Individualität - ein moderner Trend?
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Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 14:35@Mailaika Eben. Das genannte Beispiel zeigt nicht, dass Individualität gefährlich ist. Das Gefährliche oder Schädliche ist in dem Fall der Drogenkonsum und der Hang zur Selbstzerstörung. Wäre Individualität an sich gefährlich, könnte es keine Leute geben, die komplett individualistisch leben und dennoch weder sich selbst noch anderen Leuten Schaden zufügen. Gibt es aber, viele sogar.
Ich denke, das Problem ist das Bild von Individualität, das hier vorliegt. Individualität heißt eben nicht, dass man zwanghaft alles machen muss. Es heißt lediglich, dass man so lebt, wie man es möchte, egal, wie das nun aussieht (das kann der Typ, der täglich Bungeejumping macht und mit Haifischen tauchen geht genauso sein, wie der Introvertierte, der sich um Mode und Getratsche null kümmert und stattdessen lieber täglich zuhause hockt und ein Herbarium oder eine Briefmarkensammlung anlegt, egal, wie Andere das finden). Jemand, der nicht zu Selbstschädigung neigt, wird seine Individualität so leben, dass sie ihm eben nicht schadet.
Das Einzige, was hier vielleicht diskussionswürdig wäre, wäre die Frage, inwiefern Individualität von verschiedenen Faktoren beschränkt werden kann - z.B. Mitgefühl, das Gefühl sozialer Verantwortung, gesellschaftliche Normen, die entgegenwirken.
Ich denke, das Problem ist das Bild von Individualität, das hier vorliegt. Individualität heißt eben nicht, dass man zwanghaft alles machen muss. Es heißt lediglich, dass man so lebt, wie man es möchte, egal, wie das nun aussieht (das kann der Typ, der täglich Bungeejumping macht und mit Haifischen tauchen geht genauso sein, wie der Introvertierte, der sich um Mode und Getratsche null kümmert und stattdessen lieber täglich zuhause hockt und ein Herbarium oder eine Briefmarkensammlung anlegt, egal, wie Andere das finden). Jemand, der nicht zu Selbstschädigung neigt, wird seine Individualität so leben, dass sie ihm eben nicht schadet.
Das Einzige, was hier vielleicht diskussionswürdig wäre, wäre die Frage, inwiefern Individualität von verschiedenen Faktoren beschränkt werden kann - z.B. Mitgefühl, das Gefühl sozialer Verantwortung, gesellschaftliche Normen, die entgegenwirken.
Mailaika schrieb:Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.Krampfhaft immer anti zu sein, ist aber auch fremdbestimmt ;)
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21.12.2018 um 14:38@Mailaika
Das war ein Filmtitel.
Wikipedia: In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod
@Aloceria
Ich bin nur gegen Sachen, die mir nicht gefallen, mich stören oder mich gefährden. Das hat nicht zu tun mit "Ob Sonne oder Regen - ich bin dagegen!".
Das war ein Filmtitel.
Wikipedia: In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod
@Aloceria
Ich bin nur gegen Sachen, die mir nicht gefallen, mich stören oder mich gefährden. Das hat nicht zu tun mit "Ob Sonne oder Regen - ich bin dagegen!".
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21.12.2018 um 14:43Doors schrieb:Ich bin nur gegen Sachen, die mir nicht gefallen, mich stören oder mich gefährden. Das hat nicht zu tun mit "Ob Sonne oder Regen - ich bin dagegen!".Hat ja auch keiner behauptet. Allerdings gibt es diese "Immer Anti"-Leute, und die sind genausowenig selbstbestimmt, wie der, der immer mit dem Strom schwimmt, weil er Angst hat, sonst anzuecken - oder sogar, weil er aus Prinzip immer richtig findet, was die Masse macht (solche Leute gibt es echt; die gruseln mich).
Und was das "gegen Sachen sein" betrifft: Das ist vollkommen legitim, wenn Du Dinge für Dich ablehnst. Eigentlich sollte das sogar der (haha) Normalfall sein: Selber nichts zu tun, was man nicht mag, einen gefährdet oder einem unangenehm ist. Und das muss eben jeder individuell für sich entscheiden. Die einzige Ausnahme für mich wäre Fremdschädigung - da hört bei mir die Toleranz auf. Ansonsten soll jeder machen, was er will.
