@interpreter Ich glaube, du hast mich da etwas missverstanden. Ich habe null Sympathie für Wirecard. Betrug ist Betrug, Shorties hin oder her.
Meine Argumentation zielte primär darauf ab, dass Firmen auch aufgrund drohender Leerverkäufe gezwungen sind, kurzfristig zu planen. Sie müssen dafür sorgen, dass der nächste Geschäftsbericht besser als der letzte Geschäftsbericht aussieht, damit sie die Investoren bei Laune halten und nicht die Shorties anlocken.
Das geht für viele Firmen auf lange Sicht nicht gut und führt dazu, dass die Zahlen mit irgendwelchen (legalen) Tricks geschönt werden. Für die "Firmengesundheit" kann das schlecht sein, weil so z.B. wichtige Ausgaben immer wieder rausgeschoben werden, damit die Zahlen weiterhin "gut" aussehen.
Das steht aber, wie bereits geschrieben, nicht unbedingt nur mit Leerverkäufen im Zusammenhang, sondern vor allem auch mit Investoren, die nur kurzfristig investieren und ihr Geld wieder rausnehmen, wenn das erhoffte Wachstum ausfällt.
Den Nutzen von Leerverkäufen sehe ich aber nach wie vor nicht, auch wenn das in der Theorie natürlich sinnvoll tönt. Leerverkäufe wären dann sinnvoll, wenn die Investoren "vernünftig" agieren würden und nicht versuchen würden, die Kurse von Firmen zu beeinflussen. Natürlich ist das verboten, aber es wird halt trotzdem gemacht und in den meisten Fällen hat es keine Konsequenzen oder es lässt sich nicht nachweisen.
Deshalb bin ich auch für ein Verbot von Leerverkäufen, ganz einfach deshalb, weil man das nicht sinnvoll und fair regulieren kann.
emodul