Schnell fahren

Optimist schrieb:pure Pauschalierung.

erstens "Pauschalisierung" und zweitens pauschalisiere ich nicht, sondern gebe meine Meinung ab aufgrund der Äusserungen, die Du tätigst. Du argumentierst eher kindlich und nicht wie ein verantwortungsbewußter Erwachsener. Ich hatte das ja aufgezeigt.

Optimist schrieb:vermutlich weil es mir angeboren ist, generell nicht zu trödeln, wenn ich etwas tue.

aha, angeboren.....alles klar

Optimist schrieb:Zudem habe ich vermutlich auch von meinem Vater etwas geerbt, was das Fahren betrifft und als Kind sagte ich mal, ich möchte Rennfahrer werden. Das kam sicher nicht von ungefähr.
Rennfahrern machts ja nun Spaß, schnell zu fahren. Deshalb sind die noch lange nicht verantwortungslos im Straßenverkehr und wissen, wo sie mal aufdrehen könnten und wo nicht.

das würde ich nun wieder als eine weder erwachsene noch verantwortungsvolle Argumentation bezeichnen

StUffz schrieb:Diese 1:30 würde ich eher von Randfaktoren als von der tatsächlich höheren Geschwindigkeit abhängig machen.

Kannst Du genauer erklären, wie Du das berechnet haben willst?

Es war die identische Strecke im Abstand von einer Woche, einmal mit weniger Verkehr und bis zu 220 km/h und einmal mehr Verkehr und bis zu 160 km/h.

Ergo: bei wenig Verkehr und gemäßigter Geschwindigkeit schafft man es nicht in 4:15. Das ist Fakt. Somit ist die Geschwindigkeit sehr wohl ein wesentlicher Punkt für die schnellere Ankunft.

Optimist schrieb:Rennfahrern machts ja nun Spaß, schnell zu fahren.

Beim rennen fahren geht es eher weniger um die schnelligkeit. In einem interview sagte einmal ein junger rennfahrer auf die frage, wie schnell man denn so fährt, folgendes "auf der rennstrecke geht es um taktik, wenn ich schnell fahren will, fahr ich auf die autobahn, da kann ich dann geschwindigkeit ausleben und muss mir keinen kopf über bremswege, ideales kurvennehmen und überholmanöver bzw positionsverteidigung machen (sinngemäß)".

Optimist schrieb:nicht prinzipiell, sondern NUR an Stellen, die mir sinnlos erscheinen - als reine Bevormundung oder unnötig.

Das problem ist, dass andere dies an dieser stelle für sinnvoll erachten und zwar diejenigen, die über die straße weitaus mehr bescheid wissen, als du. Da geht es um bodenbelag(abnutzung), bisheriges unfallgeschehen, (häufige) wildwechsel, sonstigen krempel. Ich fahre regelmäßig eine straße, die war vor ein paar jahren noch mit 100km/h freigegeben, mittlerweile 70km/h. Sie ist kerzengerade und gut einsehbar.... und trotzdem kam es bei 100km/h immer wieder zu unfällen. Teilweise tiere (ich hab mir da selbst schon ein starrduell mit einem reh geliefert, was plötzlich einfach da stand) oder mit anderen autos... irgendwas war eigentlich immer. Seit der 70km/h beschränkung aber deutlich weniger.

Optimist schrieb:aber doch sicher nicht durch einen relativ leichten PKW (ich habe keinen SUV ;) )

Du unterschätzt die Kräfte, die beim Autofahren wirken, wirklich vollkommen. Auch ein leichtes Auto wiegt im Schnitt ca. eine Tonne, wodurch bei höheren Geschwindigkeiten enorme Kräfte auf den Asphalt wirken.

StUffz schrieb:Kannst mir ja Mal vorrechnen, wie sich der Anhalteweg sich durch die zehn km/h mehr verlängert und mit welcher Geschwindigkeit du ein Hindernis dann an der Stelle triffst, bei der du mit 50 schon gestanden hast.
Ich vermute Mal sehr stark dass diese zehn km/h über Leben und Tod entscheiden.

Laut deiner Arumentation darf ich dann mit einem aktuellen Supersportwagen schneller fahren als mit einem 20 Jahre alten Kleinstwagen?

DerHilden schrieb:Du unterschätzt die Kräfte, die beim Autofahren wirken, wirklich vollkommen. Auch ein leichtes Auto wiegt im Schnitt ca. eine Tonne, wodurch bei höheren Geschwindigkeiten enorme Kräfte auf den Asphalt wirken.

