Amazon - Perfektes Konzept oder handfeste Bedrohung?
08.11.2018 um 15:56Bedrohung
Negev schrieb am 10.11.2018:Bei mir löst shoppen in echten Läden fast schon richtigen Stress aus! Besonders gruselig war das in einem IKEA - ich bin rein - stand komplett Hilflos darnaja, das ist nun aber eine Spezialität bei IKEA, die sind für ihr Kundenführungskonzept geradezu berühmt. Auch wenn Du nur eine Kleinigkeit kaufen willst oder bereits genau weisst, was Du aus dem Regallager nehmen willst, so sollst Du doch sämtliche IKEA Produkte anschauen... Das ständige Zick-Zack des Kundenweges bedeutet, dass Du ständig auf ein Produkt zuläufst, es also im Blick hast, ganz anders als wenn Du durch lange Gänge an den Produkten vorbeilaufen würdest.
Negev schrieb am 10.11.2018:Aktuell wohn ich in der Großstadt ... hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Alles ist sofort verfügbar.wirklich? Meine Erfahrung in den EInkaufszonen größerer Städte war sehr oft die Erfahrung erhöhter Redundanz statt erhöhter Auswahl. Die Größe einer Einkaufszone bestimmt meiner Erfahrung nach nur, wie oft man die gleichen Dinge angeboten bekommt, bewirkt aber nicht, dass man bei speziellen Wünschen eher fündig wird...
Die Größe einer Einkaufszone bestimmt meiner Erfahrung nach nur, wie oft man die gleichen Dinge angeboten bekommt, bewirkt aber nicht, dass man bei speziellen Wünschen eher fündig wird...Wenn ich so drüber nachdenke, dann hast Du Recht. Bis man in Einkaufszonen oder mehreren exakt das bekommt, das man sich vorstellt, braucht man Tage, und selbst dann ist es oft nicht auf Lager.
CMO schrieb:Zum Anderen (Bekleidung) zusätzlich zu den genannten Vorteilen auch noch wegen der sehr kundenfreundlichen Retouren-Abwicklung.Ich hab in dem anderen Thread ja schon geschrieben, dass der Einkaufsstress mich nervt und ich deshalb gerne online bestelle.
Ciela schrieb:Das ist so eine Produktkategorie, für die ich gerne vor die Tür gehe. Alles andere nicht. :troll: :DDas ist natürlich völlig nachvollziehbar. 🙂
CMO schrieb:Ich halte es offen gestanden sogar für ausgesprochen naiv zu glauben, man würde von Bloggern oder sonstigen Formen von Influencern objektive oder vertrauenswürdige Kauf- oder Produktempfehlungen erwarten können.Aber kann man die denn realistischerweise im Einzelhandel erwarten? Da besteht doch ein noch viel größerer Interessenkonflikt. Der Einzelhändler will gerne irgend ein Gerät loswerden und preist das dann besonders an.
CMO schrieb:Allerdings gibt es ja auch Produktkategorien (z.B. Batterien, Glühbirnen, Taschentücher, Radiergummi, Bleistift, Notizzettelblock, Zigaretten, Kaugummi, Kugelschreiber, Druckerpatrone, Red Bull, Geschenkpapier, Klebeband, Briefumschläge, Büroklammern, etc. pp. - bezogen auf dich ggf. Tampons, etc 😉) bei denen es entweder unmöglich ist sie online zu kaufen oder es sich aufgrund ihrer Beschaffenheit einfach nicht lohnt sie online zu bestellen bzw. liefern zu lassen.Bis auf die Dinge, die man sofort haben möchte, kann man das alles ganz hervorragend online kaufen.
CMO schrieb am 17.11.2017:Vor allem die Einzelhändler (stationäre, also solche mit lokalen Ladengeschäften wie auch Online-Händler) fürchten aufgrund des anhaltenden Zuwachs an Marktanteilen von Amazon um ihre zukünftige Position am Markt.Ich vermute, dass es Einzelhändler immer geben wird, alleine wegen des Aspekts der sofortigen und dauerhaften Verfügbarkeit der Waren. Allerdings wird es früher oder später keinen kleinen "privaten" Einzelhändler mehr geben, sondern nur noch Ketten.
