Ahoi ihr,
Hab noch nicht alles nachgelesen. Bin gestern operiert wurden und noch bisserle drömelig.
Ich mag nur mal eine Sache richtig stellen:
Es ist schräg und kontraproduktiv das hier die Emotionen so hoch kochen, das hilft niemandem. Können wir uns bitte HÖFLICH miteinander unterhalten? Ich fang mal an und entschuldige mich, sollte ich hier unfreundlich gewirkt haben, das war nie meine Absicht.
CosmicQueen schrieb:Mir schien der Artikel fundiert, da vieles auch meine Sicht der Dinge ist
Das ist eben leider ein großes Problem auf das solche "Artikel" manchmal unabsichtlich, aber oft ganz gezielt "Jagd" machen. Es wird einfach möglichst reißerisch mit einem Thema umgegangen bei dem der Autor erwarten kann allein durch Stimmungsmache die Sympathie und Zustimmung des Lesers zu erhalten. Anschließend ist es dem Autor dann leider auch möglich falsche Informationen in den Kopf seiner Leser zu transportieren, das ist dann mitunter eben sehr heikel und am Ende kann es dazu führen, dass sich an "Infos" orientiert wird die nicht immer unbedenklich sind.
Es wird von solchen "Autoren" also gewissermaßen ausgenutzt, dass Du Dich zwar für gesunde Ernährung interessierst und offensichtlich selbst nicht einfach irgendwelche Dinge in die Welt setzen würdest von denen Du nicht genau weißt das sie stimmen und folglich annimmst das andere das auch nicht tun.
Kurz gesagt:
Die Verfasser solcher Artikel nutzen deine guten Absichten schamlos aus und meist ist es ihnen sogar egal ob sie jemandem schaden solange sie nur "Recht haben".
CosmicQueen schrieb: Ich habe dann einen anderen fundierteren Artikel nachgeliefert, der eigentlich, mit einigen Abweichungen, das gleiche aussagt
Das hat mich übrigens extrem gefreut.
Denn wie gesagt, sich einen etwas kritischeren Blick über die Infos die man als "glaubhaft" akzeptiert zuzulegen ist eine gute Sache.
Allerdings ist der Artikel den Du nachgeliefert von durch und durch anderer Qualität und wenn Du genau hinschaust wirst Du nicht nur merken dass beide Artikel extrem unterschiedlich sind sondern kannst auch erkennen, dass der Spektrum-Artikel auf all das verzichtet was den fid-Artikel so abgrundtief schlecht macht.
Machen wir nen Deal, ich nenn Dir paar Beispiele was an dem fid Artikel (
https://www.fid-gesundheitswissen.de/ernaehrung/fertigprodukte/) Deine Alarmglocken zum läuten bringen sollte bzw warum der Spektrumartikel besser ist und Du bist mir nicht mehr böse, oki?
Anfangen tut das mit solchen Formulierungen:
"Mittlerweile stammen rund 75 Prozent aller Lebensmittel aus den Hexenküchen der chemischen Industrie." So was ist immer ein massives Warnzeichen. Ein guter Fachartikel arbeitet mit nachvollziehbaren Fakten die für sich sprechen und hat es nicht nötig solche reißerischen Begriffe wie "Hexenküche der chemischen Industrie" zu verwenden auch die Verwendung von Ausrufungszeichen ist in einem seriösem Artikel eigentlich gar nicht angezeigt, tauchen dann davon noch gleich mehrere auf ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Verfasser mangels nachweise für seine Aussagen darauf angewiesen ist Spannung aufzubauen und Dir anderweitig (also ohne Nachweise) das Gefühl zu geben das er voll auf Deiner Seite ist. Übrigens wird auch Fettschrift in seriösen Artikeln nur sehr sparsam eingesetzt.
Fällt Dir auf das der Spektrum-Artikel ganz ohne solche reißerischen Formulierungen und Formatierungen auskommt? Das geht weil er seine Aussagen BELEGEN kann.
Im fid-"Artikel" folgt dann ein dieser lange Absatz über die angebliche Gefahr von Zitronensäure, hier werden dann ganz gezielt Formulierungen gesammelt die Dir ANGST machen sollen, und zwar ausreichend Angst das Du gar keine Fragen stellst woher diese "Informationen" denn kommen.
