Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Wieder ein Fohlen gerissen. Wenn die Pferdehalter auch noch auf den Plan kommen, wird es ungemütlich fürs Wolfsmanagement.

Das Fohlen war zehn Tage alt, gesund und munter. Wir haben den Kopf und das Skelett am Ostersonntag entdeckt“, sagt Züchter Heinz Bley , Bürgermeister von Crawinkel, der Zeitung. Das sei wohl der zweite Fohlenriss durch einen Wolf in Thüringen - vielleicht sogar der dritte. Ein anderes acht Tage altes Fohlen sei ebenfalls verschwunden.

Größte Sorgen bereitet Bley die Masse des verschlungenen Fleisches. Etwa 50 Kilogramm wog das Jungtier. 40 Kilo Fleisch sind weg. „Bei solchen Fleischmengen gehe ich davon aus, dass die Wölfin nicht allein ist“, sagt Bley.

https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Woelfin-von-Ohrdruf-hat-erneut-Fohlen-gerissen;art83467,6685456


Ausblick auf die Zukunft der noch wolfsarmen anderen Bundesländer, hier Erfahrungen aus der Lausitz mit vielen Wölfen.Diese Wölfe kommen den Menschen einfach viel zu nah und ziehen in Rudeln durchs Dorf- WTF. Das grenzt an Landenteignung.

„Jede Nacht hören wir Wölfe heulen, am alten Flugplatz sogar aus drei Richtungen“, sagt der 68-jährige Dohrmann. Und es werde immer stärker. „Im Oktober 2018 guckte ein Mann in der Dunkelheit aus dem Fenster, da standen auf seinem Hof zehn, elf Wölfe unter dem Schlafzimmerfenster.“ Die Tiere zögen mittlerweile auch im Rudel durch Ortschaften. „Sie reißen nicht aus, gucken dich an, aber bleiben auf Distanz.“

Vielen Einwohnern mache das Angst: Kinder gingen auf dem Land nicht mehr zu Fuß zur Schule oder fahren mit dem Rad, berichtet Dohrmann. Auch Pilz- und Blaubeersuche allein im Wald sei nur Erinnerung. Es gebe Wölfe, die sich Menschen näherten und dessen Reaktion testeten.

„Wir hören nachts die Hunde bellen und wissen, sie ziehen wieder durchs Dorf“, sagt sein Freund Gerd Eberle. Wenn einer zu sehen sei, kämen plötzlich acht bis zehn nach. Auch bei der Jagd habe man sie an den Fersen.

http://www.maz-online.de/Brandenburg/So-lebt-es-sich-mit-den-Woelfen-in-der-Oberlausitz

Dawn schrieb:Das grenzt an Landenteignung.

Ach mann, wo erkennst du denn da Landenteignung? Ich hoffe du weißt was eine Enteignung wirklich ist. Und gerade was die Lausitz betrifft, dann kommt sowas höchstens durch den hiesigen Bergbau zum tragen.

Wikipedia: Enteignung#Deutschland

Aus dem von dir verlinkten Artikel.

Vielen Einwohnern mache das Angst: Kinder gingen auf dem Land nicht mehr zu Fuß zur Schule oder fahren mit dem Rad, berichtet Dohrmann.

Rund um Rothenburg, auf dem Land, gibt es nahezu keine Schulen. Da ist schon ewig kein Kind mehr zu Fuß in die Schule gelaufen, einfach weil es gar keine gibt. Die Nächsten Schulen befinden sich meines Wissens nach in Rothenburg selbst, in Horka, Niesky und Rietschen. Und aus den Dörfern läuft natürlich kein Kind zu Fuß dort hin, auch ohne den Wolf nicht.

Auch Pilz- und Blaubeersuche allein im Wald sei nur Erinnerung.

Also wenn ich die vielen Autos an den Straßen sehe, wenn Pilzsaison ist, dann halte ich das für ein Gerücht. Ich sage aber gerne dazu, wenn ich weiß wo sich gerade Rudel aufhalten, ich würde dort allein auch nicht unbedingt tief in den Wald gehen.

