Subway schrieb:Schon mal dran gedacht, dass der Mann vilt gar keine Hilfe haben wollte?
Ich finde, man muss auch nicht jedem seine Hilfe aufdrängen, um sich als Gutmensch zu fühlen und am Schluss beleidigt ist, wenn man es nicht gedankt bekommt.
Natürlich war es höflich von dir, aber ich weiß auch nicht, ob ich es unbedingt wollte, wenn ein fremder meinen persönlichen Krimskrams aufsammelt. Natürlich gibt es Situationen, wo man für so etwas dankbar ist, aber wie gesagt, ich finde, man muss nicht immer zwangsläufig für alles dankbar sein, wo man Hilfe aufgedrängt bekommt, die man eigentlich gar nicht will.
Ich kann dir da nur recht recht geben, hatte dieses Jahr mal vor einigen Monate eine Situation in Edeka, muss dazu erwähnen, dass ich aufgrund traumatischer Erlebnisse es sehr mit der Psyche habe und selbst kleine Sachen, welche für andere nichts schlimmes sind bei mir wieder Wochenlange Angstattacken auslösen können.
Zu der Situation in oder im Edeka, wie man es auch schreibt, weiß es nicht.
Ich an der Kasse meine Sachen auf dem Band. Hinter mir ein Herr, mit nur ner Packung Reis. Der Herr kam mir körperlich sehr nahe, was mir sehr unangenehm war, ich teilte ihm durch Blicke und Körpersprache mit, dass er bitte auf Abstand gehen sollte. Also einer fremden Person so nahe zu kommen ist schon mehr als unverschämt, sollte jeder wissen, muss man nicht extra erwähnen.
Ich bezahlte meine Sachen und war danach dabei diese in die Papiertüten einzupacken. Der Herr meinte zur Verkäuferin, dass er seinen Reis doch nicht mehr kaufen möchte. Sie nahm den Reis, und er lief schnell in meine Richtung. Wie ich da so gerade meine Sachen einpackte, riss er mir ohne zu fragen meine Tüte aus der Hand und meinte, dass er mir helfen wolle. Ich daraufhin nein gesagt und mir die Tüte zurückgenommen, er riss mir erneut die Tüte aus der Hand, ich wieder nein gesagt, habe mir wieder die Tüte zurückgenommen. Jeder der auch nur ein klein wenig empathisch ist, hätte in dem Moment gesehen, dass ich nicht einfach zickig war oder so, sondern richtige Angst hatte.
Das ganze hat bei mir wochenlange starke Ängste ausgelöst, wie erwähnt, durch ein Kindheitstrauma, bin ich empfindlicher und anfälliger, da können, selbst kleinere Sachen, wieder was hochkommen lassen.
Ich fand es so egoistisch von dem Herrn. Nein, er wollte mir nicht helfen, weil er nett war, und freundlich sein wollte. Er tat es nur für sich. Es ging ihm nur um sich, ich war ihm egal. Was man auch daran sah, dass er meinen Willen nicht akzeptieren wollte, und ihm egal war, dass ich da gerade Angst hatte. Für ihn war nachher vielleicht alles in Ordnung, mich hat dies wieder in eine Wochenlange Depression getrieben.
Natürlich gibt es dann Menschen die sagen würden: "Ja, aber das konnte er ja nicht wissen, dass er ausgerechnet eine traumatisierte Frau vor sich hat, bei der sowas so einiges auslösen kann...." Da denke ich mir, ja ich war ihm fremd, er konnte es nicht wissen, aber gerade wenn ich jemanden nicht kenne, würde ich nie so handeln, denn die Person ist mir fremd, also weiß ich auch nicht, ob ich mit meinem Verhalten bei ihr schlimmeres auslöse.
Und nein ich reagiere nicht immer mit Ängsten wenn mir jemand gegenüber wirklich nett ist, das finde ich sogar sehr gut. Aber den Herrn empfand ich nicht als nett. Schon an der Kasse sah er, dass er mir zu nahe kam. Mir zweimal einfach die Tüte, in der ich gerade meine Sachen einpackte, aus der Hand zu reißen, das ist nicht höflich, das ist, naja weiß nicht.
Das ganze ist Monate her, habe seit dem Erlebnis die Filiale gemieden. Es würde in mir die Angst hochkommen, da wieder einkaufen zu gehen.