sunrise89
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Eine erschreckende Story über unterlassene Hilfeleistung -warum?
14.06.2018 um 22:54Ich habe in der Suchfunktion nach einem ähnlichen Thema gesucht, aber keines gefunden, was hundert Prozent auf das passt, was einer engen Bekannten, einer guten Freundin vor ein paar Wochen in einem kleinen Dorf im Allgäu passiert ist.
Falls das Thema nicht hierhin passt, oder es bereits Threads dazu gibt, bitte ich um Entschuldigung.
Diese Story geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich würde sehr gerne eure Meinung dazu hören, besonders was eure persönlichen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen sind und vor allem -warum handeln einige Menschen so?
Im Vorraus entschuldige ich mich für mögliche grammatikalische Fehler oder Flüchtigkeitsfehler.
Dies ist einer engen Bekannten passiert und mich hat diese Geschichte so schockiert, dass ich irgendwie das Bedürfnis habe, sie zu teilen, weil es für mich absolut unverständlich ist und mich sehr wütend macht.
Meine Eltern haben eine Ferienwohnung in einem kleinen Dorf im Allgäu, schon seit über 25 Jahren. Eine ältere, sehr nette Frau, hat eine Wohnung im gleichen Haus mit der ich eine enge Freundschaft habe, trotz des großen Altersunterschieds. Sie ist ein absolut liebevoller, energiegeladener, positiver und quirrliger Mensch, der sehr jugendlich wirkt, obwohl sie fast 70 ist und mit der ich sogar gelegentlich wandern gehe und über Gott und die Welt rede. Sie hat ihren Hauptwohnsitz in diesem Dorf, kommt aber ursprünglich aus einer Großstadt in Hessen. Sie ist im Ruhestand und verbringt nun die Meiste Zeit dort, die Wohnung hat sie auch schon seit über 20 Jahren.
Vor ein paar Wochen ging sie morgens mit ihren zwei Hunden Gassi und stürzte unglücklich direkt in den Garten eines der Dorfbewohner, der eine Pension betreibt und der sie auch kennt, in diesem Ort kennt jeder jeden. Die besagte Pension ist nur ca. 70m von ihrer Wohnung entfernt, was die ganze Sache noch unbegreiflicher macht. Die Allgäuer gelten ja allgemein als etwas stur, zumindest die ältere Generation. Die Frau ist, wie schon gesagt ein sehr freundlicher aufgeschlossener und empathischer Mensch, seit Jahren grüßt sie ihn immer, er antwortet aber nie, vermutlich weil sie eine sogenannte "Zuazogane" ist.
Nach ihrem Sturz, liefen die aufgeregten Hunde weg, die ihr Ein und Alles sind, ihr wurde schwarz vor Augen und sie verlor kurz das Bewusstsein durch den Schmerz. Sie wimmerte um Hilfe. Später stellte sich heraus, dass sie sich die Hand gebrochen hatte und sie hatte Schrammen durch den Sturz und da sie schon älter ist, vor kurzem eine Knieoperation hatte, konnte sie nicht mehr alleine aufstehen.
Der Besitzer der Pension war während dem Geschehen im Garten und sah Alles, lief einige Male an ihr vorbei in seinen Schuppen und wieder zurück ohne sie eines Blickes zu würdigen, er hörte und sah wie sie hilflos da lag und um Hilfe flehte, den Arzt zu rufen, doch er ging einfach wieder in sein Haus zurück und verschloss die Tür, so als ob er Nichts gesehen hätte.
Nach über einer Stunde auf dem kalten Boden liegend, mobilisierte sie ihre letzen Kräfte, fing sogar noch ihre verwirrten Hunde ein und taumelte zu ihrer Wohnung zurück, wo sie unter Schock und Schmerzen selbst den Notarzt rief und ins Krankenhaus gebracht wurde.
Vor einer Woche war ich selbst in unserer Wohnung dort und habe mit ihr darüber lange gesprochen. Ihr Arm ist noch immer in einer Schiene. Sie sagte mir, die physischen Schmerzen seien nicht das, worunter sie am Meisten leidet, sondern das Verhalten des Pensionsbesitzers. Unter Tränen erzählte sie, nach über 20 Jahren würde sie darüber nachdenken, ihre Wohnung dort zu verkaufen, weil dieses unmenschliche, eiskalte Verhalten, von einem Menschen, der für Touristen eine Pension hat, sie schon lange kennt und sie absichtlich verletzt liegen lies, sie so entsetzt hat, dass die ganze schöne Umgebung, die scheinbare Idylle und Ruhe für sie für immer zerstört wäre.