Folgen hat die Existenz des Wolfs auch für Wirtschaft und Wildbestand. „Der Generationsaufbau bei einigen Wildarten ist gestört“, beschreibt Jäger Dohrmann die Lage. Der Wolf habe das Muffelwild in der Region um Rothenburg ausgerottet.

Tja warum siedelt man auch ein Tier an, welches hier keinen natürlichen Lebensraum findet. Mufflons gehören eben nicht in feuchte Flachlandwälder.(auch wenn diese derzeit oft viel zu trocken sind)

Bei ungünstigen feuchten Bodenverhältnissen kann es leicht zu Schalenerkrankungen (Moderhinke) kommen, die auch zum Tode führen können.

Aufgrund ihres an den Hochgebirgsraum angepassten Fluchtverhaltens können sich Europäische Mufflons im Flachland nur bei Abwesenheit von natürlichen Feinden halten. So wurde die Mufflonpopulation in den neu besiedelten Wolfsrevieren der sächsischen Lausitz innerhalb kurzer Zeit von den Wölfen ausgerottet, während die Populationsgrößen von Hirsch, Wildschwein und der Hauptbeute Reh nicht beeinträchtigt wurden.[10] Ob aber diese Beobachtung auch auf andere Reviere übertragbar ist, wird man erst im Zuge der weiteren Verbreitung der Wölfe in Mitteleuropa verifizieren können.

Die Wiederansiedlung von Luchsen im Harz hat ebenfalls in Kombination mit harten Wintern zu Rückgängen der Mufflon-Population geführt.[11]

Wikipedia: Europäischer Mufflon

Und was in dem Artikel auch geschrieben wird sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen:

Wolfsexperten halten Angriff für unwahrscheinlich

Die Oberlausitz hat mittlerweile die größte Wolfsdichte in ganz Europa, der Bestand mit mehreren Rudeln auf vier Quadratkilometern ist mittlerweile dichter als von Experten für möglich gehalten. Doch allen unheimlichen Erlebnissen zum Trotz: Dass es tatsächlich zu einem Wolfsangriff auf einen Menschen kommen könnte, halten Experten für sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen.

„Wenn wir in die Länder schauen, wo der Wolf schon immer war, können wir beruhigt sein“, sagt Experte und Buchautor Frank Faß, der ein niedersächsisches Wolfszentrum leitet. „Übergriffe von Wölfen auf Menschen waren dort bisher extrem selten.“ Einer norwegischen Studie zufolge wurden in ganz Europa zwischen 1950 und 2000 neun Menschen getötet - bei geschätzten 10 000 bis 20 000 Wölfen am Ende dieser Zeitspanne. Fünf der Wölfe seien tollwütig gewesen, erklärt Faß.

Auch die Buchautorin und Fachjournalistin Elli H. Radinger warnt vor Panikmache. Wolfseltern brächten ihrem Nachwuchs bei, was sichere Nahrung sei. „Wir bewegen uns anders, als ihre "normale" Beute: Wir laufen selbstbewusst und vor allem aufrecht“, erklärt sie. „Auch Bären richten sich manchmal auf, und Wölfe meiden Bären.“ Durch Tollwut seien Menschen früher angegriffen worden, bestätigt sie. „Allerdings ist diese Krankheit in Mitteleuropa längst ausgerottet.“

http://www.maz-online.de/Brandenburg/So-lebt-es-sich-mit-den-Woelfen-in-der-Oberlausitz

Bone02943 schrieb:Ach mann, wo erkennst du denn da Landenteignung? Ich hoffe du weißt was eine Enteignung wirklich ist. Und gerade was die Lausitz betrifft, dann kommt sowas höchstens durch den hiesigen Bergbau zum tragen.

Es ist doch eine Form von Enteignung, wenn man nicht mal mehr auf seinen Hof gehen kann, weil da 10 Wölfe rumstehen? Das begrenzt die Leute extrem- niemand würde das wollen- auch du nicht.