"Zitronensäure: Ein gefährlicher Alleskönner
"Die schlimme Folge"
"Sind Sie dann im Krankheitsfall auf Antibiotika angewiesen, wirken diese eventuell nicht mehr "
"z. B. Diphtherie"
"Die Zitronensäure ist überall!"
Wirft man Auszüge davon in google, dann findet man übrigens nicht einmal über die Büchersuche eine Quelle.
Statt dessen findet man etwas, das für solche Behauptungen/Verfasser schon klassisch ist (z.B. ist mit der "Großen Oxford-Katzen-Mikrowellen-Studie" ist es genauso):
Man findet den exakt gleichen Wortlaut auf einigen unterschiedlichen Seiten die aber alle gleich unseriös sind.
Diese Behauptungen werden also in einem gewissen Dunstkreis wortwörtlich von einander abgeschrieben, aber da es in diesen Kreisen normal ist keine Quellen anzugeben lässt sich bestenfalls anhand der Veröffentlichungsdaten erahnen wer diese Aussage zuerst in die Welt geworfen hat, aber einen Literaturverweis zu einer glaubhaften Quelle findet sich auf keiner dieser Seiten, oft verlinken sie sich nicht einmal gegenseitig als "Quelle". Auch das hat Methode, denn wortwörtlich die gleiche Behauptung auf unterschiedlichen Seiten von denen keine einen Quellenverweis angibt würde selbst Lesern sauer aufstoßen die sich um sowas sonst keine Gedanken machen.
Deswegen fehlt in dem Spektrumartikel diese Zitronensäurebehauptung auch vollständig.
Als nächstes der sehr lange Absatz über Salz bei dem auch so einiges misstrauisch machen sollte:
z.B. das da:
"Stiftung Warentest hat nun untersucht, inwieweit Sie Salz über verarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen" Wenn solch ein "Artikel" selbst bei Infos bei denen die Herkunft erwähnt wird keinen Link setzt bzw die Quelle deutlich nennt muss man extrem vorsichtig sein.
Die hier in diesem konkreten Fall übernommene Info dürfte zwar tatsächlich von Stiftung Warntest kommen, aber wenn bei selbst sowas keine genaue Quelle genannt wird muss man aufpassen, unseriöse Verfasser bedienen sich solch Namen wie "Stiftung Warentest", WHO und Co auch leider sehr oft gerne um ihren eigenen Behauptungen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Am häufigsten wird dann ganz pauschal von nicht näher definierten "Forschern", "Instituten" oder "Studien" gesprochen, besonders dreiste Gesellen scheuen aber auch nicht davor Namen bekannter Wissenschaftler, Universitäten und anderer Institute zu verwenden, für Behauptungen mit denen all diese Namen rein gar nichts zu tun haben (siehe diese angebliche Katzenstudie, die in den meisten Fällen als "Oxfordstudie" bezeichnet wird, einfach weil die Universität von Oxford gut und wichtig klingt. Tatsächlich hat weder diese noch irgendeine andere Universität je solch eine Studie durchgeführt.
Der Absatz über Zucker ist dann eher ein Trick. Vermutlich stand da nichts drin was Du nicht bereits gewusst hast. DAS ist aber ein cleverer Trick um Dein Vertrauen zu gewinnen, dieses Einstreuen von eigentlichen "Nullinfos" in möglichst reißerischer Formulierung soll Dich da abholen wo Du stehst und Dir vorgaukeln, dass der Autor Dein Bestes im Sinn hat und ganz Deiner Meinung ist.
Das "ohne Zuckerzusatz" lediglich bedeutet das kein Zucker zugesetzt wurde wusstest Du nämlich garantiert bereits aber durch Formulierungen wie:
"Die clevere Industrie hat sich da einige nette Packungsaufschriften einfallen lassen, die Sie in die Irre führen und Ihren Zuckerkonsum garantiert nicht mindern werden. " versucht der Verfasser weiter Dich zu manipulieren, damit Du ihm auch ungeprüft glaubst was behauptet wird.
Deswegen findest Du solche Formulierungen und Nullaussagen in dem Spektrumartikel ebenfalls nicht.
Im Abschnitt:
"Es gibt genügend Alternativen!" Wird dann endgültig klar, dass der Verfasser dieses "Artikels" seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und die Leser die sich von den reißerischen Infos haben einwickeln lassen laufen hier nun Gefahr sich "Tipps" zu eigen zu machen die sogar schaden können.
