Kuschki schrieb:Stell dir Mal vor das arme Tier war "nur' verletzt und krepiert aber elendig weil keiner z.B. bei kleineren Verletzungen geholfen oder den Tierschutz/ Tierkrankenwagen gerufen hat (ja sowas gibt's).
Wie ich bereits schrieb ist das bei einer Katze die ein Zuhause hat und in einem Wohngebiet angefahren wurde unwahrscheinlich. Bei leichten bis mittelschweren Verletzungen schaffen die es meist nach Hause oder werden unterwegs von jemandem dem es eben nicht egal ist eingesammelt und beim Tierarzt abgesetzt, bze derjenige der die verletzte Katze die irgendwo sitzt nicht selbst anfassen will (das Anfassen verletzter Tiere ist auch nicht unbedingt etwas was sich für Laien empfiehlt) den Notruf betätigt, der dann entweder selbst die in der Gegend üblichen Maßnahmen einleitet oder dem Anrufer sagt an wen er sich wenden kann.
Dieses langsame, elendige krepieren an kleinere Verletzungen passiert Wildtieren oder heimatlosen Katzen die sich von Menschen nicht so einfach einfangen lassen.
War die Katze schwer verletzt (wie die damals die der Fahrer in unsere Praxis brachte und die seitdem mir gehört, weil der Halter sich nie gemeldet hat), dann kann ihr ein zeitnaher Tierarztbesuch zwar manchmal das Leben retten oder das Sterben durch Euthanasie beschleunigen, aber wenn sie stirbt, dann üblicherweise am Schock und das geht relativ schnell und ist auch nicht qualvoll.
Kältezeit schrieb:Jemand, der sich deswegen noch ellenlang Gedanken und Vorwürfe macht, nicht wenigstens nachgeschaut zu haben, hat das auch verdient.
Das seh ich genauso. Der TE hat den Fehler gemacht in einer für ihn möglichen Situation nicht auszusteigen und nach dem Tier bzw Schäden an seinem Fahrzeug die auch ihn bei der Weiterfahrt hätten gefährden können zu gucken.
Das war doof, das weiß er selbst aber es ist passiert und es ist absolut unnötig und sinnfrei ihm jetzt noch mit solchem Kopfkino ein schlechtes Gewissen zu machen, insbesondere, weil das von Dir beschriebene Horrorszenario in der geschilderten Situation völlig unwahrscheinlich ist.
StUffz schrieb:Rufst du innerhalb der Woche am besten vormittags in ner dörflichen Gemeinde die Notrufnummer, dann landest du nicht beim Telefonposten deiner Ortsfeuerwehr sondern bei einer Kreisleitstelle. Die hört sich an, was da los ist.
Genau und überall wo ich bzw irgendwer aus meinem Bekanntenkreis bisher gewohnt und/oder gearbeitet haben waren die sehr wohl in der Lage den Anrufer an die zuständige Stelle durchzustellen oder eine Auskunft zu erteilen an wen man sich wenden kann.
Das einfach mal ein kompletter Löschzug losgeschickt wird, weil jemand eine tote Katze meldet hab ich hingegen noch nie erlebt, aber durchaus schonmal, dass ein Feuerwehrfahrzeug das da war um zu helfen eine Katze aus dem Baum zu pflücken abgezogen ist weil sie zu einem Einsatz musste und die Katze dann eben später geerntet hat als kein wichtigerer Einsatz zeitgleich anstand und erfahrungsgemäß zahlen die Tierhalter die Rechnung bei sowas auch gern, denn die haben ihr Tierchen wieder und müssen ihre Blumenvasen nicht selbst vom Regal werfen um Leben in die Bude zu bringen.
Muss ne Autobahn gesichert werden weil ein entlaufener Hund da den Verkehr gefährdet sind die Kosten sogar oft gedeckt wenn der Halter beim Abschluss der Tierhalterhaftpflicht gut verglichen hat.
Der Notruf ist bei sowas einfach auch eine sinnvolle "Schnittstelle".
Viele Tierhalter die ihr Tier vermissen wählen den Notruf um zu erfahren ob jemand einen Unfall mit einem Tier das ihres gewesen sein könnte gemeldet hat, deswegen ist es sinnvoll kurz anzurufen, zu schildern was geschehen ist, ob und was die dann unternehmen bzw ob und an wen das weitergegeben wird kann die Notrufzentrale ganz wunderbar selbst entscheiden.
Und wie gesagt, ein totes Tier muss auch entsorgt werden und wenn kein Anwohner sich traut das zu übernehmen (was SEHR oft der Fall ist, meist nicht wegen der Scheu vor nem toten Tier sondern weil viele sich nicht sicher sind ob sie das Eigentum eines ihnen unbekannten Anderen überhaupt beseitigen dürfen) ist es eben auch wichtig das die zuständige Stelle weiß wo ein Kadaver liegt, die müssen ja aus hygienischen Gründen und zur Verkehrssicherheit vom Ort des Geschehens entfernt werden.
Als mein "Hund" damals abgehauen (Schwiegermutter hatte das Tor nicht richtig zu gemacht und ich war auf Arbeit, da wollte er mich halt suchen) hab ich auch beim Notruf angerufen gleich nachdem Schwiegermama mich anrief und sagte das er weg sei.
Ich hab da aber nicht angerufen weil ich wollte das die mit nem Sondereinsatzkommando ausrücken um meinen Hund zu suchen sondern weil zu erwarten war, dass zahlreiche Menschen panisch die Sichtung eines "Wolfes" melden und ich zum einen wollte das die wissen, dass der für Menschen und andere Hunde total harmlos ist, gesund und haftpflichversichert und ich bei solchen Sichtungen selbst oder jemanden der mir beim Suchen hilft eben hingefahren wäre um ihn einzusammeln.
Zum Glück hatte er aber auf der Straße ne Frau getroffen die kein Rotkäppchensyndrom hat, ihn eingeladen hat mit ihr zu kommen, die Nummer auf seiner Tassomarke gewählt hat und mein Mann ihn abholen konnte, von einer Frau die ihn zu gern behalten hätte
;)Auch als mal nen Nachbar mit seinem Traktor unbemerkt meinen Zaun weggerissen hat und meine Gäule weg waren hab ich den Notruf gewählt.
Wieder nicht weil ich wollte das die meine Pferde suchen, sondern damit sie wissen an wen sie sich wenden können wenn jemand anruft weil er zwei Ponies im Garten stehen hat die da so nicht hingehören.
Das war recht praktisch, meine beiden Herren kamen zwar selbst zurück, aber die örtliche Polizei hatte meine Nummer notiert (auch weil bekannt ist das ich verletzte Fundtiere abholen komme wenn sich sonst niemand kümmern kann oder will) und rief mich paar Wochen später an weil ein Dorf weiter freilaufende Pferde gesichtet wurden und niemand so recht wusste was er tun soll.
Anhand der Beschreibungen konnte ich die einem Halter zuordnen und dafür sorgen das die Bescheid kriegen und ihre Hotte Hühs abholen kommen.
Wie gesagt, "Wähle den Notruf" bedeutet NICHT "Lass einen kompletten Löschzug anrücken um nen freilaufenden Goldhamster einzufangen".
Sondern informiere die ortsansässige Notrufzentrale WAS genau passiert ist und die entscheiden dann was zu tun ist.
Das ist in all meinen Lebens- und Berufsjahren immer sehr unproblematisch gewesen.