Bone02943 schrieb:Rund um Rothenburg, auf dem Land, gibt es nahezu keine Schulen. Da ist schon ewig kein Kind mehr zu Fuß in die Schule gelaufen, einfach weil es gar keine gibt. Die Nächsten Schulen befinden sich meines Wissens nach in Rothenburg selbst, in Horka, Niesky und Rietschen. Und aus den Dörfern läuft natürlich kein Kind zu Fuß dort hin, auch ohne den Wolf nicht.

Sieht aber nach mehr Schulen aus. Ich kenne das so, dass Kinder von den außen liegenden Höfen mit einem Schulbus abgeholt werden, weil da teilweise kein Linienverkehr ist. Aber sie müssen zu bestimmten Haltestellen laufen, der Bus holt sie nicht am Haus ab. Und diese Strecke, inklusive warten auf den Bus- ist kritisch.

Bone02943 schrieb:Tja warum siedelt man auch ein Tier an, welches hier keinen natürlichen Lebensraum findet. Mufflons gehören eben nicht in feuchte Flachlandwälder.(auch wenn diese derzeit oft viel zu trocken sind)

Warum hält man Schafe, Kühe, Pferde? Es war nie ein Problem. Aber jetzt können sie bei Gefahr auch nicht fliehen, da eingesperrt.(Pferde gehen durch den Zaun) Das Mufflon ist ähnlich zu werten wie ein argloses Tier auf einer Insel, das keinen Feind kannte - bis einer kam.

Bone02943 schrieb:Also wenn ich die vielen Autos an den Straßen sehe, wenn Pilzsaison ist, dann halte ich das für ein Gerücht. Ich sage aber gerne dazu, wenn ich weiß wo sich gerade Rudel aufhalten, ich würde dort allein auch nicht unbedingt tief in den Wald gehen.

Und ich hoffe, du siehst auch die Konsequenzen für alle Menschen, wenn Wölfe sich immer stärker vermehren- niemand würde sich mehr in den Wald trauen. Dieser Preis wäre absolut zu hoch.

Dawn schrieb:Es ist doch eine Form von Enteignung, wenn man nicht mal mehr auf seinen Hof gehen kann, weil da 10 Wölfe rumstehen? Das begrenzt die Leute extrem- niemand würde das wollen- auch du nicht.

Halte ich für sehr weit vorgegriffen. Das ist ein Zukunftszenario, welches du dir hier schon wiederholt ausgemalt hast.

Dawn schrieb:Und ich hoffe, du siehst auch die Konsequenzen für alle Menschen, wenn Wölfe sich immer stärker vermehren- niemand würde sich mehr in den Wald trauen. Dieser Preis wäre absolut zu hoch.

Halte ich auch für ein Gerücht. Da die Experten ja davon ausgehen, das ein Wolfsangriff nahezu ausgeschlossen ist, seh ich da erstmal kein Problem. Und wenn gute Aufklärungsarbeit geleistet wird, kann man den skeptischen Menschen auch die Angst nehmen.

Dawn schrieb:Es ist doch eine Form von Enteignung, wenn man nicht mal mehr auf seinen Hof gehen kann, weil da 10 Wölfe rumstehen? Das begrenzt die Leute extrem- niemand würde das wollen- auch du nicht.

Von Enteignung kann man da aber wirklich nicht sprechen. Und wer ein Zaun hat, dem werden wohl kaum mehrere Wölfe, schon gar nicht bis zu 10 Stück, auf seinem Grundstück auftauchen.

Dawn schrieb:Sieht aber nach mehr Schulen aus.

Das sind ja die die ich aufgezählt habe, dazu noch in Rietschen, aber ok die in See habe ich vergessen. Ich bin vor vielen Jahren dort schon mit dem Bus lange gefahren, als die Kinder nach Hause fuhren. Da warteten auch schon immer Eltern an den Haltestellen. Das ist nun wahrlich nicht neu. Und kritisch war bisher noch gar nichts. Denn wie geschrieben sind Angriffe äußerst unwarscheinlich.