"Haben Sie schon einmal eine Tofu-Frikadelle oder einen Tofu-Burger probiert? Es schmeckt etwas anders als die übliche Imbiss-Mahlzeit, aber dennoch gut." So was ist grad für mich als Veganer sehr ärgerlich. Denn meistens schmecken fertig erhältliche Tofuprodukte ganz und gar nicht gut und hinterlassen dann verbrannte Erde. Denn viele Fleischesser beißen da rein und speichern "Fleischersatz" dann grundsätzlich als "überteuert und widerlich" ab, zum Teil zu recht, denn solcher fertig erhältliche Tofu"fraß" ist oft in der Tat einfach nur grauenhaft und teils eben zu unrecht, weil selbstgemachte "Fleischalternativen" super lecker sein können. (Mitunter so lecker, dass einem bei einem Grillfest die Gemüse-Getreide Bratlinge ausgehen und man die Gäste überreden muss dass die Bratwürstchen von Biohof auch echt gut sind und das Tierchen das dafür sein Leben gelassen hat sicher nicht so happy ist wenn die nu nicht verzehrt werden.)
" Kaufen Sie sich auf dem Markt eine Tüte Obst. Am besten wählen Sie dazu einen Stand, der biologische Produkte anbietet. Wenn Sie jetzt zwei Birnen und einen Apfel essen, dann sind Sie ebenfalls satt und haben sich richtig gesund ernährt." Dieser "Tipp" ist sowas von daneben. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Obst ein toller Snack aber wenn man damit eine Zwischenmahlzeit ersetzen möchte wird man meist nach eher kurzer Zeit wieder hungrig sein.
Für Menschen die zu Übergewicht neigen, bereits welches haben und abnehmen möchten ist dieser "Tipp" eine Katastrophe. Mit zwei Birnen und einem Apfel hat man nämlich mal eben je nach Sorte 30-40g Zucker gemampft und liegt folglich mit einer kleinen Zwischenmahlzeit die nicht mal lange satt macht schon deutlich über den 25g die die WHO als Tageshöchstdosis empfiehlt und auch wenn mir persönlich diese 25g zu krass erscheinen finde ich eine solche Zuckermenge in einer "gesunden Zwischenmahlzeit" doch zu viel. Ich bin kein "übertriebener Gesundheitsfreak" und neige eher zu Untergewicht aber 2 Birnen und einen Apfel würde nicht mal ich essen wenn ich ohne meine Zahnbürste unterwegs bin.
Hätte der Verfasser dieses Artikels sich im Sinne seiner Leser informiert ehe er sowas veröffentlicht hätte er ja auch "paar Tomaten und nen Apfel" oder sowas schreiben können aber dieser "Tipp" ist einfach nur Mist.
" einen Belag aus Truthahn oder Pute", "Auch Brathähnchen sind ein Fast-Food-Gericht. Aber Sie müssen es nicht ganz von Ihrem Speiseplan streichen. Ziehen Sie einfach die Haut ab und schon haben Sie einen Großteil des Fettes vermieden."Also Zitronensäure ist SO gefährlich, dass man auch ohne Nachweis mal eben behaupten kann, dass die Spuren der Antibiotika aus den Nährböden selbst bei geringem Zitronensäureanteil in Lebensmitteln ausreichen um Resistenzen zu begünstigen und der Verfasser ist sich auch nicht zu schade nicht etwa mit ner Bronchitis zu drohen sondern direkt mit Diphterie.
Aber Geflügelfleisch bei dem Antibiotika belegbar ein Problem darstellen können geht dann wieder als "super gesund" durch??
"Wählen Sie möglichst eine Light-Variante, denn die normalen Soßen haben so viel Fett, dass Sie stattdessen einen Burger mit Cola und Pommes hätten essen könne" Jup und LIGHT Produkte müssen bekanntermaßen ohne den klassischen Geschmacksträger "Fett" noch vermarktbar sein, deswegen braucht man als Verfasser von "Ernährungstipps" hier ja auch nicht zu erwähnen, dass man sich die Zutatenliste dieser "Light-Soßen" sehr genau durchlesen sollte.
Oft sind diese "Lightsoßen" nämlich eine Ansammlung von Zucker und gerne auch Süßstoffen die häufig so dermaßen appetitanregend wirken, dass man den Burger mit Pommes direkt noch hinterherstopfen möchte (und viele tun das dann auch und haben zusätzlich noch den Eindruck das man von Salat grundsätzlich nicht satt wird).
