines Todesfalls.
Trauer ist keine Erkrankung!Trauer ist eine ganz natürliche und menschliche Reaktion auf einen Verlust.


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16.07.2020 um 15:41
Zitat von Matthias2006Matthias2006 schrieb:Irgendwas fehlt,aber ich weiss nicht was. Sinn im Leben?Spiritualität? Ich sehe und erlebe gerade Jesus Christus neu,ich hoffe, dass das helfen wird.
Oje. Tut mir leid, ich sehe da nur, dass Du die eine Sucht durch eine andere ersetzt. Spiritualität ist zwar physisch nicht so schädigend wie Alkohol oder Nikotin, ist aber dennoch, ja, ebenfalls nur ein Trugbild, das von der Realität ablenken soll.

Wie andere Drogen auch "hilft" es nur, solange der Rausch anhält. Weil er eben den Blick auf die Realität vernebelt, nur geht diese deshalb nicht weg. Was immer Du da an Problemen mit Dir rumschleppst, wird deshalb nicht verschwinden. Es wird verdrängt werden, aber nicht verschwinden, und somit fürderhin im Untergrund rumoren.

Ein weiteres Problem dabei wird werden, dass Du es nicht mehr erkennst, weil Du ja meinst, Deine neue Sucht hätte doch "geholfen". Es könnte also in Zukunft schwerer für Dich werden, die Ursachen von eventuell weitern Problemen erkennen zu können. Pass also auf und deute Anzeichen von Problemen nicht falsch. Mit falsch meine ich, dass Du eventuell als Gläubiger dann meinst, Dein Glaube wäre nicht intensiv genug, oder Ähnliches.

Glaubenssysteme sind irrational und unrealistisch und neigen dazu, die dennoch immer noch vorhandenen oder gerade wegen der Verblendung eventuell daraus neu resultierenden Probleme den Gläubigen einfach als eigene Schuld in die Schuhe zu schieben.

Sie heilen aber nicht. Auch wenn es sich zunächst, und das kann sogar sehr lange dauern, noch so anfühlen mag.
Auch wenn es jetzt fies klingt, aber zusätzlich zu Deinen neurologischen/psychischen Problemen werden spirituelle Lehren, ganz besonders die Gott-Religionen, auch noch Deinen Verstand korrumpieren.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 15:51
@off-peak


Das sehe ich anders.
Spiritualität kann auch die Suche nach sich selbst sein.
Ich würde das nicht so pessimistisch sehen. ;)

@Matthias2006

Sehr gut ,das du mit dem Trinken aufgehört hast.
Der Geist aus der Flasche wird dir nicht helfen,im Gegenteil.
Es ist ein Doppelleben das man oft führt,nach Außen hin unsichtbar.

Ich würde es eher buddhistisch betrachten:
Existenz ist Leid und es geht hier nicht darum glücklich zu werden, es geht nur darum das Leid zu verringern. ;)


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 16:02
Zitat von NimmermehrNimmermehr schrieb:Spiritualität kann auch die Suche nach sich selbst sein.
Das nenne ich nicht Spiritualität, sondern Selbsterkenntnis oder Reflektion.
Zitat von NimmermehrNimmermehr schrieb:Ich würde das nicht so pessimistisch sehen.
Religiöse Tendenzen kann man gar nicht pessimistisch genug sehen.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 16:05
Ach ,ich finde man kann es sich auch eklektisch zusammen basteln. ;)
Religion ist für mich eher das Gegenteil von Spiritualität...


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16.07.2020 um 16:17
Also, meine Kindheit war nicht wirklich schlimm. Meine Eltern haben mich mehr oder weniger "nur" vernachlässigt, weil sie ständig arbeiten waren,denn das Haus wollte ja abbezahlt werden. Ansonsten waren die immer relativ müde. Die wenige gemeinsame Freizeit wurde dann mit Kirchenaktivitäten verbracht.
Ich bin quasi vorm Fernseher groß geworden.
Das war damals schon so eine Art Sucht,wie man mir damals in den paar Wochen in der "Säuferheilanstalt" glaubhaft vermittelt hat. Das war aber so ziemlich das einzigste,was ich da mit genommen habe. Der Rest war sehr weichgespült und wie hier schon jemand erwähnt hat, es geht bei solchen Einrichtungen überwiegend ums Geschäft.
Ich habe danach auch eine herkömmliche Therapie gemacht, das war auch nur relativ oberflächlich. Würde ich auch nimmer machen.