Dawn schrieb:Warum hält man Schafe, Kühe, Pferde? Es war nie ein Problem. Aber jetzt können sie bei Gefahr auch nicht fliehen, da eingesperrt.(Pferde gehen durch den Zaun)

Eben, es war nie ein Problem, nun aber muss man halt umdenken und sich der neuen Situation anpassen. Ich weiß das es für einige schwierig ist und auch schwierig wird. Doch mehr als danach zu dängen, sich Schutz zu holen und das dieser auch vom Staat zumindest subventioniert wird, kann man auch nicht machen.

Dawn schrieb:Und ich hoffe, du siehst auch die Konsequenzen für alle Menschen, wenn Wölfe sich immer stärker vermehren- niemand würde sich mehr in den Wald trauen. Dieser Preis wäre absolut zu hoch.

Also wie gesagt, in der Lausitz leben schon so viele Wölfe, dass es kaum noch mehr werden, da die Rudel ihre Territorien abgesteckt haben. Dennoch sind die Wälder voll von Menschen, um es mal übertrieben zu sagen. Ich denke viele hier nehmen das weit gelassener, als Menschen wo noch gar keine Wölfe leben, oder erst seit kurzem welche hingekommen sind.
Klar gibt es auch hier Menschen mit Bedenken und Angst. Aber wie schon ein mal geschrieben, auch wenn ich in der Stadt wohne(Weißwasser), so ist diese doch umringt von Wäldern. Und je nach dem wohin ich geh, laufe oder fahre ich auch durch den Wald. Ob ich zum Baden fahre, oder einen Umweg in den Garten gehe, weil ich lieber durch den Wald gehe, anstatt an der Straße. Klar bekommt man sicher auch mal angst, wenn einem mehrere Wölfe begegnen, i.d.R. aber hat man da nichts zu befürchten. Und wenn man sich ein paar Verhaltenstipps verinnerlicht, dann sehe ich da nahezu kein Risiko.
Woanders leben Menschen mit Bären in einem Lebensraum, auch das funktioniert und jeder weiß wie er sich verhalten soll, damit man solche Tiere verscheuchen kann, oder wie man ihnen am besten aus dem Weg geht.

Bone02943 schrieb:Von Enteignung kann man da aber wirklich nicht sprechen. Und wer ein Zaun hat, dem werden wohl kaum mehrere Wölfe, schon gar nicht bis zu 10 Stück, auf seinem Grundstück auftauchen.

Ist ja in dem Artikel beschrieben- 10-11 Wölfe. Da würde ich aber auch sparsam gucken. Es war ein Hof- wenn es z. B ein Bauernhof war, inklusive Tierhaltung in Ställen, erklärt dies das Interesse der Wölfe. Und mal ernsthaft- wer würde seinen Bauernhof einzäunen?Wie soll das praktisch gehen? Überall ferngesteuerte Riesentore für Trecker & Co?

Bone02943 schrieb:Eben, es war nie ein Problem, nun aber muss man halt umdenken und sich der neuen Situation anpassen. Ich weiß das es für einige schwierig ist und auch schwierig wird. Doch mehr als danach zu dängen, sich Schutz zu holen und das dieser auch vom Staat zumindest subventioniert wird, kann man auch nicht machen.

Sicher, einzelne Menschen werden nichts ändern. Es wird sich dann etwas ändern, wenn etwas passiert, wie immer.

Und das ist schlimm- und ich finde es völlig verrückt, dass da tatsächlich Wolfsrudel durch die Dörfer laufen oder 10 Wölfe auf dem Hof stehen. Das widerspricht doch allen Versprechungen und Prognosen. Und wenn diese schon nicht stimmen- warum sollte man dann noch glauben, Wölfe würden keine Menschen angreifen?

Ehrlich gesagt, kein normaler Mensch möchte auf seinem abendlichen Weg durchs Dorf einem Wolfsrudel begegnen. Was läuft denn da falsch, dass man das scheinbar normal findet und das hin nimmt? Ich würde der Politik da vor Ort die Hölle heiß machen.

Dawn schrieb:Und mal ernsthaft- wer würde seinen Bauernhof einzäunen?Wie soll das praktisch gehen? Überall ferngesteuerte Riesentore für Trecker & Co?