Ich dachte der Autor hat mal was von "Stiftung Warentest" und Co gehört, da sollte einem (ganz besonders wenn man meint Andere mit seinen Ernährungstipps beglücken zu müssen) eigentlich geläufig sein, dass "Light Produkte" in nur sehr seltenen Fällen wirklich eine gesündere Alternative stellen.
"Auch Süßigkeiten gibt es ohne Zitronensäure"Selbst wenn wir nun zum Spaß mal annehmen es gäbe eine seriöse Quelle für die Zitronensäure-Diphterie Geschichte.
Dann hätte jemand der in den Mengen Süßkram konsumiert, das die enthaltene Zitronensäure relevant wird doch ganz generell schon zu viel Süßkram gefuttert und warum werden hier als "gesunde Süßigkeiten" Fruchtgummis erwähnt aber Trockenobst ist dem Verfasser eher nicht geläufig?
"Hand aufs Herz: Muss es unbedingt süße Brause sein? Mixen Sie sich lieber eine Apfelschorle aus einem Teil Saft und zwei Teilen Wasser." Abgesehen davon das Apfelschorle ohne Frage gesund ist ist es ein bisschen lächerlich wenn jemand der eben noch Fruchtzuckerbomben und Light-Soßen als gesunde Mahlzeit empfohlen und das Problem bei Süßkram in der Zitronensäure gesucht hat auf einmal mit "süßer Brause" argumentiert
;)Soweit mal beispielhaft. Vielleicht hilft es Dir oder jemand anderem ja weiter, denn ich hoffe so wird sehr deutlich, dass der fundierte Spektrum Artikel und der fid-Mist keineswegs vergleichbar sind und vielleicht kann ich so dem einen oder anderem Mitleser helfen kein Opfer solche Bauernfängerei zu sein.
und
@CosmicQueen selbst wenn Du meine "Friedenspfeife" nicht annimmst und weiter sauer auf mich sein möchtest bin ich trotzdem sehr froh, dass Du den Unterschied zwischen einem gutem Artikel und Bauernfängerei erkannt hast zumindest schon mal in den grundsätzlichen Zügen.
Der gravierende Unterschied ist eben, dass der Spektrumartikel sich an Fakten hält und sich die Mühe macht diese auch zu belegen, während fid die berechtigte Ablehnung von Fertigkost lediglich nutzt um dem Leser vor zu machen ihre Interessen würden hier vertreten, verteidigt und geschützt.
DAS Fertignahrung dazu neigt die Gesundheit nicht grade zu fördern ist, denke ich mal, aber auch eigentlich etwas wo man sich hier einig ist.
Ich habe das Gefühl, dass hier lediglich Uneinigkeit darüber herrscht ob Fertigessen ungesund sein MUSS und dazu muss man eben auch sagen, dass es sehr wohl möglich ist gesunde Fertigkost herzustellen, dies allerdings im industriellen Bereich die absolute Ausnahme ist, einfach weil es lebensmitteltechnisch betrachtet eine erhebliche Herausforderung ist ein fertiges Gericht so zu basteln, dass es lagerfähig ist und nach Zubereitung noch ansprechend aussieht und schmeckt.
Das ist einfach mal mit ungesunden Methoden sehr viel einfacher zu erreichen als mit "Hausmannskostmethoden" und bei gesunder Fertigkost steigt der Verkaufspreis den der Kunde ja akzeptieren muss während die Gewinnspanne eher kleiner wird.
Hier ist aber eben anders als oft behauptet eben nicht nur die "böse Industrie" schuld, sondern der Ball liegt zu einem erheblichen Teil eben auch beim Kunden.
Es gibt da so einen schönen Satz, den sowohl mein Mann als auch ich an der Uni hörten obwohl er als Informatiker ja in einem völlig anderen Feld arbeitet als ich, einfach weil dieser Satz für fast alle Bereiche des Konsums gilt.
Er lautet:
"Schnell/einfach, gut, billig - wähle 2."
Das passt eben nicht nur zu Elektronik, vielen Bereichen der Medizin, Textilindustrie sondern eben auch für den Lebensmittelmarkt.
Viele Kunden möchten ein Produkt das schnell zugänglich, von hoher Qualität und dazu noch preiswert ist und DAS geht in der Wirtschaft eben nicht.
