@AniaraWenn man sich eine Reanimation nicht zutraut, verstehe ich. Wenn man sich nicht traut, der alten Dame aufzuhelfen, weil man fürchtet, noch mehr kaputt zu machen, verstehe ich. Wenn sich nicht traut, an einen fremden Verletzten ranzugehen, weil man sich dann mit werweisswas anstecken könnte, verstehe ich.
Aber das Mindeste, das allermindeste, was jedem zuzumuten ist und jeder in der Lage ist zu schaffen, ist es, einen Rettungswagen zu rufen, das Telefon zu nehmen, drei Nummern einzutippen und zu sprechen. Wer eine Telefonphobie hat, kann den nächsten Nachbarn darum bitten.
Ich kann absolut nachvollziehen, dass Leute einen Klemmer haben, bei fremden Verletzten irgendwie selbst Hand anzulegen. Aber dass man dann niemanden dazuholt, der Hand anlegt, dafür kann ich mir keinen rationalen Grund vorstellen.
Nicht, dass ich das gutheiße, sich auf das Rufen eines Rettungswagens zu beschränken. Ich habe bisher immer angepackt, auch beim Herzstillstand, und ich hab auch keine Angst davor, demjenigen die Rippen zu brechen. Gebrochene Rippen überlebt man allgemein besser als einem Herzstillstand. Ich könnte bei sowas gar nicht wartend daneben stehen. Ich kann aber nachvollziehen, wenn die Leute sich aktives Helfen nicht zutrauen.
Aber welchen Grund soll es geben, trotz Bitten des Verletzten nicht mal den Rettungswagen zu rufen?