Wäre angebracht, bei der Diebstahlrate hier im Landkreis. Ob Autos, Landwirtschaftsfahrzeuge, oder ganze Herden, hier wird alles geklaut.

Viehdiebe verladen ganze Herden - neuerdings auch in Sachsen

Rinderklau kennen die meisten nur aus Western. Was in Amerika vor 150 Jahren Alltag war, hat nun die Lausitz erreicht. Ganze Herden verschwinden aus den Ställen.

Ottos Kollegen in Spreetal im Landkreis Bautzen hatten weniger Glück. Dort verschwanden im März aus einem Stall auf einen Schlag 44 Rinder. Unbekannte drangen nachts ein, um 21 Kälber und 23 Färsen zu verladen und abzutransportieren, ohne dass jemand etwas bemerkte. Zudem nahmen die Täter Weidezäune und Folien mit. Den Schaden gab der Eigentümer mit 35.000 Euro an. Von den Viehdieben fehlt bis heute jede Spur.

https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/viehdiebe-verladen-ganze-herden-neuerdings-auch-in-sachsen-amp9899918

Und solche Fälle gab es hier öfters.

Viehgitter helfen bei Wölfen aber nicht oder? Die laufen da bestimmt einfach drüber?

Dawn schrieb:Und das ist schlimm- und ich finde es völlig verrückt, dass da tatsächlich Wolfsrudel durch die Dörfer laufen oder 10 Wölfe auf dem Hof stehen. Das widerspricht doch allen Versprechungen und Prognosen. Und wenn diese schon nicht stimmen- warum sollte man dann noch glauben, Wölfe würden keine Menschen angreifen?

Nun, es kommt ja auch darauf an, welche Versprechungen man sich selber machte. Das Wölfe nie durch Dörfer laufen, war doch eigentlich klar. Auch wenn viele vielleicht angenommen haben, dies passiere höchstens nachts. Aber über die Jahre hat man ja immer wieder Wölfe gesehen, die sich auch tagsüber aus den Wäldern trauten. Und gerade im Dorf liegt Wald und bewohntes Gebiet dicht zusammen, ähnlich eben dem Stadtrand.
Vielleicht wär es wirklich besser gewesen, man hätte es offener kommuniziert. Vielleicht aber wollte man auch einfach nur mehr Apzeptanz schaffen.

Dawn schrieb:Ehrlich gesagt, kein normaler Mensch möchte auf seinem abendlichen Weg durchs Dorf einem Wolfsrudel begegnen. Was läuft denn da falsch, dass man das scheinbar normal findet und das hin nimmt? Ich würde der Politik da vor Ort die Hölle heiß machen.

Es geht aber nicht darum was man will. Auch wir Menschen sollten langsam mal anfangen auch mit der Natur zu leben und da gehören Wölfe nunmal wieder mit dazu.
Und was soll die Politik denn machen? Den Wolf wieder ausrotten, damit wir endlich allerorts neue Wolfssteine aufstellen können, weil die letzten langsam zerfallen?
Ich denke nicht, dass das die Lösung sein soll. Man sollte sich mit dem Wolf arrangieren.

Bone02943 schrieb:Es geht aber nicht darum was man will. Auch wir Menschen sollten langsam mal anfangen auch mit der Natur zu leben und da gehören Wölfe nunmal wieder mit dazu.

Last comment tonight ;) Gaanz einfache Frage zum drüber nachdenken:
Wir nehmen jetzt 10 Schwippschwager der Rothenburger Wölfe, die leben in Brandenburg.
Und die laufen jetzt mal einfach mitten durch Berlin.(Warum auch imner, mir ist auch unklar, was Wölfe eigentlich in Dörfern suchen )

Was würde dann passieren?

10 % der Berliner würden Selfies mit den Wölfen machen und 90% fänden die Situation unhaltbar.

Und es kann nicht sein, dass die Landbevölkerung so etwas akzeptieren und mitmachen soll, während die Städter ausrasten würden, sollten Wölfe durch ihre Strassen laufen.