Und leider zeigt die Erfahrung eben, dass die meisten Kunden dann den Abstrich tatsächlich lieber bei der Qualität machen als bei der Einfachheit oder dem Preis.
Und die Industrie die eben wirtschaftliche Interessen vertreten und bewahren muss und will liefert was der Kunde nachfragt.
Da hilft meiner Meinung nach tatsächlich nur gesunde Ernährung ab der Grundschule in den Lehrplan aufzunehmen. Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten sich gesund zu ernähren und was für einen individuell richtig ist kann man eigentlich nur mit einer gewissen Fachkompetenz raus finden die idealerweise einfach von klein auf erlernt werden kann und da es ja nu genug Daten über ernährungsbedingte Erkrankungen und deren Häufigkeit gibt ist ja wohl mal sicher, dass heut zu tage kein Verlass mehr darauf ist das diese Bildung im Elternhaus erfolgt und da wo sie es doch tut schadet zusätzliche Bildung auch nicht weiter.
knopper schrieb:Bin mir ziemlich sicher dass wenn man da eine neue Studie starten wollte, es irgendwie ganz zufällig an der Finanzierung scheitert.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du wieder und wieder auf der Finanzierungsgeschichte rumreitest damit niemandem auffällt, dass Du mit keiner Silbe darauf eingehst was ich darüber geschrieben haben warum es super schwierig wäre solch eine Studie so zu gestalten, dass sie im Hinblick auf den Zucker als Einzelfaktor überhaupt aussagekräftig ist.
knopper schrieb:Das ist eine hausgemacht Zivilisationskrankheit, die wie gesagt durch den hohen Zuckerkonsum getriggert wird
Das Du es dauernd wiederholst ändert nichts daran, das es dafür absolut keine Nachweise gibt und es auch nicht grade dazu führt das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu stärken.
Klar wäre es grade für Menschen wie Dich (Du betonst ja selbst häufig das Du sehr bequem bist) eine angenehme Sache nur auf einen einzigen Faktor achten zu müssen damit ernährungsbedingte Krankheiten und Übergewicht nicht drohen, aber so einfach ist es eben nicht. Da gehört eben schon bisschen mehr schlau machen und Disziplin dazu.
knopper schrieb: So habe die Untersuchung erste Hinweise auf eine genetische Disposition für ein erhöhtes Risiko von Arterienverkalkung erbracht.
bin mir sicher dass sich das bei jedem beliebigen Menschen schon heutzutage auch so feststellen lässt, und zwar so dass man bereits mit 30 sagen kann, dass er es irgendwann mit 80 bekommt. Also lange lange im voraus.
Öhm. Das "Du Dir sicher bist" ändert aber nichts daran das "das Vorliegen einer genetischen Disposition" nicht mit einer vollfunktionsfähigen Kristallkugel verwechselt werden sollte
;)knopper schrieb:Aber der Zusammenhang ist ja bekannt.....meine ich zumindest.
wenn Du Dir sicher währst könntest Du auch den Nachweis auf den Du schon mehrfach angesprochen wurdest erbringen.
Vielleicht sollten wir kurz etwas grundsätzliches klären:
Persönlich an etwas zu glauben und nachweisbare Fakten sind zwei paar Schuhe.
knopper schrieb:zu den Zeiten wo Ötzi lebte gab es (sicherlich bedingt durch die Ernährung) nicht so viele Diabetiker wie heutzutage.
Das ist eine hausgemacht Zivilisationskrankheit, die wie gesagt durch den hohen Zuckerkonsum getriggert wird
Könnte das nicht ggf auch ein bisschen daran liegen, dass Typ 1 Diabetis gern schon im Kindes- oder Jugendalter "ausbricht" und Betroffene zu Ötzis Zeiten mangels praktischer Insulininjektionen ziemlich sicher recht schnell verstorben sind während sie heute nicht nur erwachsen werden dürfen sondern auch die Möglichkeit haben selbst Kinder zu kriegen.
Außerdem vergisst Du, dass zu Ötzis Zeiten eben zwar keinen Zucker im Supermarkt gab aber eben auch keine Pizza, Burger, Sahnesoße.
Außerdem waren Bürojobs und Menschen die ihre Freizeit damit verbringen auf dem Sofa zu sitzen und selbst die 100m zum nächsten Kiosk mit dem Auto fahren statistisch betrachtet ganz, ganz selten.
