@behind_eyes Entschuldige die späte Antwort – hatte vorher keine Zeit.
Dieses Minigruppensystem ist veraltet und bringt nur Konkurrenzdenken und fördert das Hierarchie Gefühl der Mitarbeiter.
Bedenke, der Angestellte hat etliche Vorgesetzte über sich. Da ihr nur 200 Mitarbeiter seid stell ich mir das in etwas so vor: den Gruppenleiter, einen Head of… (Abteilungsleiter), einen COO und zu guter Letzt den CEO
Deshalb gibt es nur einen weg: Gruppenleiter abschaffen – für 25 reicht locker ein Abteilungsleiter!
Unterschiedliche Fachbereiche sind kein Grund für eigene Gruppen. Jeder arbeitet genau in seinem Bereich. Wenn er etwas Bereichsfremdes benötigt, wendet er sich selbst an den zuständigen Kollegen. Auch Urlaube und sonstige Abwesenheiten können sich Erwachsene selbst absprechen.
Der Abteilungsleiter darf nur das Gesamtpaket der Abteilung werten, nicht die Leistung eines Einzelnen (sonst kommt wieder Konkurrenzdenken auf). Er muss sich nicht in jeden Fachbereich auskennen, aber erkennen, wenn es wo hakt und einschreiten.
Durch dieses wesentlich selbstständigere Arbeiten und Entscheiden, fühlt sich der Arbeitnehmer hochwertiger.
Die typische Teamarbeit liegt nicht jeden (mir auch nicht), das heißt aber noch lange nicht, dass man deshalb kein hochqualifizierter, motivierter Mitarbeiter ist.
Das mit Frühstück/Mittagessen hat schon einen Sinn für die Firma: der Abteilungsleiter beobachtet, wer gesellig ist, wer „Tratschgespräche" leitet, einfach nur plappert oder sich zurückhält. Das zeigt viel über die Persönlichkeit und man weiß, wie man jeden einzelnen Mitarbeiter behandeln muss, dass er sich wohl fühlt. Auch der Inhalt dieser Gespräche ist wertvoll: man erfährt viel Privates – das setzt man geschickt in Einzelgesprächen ein.
Der Arbeiter (zbw. Angestellte) soll das Gefühl haben, der Leiter findet es toll, wie er sein Leben gestaltet und welche Hobbys er hat – das vermittelt den Eindruck, man wird geschätzt (egal, was man wirklich über ihn denkt) Er braucht auch ein Gespür, womit der Arbeiter am Liebsten belohnt wird – manche wollen Geldprämien (so wie ich), anderen ist Lob und Anerkennung lieber, wieder andere freuen sich über Gutscheine (Essen, Kurzurlaub, Konzert, Oper,…).
Auch nicht vergessen: von Zeit zu Zeit jeden Mitarbeiter fragen, ob er Verbesserungsvorschläge hat, das vermittelt den Eindruck, dass er so Kompetent ist, dass eigene Meinung dem Unternehmen helfen kann – es können aber auch tatsächlich gute Ideen dabei sein.
Wenn der Abteilungsleiter mitbekommt, dass jemand lästert, mobbt oder eigene Fehler anderen aufbrummen will – SOFORT und ernsthaft vermitteln, dass so etwas nicht geduldet wird. Man darf nicht unterschätzen, dass so etwas der gesamten Produktivität schadet.
Von aufgezwungenen Ausflügen, Veranstaltungen, Rollenspielen oder Segelschiffgemeinschaften (ich will weder Kollegen noch Vorgesetzte in Badehose und Flipp Flops sehen – dieses Bild würde ich nie mehr aus dem Kopf kriegen)
Das ist genau so, wie
@Quatermass es beschreibt:
Quatermass schrieb:Man kann nicht in einem 48 Stunden ganztages Training nachholen, was 20 oder 30 Jahre versäumt wurde.
Es sind zu viele verschiedene Charaktere – es ist unmöglich, daraus „eine große Familie" zu machen. Dazu kommt auch noch, dass man nie vergisst, was jemand über einem gelästert hat, bzw. wie er einem hinuntermachen oder reinlegen wollte,….
Es reicht, einmal im Jahr einen Betriebsausflug und eine Weihnachtsfeier zu machen, aber bitte niemanden dazu zwingen (ich arbeite seit über 20 Jahren im Betrieb und war noch nie bei der Weihnachtsfeier dabei)
Sollte man merken, dass es einem Mitarbeiter nicht gut geht, bitte Hilfe anbieten. Egal ob Suchtproblem (Alkohol, Tabletten, Drogen, Spielsucht,…), Burnout, private Probleme,…. Zeigen, dass man sich um ihn Sorgen macht und helfen will. Anbieten, dass ein Psychologe von der Firma bezahlt wird und dass trotz eventuell längeren Krankenstand keine Kündigung zu befürchten ist.
Ich muss aber ehrlicherweise sagen, ich würde als Dienstnehmer nie zu einem Psychologen gehen, der von der Firma bezahlt wird, denn man kann nie ausschließen, dass keine vertraulichen Infos zur Firma gehen (will ich aber nicht unterstellen, dass es wirklich so ist)