Ratlos...

@Becky
1️⃣ Wir wissen nicht ob er das zweite Kind überhaupt wollte.
2️⃣ Wir wissen nicht einmal ob er tatsächlich der Vater des zweiten Kindes ist.

@Becky

Das kann jetzt als Ferndiganose und Patentrezept nur in die Hose gehen. Aber allgemein gesagt:

Warum ist die Familie für den Mann nicht mehr interessant? Zwei häufige Gründe fallen mir ein: die Familie hat vergessen, daß der Mann auch Bedürfnisse hat und benutzt ihn nur noch als Ernährer und Chauffeur.

Oder der Mann ist zu schwach geworden und empfindet die Familie als eine nicht zu bewältigende Belastung. Als täglichen Beweis seines Versagens. Wenn ich etwas schaffen soll, was ich nicht schaffen kann, dann wird diese Tätigkeit zunehmend negativ abgespeichert.

Umkehren kann man das, indem man wirklich einmal schaut, was der Mann braucht. Und, indem man alles Genörgel, alle Vorwürfe wegläßt und den Mann für jeden richtigen Schritt lobt, belohnt, ermutigt.

Richtig zu handeln muß wieder ein gutes Gefühl sein. Mit Schuldgefühlen kann man nichts reißen.

Es gibt zwei Grundängste: "Ich bin nicht genug" und in der Folge "Ich werde nicht geliebt". Wenn die zum Dauerzustand werden, dann beginnt der Verfall.

Die beiden Videos erklären Aspekte dieser Thematik besser, als ich es könnte. Und soweit ich es beurteilen kann, ergibt die Sichtweise Sinn.

@CMO

Ich gehe hier erstmal davon aus, dass uns @zerbrechlich keinen vom Pferd erzählt und ihre Angaben soweit der Wahrheit entsprechen.


@Thaddeus

Du tust geradezu so, als ob immer das Umfeld Schuld sei und es gar nicht sein kann, dass jemand von sich aus absolut kein Interesse an seinen Kindern zeigt. Warum sollte @zerbrechlich für das Glück ihres Ex zuständig sein? Sie hat sich über die letzten Jahre den Arsch aufgerissen, nicht nur für ihre Kinder. Ja, es ist viel schief gelaufen, aber von beiden Seiten.

Die Liebe und Verantwortung zu seinen Kindern sollten bedingungslos sein. Und schonmal gleich gar nicht daran geknüpft sein, wie die Beziehung zur Mutter ist. Es gibt zwei Ebenen: Beziehungsebene und Elternebene und die haben nichts miteinander zu tun.

@Becky

Ich tue so, als ob das Umfeld einen ganz massiven Einfluß auf einen Menschen hat. Und den kann es in jede Richtung benutzen. Ungesteuert und unbewußt ist das oft eine schlechte Richtung.

Nochmal, nochmal und nochmal:

Schuld interessiert mich nicht. Schuld repariert nichts. Schuld ist impotent.

Mich interessieren Zusammenhänge und Lösungen. Mich interessiert, was ein Mensch, dem eine Situation nicht gefällt, tun kann, damit die Situation besser wird.

@Thaddeus

Du kommst immer damit an "was der Mann braucht". Wäre es nicht erstmal viel wichtiger, was die insgesamt drei Kinder dieses Mannes brauchen? Meines Erachtens haben die Kinder absoluten Vorrang. Es sind schließlich Kinder. Da haben die Erwachsenen die Verantwortung, nicht die Kinder für die Eltern.

Für Probleme der Erwachsenen sind Therapeuten vermutlich die besten Ansprechpartner.

Becky schrieb:Und wie willst du fehlendes Interesse heilen? Solls ja auch geben. Ohne, dass was ernsthaftes wie eine psychische Erkrankung beispielsweise dahinter steckt.

Manchmal ist es tatsächlich einfach nur "kein Bock".

Das wird im Moment leider völlig unter den Tisch gekehrt und dabei so getan, als wenn es keine " Arschlöcher" geben würde (nicht auf den Freund bezogen, sondern generell). Stattdessen wird vom "kastrierten, wertlosen Mann" gesprochen, der "weggeworfen" wird usw. Mir persönlich ist das jetzt ein bisschen zuviel Küchenpsychologie.