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21.12.2018 um 14:44@Aloceria
Ich denke auch: Selbstschädigung = okay, Fremdschädigung = No Go.
Schliesslich ist jeder für sein Leben verantwortlich.
Ich denke auch: Selbstschädigung = okay, Fremdschädigung = No Go.
Schliesslich ist jeder für sein Leben verantwortlich.
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21.12.2018 um 14:45@Mailaika
Bei one night stands kann sie ausgeraubt werden, sie kann geschlechtskrankheiten kriegen oder vielleicht sieht jemand sie als leichte ware an und vergeht sich an ihr. Bei partys können drogen ins getränk gemischt werden und so viele andere dinge können passieren. Und wenn man den lifestyle zu sehr ausreizt dann provoziert man sowas in meinen augen.
Bei one night stands kann sie ausgeraubt werden, sie kann geschlechtskrankheiten kriegen oder vielleicht sieht jemand sie als leichte ware an und vergeht sich an ihr. Bei partys können drogen ins getränk gemischt werden und so viele andere dinge können passieren. Und wenn man den lifestyle zu sehr ausreizt dann provoziert man sowas in meinen augen.
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21.12.2018 um 14:47@PStanisLove
Es kann ihr auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen oder sie wird beim Überqueren der Strasse vom Bus mitgenommen.
Mich hat mal fast ein Bierlaster überfahren. Da kann man mal wieder sehen, wie gefährlich Alkohol ist.
Fühlst Du Dich irgendwie verantwortlich für sie?
Es kann ihr auch ein Dachziegel auf den Kopf fallen oder sie wird beim Überqueren der Strasse vom Bus mitgenommen.
Mich hat mal fast ein Bierlaster überfahren. Da kann man mal wieder sehen, wie gefährlich Alkohol ist.
Fühlst Du Dich irgendwie verantwortlich für sie?
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21.12.2018 um 14:51@Doors Wobei wir dann bei der Frage wären, ob man bei Suizidenten eingreifen sollte oder nicht. Polizei und Rettungskräfte tun ja ihr Bestes, es zu verhindern; und Menschen, die Suizid angekündigt haben, können zwangseingewiesen werden. Aber ich denke, das führt an dieser Stelle zu weit, es ging hier ja eigentlich mal um das Thema Individualität.
@PStanisLove Anfangs wollte ich noch schreiben, dass das mit den Risiken ja durchaus stimmt. Dass es durchaus gefährlichere und weniger gefährliche Lebensstile gibt. Aber das hier?!
Generell kann ich das Problem aber schon verstehen... Habe einen Freund, der regelmäßig Panik schiebt, weil sein "bester Freund" mit Suizidandrohungen um sich wirft. Ich bekomme das jetzt schon seit Jahren mit und bin mittlerweile der Meinung, dass der Typ tatsächlich bloß zu Drama neigt und Aufmerksamkeit sucht. Trotzdem macht das den genannten Freund psychisch völlig fertig.
@PStanisLove Anfangs wollte ich noch schreiben, dass das mit den Risiken ja durchaus stimmt. Dass es durchaus gefährlichere und weniger gefährliche Lebensstile gibt. Aber das hier?!
PStanisLove schrieb:Und wenn man den lifestyle zu sehr ausreizt dann provoziert man sowas in meinen augen.Schuldig ist lediglich der Täter.
Generell kann ich das Problem aber schon verstehen... Habe einen Freund, der regelmäßig Panik schiebt, weil sein "bester Freund" mit Suizidandrohungen um sich wirft. Ich bekomme das jetzt schon seit Jahren mit und bin mittlerweile der Meinung, dass der Typ tatsächlich bloß zu Drama neigt und Aufmerksamkeit sucht. Trotzdem macht das den genannten Freund psychisch völlig fertig.
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21.12.2018 um 14:53@PStanisLove
Beim einkaufen gehen, kann mir die Geldbörse gestohlen werden. Beim Radfahren, kann ich unter ein Auto geraten. Beim Fenster putzen kann ich von der Leiter stürzen. Beim Schlafen kann ich aus dem Bett fallen.
Es gibt immer ein Risiko, egal ob Individuell oder nicht.
