behind_eyes schrieb:Das gilt dann auch für die Künstler ;-)
Eigentlich kann ich diese Diskussion nicht mehr hören. Das was du hier als Rap bezeichnest hat so gar nichts mehr mit dem Rap zu tun. Das "Problem" gibt es auch in den USA.
Was bezeichne ich denn als Rap?
Du meinst, weil der Sprechgesang, den man Rap nennt, nicht mehr inhaltlich wie früher ist, ist Sprechgesang - also Rap - kein Rap?
Also ist Gesang auch kein Gesang, wenn völlig neue Inhalte dazu kommen, so wie in den letzten Jahrezehnten es auch tat?
Erstaunlich, das mit den Begriffen ist recht kompliziert, sollen wir stattdessen Rap umbenennen? Was schlägst du so vor?
behind_eyes schrieb:Wo in den 80ern und 90ern noch echte Lyrics, echte Probleme, echte Storys im Word standen gibt es heute nur noch Buzz-Wörter, Trigger um Peaks zu erzeugen. Völlig überzogene Bildsprache ohne Feingefühl und Nähe zum Adressaten - dem Konzertbesucher, dem Fan.
Heute sind das alles natürlich unechte Lyrics... Wenn du echte Lyrics so definierst, dann ja, sind die Lyrics nicht echt. Also hast du den Begriff Entertainment verstanden. Und dadurch, dass es Leute verstehen, soll es ein Problem sein?
behind_eyes schrieb:Kollegah steht zu Recht oben - in einer Musikindustrie wo OBEN bedeutet daß er die meisten Verkaufszahlen hat. Über die Qualität sagt das nix aus.
Aber Kollegah würde auch in Sachen Qualität punkten.
Er verpackt seine Inhalte nicht plump, sondern mit seidenen Tüchern und Schleife.
behind_eyes schrieb:Wieso ist hier ausgerechnet der Künstler außen vor?
Weil es eine Erwachsenenwelt gibt und eine die für Kinder. Und Kinder werden von den Eltern betreut.
behind_eyes schrieb:Er hat eine Mitverantwortung.
Das sehe ich anders.
Groucho schrieb:Hast du mir doch oben bestätigt.
Der Künstler ist verantwortlich für seine Kunst.
Ja, ist er. Aber nicht für die Kinder.
Groucho schrieb:Wenn ein Künstler bspw. in seiner "Kunst" zu Gewalt aufrufen würde und einer seiner Hörer daraufhin gewalttätig wird, sind BEIDE verantwortlich. Der Künstler und der Hörer.
Und wenn der Hörer ein Kind ist, sind in der Tat die Eltern mit verantwortlich.
Wenn, wenn, wenn... Ich habe Kollegah nie zur Gewalt aufrufen sehen.
Er macht eher das Gegenteil. Er sagt, sie sollen lieber Sport machen, lieber trainieren, statt Blunts drehen... Alles andere ist Unterhaltung. Und das muss die Mama oder der Vater dem Kind auch beibringen. Aber wenn man sich mit Kindern nicht beschäftigt...
Lemniskate schrieb:Bis hier hin habe ich deinem Quark gelesen. Den rest schenke ich mir.
Dann schenke ich mir einfach deinen gesamten Beitrag, tschuldige, deine Absurdität.
;)Und nein, ich beantworte dir deine Frage einfach nur nicht, weil es nichts zur Sache tut.
;)Senfgurke schrieb:Muss in diesen Punkt Lemni Recht geben. Man kann heutzutage nicht alles vollumfänglich kontrollieren. Ich z.B. wusste auch lange Zeit nicht, das meine jüngere Schwester einen Freund hat, der weitaus älter war als meine Schwester und schon an den achtzehnten Lebensjahr kratzte. Ais ich es herausgefunden habe, wurde natürlich die Beziehung schnell beendet.
Was willst du auch kontrollieren? Du sollst dein Kind betreuen, erziehen, die Welt erklären.
Senfgurke schrieb:Ich habe mir mal so eine Sendung angeschaut, die wie Berlin Tag und Nacht ist. Du musst dir vorstellen, das diese Sendung
um die beste Zeit kam. Da hat echt jemand in dieser Sendung masturbiert. Du musst dir vorstellen, dass das selbst Kinder
ansehen können. Das ist halt ein Problem bei uns. Wir verharmlosen in anderen Punkten schon längst diese Sachen, die
für uns schon Normalität geworden sind, weil wir drüber wegsehen.
Die Gesellschaft hat viele andere Probleme, verantwortungslose Eltern gab es schon vor dem Rap, aber jetzt wird Rap völlig für dieses Problem instrumentalisiert.
Sowas nennt manBestätigungsfehlerMan sieht Rap, man sieht Gewalt und sieht sich darin bestätigt, dass Rap dafür verantwortlich wäre,
egal, wie viele Fakten es gibt, die dagegen sprechen.Besonders
@Lemniskate ist davon betroffen!
Aber erinner dich mal an früher, besonders an die Zeiten,
wo Lehrer Kinder schlagen durften, die gesamte deutsche Geschichte dürfte eine wahre Lektüre sein für all diejenigen, die glauben, dass Rap heute für irgendwas verantwortlich wäre.
Doch falls Rap irgendwas bewirkt, dann nur dann, weil vorher etwas sehr wichtiges gefehlt hat.Senfgurke schrieb:Rap verharmlose ich nicht. Ich sehe es als Teil des Problems. Ich sehe es aber nicht als das Problem schlechthin an, was Verursacher für die ganzen schlechten Einflüsse in unserer Gesellschaft ist. Damit kann ich einfach nicht konform gehen.
Die Welt hatte schon vorher massive Probleme, lange bevor es deutschen Rap gab.
Hatte ich hier schon einmal erwähnt. Aber natürlich, ohne Rap wäre die Welt viel freundlicher... Wer das glaubt...
cesare schrieb:Keine Ahnung, ob das mehr geworden ist. Als ich Teenager war, lief überall der Arschficksong von Sido rauf und runter- und als ich noch ein bisschen jünger war, wurde im Bundestag darüber diskutiert, ob Vergewaltigung in der Ehe fälschlicherweise die Ehemänner kriminalisieren könnte. Und Nachts liefen auf sämtlichen Sendern Werbeclips für Telefonsex-Hotlines, wo Frauen sexuelle Verfügbarkeit präsentierten.
Der Unterschied ist, es dürfen immer Leute etwas hören.
In Gegenwart der Kinder höre ich auch keinen Rap. Da übernehme ich auch Verantwortung.