Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks
17.03.2022 um 11:49Groucho schrieb:Sorry, aber das stimmt so nicht ganz.Ja, daß ist richtig und selbstverständlich auch ein Teil der Wahrheit.
Die Wildbiene ist bestenfalls auch von der Honigbiene bedroht.
Die größere Gefahr sind aber Landwirtschaft (Pestizide), Forstwirtschaft (fehlende Saumbereiche), Verkehr, Gartengestaltung (Wildbienen sind Spezialisten) usw.
Die Hauptursache für den Insektenrückgang sind nach Meinung des Wildbienenexperten Dr. Christian Schmid-Egger, von der dt. Wildtier Stiftung und nach Meinung vieler seiner Kollegen, natürlich die Verluste an Lebensräumen. Pestizide und so, sind auch ein Problem, aber offenbar nicht das Größte. Also, je mehr Vielfalt in Biotopen vorzufinden ist, je mehr Wildbienenarten kommen dort dann auch vor.
Es gibt etwa 600 Wildbienenarten, wovon bedauerlicherweise etwa 2/3 vom Aussterben bedroht sind. Der Herr Schmid-Egger sagt aber auch, daß die Konkurrenz zwischen Wildbienen und Honigbienen ein großes Problem ist, weil beide um die selber Ressource konkurrieren. Wenn die Ressource Pollen und Nektar knapp wird, können seiner Aussage nach die Wildbienen ganz schnell in Mangel geraten. Honigbienen Völker haben etwa 10.000-, 20.000-, 30.000 Sammelbienen, die so herumfliegen. Wenn an einem Ort 10 Völker stehen, dann sind das 200.000 -300.000 Bienen, die dann sehr früh am Morgen herumfliegen und alles absammeln was wichtig ist. Wenn dann aber die Wildbienen kommen - eine Population soll übrigens aus nur - man halte sich fest - 30 - 40 Tiere bestehen, haben die dann leider das Nachsehen, wenn dann die zahlenmäßig überlegenen Honigbienen Völker fast alles an Pollen und Nektar abgesammelt haben.
https://www.welt.de/kmpkt/article198851515/Wildbienenproblem-Verdraengen-Hobby-Imker-die-Wildbienen-aus-Berlin.html
Infidel schrieb:Ja gut, da haben wir auch unterschiedliche Ansichten der Dinge aber das ist okay.Naja, unterschiedliche Ansichten dazu zu haben, ist sicherlich eine Sache. Aber meine Ansichten zu diesem Thema beruhen ja nun mal auf Fakten, die ich mir nicht einfach aus dem Arsch gezogen habe. Die Frage ist, wie geht man mit all diesen Fakten um? Redet man sie sich schön, blendet man sie einfach aus, weil man's kann?
Infidel schrieb:Ja, leider. Den Bienen geht es vielerorts offenbar sogar besser in den Städten als auf dem Land.Und den Wildbienen geht es leider immer sehr viel schlechter auf dem Land, weil wir Menschen ihnen immer mehr die Lebensräume wegnehmen, wie bei vielen anderen Wildtieren auch. :(
Bitte denkt nicht nur an die Honigbienen, @Infidel!
Bitte denkt auch mal an die Wildbienen, die sehr wahrscheinlich vom Aussterben bedroht sind! Wenn die dann nämlich irgendwann einmal ausgestorben sind, dann sterben auch viele heimische Pflanzen aus. Und was das für unsere Landschaft bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.
Infidel schrieb:In der Praxis macht das natürlich nicht jeder Inker so und von so einem würde ich auch nicht kaufen wollen.Darf ich fragen, wie du überprüfst, daß bestimmte Imker nicht an solche Praktiken wie der Königin Flügel ausreißen, ganze Völker töten usw. teilnehmen? Vertraust du auf ihr Wort oder stehst du Tag und Nach daneben und überprüfst, ob sie ihre Arbeit so ausführen, daß es für Dich vertretbar ist?
Die von dir noch genannten Praktiken oder schlechte Haltung kommen noch dazu.
Infidel schrieb:Die produzieren Honig zum Glück in überschüssiger Menge so, dass man viel Honig entnehmen kann ohne, dass Bienen mit ungenügend Honig zurückgelassen werden.Ich weiß nicht, @Infidel sei mir bitte nicht böse, aber irgendwie kann ich dieses "Aber,-diese-oder-jenes-ist-doch-alles-gar-nicht-so schlimm"-Gerede nicht mehr so richtig nachvollziehen. Egal welche und wie viele Probleme man aufzählt, die diese unsäglichen Massentierhaltungen so mit sich bringen, es wird immer wieder ein "Aber" dazwischen geschoben und versucht einzelne Aspekte schönzureden, nur damit man am Ende mit gutem Gewissen seinen Konsum irgendwie rechtfertigen kann, obgleich es pflanzliche Alternativen gibt, wo der Schaden an Flora und Fauna sehr, sehr viel geringer ist, als wenn man die tierischen Produkte konsumieren würde.
Aber das ist einem Wurscht. Man beharrt auf seinen Standpunkt, komme was wolle. Man wird einen Teufel tun und auf eine pflanzliche Alternative umsteigen, weil man sich das in den Kopf gesetzt hat, daß Honig so viele tolle gesunde Eigenschaften hat, auf die man partout nicht verzichten will. Ob darunter nun die Landschaft und auch die Wildbienen leiden, wird einfach ausgeblendet, weil man's kann und weil einem das auch niemand ausreden kann.
Ich habe versucht alle Probleme, der mit dem Konsum von Bienenhonig zusammenhängt, aufzuzeigen, mehr kann ich nicht tun. Jetzt ist es an Euch, ob ihr, angesichts der vielen aufgezählten Probleme, es mit eurem Gewissen vereinbaren könnt, weiterhin an euren Überzeugungen festzuhalten.