Sie lebt ihre Sexualität, das ist ihr gutes Recht. Geschlechtskrankheiten beugt man durch adäquate Verhütung vor. Mit Individualität hat das aber nichts zu tun. Sondern mit freiem ausleben der Bedürfnisse, ohne feste Bindung.
Und bei Partys ist es das Gleiche. Auch das ist für mich keine Individualität, sondern Geselligkeit.
Wenn ich überall ein Risiko sehe, muss ich mich daheim einschließen und selbst dann bleibt ein Restrisiko.
Beim einkaufen gehen, kann mir die Geldbörse gestohlen werden. Beim Radfahren, kann ich unter ein Auto geraten. Beim Fenster putzen kann ich von der Leiter stürzen. Beim Schlafen kann ich aus dem Bett fallen.
Es gibt immer ein Risiko, egal ob Individuell oder nicht.
Sie lebt ihre Sexualität, das ist ihr gutes Recht. Geschlechtskrankheiten beugt man durch adäquate Verhütung vor. Mit Individualität hat das aber nichts zu tun. Sondern mit freiem ausleben der Bedürfnisse, ohne feste Bindung.
Und bei Partys ist es das Gleiche. Auch das ist für mich keine Individualität, sondern Geselligkeit.
Wenn ich überall ein Risiko sehe, muss ich mich daheim einschließen und selbst dann bleibt ein Restrisiko.
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21.12.2018 um 14:55Aloceria schrieb:Schuldig ist lediglich der Täter.Da gebe ich dir absolut Recht! Das schlimme sind nicht die Onenightstands oder die Partys, sondern die Menschen (Täter), die das azsnutzen.
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21.12.2018 um 14:55Mailaika schrieb:Wenn ich überall ein Risiko sehe, muss ich mich daheim einschließen und selbst dann bleibt ein Restrisiko.Das eigene Zuhause ist einer der gefährlichsten Orte. Ein hoher Prozentsatz an Gewalttaten, sexuellen Übergriffen und Morden passiert dort. Von Unfällen ganz zu schweigen. Abgesehen davon sterben auch so viele Menschen zu Hause. Also lieber raus ins feindliche Leben. Da ist es sicherer.
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21.12.2018 um 15:00Naja, wer sich nicht mit Menschen trifft, kann von diesen nicht zum Opfer gemacht werden. Aber was ist denn die Alternative? Immer allein zuhause hocken? Das entspricht eben nicht dem Wunsch der meisten Personen...
@PStanisLove Wie gesagt, ich verstehe Deine Sorgen. Aber leider wirst Du wenig tun können, wenn diese Frau eben so leben möchte. Die Risiken wird sie, wenn sie nicht völlig doof ist, kennen. Sie hat sich dennoch dafür entschieden. Wenn Du meinst, es ist nicht ihr freier Wille, sondern tatsächlich eine Form von psychischem Zwang (es gibt vereinzelt auch Menschen, die sich durch ungeschützten wahllosen Sex selbstschädigen, als Form von krankhaftem selbstzerstörerischem Verhalten, nicht etwa aus Trieb oder Spaß an der Sache), kannst Du höchstens versuchen, ihr allgemein mit ihrer psychischen/"seelischen" Gesundheit zu helfen. Aber mehr geht nicht.
@PStanisLove Wie gesagt, ich verstehe Deine Sorgen. Aber leider wirst Du wenig tun können, wenn diese Frau eben so leben möchte. Die Risiken wird sie, wenn sie nicht völlig doof ist, kennen. Sie hat sich dennoch dafür entschieden. Wenn Du meinst, es ist nicht ihr freier Wille, sondern tatsächlich eine Form von psychischem Zwang (es gibt vereinzelt auch Menschen, die sich durch ungeschützten wahllosen Sex selbstschädigen, als Form von krankhaftem selbstzerstörerischem Verhalten, nicht etwa aus Trieb oder Spaß an der Sache), kannst Du höchstens versuchen, ihr allgemein mit ihrer psychischen/"seelischen" Gesundheit zu helfen. Aber mehr geht nicht.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:00Klar ist der täter schuldig aber egal ob ich oder jeder andere, man muss risiken trotzdem bedenken, mal davon abgesehen dass sie viel mitgemacht hat.
