CMO schrieb:Einerseits stimmt es schon dass man als Aktionär bereit sein sollte auf Dividenden zu verzichten wenn die Mittel zum Zweck des Unternehmenswachstums während einer kritischen Phase benötigt werden.
Warum die Einschränkung auf kritische Phasen? Wenn ein Unternehmen den Gewinn sinnvoll so reinvestieren kann, dass das reinvestierte Kapital zB. eine Rendite von sagen wir 10% erwirtschaften kann, dann is dies imho immer einer einer Dividendenauszahlung vorzuziehen, gerade im Interesse der Aktionäre. Beispiel:
Ein Aktie is mit 100€ bewertet und das Unternehmen könnte 5€ Dividende ausschütten. Alternativ könnten die mit den 5€/Aktie auch die eigenen Produktionsanlagen modernisieren oder erweitern, wodurch der Gewinn im nächsten Jahr steigt. Im Jahr darauf wäre das Unternehmen dann durch den höheren Gewinn in der Lage 6% Dividende zu zahlen.
Bedeutet: Bei sofortiger Auszahlung der Dividende wäre die Aktie nur noch 95€ wert und wenn du die 5€ Dividende nach Steuern wieder reinvestierst, hast du Aktien im Wert von 98,75€.
Bei Reinvestition bleibt die Aktie zunächst bei 100€, denn das Kapital verbleibt ja im Unternehmen, sollte aber auf Grund der zu erwartenden höheren Gewinne durch die Investitionen im Kurs steigen.
Es stehen also am Ende 98,75 gegen 100+X im Raum, da sollte die Entscheidung doch leicht fallen.
:)CMO schrieb:Das Argument mit der Versteuerung lasse ich nur teilweise durchgehen. Denn wenn Du die Aktien mit Gewinn verkaufst fällt ja auch Kapitalertragssteuer an.
Na die fällt aber auch für Aktien an, die Dividenden ausschütten, wenn du die mit Gewinn verkaufst. Von daher...
CMO schrieb:Für den Laien-Investor ist das meiner Meinung nach eher ungeeignet.
Die Dividenden Variante is vor allem psychologisch für den unerfahrenen Anleger von Vorteil, imho.
Was zum Beispiel einigermaßen bescheuert is, is wenn ein Unternehmen Dividende ausschüttet und gleichzeitig die Fremdkapitalquote erhöht. Beispiel Procter&Gamble, die haben in 2018 ne Dividende von 2,79$ rausgehauen und im selben Jahr die Fremdkapitalquote um 800Mio Dollar erhöht oder anders ausgedrückt, sie haben einen Teil der Dividende auf Pump finanziert. Hätten sie einfach 32 Cent weniger Dividende ausgezahlt, hätten sie sich die Anleihen klemmen können.
Mir is zwar klar, warum die das machen und ich halte P&G auch für eine recht ordentliche Aktie, aber solch eine Vorgehensweise is total Gaga.
mfg
kuno