Wusstest Du das zu Otzis Zeiten (und noch lange danach) die Zähne meist schon bei 30 jährigen Schrott waren auch ohne Zuckerguss auf den Weihnachtskeksen?
CosmicQueen schrieb:Es dürfte aber klar sein, dass viele ihr Diabetes durch zu viel Zuckerkonsum bekommen haben.
Wie gesagt, das ist nicht der Fall und das zu propagieren ist heikel, weil es eben leider suggeriert das gesunde Ernährung so trivial ist das man nur auf Zucker achten muss.
Dass man wenn man sich vor Diabetes, Herzerkrankungen und Co schützen möchte muss man eben generell gesund essen sollte und darauf achten muss genug Bewegung zu bekommen mag unbequemer sein als alles nur auf den Zucker zu schieben.
Da hast Du doch eine schöne Zusammenfassung gepostet die sich vor allem
@knopper mal durchlesen sollte:
CosmicQueen schrieb:Die erhebliche Zunahme der Erkrankungszahlen wird vor allem auf folgende Faktoren zurückgeführt:
*Die drastische Zunahme von Übergewicht und Fettsucht
*Der vermehrte Konsum von „Junk Food“ bzw. von Nahrungsmitteln mit geringem Nährwert und einem hohen Kaloriengehalt
*Immer weniger körperliche Aktivität. Laut Umfrage-Ergebnissen sind nur 13% der Deutschen mindestens viermal pro Woche eine halbe Stunde körperlich aktiv
*Die Lebenserwartung steigt weiter an
Niemand hier hat bestritten, dass hoher Zuckerkonsum einer von mehreren Faktoren ist die das Diabetesrisiko erhöht. Aber eben nur einer von mehreren Faktoren und bei vielen Menschen (ich meine nicht Dich
@CosmicQueen ) ist dieses "Zuckerbashing" ein Ersatz dafür sich selbst einzugestehen das man sehr viel mehr als nur seinen Zuckerkonsum beachten muss wenn man gesund leben will.
"Nahrungsmitteln mit geringem Nährwert und einem hohen Kaloriengehalt" trifft z.B. wenn man sich Nährwert eher auf fettige als auf süße Speisen zu (Fett hat fast den doppelten Brennwert von Kohlehydraten). Das erklärt eben auch warum sehr fettige Ernährung und zu wenig Bewegung bei genetischer Disposition oder auch nur persönlichem Pech bereits für so eine blöde Erkrankung reichen kann selbst wenn man zu den Leuten gehört die gar nicht gern Süßes essen.
Ich kritisieren knoppers Gebetsmühle ja auch nicht um ihn zu ärgern oder weil es mir solchen Spaß macht, sondern weil es einfach mal gefährlich ist die Falschaussage das Zucker der primäre Faktor bei sowas ist zu verbreiten.
Einfach weil es ja durchaus Leute gibt die gar nicht auf Süßes stehen, sich aber mit Fastfood und anderem Fertigzeugs mies ernähren und dazu noch wenig Bewegung haben, dass es Bauchspeicheldrüse, Herzgefäßen usw eben auch völlig egal sein kann das kaum Zucker konsumiert wird, von entsprechenden Übergewicht und/oder entsprechenden Erkrankungen kann man eben trotzdem heimgesucht werden.
Das ein hoher Zuckerkonsum das Risiko solcher Erkrankungen nicht senkt sonder eben einer der Faktoren ist die es erhöhen können, ich denke nicht das irgendwer hier das ernsthaft bestreiten würde. Zu Recht kritisiert wird eben nur die Falschaussage, das läge primär am Zucker.
interrobang schrieb:Also hasz du wieder mal müll erzählt. Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen zucker und Diabetes
Sorry nicht bös gemeint, aber den Umgangston finde ich nicht so toll.
Du kannst auch sachlich erklären, das es keine Nachweise gibt das Zucker als Einzelfaktor eine größere Rolle spielen würde und das eine Aussage deswegen bedenklich bzw falsch ist aber einem User sowas an den Kopf zu werfen hat doch lediglich den Effekt das sich der Umgangston hier nicht bessern wird.
knopper schrieb:Da hast du aber noch was vergessen, er kann ebenfalls zu einer Diabetes führen und das aber trotz Normalgewicht.
Warum wird das immer so unterschlagen? Es wird ständig das Übergewicht mit ins Spiel gebracht, das muss aber nicht immer so sein.