Ich bin zum Beispiel 5 mal tätowiert und geh damit zum beispiel das risiko ein nicht jeden job zu kriegen. Ich will mich öfter tätowieren lassen und geh damit weitere risiken wie hautkrebs, nierenprobleme und infektionen u.s.w. ein. Man geht immer ein risiko ein, und ihren lebenswandel find ich ganz gut. Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.
Ich bin zum Beispiel 5 mal tätowiert und geh damit zum beispiel das risiko ein nicht jeden job zu kriegen. Ich will mich öfter tätowieren lassen und geh damit weitere risiken wie hautkrebs, nierenprobleme und infektionen u.s.w. ein. Man geht immer ein risiko ein, und ihren lebenswandel find ich ganz gut. Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:05@Aloceria
Der kontakt ist seit zwei monaten abgebrochen und ich weiß nicht wie es ihr geht. In wieweit psychische probleme mit hinein spielen kann ich nur vermuten. Ich hatte selbst mal eine sehr Individuelle phase die sich legte weil ich mich verstanden fühlte. Ich bin auch jetzt noch anders, doch das anders sein von mir zerstört mich nicht.
Der kontakt ist seit zwei monaten abgebrochen und ich weiß nicht wie es ihr geht. In wieweit psychische probleme mit hinein spielen kann ich nur vermuten. Ich hatte selbst mal eine sehr Individuelle phase die sich legte weil ich mich verstanden fühlte. Ich bin auch jetzt noch anders, doch das anders sein von mir zerstört mich nicht.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:10PStanisLove schrieb:Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.Das verstehe ich leider nicht genau. Kannst Du das näher erläutern?
PStanisLove schrieb:Ich hatte selbst mal eine sehr Individuelle phase die sich legte weil ich mich verstanden fühlte.Das klingt nach Rebellion aus Unzufriedenheit. Aber Individualität kann ja auch (und ich denke, das wäre sogar die beste Definition) aus einem selbst heraus kommen. Einfach das tun, was einem richtig vorkommt, wonach man sich fühlt, und was man im tiefsten Innern einfach will. Das muss nicht zwingend schädlich sein. Ich bin zum Beispiel nicht unglücklich und lebe trotzdem, in den Augen vieler anderer Leute, total seltsam. Und mir ist egal, was sie denken, weil ich das für mich selber absolut richtig finde.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:29@Aloceria
Ich meine gute freundschaften ohne streit einfach wegschmeißen. Wenn einem der rest egal ist weil man angeblich eh toller und intelligenter ist als der rest.
Ich meine gute freundschaften ohne streit einfach wegschmeißen. Wenn einem der rest egal ist weil man angeblich eh toller und intelligenter ist als der rest.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:45PStanisLove schrieb:Aber wenn soziale kontakte nicht mehr viel wert sind, was taugt dann Individualität.Das hängt von der Art der Kontakte und den "Zielpersonen" ab. Wenn einem eines von beiden nicht mehr gefällt, bricht man den Kontakt eben ab. Da draussen sind noch rund sieben Milliarden andere Menschen. Im Laufe eines Lebens wandeln sich die Bedürfnisse.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:47Nachdem ich in dem Thread hier nochmal bisschen herumgelesen habe, wundere ich mich doch, wieso hier eigentlich so ein Fokus auf Homo- und Bisexualität gelegt wird? Das ist ja erstmal eine höchstwahrscheinlich angeborene (korrigiert mich, wenn der wissenschaftliche Stand mittlerweile anders ist) sexuelle Ausrichtung, die man sich nicht aussucht. Man sucht sich höchstens aus, ob man sie unterdrückt oder auslebt. Und sicherlich spielt auch die Gesellschaft eine Rolle dabei, ob man sich "traut", so zu leben, oder es lieber unterdrückt oder vielleicht sogar für sich selber verleugnet. Kann also gut sein, dass mehr Menschen sich das eingestehen, wenn ein gesellschaftlich offeneres Klima herrscht.
