Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 14:28Anzeige
Mailaika schrieb:Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.Krampfhaft immer anti zu sein, ist aber auch fremdbestimmt ;)
Doors schrieb:Ich bin nur gegen Sachen, die mir nicht gefallen, mich stören oder mich gefährden. Das hat nicht zu tun mit "Ob Sonne oder Regen - ich bin dagegen!".Hat ja auch keiner behauptet. Allerdings gibt es diese "Immer Anti"-Leute, und die sind genausowenig selbstbestimmt, wie der, der immer mit dem Strom schwimmt, weil er Angst hat, sonst anzuecken - oder sogar, weil er aus Prinzip immer richtig findet, was die Masse macht (solche Leute gibt es echt; die gruseln mich).
PStanisLove schrieb:Und wenn man den lifestyle zu sehr ausreizt dann provoziert man sowas in meinen augen.Schuldig ist lediglich der Täter.
Aloceria schrieb:Schuldig ist lediglich der Täter.Da gebe ich dir absolut Recht! Das schlimme sind nicht die Onenightstands oder die Partys, sondern die Menschen (Täter), die das azsnutzen.
Mailaika schrieb:Wenn ich überall ein Risiko sehe, muss ich mich daheim einschließen und selbst dann bleibt ein Restrisiko.Das eigene Zuhause ist einer der gefährlichsten Orte. Ein hoher Prozentsatz an Gewalttaten, sexuellen Übergriffen und Morden passiert dort. Von Unfällen ganz zu schweigen. Abgesehen davon sterben auch so viele Menschen zu Hause. Also lieber raus ins feindliche Leben. Da ist es sicherer.
PStanisLove schrieb:Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.Das verstehe ich leider nicht genau. Kannst Du das näher erläutern?
PStanisLove schrieb:Ich hatte selbst mal eine sehr Individuelle phase die sich legte weil ich mich verstanden fühlte.Das klingt nach Rebellion aus Unzufriedenheit. Aber Individualität kann ja auch (und ich denke, das wäre sogar die beste Definition) aus einem selbst heraus kommen. Einfach das tun, was einem richtig vorkommt, wonach man sich fühlt, und was man im tiefsten Innern einfach will. Das muss nicht zwingend schädlich sein. Ich bin zum Beispiel nicht unglücklich und lebe trotzdem, in den Augen vieler anderer Leute, total seltsam. Und mir ist egal, was sie denken, weil ich das für mich selber absolut richtig finde.
PStanisLove schrieb:Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.Das hängt von der Art der Kontakte und den "Zielpersonen" ab. Wenn einem eines von beiden nicht mehr gefällt, bricht man den Kontakt eben ab. Da draussen sind noch rund sieben Milliarden andere Menschen. Im Laufe eines Lebens wandeln sich die Bedürfnisse.
Nereide schrieb am 04.12.2018:Ich denk das ist oft so ein Jugendding. Man weiß ja selber noch nicht so genau, wer man ist, probiert sich aus. Da neigt man eben dazu sicher irgendwelchen Gruppierungen (Punks, Hip Hopper, Gothics oder sonst was) anzuschließen. Man fühlt sich dann individuell, ist dann ja viel cooler.Die Suchenden, die nicht wissen, was sie wollen, gibt es. Und die, die bloß "besonders" sein wollen. Genauso gibt es aber auch Leute, die ganz genau wissen, wer sie sind, und dann Gleichgesinnte irgendwo suchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit manchen Einstellungen in manchen Subkulturen eher Gleichgesinnte trifft, als in anderen. Trotzdem ist natürlich auch dort nicht jeder gleich (wäre schlimm...) und sich irgendeinem Szene-Klischee anzupassen (in der Gothic-Szene selber öfters mitbekommen, von wegen "Ich trage ein Kleid von XY, ich bin viel gruftiger, als Du!" oder "Also, wenn man Goth ist, dann muss man dieses und jenes" - was für eine Kinderkacke, und das Gegenteil von Individualität), macht für mich auch keinen Sinn. Aber ja, solche Leute gibt es. Ich stehe keiner Szene mehr nahe, weil ich dieses "Szene-Theater" nicht ausstehen kann (von Anfang an nicht, aber irgendwann wurde es mir dann auch zu blöde, weil ich das Gefühl hatte, dass diese Normierungsdenke immer mehr zunahm). Aber die Kultur, Musik, den Stil, die typischen Aktivitäten einer Szene kann ich natürlich trotzdem mögen, wenn sie mir an sich gefallen. Ist auch keine Alterssache. Es gibt mittlerweile viele Leute, die die Gothic-Subkultur mögen, die schon die 50 überschritten haben (wer zu den Anfängen, so um 1980, etwa 20 Jahre alt war...).