Und nee,der Glauben soll nicht die neue sucht werden. Da ich ja nebenbei immer noch auf der Suche bin,was mit mir nicht stimmt und wie ich das alles in dem Griff bekommen könnte, lese ich unglaublich viel. Das Geld,dass ich für kippen und alk spare geht fast restlos für Literatur drauf.
Und da bin ich jetzt nebenbei über ein paar gute Bücher über jesus und seine Lehren gestossen und finde einiges sehr gut. Das wurde mir damals so nicht vermittelt, da gings mehr um dieses strafende an der Religion und die Verteufelung aller Sachen, die Spass machen.
Manches davon könnte mir helfen,ein besserer Mensch zu sein bzw. Zu werden. Das ist generell nir verkehrt.

Thema Buddhismus,auch hier gefallen mir viele Punkte sehr gut.
Ich hab einige zeit die Leiden mit der Flasche gelindert, aber erstmal unbemerkt damit viele neue geschaffen.
Also,eine Abkürzung zum erlangen von Seelenheil,Frieden, etc. Gibt es leider nicht. Wie bei fast allem im Leben steckt auch hier wohl harte Arbeit dahinter.

Aber ich hatte halt schon immer das Gefühl im Leben,das etwas zu kurz kommt.
Meine Arbeit in der SW- Branche finde ich oft nicht erfüllend.
Das liegt auch oft daran,dass man nichts pyhsisches schafft. Wie oft komm ich heim und denke so bei mir:"was hast du eigentlich heute gemacht?".

Wenn jemand zufällig vera f.birkenbihl kennt.
Ich habe neulich einen vortrag von ihr gesehen. Da meinte sie, dass der Tod ein guter Ratgeber sei. Und dann die Frage an die Teilnehmer, was sie heute tun würden,wenn sie wüssten,das sie morgen sterben.
Sie meinte dann,das sie trotzdem diesen Vortrag halten würde,auch wenn sie wüsste, sie stürbe morgen.
Fand ich enorm.
Als ich am nächsten Tag in der Firma war...
Na ja,ihr könnt es euch denken,was ich dachte.😁
Jedenfalls wär ich nicht in die Firma gekommen mit dem Wissen des nahenden Todes...


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 16:21
Zitat von Matthias2006Matthias2006 schrieb:Also, meine Kindheit war nicht wirklich schlimm. Meine Eltern haben mich mehr oder weniger "nur" vernachlässigt, weil sie ständig arbeiten waren,denn das Haus wollte ja abbezahlt werden. Ansonsten waren die immer relativ müde. Die wenige gemeinsame Freizeit wurde dann mit Kirchenaktivitäten verbracht.
Ich bin quasi vorm Fernseher groß geworden.
Das fällt in den Bereich,emotionale Vernachlässigung.
Mach dich darüber mal schlau,vllt erkennst du dadurch etwas. ;)


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 16:28
Nahrung und ein Dach über dem Kopf ist nicht alles was ein Kind braucht:

https://www.netdoktor.at/familie/kinder-jugendliche/vernachlaessigung-von-kindern-6944467 (Archiv-Version vom 14.08.2020)


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 16:36
Ja, mir ist das durchaus bewusst, ändert aber auch nichts mehr an der Situation.
Das Kind ist ja schon lange in den Brunnen gefallen😊
Beim besoffen werden fand ich auch das Gefühl am Besten,wenn sich diese Wärme und Leichtigkeit einstellt.
Es ist ein wenig vergleichbar mit verliebt sein,finde ich.
Klar, das emotionale hat immer gefehlt als Kind.

In meiner Familie hat und wurde sich auch schon immer über Arbeit und Besitz definiert.
Ich komme aus der Pfalz und wenn man da in der Anilin(BASF) Arbeit fand, dann hatte man es "geschafft".
Ich könnte mir gut vorstellen,dass dieses Gedankengut in meiner Generation bzw. Elterngeneration weit verbreitet war.
Arbeit ist eben nicht alles.
Mag für viele funktionieren, für mich leider nicht.

Erich Fromm hat Mitte des 20. Jahrhunderts schon in Haben oder Sein vorrausgesagt,dass es in der kapitalistischen Gesellschaft nur um die Arbeitskraft des Menschen geht, dies aber nicht ausreiche,um sich auch als Mensch zu fühlen.
Meiner Meinung nach hatte er Recht und man sieht auch an der Zahl der psychischen Erkrankungen,dass dem so ist.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

16.07.2020 um 17:23
Zitat von Matthias2006Matthias2006 schrieb:Erich Fromm hat Mitte des 20. Jahrhunderts schon in Haben oder Sein vorrausgesagt,dass es in der kapitalistischen Gesellschaft nur um die Arbeitskraft des Menschen geht, dies aber nicht ausreiche,um sich auch als Mensch zu fühlen.
Ja, Arbeit und Konsum um die Wirtschaft am laufenden zu erhalten.
Bei einigen Konsumsucht geradezu..."ich bin das, was ich besitze"
Da bleibt nicht viel Platz für seelische Bedürfnisse.
Dieses System hat sehr viele Vorteile, aber auch sehr viele Nachteile...