Und dann gibt es natürlich die "Trend-Leute". Ja, Bisexualität war mal "trendy", und angeblich gibt es heute einen "Transtrend" (kann ich nicht beurteilen, weil ich seit Jahren in keinen sozialen Netzwerken mehr aktiv bin und das daher nicht so mitbekomme). Es gab sie immer und wird sie immer geben, Leute, die krampfhaft "anders" sein wollen (es ist aber längst nicht bei jedem so... manche wollen auch krampfhaft "normal" sein, und es gibt auch Leute, die schert das alles nix, und die machen einfach ihr Ding, egal, ob das nun als normal oder unnormal gilt - meines Erachtens der sinnvollste Weg, für mich selber). Dass das "Ich will unbedingt was Besonderes sein!" auch nur Fremdbestimmung in einer anderen Form ist, schrieb ich oben schonmal. Wobei die Frage nun ist... Was schadet es?! Gerade, wenn es, wie oft bei Jugendlichen, doch eh bloß eine Phase ist. Nimmt irgendwer schaden, weil ein Mädchen mal ein Mädchen küsst, dann aber später feststellt, dass sie doch hetero ist? Oder weil man sich die Haare bunt färbt und sich für einen Punk hält? Ich sehe da keinen Schaden.
Wie ich auch schon schrieb: Individualität heißt für mich nicht, anders sein zu wollen oder zu müssen, sondern, dass man man selbst ist. Egal, wie "normal" oder "unnormal" das in der Umsetzung aussieht. Und in der Hinsicht kann jeder individuell sein - oder wäre das bessere Wort nicht vielleicht "authentisch"?
@PStanisLove Naja, man kann, wenn man das mag, ja auch ohne viele Menschen leben, und dabei sehr glücklich sein... Freunde aus Individualitätsgründen wegzuwerfen, wäre natürlich trotzdem widersinnig, denn man hängt ja normalerweise an Freunden (sofern es echte sind, jedenfalls). Ich denke, das Problem liegt bei der Frau in was ganz Anderem. Wenn es so ist, wie Du das wahrnimmst, wirkt es auf mich, als wenn die Dame die Nase ziemlich hoch trägt und sich für was Besseres und Ach-wie-Tolles hält. Das ist aber keine Individualität, sondern vermutlich entweder wirklicher Snobismus, oder aber, ganz im Gegenteil, ein sehr geringes Selbstbewusstsein (da gibt es etliche Leute, die dann nach Außen hin besonders "stolz" auftreten, weil sie ihre Selbstunsicherheit überspielen wollen). Hat aber alles nichts mit wirklicher Individualität zu tun. Sie strebt halt, aus welchem Grund auch immer, nach oben und wirft dafür ab, was sie unwichtig(er) findet.
Und dann gibt es natürlich die "Trend-Leute". Ja, Bisexualität war mal "trendy", und angeblich gibt es heute einen "Transtrend" (kann ich nicht beurteilen, weil ich seit Jahren in keinen sozialen Netzwerken mehr aktiv bin und das daher nicht so mitbekomme). Es gab sie immer und wird sie immer geben, Leute, die krampfhaft "anders" sein wollen (es ist aber längst nicht bei jedem so... manche wollen auch krampfhaft "normal" sein, und es gibt auch Leute, die schert das alles nix, und die machen einfach ihr Ding, egal, ob das nun als normal oder unnormal gilt - meines Erachtens der sinnvollste Weg, für mich selber). Dass das "Ich will unbedingt was Besonderes sein!" auch nur Fremdbestimmung in einer anderen Form ist, schrieb ich oben schonmal. Wobei die Frage nun ist... Was schadet es?! Gerade, wenn es, wie oft bei Jugendlichen, doch eh bloß eine Phase ist. Nimmt irgendwer schaden, weil ein Mädchen mal ein Mädchen küsst, dann aber später feststellt, dass sie doch hetero ist? Oder weil man sich die Haare bunt färbt und sich für einen Punk hält? Ich sehe da keinen Schaden.
Wie ich auch schon schrieb: Individualität heißt für mich nicht, anders sein zu wollen oder zu müssen, sondern, dass man man selbst ist. Egal, wie "normal" oder "unnormal" das in der Umsetzung aussieht. Und in der Hinsicht kann jeder individuell sein - oder wäre das bessere Wort nicht vielleicht "authentisch"?