Tja was soll man dazu sagen. Das Landleben halt, wo mit der Morgendännerung die Hähne krähen, es oft nach Gülle stinkt, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, da laufen eben auch mal Wölfe herum. Man lebt eben viel näher in der Natur als in der Stadt. Mag sa sein das man das iwie unfair findet, doch mit Wildschweinen ist es doch nicht anders.

@Dawn
rein spekulativ. Du hast keine Ahnung, wie Städter reagieren würden, sie laufen ja auch nicht Amok wegen den Wildschweinen und die sind viel gefährlicher für Menschen.

Bone02943 schrieb:Aber über die Jahre hat man ja immer wieder Wölfe gesehen, die sich auch tagsüber aus den Wäldern trauten. Und gerade im Dorf liegt Wald und bewohntes Gebiet dicht zusammen, ähnlich eben dem Stadtrand. Vielleicht wär es wirklich besser gewesen, man hätte es offener kommuniziert. Vielleicht aber wollte man auch einfach nur mehr Apzeptanz schaffen.

wie wahr, man hätte nicht nur besser sondern ehrlicher kommunizieren sollen.
Gerade diese Unehrlichkeit seitens Politik und Medien bringt doch die Menschen am meisten auf und macht sie immer misstrauischer.
Man weiß doch gar nicht mehr was man noch glauben soll...
... und da wird sich gewundert wenn einige auch Studien (hier jetzt speziell über Wölfe) nicht über den Weg trauen und diese für schöngefärbt halten?

Optimist schrieb:Gerade diese Unehrlichkeit seitens Politik

kannst du mir einen Link schicken?
einen Artikel? zb mit dem Inhalt "Wölfe sind nur im Wald"?

diese Unehrlichkeit lässt sich doch bestimmt geschwind belegen ...

@Bishamon
ich bezog mich auf diese Äußerung:

Bone02943 schrieb:Vielleicht wär es wirklich besser gewesen, man hätte es offener kommuniziert.

so offen kommuniziert fand ich es halt auch nicht.
Für mein Empfinden lag der Fokus mehr auf den Vorteilen des Wolfes, nicht auf den Nachteilen, in diesem Sinne:

Bone02943 schrieb:Vielleicht aber wollte man auch einfach nur mehr Apzeptanz schaffen.

Das war genau mein Eindruck.

Bishamon schrieb:einen Artikel? zb mit dem Inhalt "Wölfe sind nur im Wald"?

Den wird man sicher nicht finden können. Aber es reicht doch schon aus, wenn in positiven Berichten über den Wolf dieses Thema einfach nur ausgespart wird.

Optimist schrieb:Den wird man sicher nicht finden können.

ah ja

Optimist schrieb:Aber es reicht doch schon aus, wenn in positiven Berichten über den Wolf dieses Thema einfach nur ausgespart wird.

wenn nicht immer alles über den Wolf in einem Bericht steht, wird es automatisch "ausgesparrt"?

ah ja.

Vielleicht ist es eine geheime Information, die nur unter der Hand weitergegeben wird? Und nicht an die Öffentlichkeit kommen soll?
Eine Information, die nur auf Internetseiten steht, an die man schwer rankommt.

So wie diese:

Sie sind dem Menschen gegenüber zwar scheu, können aber auch gut – und oft fast unbemerkt – in seiner Nähe leben. Der Wolf passt sich an die Aktivität des Menschen an: Bereiche, in denen tagsüber viele Menschen unterwegs sind, nutzt er nur nachts.

https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wolf.html

Oder dieses Geheimdokument vom Bundesamt für Naturschutz:

Festzuhalten ist jedoch, dass Wölfe, die bei Tag in Sichtweite von Häusern oder bei Nacht durch Ortschaften laufen, per se noch keine Gefahr für den Menschen darstellen.

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2017/Dokumente/Pressehintergrund_Wolf_2017bf.pdf

Bishamon schrieb:Bereiche, in denen tagsüber viele Menschen unterwegs sind, nutzt er nur nachts.

und das scheint eben so nicht zu stimmen, sie wurden doch auch schon bei Tag in Ortschaften gesichtet.

