Indigo-Kinder
12.05.2004 um 16:24
Grüße.
Vornweg: ich glaube nicht an die esoterische Seite dieser Sache. Ich bin über das Thema hier auf dieses Forum gestoßen und wundere mich auch ein bisschen über die Anschauung dieses Typs als Weltretter und Wunderkind und dergleichen. Vielleicht kann ich ja ein bisschen Licht in die Sache bringen.
Es wundert mich auch, dass fast jeder hier die vorgegebene Webseite als einzige Quelle für ihre/seine Überlegungen heranzieht. Ich sehe das ganze eher als eine Mischung aus Generationen-übergreifender soziologischer und individuell psychologischer Faktoren. Natürlich identifiziere auch ich mich fast komplett mit diesem Charaktertyp und fühle mich nicht nur wohl dabei. Ich weiss, was es heisst depressiv, einsam und unverstanden zu sein. Ich kenne die Probleme, die man bekommt, wenn man seinen Hang zum Androgynen äussert. Ich kenne dieses Gefühl, nicht als Erwachsen anerkannt zu werden, nur weil die Art zu denken ein wenig ANDERS ist.
Also. Jeden, der sich als "Indigokind" betrachtet, bitte ich einmal, in den Mutterpass ihrer/seiner Mutter zu schauen. Dort stehen einige Daten eure Geburt betreffend. Irgendwo müsste was wie "Apgar" stehen (nach 1 Min., nach 5 Min. und nach 10 Min.). Das Sind Punktzahlen, die angeben, ob euer Herz in diesen Momenten fehlerfrei geschlagen hat usw.. Bei mir z.b. ist dies bei 1 Min. nach Geburt nicht der Fall, ich habe nur 9 von 10 Punkten....
Das bedeutet, dass in diesem Moment, die Blut- und damit Sauerstoffverteilung ausgesetzt hat und das Gehirn kurzzeitig Unterversorgt war, was irreversible Schäden verursachen kann. Es gibt diverse psychische Defekte, die dies als angenommene Ursache haben, so z.b. Autismus, Depression. Autismus äussert sich in Erscheinungen wie sozialer Inkompetenz, Einzelgängertum, usw. Der/die Betroffene kann Kontakte zu anderen Menschen nur über seine ganz bestimmten (und für andere sonderbaren) Interessen aufbauen, verhält sich oft der Situation unangemessen usw. Informiert euch darüber.
Auch Depression kann ihre Ursache in einem Gehirndefekt haben, man nimmt an, dass bestimmte Botenstoffe bzw. Glückshormone (vor allem bei schwachem Licht) nciht gebildet oder ausgeschüttet werden. Die körpereigenen Drogen wirken also bei depressiven Menschen nicht und (das ist jetzt meine Vermutung) müssen durch Drogen von aussen kompensiert werden.
Vor allem aber kann es sein, dass dabei bestimmte Gehirnregionen geschädigt werden, die dafür zuständig sind, aus der Unmenge an Information und Sinneseindrücken, die auf einen Menschen ständig einströmen, das (für das Überleben) wichtige herauszufiltern. Daher kann es durchaus sein, dass manche Menschen "mehr" sehen als alle anderen, allein weil alle anderen biologisch perfekt funktionierende Filter besitzen. Ich nehme an, dass daher auch die (im Grunde doch nur gegenüber der der "Normalen") geringe Konzentrationsfähigkeit kommt. Sie werden einfach von mehreren Dingen abgelenkt.
Und jetzt übnerlegt euch mal, dass das komplette Leben dieser Menschen von anfang an auf diesen "anderen" Gegebenheiten aufbaut. Sie lernen anders zu denken, anders zu sehen, anders zu fühlen, entwickeln andere Interessen.
(M)Eine starke Intuition leite ich aus der Sache mit dem anderen Sehen und Fühlen ab. Wer der Betroffenen hier beobachtet gerne Menschen, ohne einen einzigen Gedanken dabei im Kopf zu haben? Ich meine damit das, was manche Leute "Tagträumen" nennen.
Wer dies als Hobby hat, eignet sich sehr viel und sehr gute Menschenkenntnis an. Zwar nicht so, dass sie/er das in Worte formulieren könnte (man bekommt ja nur die Bilder von den Verhaltensweisen mit). Sowas nennt man dann starke Intuition (hinsichtlich Lügen usw.)
Das Phänomen "Indigokinder" also im Grunde nur die Erscheinungsform diverser zusammenhängender innerer und irreversibler Komplikationen und Defekte. Das ist darüberhinaus ein offenes Tor für die entstehung möglicher Neurosen und Psychosen (Vater-Sohn-Konflikte -> Androgynität, ...).
Es gab schon immer solche Menschen, nur "schafften" es wenige bekannt zu werden. Ich bin mir sicher, dass z.b. NOVALIS a.k.a. FRIEDRICH VON HARDENBERG einer ist und auf jeden Fall auch WILLIAM BLAKE. Zwei hochsensible Menschen, die ein sehr von Mystik geprägtes Weltbild hatten. Diese Epoche nannte man ROMANTIK, die der Definition nach sich ja mit den "Zwischenwelten" beschäftigte. Wobei Blake zwar nciht zeitlich, dafür inhaltlich in diese Epoche fällt (vgl. die "Vorreiter vor 77").
Wenn ich mich nicht irre, was das auch ungefähr eine Zeit, in der sich die Welt "verschnellerte", wie eben um 1980 rum, als das Computerzeitalter begann. Dieses scheinbar mysteriöse Auftauchen dieser Art MEnsch in einem bestimmten Zeitraum nennt man ZEITGEIST. Bestimmte äussere Umstände in der Welt veranlassen bestimmte Menschen bestimmte Dinge zu empfinden, sie zu äussern und zu veröffentlichen. Da kann eine richtige Welle auslösen, da dadurch inspiriert bzw. angesprochen, sich immer mehr dieser "Schlummernden" zu Wort melden.
Der Drang, die Welt zu verbessern rührt wohl daher, dass sie die Misslage der Welt gleich doppelt und viel früher trifft und sich daher umso mehr eine bessere Welt wünschen.
Und geringes Selbstbewusstsein und damit verbundener Größenwahn hängen auch sehr stark mit einer gewissen Unverstandenheit bzw. mangelndem Lob in für sie wichtigen Dingen zusammen. Schlaflosikgeit kann eine Nebenwirkung von Depression sein.
Wahrscheinlich gibt es in der Tat sehr viele Menschen von diesem Schlag, doch weil das halt mehr mit Krankheit als mit Evolution zu tun hat und diese Krankheiten automatisch (unbewusst) meist unterdrückt werden, brechen nur wenige dieses Charaktertyps an die Oberfläche. Das kann sehr viel mit der "Künstlichkeit" der heutigen Zeit zu tun haben. Wenige Menschen trauen sich (ausser im gesichtsverschleiernden Internet), sie selbst zu sein und entdecken unter dessen Schutz eventuell tatsächlich diese Seite von sich.
Naja, ich hoffe, ich konnte hier ein wenig Klarheit und Wahrheit (?) einbringen.