Letztendlich hielt sie es nicht mehr aus und wollte Antworten und konfrontierte den Mann, dem das Ganze anscheinend völlig egal war. Ohne Wut, ohne Geschrei, sondern ganz ruhig und besonnen. Als erstes stritt er ab sie gesehen zu haben, woraufhin sie ihm sagte, dass dies nicht möglich sei. Sie fragte ihn warum er nichts getan hatte, was er denn gegen sie hätte, nur weil sie nicht aus dem Dorft kommt, lässt man einen offenslichtlich älteren verletzten Menschen, im Dreck einfach so liegen, vor seiner Haustür? Sie fragte ob es Neid sei, da sie einigermaßen wohlhabend ist, aber sehr hart gearbeitet hat in ihrem Leben um sich damals ihren Traum von einer Wohnung in den Bergen zu verwirklichen. Sie sagte frei heraus wie unmenschlich sie es fand, wie enttäuscht sie war.
Er gab am Ende zu sie gesehen zu haben, aber erst, nachdem sie ihn informierte, dass er eine Straftat begangen hatte. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass es im Dorf, das vom Tourismus lebt, die Runde macht, besonders, da er ja selbst, ironischerweise, in der Touristmusbranche arbeitet, also entschuldigte er sich widerwillig. Die Frage nach dem "Warum" hat er nicht beantwortet.
Die Frau, sie ist ein fast schon zu guter Mensch, hat die Entschuldigung angenommen, sie hat ihm vergeben und das sagte sie ihm auch. Davor habe ich den höchsten Respekt, ich könnte soetwas nicht verzeihen!
Mein Instinkt, da ich den Mann auch von klein auf kenne ( ich habe früher als Kind mit seinen Kindern gespielt) war, selbst zu ihm zu gehen und ihn anzuschreien was für ein widerwärtiger, hasserfüllter Unmensch er wirklich sei und ich hätte ihn, wäre mir das passiert gnadenlos angezeigt und wäre auch an die lokale Presse gegangen.
Wenn soetwas in einer riesigen Großstadt passiert, wo jeder anonym ist, wäre ich nicht so wütend, obwohl ich so ein Verhalten allgemein kein Stück verstehen kann. Da dies aber in einem Dorf, der von Touristmus lebt, mit unter 1000 Einwohnern passiert ist, ist mir so ein beinahe psychopathisches Verhalten erstrecht nicht erklärbar. Es hat mich selbst sehr schockiert, es sagt viel darüber aus, wie intolerant, ja hasserfüllt manche Allgäuer gegenüber Menschen zu sein scheinen, die nicht im Dorf geboren wurden. Aber dann, jeden Sonntag, ach so katholisch,in die Kirche rennen. Einfach nur widerwärtig so ein Verhalten.
Da es nicht mal eine Woche her ist, seit ich das Alles von ihr erfahren habe, und diese sonst so enthusiastische, positive Frau, bitterlich weinte während unserem Gespräch, musste ich es irgendwo loswerden.
So ein Verhalten ist für mich ein Beispiel für das Böse im Menschen und eigentlich unverzeihlich.
Ich frage mich, was wäre gewesen, wenn sie sich ernsthafter verletzt hätte, einen Schlaganfall oder ähnliches erlitten hätte und sie aufgrund seines Verhaltens, gnadenlose unterlassene Hilfeleistung, elendig in seinem Vorgarten verstorben wäre?
Die Frage nach dem "Warum" bleibt unbeantwortet. Ist es eine Art Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen, die sich dort eine Wohnung kaufen, weil sie aus der Stadt kommen? Wie dieser Mann, der ca. 50 ist, diese ältere Dame in Not einfach so wie Dreck hat liegen lassen...das klingt wirklich wie der pure Hass für mich. Vielleicht ist es die Dorfmentalität, die Intoleranz gegenüber Menschen, die sich im Alter dort niederlassen, aber auf der anderen Seite, dieser Mann hat ein Unternehmen aufgrund der vielen Touristen aufgebaut, er lebt davon, dass "Fremde" in sein Dorf kommen.
Meine Frage und Anregung zur Diskussion:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und was haltet ihr von dieser Geschichte?
Könntet ihr so jemandem verzeihen? Wie viele solcher empathieloser Menschen gibt es wohl und warum handeln sie so? Er war kein Fremder, sondern er kannte sie schon seit 20 Jahren. Sie ist sein unmittelbarer Nachbar und viele Leute leben dort wirklich nicht, es ist ziemlich abgelegen.