Du solltest den gleichen Maßstab mit dem Du hier andere kritisierst ggf mal bei Dir ansetzen. Wenn andere den Fehler machen Übergewicht oder eine Erkrankung auf einen Faktor zu reduzieren der Deiner Überzeugung nicht entspricht sagst Du ihnen nicht sachlich, dass das so nicht stimmt sondern wirfst eine böswillige Unterschlagung vor, Du selbst aber wiederholst wie ein trotziges Kind, das Zucker allein genau diese Probleme verursachen kann.
Wenn wir schon mit Einzelfällen "argumentieren": Du weißt, dass es auch massenweise Menschen mit Typ 2 Diabetes gibt die nie gern und viel Süßes gegessen haben?
Das ist doch der Punkt bei Problemen die auf mehreren Faktoren beruhen:
Ebenso wie ein Einzelner Faktor einen nicht krank macht müssen eben auch nicht ALLE möglichen Risikofaktoren im Spiel sein damit das Schicksal zuschlägt. Das ist ebenso normal wie die Tatsache, dass es auch immer mal eine handvoll Patienten gibt die eigentlich gar nichts wirklich falsch machen und trotzdem das Pech haben solch eine Erkrankung zu entwickeln.
Illyrium schrieb:Also mein Onkel und mein Vater Sind beide schlank und hatten auch Diabetes. Süßes hatten die nie wirklich viel gegessen eher Herzhaft und fettig. Ich hab auch Diabetes ich denke es muss einfach einiges zusammen kommen außer ein bisschen Zucker um es zu bekommen.
So ist es eben. Sich gesund ernähren und einen gesunden Lebensstil pflegen besteht aus mehr als daraus den Zucker wegzulassen. Aus viel mehr.
knopper schrieb: so hat nun die gesamte Bevölkerung allgemein einen ungesunden Lebenswandel, so dass es vielleicht nur daran liegt?
Der Trend geht zumindest ganz eindeutig dahin. Ist ja kein Zufall, dass heutzutage schon jemand der nicht nur bei schönem Wetter sondern so ganz aus Prinzip für regelmäßige, nicht allzu lange Strecken zum Fahrrad statt zum Auto bzw Bus oder Co greift deutlich auffällt.
Sogar Menschen die eigentlich einen Grund haben sich an der frischen Luft zu bewegen schaffen es immer öfter das irgendwie zu reduzieren.
Als ich noch in der Ausbildung war hab ich das Geld das ich eigentlich für einen Führerschein gespart hatte für ein Handbike ausgegeben (diese Handfahrräder die man vor den Rollstuhl hängen kann) um damit zur Arbeit zu fahren und selbst ich wurde gefragt "Wieso, da fährt doch nen Bus?
Und wie der Hundepark bei schlechtem Wetter und im Winter selbst an den Wochenenden so leer sein konnte versteh ich bis heute nicht. Denn ZUGEBEN, dass sie bei schlechtem Wetter selbst mit dem Hund nur möglichst kurze Runden gehen geben das tun die wenigsten.
Hier bauen eine Menge Firmen, Supermärkte und Co ständig ihre Parkplätze aus u.A. auch im den Mitarbeitern einen Parkplatz zu sichern, aber Fahrradständer sieht man da eigentlich kaum noch und wenn doch fällt trotzdem jedes Rad irgendwie auf.
Also ja: Der allgemeine Lebenswandel wird definitiv nicht gesünder.
knopper schrieb:aber der Zucker selber bzw. sein hoher Konsum wird seinen Anteil haben
Wie gesagt, das hat hier auch nie jemand bestritten und keiner hier behauptet das es gesund ist sehr viel Zucker zu essen. Trotzdem ist das eben nur ein Faktor unter vielen und wenn man sich grundsätzlich ausgewogen ernährt, die Zahnpflege ernst nimmt und Bewegung hat dann ist Zucker als Einzelfaktor eben eher unbedeutend, weil die Menge erst da für sich allein genommen kritisch wird wenn sie eine ansonsten gesunde Ernährung ausschließt weil der Anteil der täglichen Aufnahme gesunder Nahrung zu gunsten von irgendeinem Zuckerzeug (und da ist es eben völlig egal ob Trockenobst oder Gummibärchen) leidet.
Mal schauen wann ich Zeit hab den Rest zu lesen, soviel erstmal.