Und dennoch macht es einen großen Unterschied, ob ich im 1000kg Kleinwagen oder im 1800kg SUV über die Straße fahre
https://www.bergedorfer-zeitung.de/archiv/titel/article114835237/Ein-einziger-schwerer-Lkw-belastet-die-Strassen-so-stark-wie-etwa-100-000-Pkw.html

alibert schrieb:Und dennoch macht es einen großen Unterschied, ob ich im 1000kg Kleinwagen oder im 1800kg SUV über die Straße fahre

Es macht natürlich einen Unterschied. Aber die Aussage, auf die ich Bezug nahm, war ja, dass die höhere Belastung bei leichten Autos vernachlässigbar wäre und da stimme ich nicht zu.

DerHilden schrieb:Es macht natürlich einen Unterschied. Aber die Aussage, auf die ich Bezug nahm, war ja, dass die höhere Belastung bei leichten Autos vernachlässigbar wäre und da stimme ich nicht zu.

Da hast Du natürlich Recht.
In der Praxis ist das sicherlich für ein evtl Fahrzeugtuning relevant. Man liest häufiger von Unfällen, bei denen z.B. ein gebrochenes Bauteil aus dem Fahrwerk die Ursache war.

Schnell Fahren ist mega, aber nur auf der Autobahn.
Dort wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, fahre ich gern aus, 230-240. A38 nachts Richtung LE ist ein Traum oder A14 Magdeburg-Leipzig nachts ist einfach fantastisch weil kaum was los.
Ich gönne es jedem.

behind_eyes schrieb:A38 nachts Richtung LE ist ein Traum oder A14 Magdeburg-Leipzig nachts ist einfach fantastisch

Absolut! Vor allem, weil man auch recht weit voraus sehen kann. Das ist nicht auf jeder BAB der Fall. A44/45 sind z.B. beide gruselig.

CaptainAllmy schrieb:A44/45 sind z.B. beide gruselig.

Genau, das ist gerade das Besondere an der A38 und der A14.
Es ist relativ sicher, Fahrstil vorausgesetzt.
Ich fahre nie auf, gebe auf der AB nie Lichthupe, gehe schon von Weitem vom Gas und lass mich ranrollen, meistens klärt sich das dann schon. Wichtig ist das selbst wenn die linke Spur frei ist, rechts aber zwei drei in Kollone fahren, da gehe ich schon vom Gas weil es sehr oft passiert das einer von denen ausschert. Viele schauen nur kurz in den Rückspiegel und beurteilen nicht die Geschwindigkeit des ankommenden Autos (ich), das muss man berücksichtigen.
Ansonsten Feuer frei.

DerHilden schrieb:Es macht natürlich einen Unterschied. Aber die Aussage, auf die ich Bezug nahm, war ja, dass die höhere Belastung bei leichten Autos vernachlässigbar wäre und da stimme ich nicht zu.

Ja und zwar nur das Gewicht. Ein 1,8t SUV verschleißt die Straße über 10 mal so viel, wie ein 1000kg Kleinwagen. Übrigens erzeugt ein fahrendes Auto sogar Aufrieb (es wird "leichter"), d.h. bei steigender Geschwindigkeit verringert sich theoretisch der Verschleiß der Straße ;)

behind_eyes schrieb:rechts aber zwei drei in Kollone fahren, da gehe ich schon vom Gas weil es sehr oft passiert das einer von denen ausschert.

Das kann ich bestätigen, passiert beinahe immer. Es bleiben aber erfreulich wenige dauerhaft links, so dass es dennoch angenehm ist. Zudem sind vergleichsweise wenig SUV unterwegs, zumindest ist das mein Eindruck.

Optimist schrieb:das weiß ich auch, dass man sich daran zu halten hat. Ich rede ja nur davon, dass es auf manchen Strecken sehr schwer fällt.

Mein Auto hat da so ne tolle Erfinfdung, nennt sich Tempomat. 100? Tempomat auf 100 und fahren. 50? Tempomat auf 50 und fahren, da kommt man dann nach ner Zeit gar nicht mehr in die Versuchung schneller zu fahren. Dieses "das fällt mir schwer" kann man sich nämlich auch abtrainieren.

Schnell fahren auf der Autobahn ist keine Herausforderung. Mir machen kurvige Bergstraßen und das Feilen an meiner Fahrtechnik viel mehr Spaß.

McMurdo schrieb:100? Tempomat auf 100 und fahren. 50? Tempomat auf 50 und fahren, da kommt man dann nach ner Zeit gar nicht mehr in die Versuchung schneller zu fahren. Dieses "das fällt mir schwer" kann man sich nämlich auch abtrainieren.

Sehr guter Hinweis und funktioniert prima.