Oder ist es etwas ganz anderes und hat gar nichts mit Mentalität zu tun, sondern ein Einzelfall von krasser Empathielosigkeit?
Mich lassen diese Fragen auf jeden Fall nicht los.
Falls das Thema nicht hierhin passt, oder es bereits Threads dazu gibt, bitte ich um Entschuldigung.
Diese Story geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich würde sehr gerne eure Meinung dazu hören, besonders was eure persönlichen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen sind und vor allem -warum handeln einige Menschen so?
Im Vorraus entschuldige ich mich für mögliche grammatikalische Fehler oder Flüchtigkeitsfehler.
Dies ist einer engen Bekannten passiert und mich hat diese Geschichte so schockiert, dass ich irgendwie das Bedürfnis habe, sie zu teilen, weil es für mich absolut unverständlich ist und mich sehr wütend macht.
Meine Eltern haben eine Ferienwohnung in einem kleinen Dorf im Allgäu, schon seit über 25 Jahren. Eine ältere, sehr nette Frau, hat eine Wohnung im gleichen Haus mit der ich eine enge Freundschaft habe, trotz des großen Altersunterschieds. Sie ist ein absolut liebevoller, energiegeladener, positiver und quirrliger Mensch, der sehr jugendlich wirkt, obwohl sie fast 70 ist und mit der ich sogar gelegentlich wandern gehe und über Gott und die Welt rede. Sie hat ihren Hauptwohnsitz in diesem Dorf, kommt aber ursprünglich aus einer Großstadt in Hessen. Sie ist im Ruhestand und verbringt nun die Meiste Zeit dort, die Wohnung hat sie auch schon seit über 20 Jahren.
Vor ein paar Wochen ging sie morgens mit ihren zwei Hunden Gassi und stürzte unglücklich direkt in den Garten eines der Dorfbewohner, der eine Pension betreibt und der sie auch kennt, in diesem Ort kennt jeder jeden. Die besagte Pension ist nur ca. 70m von ihrer Wohnung entfernt, was die ganze Sache noch unbegreiflicher macht. Die Allgäuer gelten ja allgemein als etwas stur, zumindest die ältere Generation. Die Frau ist, wie schon gesagt ein sehr freundlicher aufgeschlossener und empathischer Mensch, seit Jahren grüßt sie ihn immer, er antwortet aber nie, vermutlich weil sie eine sogenannte "Zuazogane" ist.
Nach ihrem Sturz, liefen die aufgeregten Hunde weg, die ihr Ein und Alles sind, ihr wurde schwarz vor Augen und sie verlor kurz das Bewusstsein durch den Schmerz. Sie wimmerte um Hilfe. Später stellte sich heraus, dass sie sich die Hand gebrochen hatte und sie hatte Schrammen durch den Sturz und da sie schon älter ist, vor kurzem eine Knieoperation hatte, konnte sie nicht mehr alleine aufstehen.
Der Besitzer der Pension war während dem Geschehen im Garten und sah Alles, lief einige Male an ihr vorbei in seinen Schuppen und wieder zurück ohne sie eines Blickes zu würdigen, er hörte und sah wie sie hilflos da lag und um Hilfe flehte, den Arzt zu rufen, doch er ging einfach wieder in sein Haus zurück und verschloss die Tür, so als ob er Nichts gesehen hätte.
Nach über einer Stunde auf dem kalten Boden liegend, mobilisierte sie ihre letzen Kräfte, fing sogar noch ihre verwirrten Hunde ein und taumelte zu ihrer Wohnung zurück, wo sie unter Schock und Schmerzen selbst den Notarzt rief und ins Krankenhaus gebracht wurde.
Vor einer Woche war ich selbst in unserer Wohnung dort und habe mit ihr darüber lange gesprochen. Ihr Arm ist noch immer in einer Schiene. Sie sagte mir, die physischen Schmerzen seien nicht das, worunter sie am Meisten leidet, sondern das Verhalten des Pensionsbesitzers. Unter Tränen erzählte sie, nach über 20 Jahren würde sie darüber nachdenken, ihre Wohnung dort zu verkaufen, weil dieses unmenschliche, eiskalte Verhalten, von einem Menschen, der für Touristen eine Pension hat, sie schon lange kennt und sie absichtlich verletzt liegen lies, sie so entsetzt hat, dass die ganze schöne Umgebung, die scheinbare Idylle und Ruhe für sie für immer zerstört wäre.