Becky schrieb:Du kommst immer damit an "was der Mann braucht". Wäre es nicht erstmal viel wichtiger, was die insgesamt drei Kinder dieses Mannes brauchen? Meines Erachtens haben die Kinder absoluten Vorrang. Es sind schließlich Kinder.

So ist es.

Becky schrieb:Ich gehe hier erstmal davon aus, dass uns @zerbrechlich keinen vom Pferd erzählt und ihre Angaben soweit der Wahrheit entsprechen.

Hat sie sich zu diesen Fragen bereits geäußert?

@Becky

Naja, den Mann habe ich jetzt genommen, weil der ja derzeit am schlechtesten in Schuß ist und sein Leistungsversagen die gravierendste Wunde. Bei einer Familie kannst Du da natürlich die Mutter, die Kinder und den Hund mit reinpacken. In einer gesunden Familie sollte es ein sehr wichtiger, regelmäßig nachgeschauter Schwerpunkt sein, daß ALLE bekommen, was sie brauchen. Nicht immer, was sie wollen, aber was sie brauchen. Ganz klar.

@Thaddeus

Natürlich hat jeder so seine Bedürfnisse und Wünsche, aber die Eltern haben nunmal die Kinder in die Welt gesetzt, nicht umgekehrt.

Frag dich doch mal, wies den Kindern so geht und setz dich für die so vehement ein. Was ist mit deren Selbstwertgefühl, was ist damit, wie verletzt und zurückgesetzt sie sich vielleicht fühlen, wenn der eigene Vater keinerlei Interesse hat?

Was kann man(n) machen, damit die Kinder mit der aktuellen Situation klarkommen? Sie müssen in dieser Situation leben, sie können nicht ihre Sachen packen und zur neuen Freundin gehen.

@Becky
In gewisser Hinsicht tue ich das. Weil Kinder im Allgemeinen sehr darunter leiden, wenn Mama und Papa Probleme haben. Entweder, indem sie sich die Schuld geben oder, indem Mama oder Papa anfangen, den Kindern gegenüber falsch zu handeln.
Oder, weil Mama und Papa so mit sich beschäftigt sind, daß die Kinder die Ansprechpartner verlieren. Quasiwaisen.

Ist ein bißchen wie beim Flugzeug. Da ist die Regel, daß man sich zuallererst die Sauerstoffmaske aufsetzt, damit man handlungsfähig bleibt und dann die Kinder versorgen kann.

Unglückliche Eltern sind eine unglückliche Basis.

Schau Dir mal das Hannah-Video an. Das handelt von einer 13jährigen, die so unter dem Krieg ihrer Eltern leidet, daß sie zwei Selbstmordversuche hinter sich hat.

@Becky
Ich will ja auch niemandem etwas unterstellen.
Weder @zerbrechlich dass sie lügt noch ihrem (ex)Partner dass er ein von grundauf böser Mensch ist.

Aber ich frage mich einfach: Unter welchen Umständen würde ich mich so verhalten wie der Freund?

Und "kein Bock" auf sie und das Kind hätte ich
a. wenn sie die Schwangerschaft gegen meinen Willen bewusst herbeigeführt hat oder
b. wenn ich den Verdacht hätte dass das Kind von einem anderen Mann sein könnte.

@CMO

Insbesondere dann, wenn b. eine Rolle für ihn spielt, sollte es doch in seinem absoluten Interesse sein, die Vaterschaft abschließend zu klären, oder nicht?

Und zu a... wer keine Kinder will, sollte verhüten. Dann wirds mit dem Unterschieben schwer.

Aber wie auch immer die Schwangerschaften zustande kamen: mit Ignoranz wirds für niemanden besser.

Becky schrieb:Insbesondere dann, wenn b. eine Rolle für ihn spielt, sollte es doch in seinem absoluten Interesse sein, die Vaterschaft abschließend zu klären, oder nicht?

Meiner Meinung nach ist das sowieso absolut in seinem Interesse.

1. Weil er damit rechnen muss dass er aufgrund der Vaterschaftsvermutung auch ohne Vaterschaftstest gerichtlich als Vater des Kindes festgestellt wird.
2. Weil er so herausfinden könnte ob das Kind von ihm ist.

