Inkasso Intrum Justitia - Erfahrungen?

@josie321
Das klingt schon suspekt, konntet ihr nicht rechtlich gegen die vorgehen?

Wollten wir damals.Die Versicherung redete sich darauf aus,daß sie ihm hätten pensionsrechtlich absichern hätten können.
aber nicht ablebensversichern alleine......
Da kann man nichts machen...

Carbine schrieb:Mal nebenbei, wäre es nicht - ich nenne es mal - einfacher, einen Mahnbescheid zu senden? Diesen kann man ja jederzeit gerichtlich beantragen oder kostet das zuviel? Habe diesbezüglich noch keine Erfahrungen gesammelt.

Ein Mahnverfahren ist halt relativ teuer und umständlich, vor allem eben bei so kleinen Beträgen. Und viele Schuldner zahlen eben, wenn sie quasi halboffiziell dazu aufgefordert werden.

josie321 schrieb:Aber einer Einzelperson so eine Wucherei anzudrehen ist heftig!

Na ja, Kosten entstehen ja auch auf Seiten des Inkassounternehmens. Die Leute, die dort arbeiten, wollen ja auch bezahlt werden.

Carbine schrieb:Ich denke, dass einige Leute erst bei einem gerichtlichen Mahnbescheid Arschwasser kriegen.

Das gerichtliche Mahnverfahren ist dann die nächste Stufe der Eskalation.
Ein Inkassounternehmen hat ja rechtlich keinerlei Handhabe. Sie können rechtliche Schritte androhen und ggf. Zahlpläne ausarbeiten - aber sie können gar nichts unternehmen. Der einzige Vorteil ist das psychologische Moment.

josie321 schrieb:Meine Mutter erbte Schulden im Wert von ca. 10.000.-,ein Inkassounternehmen forderte von ihr dann ca. 80.000 Euro.
Wenn das keine Wucherei ist......

Wenn das so war, war das sicher nicht legal. Aber wie gesagt, manche dieser Leute arbeiten auch sehr unseriös.

Man sollte aber bedenken, dass Schulden sehr schnell anwachsen, wenn man sie nur ignoriert. Da kommen dann Gerichts- und Anwaltskosten hinzu, das sind dann gerne einige hundert oder tausend Euro mehr.
Aber eine Vervierfachung bei den Summen kann schlicht nicht legal sein.

kleinundgrün schrieb:Aber eine Vervierfachung bei den Summen kann schlicht nicht legal sein.

Da bringst du mich auf was, interessant wäre jetzt natürlich der Zeitraum. Zinsen und Pipapo, wenn das bei der Basissumme von 10.000 zzgl. Unkosten des Inkassounternehmens lang genug läuft, ginge das bestimmt.
Wobei vorher der Kuckuckskleber käme.

KFB schrieb:interessant wäre jetzt natürlich der Zeitraum. Zinsen und Pipapo,

Inkassoschreiben müssen ihre Zinsrechnung transparent darlegen, wie der Betrag zusammenkommt. Ein geschultes Auge erkennt dann, ob da irgendwas zusammengezimmert wurde oder ob der Betrag legitim ist.

Carbine schrieb:Ein geschultes Auge

Im Internet findet man eine Menge Zins- und Kostenrechner.

KFB schrieb:wenn das bei der Basissumme von 10.000 zzgl. Unkosten des Inkassounternehmens lang genug läuft, ginge das bestimmt.

Also mal spaßenshalber gerechnet:

Wenn die Fälligkeit der 03.01.1970 gewesen wäre, hätten sich bis heute 10.000 EUR auf 32.798,26 EUR vermehrt. Ein paar hundert EUR Verfahrenskosten oben drauf und da noch die Zinsen wären es vielleicht 40.000 EUR. Von einer Verjährung mal ganz zu schweigen. Forderungen aus den 70ern des letzten Jahrhunderts sind passé.

kleinundgrün schrieb:Wenn die Fälligkeit der 03.01.1970 gewesen wäre, hätten sich bis heute 10.000 EUR auf 32.798,26 EUR vermehrt. Ein paar hundert EUR Verfahrenskosten oben drauf und da noch die Zinsen wären es vielleicht 40.000 EUR. Von einer Verjährung mal ganz zu schweigen. Forderungen aus den 70ern des letzten Jahrhunderts sind passé.

Vorausgesetzt beim Inkasso Unternehmen wurde alles korrekt (= legal) gehandhabt.

@KFB
Ja, das ist eben das Problem. Es gibt da viele schwarze Schafe, die einfach Leute ausnehmen wollen.
Aber da kann man ja was machen. Nur es ist zugegeben eine unangenehme Situation, Post von einem Inkassounternehmen zu bekommen, vor allem wenn man mit solchen Sachen sonst wenig zu tun hat.

@kleinundgrün
Klar, das erschreckt ja auch erstmal. Da kriegt man plötzlich so ein formelles Schreiben, alles ganz seriös und so.
Zweifelhafte Schreiben jedweder Art lasse ich mittlerweile immer erst durch meinen Anwalt prüfen.

Ich hab in einem Artikel gelesen, als ich über Intrum recherchiert hab, dass es eine relativ neue Masche wäre, freundlich zu sein. Sprich, statt mit Anwälten, Gericht usw. zu drohen, setzen sie darauf, Kooperation zu finden, ala „gemeinsam finden wir eine zufriedenstellende Lösung“, etc.
Leider hab ich die Quelle nicht parat, aber ich suche später nochmal.

@Carbine
Die Masche ist schon seit ein paar Jahren neu ;)

Kann man aber eigentlich nur gutheißen, wenn zb. ein seriöses kreditinstitut einem seiner sozialen situation, und bei einer irritation auf dem konto tatsächlich entgegen kommt.

Ist mir als hartz-4 empfänger auch schon mal hier und da im kleinen rahmen passiert, aber ich spiel dann auch mit und komme damit genauso entgegen.

Als das ich mich für eine sache die sich durch diese hilfe so regeln läßt, auf stur schalte und mich ins unglück stürze.