Nereide schrieb am 04.12.2018:Ich denk das ist oft so ein Jugendding. Man weiß ja selber noch nicht so genau, wer man ist, probiert sich aus. Da neigt man eben dazu sicher irgendwelchen Gruppierungen (Punks, Hip Hopper, Gothics oder sonst was) anzuschließen. Man fühlt sich dann individuell, ist dann ja viel cooler.Die Suchenden, die nicht wissen, was sie wollen, gibt es. Und die, die bloß "besonders" sein wollen. Genauso gibt es aber auch Leute, die ganz genau wissen, wer sie sind, und dann Gleichgesinnte irgendwo suchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit manchen Einstellungen in manchen Subkulturen eher Gleichgesinnte trifft, als in anderen. Trotzdem ist natürlich auch dort nicht jeder gleich (wäre schlimm...) und sich irgendeinem Szene-Klischee anzupassen (in der Gothic-Szene selber öfters mitbekommen, von wegen "Ich trage ein Kleid von XY, ich bin viel gruftiger, als Du!" oder "Also, wenn man Goth ist, dann muss man dieses und jenes" - was für eine Kinderkacke, und das Gegenteil von Individualität), macht für mich auch keinen Sinn. Aber ja, solche Leute gibt es. Ich stehe keiner Szene mehr nahe, weil ich dieses "Szene-Theater" nicht ausstehen kann (von Anfang an nicht, aber irgendwann wurde es mir dann auch zu blöde, weil ich das Gefühl hatte, dass diese Normierungsdenke immer mehr zunahm). Aber die Kultur, Musik, den Stil, die typischen Aktivitäten einer Szene kann ich natürlich trotzdem mögen, wenn sie mir an sich gefallen. Ist auch keine Alterssache. Es gibt mittlerweile viele Leute, die die Gothic-Subkultur mögen, die schon die 50 überschritten haben (wer zu den Anfängen, so um 1980, etwa 20 Jahre alt war...).
@PStanisLove Naja, man kann, wenn man das mag, ja auch ohne viele Menschen leben, und dabei sehr glücklich sein... Freunde aus Individualitätsgründen wegzuwerfen, wäre natürlich trotzdem widersinnig, denn man hängt ja normalerweise an Freunden (sofern es echte sind, jedenfalls). Ich denke, das Problem liegt bei der Frau in was ganz Anderem. Wenn es so ist, wie Du das wahrnimmst, wirkt es auf mich, als wenn die Dame die Nase ziemlich hoch trägt und sich für was Besseres und Ach-wie-Tolles hält. Das ist aber keine Individualität, sondern vermutlich entweder wirklicher Snobismus, oder aber, ganz im Gegenteil, ein sehr geringes Selbstbewusstsein (da gibt es etliche Leute, die dann nach Außen hin besonders "stolz" auftreten, weil sie ihre Selbstunsicherheit überspielen wollen). Hat aber alles nichts mit wirklicher Individualität zu tun. Sie strebt halt, aus welchem Grund auch immer, nach oben und wirft dafür ab, was sie unwichtig(er) findet.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:56@Aloceria
Bei ihr habe ich den verdacht dass es ums cool und anders sein um jeden preis geht. Die leute kommen mit ihr auch nicht wirklich klar. Ich lebe auch recht einsiedlerisch doch freunde sind für mich trotzdem extrem wichtig. Ich pflege die paar freundschaften weil diese leute mich aushalten.
Bei ihr habe ich den verdacht dass es ums cool und anders sein um jeden preis geht. Die leute kommen mit ihr auch nicht wirklich klar. Ich lebe auch recht einsiedlerisch doch freunde sind für mich trotzdem extrem wichtig. Ich pflege die paar freundschaften weil diese leute mich aushalten.
Individualität - ein moderner Trend?
21.12.2018 um 15:57@Aloceria
Mein Eindruck ist, dass man gerade in "individuellen" (Jugend)Subkulturen oft angepasster ist, der Gruppenzwang grösser ist, als unter "normalen Menschen". Hat sich was mit Individualität.
Wie heisst es schon im Leben des Brian:
Brian: "Ihr seid alle Individuen."
Stimme aus dem Volk: "Ich nicht!"
Mein Eindruck ist, dass man gerade in "individuellen" (Jugend)Subkulturen oft angepasster ist, der Gruppenzwang grösser ist, als unter "normalen Menschen". Hat sich was mit Individualität.
Wie heisst es schon im Leben des Brian:
Brian: "Ihr seid alle Individuen."
Stimme aus dem Volk: "Ich nicht!"