Aber ist natürlich schwierig einer amtlichen Ladung zum Vaterschaftstest nachzukommen wenn man nicht bei der Adresse wohnt wo man behördlich gemeldet ist. 😆

Becky schrieb:Und zu a... wer keine Kinder will, sollte verhüten. Dann wirds mit dem Unterschieben schwer.

Je nach Absprache und Vertrauensausmaß kann es aber sein dass man sich darauf verständigt dass die Partnerin mit der Pille verhütet. Vor allem nach 5 Jahre Beziehung mit gemeinsamem Kind würde ich mich darauf auch einlassen.

Wenn meine Partnerin dann ohne mein Wissen einfach stillschweigend die Pille absetzt dann wäre meine Motivation um sie während/nach der Schwangerschaft zu unterstützen ggf auch begrenzt. 😅

CMO schrieb:Aber ist natürlich schwierig einer amtlichen Ladung zum Vaterschaftstest nachzukommen wenn man nicht bei der Adresse wohnt wo man behördlich gemeldet ist. 😆

Och, die Damen und Herren in blau helfen da gerne nach und sind so freundlich und begleiten einen dann bis in den Gerichtssaal und/oder zum Amtsarzt. Ist nen teurer Spaß.

Zum Rest: das Kind ist nunmal in den Brunnen gefallen, auf welche Weise auch immer. Allerdings kümmert er sich ja nicht nur um dieses Kind nicht, sondern um die anderen beiden auch nicht. Meiner Meinung nach sehr bezeichnend für seine Einstellung zu seinen Kindern.

CMO schrieb:Je nach Absprache und Vertrauensausmaß kann es aber sein dass man sich darauf verständigt dass die Partnerin mit der Pille verhütet.

Wenn ein Mann absolut keine Kinder will, dann sollte er sich aber eben nicht darauf verlassen, dass mit der Pille verhuetet wird! Abgesehen davon, dass das auch mal schiefgehen kann, sollte man schon auch selbst ein wenig Verantwortung fuer die Verhuetung tragen, wenn man derjenige ist, der gegen Nachwuchs ist! So richtig verlassen kann man sich am Ende halt nur auf sich selbst, oder nicht?

Becky schrieb:Zum Rest: das Kind ist nunmal in den Brunnen gefallen, auf welche Weise auch immer. Allerdings kümmert er sich ja nicht nur um dieses Kind nicht, sondern um die anderen beiden auch nicht. Meiner Meinung nach sehr bezeichnend für seine Einstellung zu seinen Kindern.

Seien wir mal ehrlich. Wir sagen zwar "kümmern" aber eigentlich meinen wir damit "zahlen". 😉

CMO schrieb:Seien wir mal ehrlich. Wir sagen zwar "kümmern" aber eigentlich meinen wir damit "zahlen". 😉

Nein, ich meine damit, seiner Verantwortung als Vater nachkommen. Klar gehören da finanzielle Geschichten zu, aber eben auch sowas wie Zeit mit Kindern verbringen, sie erziehen, ihnen Werte vermitteln und natürlich der ganze "spaßige" Teil wie Elternabende, Arztbesuche usw.

Becky schrieb:Nein, ich meine damit, seiner Verantwortung als Vater nachkommen. Klar gehören da finanzielle Geschichten zu, aber eben auch sowas wie Zeit mit Kindern verbringen, sie erziehen, ihnen Werte vermitteln und natürlich der ganze "spaßige" Teil wie Elternabende, Arztbesuche usw.

Aber darüber hat sie uns doch noch gar nichts erzählt?

@CMO

Soweit ich aus diesem Thread rauslesen kann, besteht zum ältesten Kind nichtmal Kontakt, also wird da wohl nicht viel mit typischen Vateraufgaben sein. Und das mittlere Kind holt er ja nichtmal aus dem Kindergarten ab usw. Und wer nachts zockt und bis Mittags schläft, wird sich wohl auch nicht so sagenhaft viel um ein Baby kümmern.

Naja. Ich wünsche @zerbrechlich und ihren Kindern jedenfalls das Beste für die Zukunft! 😊

@Becky
Und Dir danke ich herzlich für das aufschlussreiche und interessante Gespräch. 🙏