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

17.07.2020 um 00:13
Ich denke, viele Menschen haben psychische Probleme und Erkrankungen, da das Ur-Gefühl von Flucht oder Kampf, welches ja auch der Mensch in sich verankert hat, in unserer Gesellschaft nicht ausgelebt werden kann.

Man kann oft weder weglaufen, noch kämpfen (z.B. im Berufsleben). Ich denke, das führt auf Dauer auch zu psychischen Störungen, vor allem wenn kein Ausgleich geschaffen wird.


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

17.07.2020 um 07:15
Wie gesagt, informiert euch mal über das Buch "Der Junge, der wie ein Hund gehalten wurde". Von allen Fallbeispielen im Buch ging es diesem Jungen nämlich verhältnismäßig am besten. Aber ich will nicht zuviel verraten. Nur, dass es nichts für schwache Nerven ist, zu lesen, was Kinder heute wie selbstverständlich durchmachen. Da kriegt man das kalte Grauen vor der Zukunft der Menschheit.


the boy who was


Und noch einen Link zu einer deutsch übersetzten ACE-Studie:


http://posttraumatische-belastungsstoerung.com/ace-studie-adverse-childhood-experiences



Wer nicht erkennen will, wo der Zusammenhang hier ist, der wird wohl noch eine Weile denken, Kinder seien wirklich böse. Auch wer denkt, seine Kindheit wäre nicht schlecht gewesen, und die paar Schläge hätten nicht geschadet, der wird auch denken, dass man Kinder nicht "verwöhnen" darf. Wer Kinder nicht achten kann, als Schutzbefohlene, die alles nachmachen, was wir ihnen vorleben, der kann sich selbst nicht achten.

Es ist leider so, dass auf diesem Planet das Gesetz der Kausalität (Ursache - Wirkung = Kausal) herrscht. Und wer meint, dass Kinder Traumata eben mal so weglächeln, ohne dass man mit dem Kind darüber redet, was passiert ist, dass es unrecht ist, der wird sich immer wundern, woher die gutherzigen, fairen, wissbegierigen Kinder kommen. Denn jedes Kind, das hier her geboren wird, will lernen, weil das Gehirn es will. Außer es wird vernachlässigt, was mit das Schlimmste ist, was man Kindern antun kann.

Stellt euch vor, ihr ladet einen Freund ein, der von weit weg kommt, und dann lasst ihr ihn in eurer Wohnung sitzen und geht weiter eurer Wege. Wenn er fragt, sagt ihr, dass ihr für sein Essen arbeiten müsst!!! (Dieser Freund wird nicht lange bleiben, aber ein Kind kann seine Familie nicht einfach verlassen)

Naja, ich sehe schon, wir als Menschheit haben noch einen sehr weiten Weg vor uns, bis wir bereit sind, aus unseren Fehlern zu lernen. Dazu müsste man sich diese Fehler mal genau anschauen, aber die Politiker leben es vor: wenn für sie etwas nicht existiert, dann ist es nicht da. Punkt.

Kinder leiden? Von wegen, die Bratzen wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht, im Vergleich zu mir damals!! So kommen wir keinen Schritt weiter...


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Warum sind so viele Menschen psychisch krank?

17.07.2020 um 09:03
Zitat von LebensstudentLebensstudent schrieb:Naja, ich sehe schon, wir als Menschheit haben noch einen sehr weiten Weg vor uns, bis wir bereit sind, aus unseren Fehlern zu lernen. Dazu müsste man sich diese Fehler mal genau anschauen, aber die Politiker leben es vor: wenn für sie etwas nicht existiert, dann ist es nicht da. Punkt.
die frage aber ist wie lößt man dieses problem ?

wo fängt man an ? ich glaube es würde die menschheit an sich sehr viel weiterbringen

wenn dinge wie zb. emphatie und meditation/reflektion in der schule gelehrt würden

schaut man sich alleine mal die etwas extremeren politiker an beispiel : https://www.tagesschau.de/ausland/trump-nichte-buch-101.html
Alle Symptome für Persönlichkeitsstörung erfüllt

"Er ist ein Mann ohne Gewissen und ohne Empathie." Was sich in der Tat mit dem deckt, was von dem 240-Seiten-Buch "Too much and never ever enough" bekannt ist, das Mary Trump geschrieben hat, die Nichte von Donald Trump, die heute promovierte klinische Psychologin ist.
es heißt ja was hänschen nicht lernt lernt hans nimmermehr

daher sollte wir daran arbeiten das es die kommende generation besser hat


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