nodoc schrieb:Er ist doch gar nicht "die übelste Sorte". Diese Denke ist sehr tief in der arabischen ( und anderen ) Kulturen verwurzelt, dass müsstest du doch wissen, wenn du in der Flüchtlingshilfe arbeitest/ gearbeitet hast.
Er ist ja nicht DAS besonders schlechte Beispiel, er ist ein für arabische Verhältnisse, ganz normaler Mann. Das ist eben das Problem. Er ist KEINE Ausnahme.
Ich arbeite nicht in der Flüchtlingshilfe, nur mit Flüchtlingen die in den Arbeitsmarkt eingeführt werden. Ich habe sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Es gibt schon einige wo wirklich die Alarmglocken schrillen.... und die gehören für mich dann zur übelsten Sorte. Ob das jetzt 5% sind oder 75% ist völlig egal, die übelste Sorte kann eine Minderheit aber auch eine überwiegende Mehrheit sein. Man sollte nicht glauben dass alle arabischen Männer streng gläubig sind, gerade die die dort als undiszipliniert angesehen werden passen dafür in unsere Kultur eigentlich sogar sehr gut weil das hier dem Leben entspricht dass sie sich schon in der Heimat gewünscht haben.
Solche würden sich niemals mit einem Typ wie Diaa identifizieren. Nebst dem Part wo die Leute von sich aus integrationswillig sein MÜSSEN und dazu bereit sein MÜSSEN sich anzupassen (und das ist alternativlos - es muss einfach sein) ist es auch Aufgabe von diversen Integrationskursen zuerst einmal ganz klar zu vermitteln dass wir uns in Europa a.) für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einsetzen und dass b.) Homosexualität bei uns etwas normales ist dass bedingungslos akzeptiert werden muss.
Das ist nicht weil das alles frauen- und schwulenfeindliche Monster sind, sondern schon allein deshalb weil sie es ja gar nicht anders kennen können, es ist dort wo sie herkommen einfach so und es wurde ihnen so vermittelt. Toleranz ist das Zauberwort, als Migrant will man doch auch dass die Leute einem gegenüber tolerant sind, und nicht mit Vorurteilen begegnen, daher muss man selbst auch lernen sich zu öffnen.
Ich erwarte mir von der Öffentlichkeit, dass man differenziert und den Menschen im Einzelfall betrachtet und nicht die Herkunft, die Religion, die sexuelle Orientierung oder sonstiges. Und ich erwarte mir von öffentlich rechtlichen Medien dass das auch so vermittelt wird.
Zu sagen "die Flüchtlinge" ist schwer haltbar. Für einen wie Diaa kann die Abschiebung eigentlich die einzig akzeptable Lösung sein, da er offensichtlich nicht gewillt ist sich anzupassen sondern das Gegenteil erwartet.
Aber für die "Guten" unter den Flüchtlingen wünsche ich mir dass sie nicht mit solchen in einen Topf geworfen werden. Ist ja bei euch deutschen das selbe. Da sind viele dabei die bei uns leben wo ich mir denke toll, die bringen auch eine Mentalität mit von der wir uns etwas abschauen könnten. Andere kommen zu uns und sehen sich allein schon aufgrund der Tatsache dass sie Deutsche sind als etwas besseres an und meinen wir sollten froh sein dass die sich dazu herablassen unter uns zu leben. Da wiederum würde ich mir insgeheim oft wünschen dass man innerhalb der EU abschieben kann :P
;) :trollking: Was ich damit sagen will ist dass du bei jeder Gruppe von Menschen, gute und schlechte dabei hast. Egal ob Deutsche, Syrer, ob Christen oder Moslems, etc. Aber wenn ich erreichen möchte dass die Leute Toleranz für "andere" entwickeln dann darf ich mich nicht wundern wenn ich das komplette Gegenteil erreiche weil ich ein totales Negativbeispiel hinstelle, einen Mensch den man als toleranter Mensch eigentlich gar nicht tolerieren kann, denn als toleranter Mensch will ich ja dass Frauen oder Homosexuelle nicht als Mensch zweiter Klasse angesehen werden - daher ist es ja überhaupt gar nicht möglich dass ich dann jemandem Toleranz entgegen bringen kann der das komplett anders sieht. Will ich erreichen dass die Leute Toleranz für Flüchtlinge aufbringen dann muss ich den Leuten ein positives Beispiel zeigen, und davon gibt es auch viele. Ich muss den Leuten zeigen dass es Flüchtlinge gibt die sich sehrwohl vorbildlich integrieren, die unsere Werte und Gesetze akzeptieren, die tolerant sind, die auch das Ziel haben unsere Sprache zu lernen, hier zu arbeiten, ein Teil unserer Gesellschaft zu sein. DAS ist es was man zeigen muss. Ich kann nicht hergehen und einen wie Diaa im Fernsehen zeigen und zu den Leuten sinnbildlich sagen: "So, das toleriert und akzeptiert ihr jetzt. Sonst seid ihr "rechtsbraune Wutbürgerneonazirassisten". So funktioniert das einfach nicht.