Und er lässt sich auch „kalibrieren“ um die Tachoabweichung zu kompensieren, damit die hinter einem fahrenden Fahrzeuge ebenfalls echte 50 und echte 100 fahren können. Sonst kann das nämlich schnell nervig werden für andere, da die Tachos der verschiedenen Hersteller unterschiedliche Toleranzen haben. Ich vergleiche bei einem Neuwagen die Tachogeschwindigkeit mit einer GPS Messung. Dadurch weiss ich dann, was der Tacho z.B. bei 50, 70, 80 usw anzeigen muss.

@VanDusen
Wenn Du das richtige Fahrzeug dafür hast, macht das Spass!

VanDusen schrieb:Schnell fahren auf der Autobahn ist keine Herausforderung. Mir machen kurvige Bergstraßen und das Feilen an meiner Fahrtechnik viel mehr Spaß.

Dafür habe ich schlicht das falsche Auto und ich suche da auch keine Herausforderung, sondern einfach nur etwas Nervenkitzel ohne großes Risiko.

CaptainAllmy schrieb:Und er lässt sich auch „kalibrieren“ um die Tachoabweichung zu kompensieren, damit die hinter einem fahrenden Fahrzeuge ebenfalls echte 50 und echte 100 fahren können. Sonst kann das nämlich schnell nervig werden für andere, da die Tachos der verschiedenen Hersteller unterschiedliche Toleranzen haben. Ich vergleiche bei einem Neuwagen die Tachogeschwindigkeit mit einer GPS Messung. Dadurch weiss ich dann, was der Tacho z.B. bei 50, 70, 80 usw anzeigen muss.

Verstehe was du meinst, ich orientiere mich da auch am GPS. Was manchmal blöd ist hinter nem LKW wenn man nicht genau die Geschwindigkeit des LKW trifft, manchmal kommt es dann vor das mein Teompomat mit jedem "klick" eben gerade etwas zu schnell oder etwas zu langsam ist. :D

McMurdo schrieb:100? Tempomat auf 100 und fahren. 50? Tempomat auf 50 und fahren

wäre mir nichts. Viel zu langweilig. Ich will beim Autofahren was zu tun haben, möchte aufpassen und reagieren müssen, brauche also Herausforderungen.
In diesem Sinne :) :

VanDusen schrieb:Schnell fahren auf der Autobahn ist keine Herausforderung. Mir machen kurvige Bergstraßen und das Feilen an meiner Fahrtechnik viel mehr Spaß.

Deshalb fahre ich am liebsten, wenn es kompliziert wird, z.B. auf verschneiten Straßen. Und mir wäre z.B. die Fahrerei in einem Auto mit Automatik viel zu langweilig, ich will etwas zu tun haben (bzw. schalten müssen).

Natürlich gibts auch für mich - z.B. nach einer langen Autobahnfahrt - mal Phasen, wo ich froh bin, wenn ich beim Fahren relaxen kann (bin dann auch froh, wenn ich im Dunkeln einen Vordermann habe) usw, aber ist halt nicht die Regel.

Am Schlimmsten fänd ich es, wenn es mal irgendwann in ferner Zukunft nur noch selbstfahrende Autos gäbe. Dann könnte ich gleich die Öffentlichen nehmen und mich kutschieren lassen.

Optimist schrieb:wäre mir nichts. Viel zu langweilig. Ich will beim Autofahren was zu tun haben, möchte aufpassen und reagieren müssen, brauche also Herausforderungen.

Reagieren und aufpassen musst auch bei 50, 70 oder 100.

Optimist schrieb:Am Schlimmsten fänd ich es, wenn es mal irgendwann in ferner Zukunft nur noch selbstfahrende Autos gäbe. Dann könnte ich gleich die Öffentlichen nehmen und mich kutschieren lassen.

Ich fände super, dann könnte man die Zeit sinnvoller nutzen, z.B. ein Buch lesen. :) ich meine 2-3 Std. Auto fahren oder noch länger ist ja un wirklich nichts super sinnvolles oder aufregendes. Vor allem nicht wenn alle 5 km ne Baustelle kommt und man wieder 10km im Stau steht. Keine Ahnung was Menschen daran so toll finden.

Optimist schrieb:Am Schlimmsten fänd ich es, wenn es mal irgendwann in ferner Zukunft nur noch selbstfahrende Autos gäbe. Dann könnte ich gleich die Öffentlichen nehmen und mich kutschieren lassen.

Man muss das eigene Verlangen nach Spaß halt auch mal zurückstellen. So sehr ich das Autofahren liebe, man darf einfach nie vergessen, dass jede Fahrt ein Risiko ist, wie gut man auch immer fahren kann.
Wenn dieses Risiko durch autonomes Fahren minimiert werden kann, bin ich absolut dafür.

Der immer wieder genannte Vergleich mit ÖPNV greift eh zu kurz, wenn man in seinem eigenen Auto fährt. Klar fährst du nicht selbst, aber du kannst immer noch entscheiden, wann du wohin fahren möchtest.