Letztendlich hielt sie es nicht mehr aus und wollte Antworten und konfrontierte den Mann, dem das Ganze anscheinend völlig egal war. Ohne Wut, ohne Geschrei, sondern ganz ruhig und besonnen. Als erstes stritt er ab sie gesehen zu haben, woraufhin sie ihm sagte, dass dies nicht möglich sei. Sie fragte ihn warum er nichts getan hatte, was er denn gegen sie hätte, nur weil sie nicht aus dem Dorft kommt, lässt man einen offenslichtlich älteren verletzten Menschen, im Dreck einfach so liegen, vor seiner Haustür? Sie fragte ob es Neid sei, da sie einigermaßen wohlhabend ist, aber sehr hart gearbeitet hat in ihrem Leben um sich damals ihren Traum von einer Wohnung in den Bergen zu verwirklichen. Sie sagte frei heraus wie unmenschlich sie es fand, wie enttäuscht sie war.
Er gab am Ende zu sie gesehen zu haben, aber erst, nachdem sie ihn informierte, dass er eine Straftat begangen hatte. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass es im Dorf, das vom Tourismus lebt, die Runde macht, besonders, da er ja selbst, ironischerweise, in der Touristmusbranche arbeitet, also entschuldigte er sich widerwillig. Die Frage nach dem "Warum" hat er nicht beantwortet.
Die Frau, sie ist ein fast schon zu guter Mensch, hat die Entschuldigung angenommen, sie hat ihm vergeben und das sagte sie ihm auch. Davor habe ich den höchsten Respekt, ich könnte soetwas nicht verzeihen!
Mein Instinkt, da ich den Mann auch von klein auf kenne ( ich habe früher als Kind mit seinen Kindern gespielt) war, selbst zu ihm zu gehen und ihn anzuschreien was für ein widerwärtiger, hasserfüllter Unmensch er wirklich sei und ich hätte ihn, wäre mir das passiert gnadenlos angezeigt und wäre auch an die lokale Presse gegangen.
Wenn soetwas in einer riesigen Großstadt passiert, wo jeder anonym ist, wäre ich nicht so wütend, obwohl ich so ein Verhalten allgemein kein Stück verstehen kann. Da dies aber in einem Dorf, der von Touristmus lebt, mit unter 1000 Einwohnern passiert ist, ist mir so ein beinahe psychopathisches Verhalten erstrecht nicht erklärbar. Es hat mich selbst sehr schockiert, es sagt viel darüber aus, wie intolerant, ja hasserfüllt manche Allgäuer gegenüber Menschen zu sein scheinen, die nicht im Dorf geboren wurden. Aber dann, jeden Sonntag, ach so katholisch,in die Kirche rennen. Einfach nur widerwärtig so ein Verhalten.
Da es nicht mal eine Woche her ist, seit ich das Alles von ihr erfahren habe, und diese sonst so enthusiastische, positive Frau, bitterlich weinte während unserem Gespräch, musste ich es irgendwo loswerden.
So ein Verhalten ist für mich ein Beispiel für das Böse im Menschen und eigentlich unverzeihlich.
Ich frage mich, was wäre gewesen, wenn sie sich ernsthafter verletzt hätte, einen Schlaganfall oder ähnliches erlitten hätte und sie aufgrund seines Verhaltens, gnadenlose unterlassene Hilfeleistung, elendig in seinem Vorgarten verstorben wäre?
Die Frage nach dem "Warum" bleibt unbeantwortet. Ist es eine Art Fremdenfeindlichkeit gegenüber Menschen, die sich dort eine Wohnung kaufen, weil sie aus der Stadt kommen? Wie dieser Mann, der ca. 50 ist, diese ältere Dame in Not einfach so wie Dreck hat liegen lassen...das klingt wirklich wie der pure Hass für mich. Vielleicht ist es die Dorfmentalität, die Intoleranz gegenüber Menschen, die sich im Alter dort niederlassen, aber auf der anderen Seite, dieser Mann hat ein Unternehmen aufgrund der vielen Touristen aufgebaut, er lebt davon, dass "Fremde" in sein Dorf kommen.
Meine Frage und Anregung zur Diskussion:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und was haltet ihr von dieser Geschichte?
Könntet ihr so jemandem verzeihen? Wie viele solcher empathieloser Menschen gibt es wohl und warum handeln sie so? Er war kein Fremder, sondern er kannte sie schon seit 20 Jahren. Sie ist sein unmittelbarer Nachbar und viele Leute leben dort wirklich nicht, es ist ziemlich abgelegen.
Oder ist es etwas ganz anderes und hat gar nichts mit Mentalität zu tun, sondern ein Einzelfall von krasser Empathielosigkeit?
Mich lassen diese Fragen auf jeden Fall nicht los.