Negev schrieb am 10.11.2018:Bei mir löst shoppen in echten Läden fast schon richtigen Stress aus!Bei mir auch. Vor allem, egal, wie groß so ein Laden ist, er kann einfach nicht mit einem online Shop wie Amazon mithalten, der ja jede Menge Anbieter hat.
kleinundgrün schrieb:Amazon gewinnt immer mehr Marktmacht und wird daher immer weniger Konkurrenz haben.Diese Panik halte ich für unbegründet. Es gibt jede Menge anderer Anbieter, und weltweit gesehen ist Amazon im Vergleich fast schon ein kleiner Krämerladen.
CMO schrieb:Insbesondere aus diesen Gründen sehe ich offen gestanden keinen realistischen Weg mehr, wie der (insbesondere rein) stationäre Einzelhandel in diesen Segmenten noch mit dem Online-Handel Schritt halten können sollte.Es dürfte eine Frage der Infrastruktur sein, und ob man sich manches lieber vor dem Kauf ansehen möchte. Unser neuer TV wurde im Nachbarort (der dortige Elektroladen hält sich schon seit Jahrzehnten) gekauft und war sogar etwas günstiger als online.
CMO schrieb:Nach meiner Auffassung sollte man daher den stationären Einzelhandel keinesfalls tot sagenSeh ich auch so. Er bedient lediglich ein anderes Klientel oder/und andere Bedürfnisse.
kleinundgrün schrieb:Aber kann man die denn realistischerweise im Einzelhandel erwarten? Da besteht doch ein noch viel größerer Interessenkonflikt. Der Einzelhändler will gerne irgend ein Gerät loswerden und preist das dann besonders an.Das sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht so.
kleinundgrün schrieb:Von einem Verkäufer kann man doch nie eine objektive Beratung im Kundeninteresse erwarten. Wenn das doch passiert, sind das eher Ausnahmen, weil dem Verkäufer dann mehr an einer langfristigen Kundenbindung gelegen ist, als an einem schnellen Verkauf. Nur gibt es diese typischen Kundenbindungen heute doch nur noch in Randbereichen. Am ehesten beim Metzger, aber nicht bei Elektronik, Kleidung etc.Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen wie Du zu dieser Auffassung gelangst. 🤷♂️
Ciela schrieb:Ich vermute, dass es Einzelhändler immer geben wird, alleine wegen des Aspekts der sofortigen und dauerhaften Verfügbarkeit der Waren. Allerdings wird es früher oder später keinen kleinen "privaten" Einzelhändler mehr geben, sondern nur noch Ketten.In diesem Punkt stimme ich Dir grundsätzlich zu. Ich glaube auch dass es ein Kernkriterium für die Überlebensfähigkeit eines Einzelhandelsunternehmens ist, dass es sein Geschäftsmodell so gut wie möglich multipliziert um durch dieses Wachstum elementare Synergieeffekte zu generieren.
Das liegt nicht nur an Amazon, sondern hauptsächlich an den Ketten selbst, da diese ein so großes Sortiment haben, bei dem die kleinen Händler einfach nicht mehr mitkommen und nach und nach aussterben.
kleinundgrün schrieb:Bis auf die Dinge, die man sofort haben möchte, kann man das alles ganz hervorragend online kaufen.Moment mal bitte....
Für den Einzelhandel spricht:
Beratung am Objekt, den Kunden im Nachhinein mit seinem Erwerb zu betreuen und ggf. ein besonderes Kauferlebnis. Wenn das der Einzelhandel bietet, hat er Vorteile gegenüber dem Onlinehandel.
CMO schrieb:Das ist mir nämlich ganz offen und ehrlich auch nach langem intensivem Grübeln noch immer nicht einmal im Entferntesten nachvollziehbar wie das mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar sein kannDer sogenannte gesunde Menschenverstand ist leider ein sehr einseitiger Ratgeber, weil er stets übersieht, dass man nicht alles wissen kann und andere dieselbe Situation durchaus anders beurteilen, weil sie sich womöglich in einer völlig anderen Situation befinden, ohne aber gleich deppert zu sein.