Saphira schrieb:Hier verstehe ich diese Person eh nicht. Man kann doch froh sein, wenn man was gutes macht. Nein, da muss man ja unbedingt noch was negatives finden.
Ja genau. Zumals doppelt widersprüchlich ist, denn es wird angekreidet dass man über Unrecht liest und dann dennoch zu Ikea geht weil man billig einkaufen will un- ne Moment, gleich darauf erwähnt er ja dass man teuer bei Topshop einkaufen geht. Also was denn nun?
Wo soll man denn kaufen gehen und für wie viel Geld, wenn man fair kaufen gehen will?
Zumal man wenig tun kann wenn man einfach nicht viel Geld hat. Über Kleider und Bangladesch wissen die meisten Bescheid, aber was soll man tun wenn man nunmal nicht 500 Euro über hat um Qualitätsklamotten zu kaufen und alle anderen angeblich unfairen Handel betreiben? Soll man nackt bleiben?
Abgesehen davon dass dies sowieso dumm ist, denn auch die teuren Shops bekommen ihre Kleider aus diesen Sklavenarbeiterfabriken. Der Unterschied ist nur dass es da meist über bis zu fünf verschiedene Mittelfirmen geht, so dass das Ganze kaum noch zurückverfolgbar ist. Ich sah mal eine Sendung die mal teure große Läden genau unter die Lupe nahm, am Ende war man halt wieder in Indien bei 20 Cent-Arbeitern. Aber sowas wissen auch nur Angehörige der nervigen Generation Y, weil die eben genau diese Sendungen schauen. Der Briefschreiber hält das ja anscheinend für unnötig.
Saphira schrieb:Ich als Beisiel: Ich lebe fast Vegan, achte, wenn es geht auf Bio, auf tierversuchsfreie Produkte, meide Sachen wenn ich weiß, dass da Kinderarbeit hintersteckt. Aber, man kann nicht auf alles achten.
Genau und das ist auch sowas. Fakt ist dass die meisten Biokäufer und Veganer jung sind. Also achten die objektiv eher auf faire Produkte als irgendeine andere Generation. In Großstädten blüht der Ökohandel. Die Anschuldigung dass sich heir alle mit sowas befassen würden, das aber nicht auch leben sind also widersinnig. Klar mags auf Tinder ein paar geben die mit ihrer Moral prahlen sich dann aber Tierfelle aus China bestellen, aber sowas gibts immer und man darf deswegen nicht pauschalisieren sonst könnte ich auch einfach so behaupten dass Angehörige älterer Generationen ein ernstes Problem mit Neid haben und das üblicherweise in öffentlichen Hetztiraden über die Jugend zum Ausdruck bringen, vorzugsweise in Textform.
Saphira schrieb:Beide waren der Ansicht, dass mein Verhalten Heuchlerisch sei, wenn ich den Alkohol verurteile, da ich ja mal (ca. 8-10 im Jahr) Pralinen esse.
So funktioniert das immer. Immer wenn man etwas nicht tut das sie tun dann interpretieren die da Verachtung rein und suchen nach dem Fehler. Dass man Alktrinker als Nichttrinker normalerweise nicht verurteilt ist für die irgendwie nicht nachvollziehbar, wahrscheinlich weil sie es selbst immer tun - also die die anders sind als dümmer oder frech-unangepasst ansehen.
Diese hinkenden Vergleiche gibts in Diskussionen oft zB wenn Täter-Opfer Umkehr betrieben wird oder Dinge relativiert werden.