Bishamon schrieb:Festzuhalten ist jedoch, dass Wölfe, die bei Tag in Sichtweite von Häusern oder bei Nacht durch Ortschaften laufen, per se noch keine Gefahr für den Menschen darstellen

darum - ob sie eine Gefahr darstellen - ging es mir aber weiter oben nicht.

Bone02943 schrieb:Tja was soll man dazu sagen. Das Landleben halt, wo mit der Morgendännerung die Hähne krähen, es oft nach Gülle stinkt, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, da laufen eben auch mal Wölfe herum. Man lebt eben viel näher in der Natur als in der Stadt. Mag sa sein das man das iwie unfair findet, doch mit Wildschweinen ist es doch nicht anders.

Nun, es geht ja nicht um wenig. Im Zweifelsfall ums Leben.Und da darf es keine Unterschiede geben- gleiches Recht für alle.

Dazu kommt, dass ausgerechnet viele Städter sich berufen fühlen, den Leuten auf dem Land Ratschläge zu geben oder sie werden beschimpft und lächerlich gemacht. Das ist einer der ganz großen Eskalationspunkte zwischen den Fronten und führt regelmäßig dazu, dass die Stimmung hochkocht.

Empfehlungsschema der Dokumentations und Beratungsstelle Wolf, Deutschland

Seltsam ist, dass der Wolf nur im Singular benannt wird. Man geht wohl nicht von Rudelaufkommen beim Menschen aus.
Wolf nähert sich mehrfach Menschen unter 30 Meter wird als kritisch eingestuft.Das PDF hat auch interessante Fallbeispiele mit Wölfen.


https://www.dbb-wolf.de/Wolfsmanagement/Bundesl%C3%A4nder/umgang-mit-auffaelligen-woelfen

Optimist schrieb:sie wurden doch auch schon bei Tag in Ortschaften gesichtet.

nun, dann wollen wir mal weiterlesen im Geheimdokument:

Wenn ein Wolf hingegen mehrfach in einem Abstand von unter 30 Metern von bewohnten Häusern gesehen wird, muss eine genaue Analyse der Situation vor Ort erfolgen, um so mögliche Anreize zu suchen und zu entfernen.
Hierbei ist eine intensive Öffentlichkeitsarbeit vor Ort zu leisten, um die Bevölkerung über mögliche Ursachen des Wolfsverhaltens und weiterführende Managementmaßnahmen zu informieren.
Nähert sich ein Wolf mehrfach Menschen auf unter 30 Meter, ist dieses Verhalten in Bezug auf die Sicherheit des Menschen kritisch zu betrachten. Dieser Wolf muss, wenn möglich, sofort besendert und vergrämt werden. Führt dies zu keinem Erfolg, wird ein Abschuss empfohlen.

Bitte dabei nicht zu vergessen, dass diese Information immer ausgesparrt wird, nicht zugänglich ist und die Politik unehrlich ist.
UND du nichts davon belegen kannst.

Dawn schrieb:Seltsam ist, dass der Wolf nur im Singular benannt wird.

hm ... und auch immer in der männlichen Form.
@Optimist
also ich find das jetzt irgendwie unehrlich von der Politik. Sind nur die Rüden die Gefährlichen?
Will uns die Politik verschweigen, dass auch die Weibchen gefährlich sind?
Wieso werden die Weibchen ausgespart?
Ich vermute, da stecken die Grünen dahinter. Feministinen und so ...

Dawn schrieb:Seltsam ist, dass der Wolf nur im Singular benannt wird. Man geht wohl nicht von Rudelaufkommen beim Menschen aus.

ja, total seltsam, insbesondere, wenn man das Skript "Konzept zum Umgang mit Wölfen , die sich dem Menschen gegenüber auffällig verhalten" herunter lädt und komplett liest oder eigentlich schon die Überschrift liest. Alles sehr seltsam........

außerdem solltest Du den link der Datei dazu einstellen, denn in dem link, den Du gepostet hast, ist die Tabelle nicht, sondern den muss man extra anklicken. Scheint schwierig zu sein mit der richtigen Verlinkung ;)