Digitale Nomaden

Ich räume gerade im angemieten Lager, endlich wird im Lagerkeller des Firmengebäudes geheizt über ein Warmwasserröhrensystem an der Decke. Hatte ich es doch richtig in Erinnerung vom letzten Winter her. Nachdem ich das eine Fenster offen ließ, um den stickigen Keller durchzulüften, merkte die Lagerwartung, wie kühl es im Keller ist ohne Beheizung. Guter Schachzug! :D

Ich fühle mich wirklich von Gott geführt, denn meine Lagerkabine liegt direkt am Fenster und genau darüber an der Decke ist das Heizröhrensystem verzweigt, sodass mein Lagerabteil direkt beheizt wird. Solche scheinbaren Zu-fälle erlebe ich öfter und ich erkenne die Führung von oben, die mich dort sehen will als Wohlfühlstandort mit derart guter Erreichbarkeit und Infrastruktur und optimalen Zusatzleistungen in einem für Schweizer Verhältnisse günstigen Preis- Leistungsverhältnis. :)

Als kleine Info: Ich werd künftig in meinem foreninternen Blog über mein Alltagsleben als digitale Nomadin schreiben.

@Diginoma

Titelvorschlag für Dein Blog:


Das Leben in vollen Zügen geniessen.

Genial! ;)

Hier im Allmystery-Forum habe ich erstaunlich viel Toleranz erlebt gegenüber meiner minimalistisch-mobilen Arbeits- und Lebensform im Vergleich zu dem, was mir sonst so entgegenschwappte an Übergriffigkeit in anderen Foren oder auch von der Familie her, als wäre meine Arbeitsform ein Angriff auf ihre gewählte Lebensform. Es ist nicht immer leicht, damit umzugehen, da ich niemandem weh tun will. Zum Glück ist das bereits Trend. Was das Minimalistische angeht, hat das einer meiner Brüder schon immer so gelebt. Er ist der geborene Spartaner. Dass ich seinem Minimalismus auf einmal etwas abgewinnen kann, hätte ich nie gedacht. Er hat mich allerdings initial dazu genötigt, weil er nur 1-mal mit einem kleinen Kastenwagen fahren wollte beim Umzug, was er mir wenige Tage davor eröffnete. Also durfte es insgesamt nicht zu viel sein, dann noch die Begrenzung durch die kleine Lagergröße. Letztendlich habe ich es geschafft. Mein Bruder fand sogar, dass es wenig sei. Der Kastenwagen wurde nur halb voll. Er motzt sonst nur rum, aber für einmal erhielt ich Anerkennung von ihm. Genauer gesagt das zweite Mal. Beim ersten Mal fand er es gut, dass ich auf einem Gruppenfoto lächelte und nicht grinste wie die anderen. Er hasst dieses Getue. Mal sehen, ob er mich bei unserer geplanten Weihnachtsreise hängen lässt. Ich rechne mit allem! ;)

@Diginoma
na, wie läuft das Leben so im Zug. Gibts ein paar Neuigkeiten? :)

@Dawnclaude
Ja, ich ziehe gerade um mit meinem Lager. Dabei wird noch einmal gehörig ausgemistet, damit ich nicht so oft deswegen hin- und herfahren muss. Im neuen Lager herrscht eine penible Ordnung. Die Hälfte wäre geschafft, das alte Lager ist auch schon gekündigt. Das neue Lager ist sicherer und langfristig geeignet. Beim alten Lager wird es noch dieses Jahr eine Baustelle geben. Manche Vorzüge des alten Lagers werden wegfallen (Beheizung, 24 Std-Zugänglichkeit, kostenlose Entsorgung, Bahnhofnähe), aber das neue Lager ist sicherer, da eigenes Schloss ohne Generalschlüssel der Mitarbeiter. Ist ansonsten gut erreichbar. Das neue Lager ist billiger und bei minimalistischem Abbau jederzeit mit einem noch billigeren Lagerabteil austauschbar.

Um die verlorengegangen Vorzüge des alten Lagers wenigstens teilweise wiederzuhaben, gerade im Winter, verteilte ich meine Sachen nun auf zwei hälftig große Lager mit unterschiedlichen Vorteilen. So muss ich nicht frieren, hab Licht, Sauerstoff, Strom, Toilette und sogar einen Aufenthaltsraum, optimaler ÖV. Ich hab wieder sehr viel weggeworfen (diesmal auch damit ich weniger transportieren muss). Wird noch fortgesetzt. Dann noch mehr Ordnung in den Akten. Ich optimiere mein digitales Nomadenleben. Der Wechsel bringt auch mehr Spannung. :)

jetzt sind einige Jahre vergangen, und meine Frage ist, ob Du unterdessen immer noch auf den Zugstercken lebst oder wieder sesshaft geworden bist?

@wolke7

Offenbar ist der TE @Diginoma seit fast vier Jahren nicht mehr aktiv und wird Dir Deine Frage daher nicht beantworten können.

@Doors

vielen Dank für die Aufklärung.

Tatsächlich wurde das Konto am 19.03.2018 gelöscht.

Schade, von @Diginoma zumindest ist nicht mehr zu erfahren, wie sich solch ein Leben über Jahre hinweg gestaltet.

@wolke7
Doch, ich habe mich jetzt 3 Jahre später wieder neu angemeldet hier mit einem Nick, den ich noch anderweitig in anderen Foren zum Thema Stoizismus verwende. Den alten Account habe ich ja im Jahr 2018 selbst aufgelöst.

Leider hat mir Corona mächtig einen Strich durch die Rechnung gemacht, da ich eindeutig und in vielerlei Hinsicht Risikoperson bin. Beim Lockdown im März 2020, wo die Verkehrsmittel leer waren, nützte ich es aber noch richtig aus und räumte noch einiges um in meinen Lagerräumen. Aber nach dem Lockdown füllten sich die Züge und Busse wieder und die Leute hielten die Maskenpflicht überhaupt nicht gut ein in der Schweiz. Also das wurde mir dann zu riskant trotz meiner FFP2-Masken, die ich von Anfang an trug, sodass ich tatsächlich sesshafter wurde, nachdem ich eine eigene Wohnung bezog.

Sobald sich alles normalisiert, werde ich aber wieder unterwegs sein, denn ich vermisse es schon sehr. Diese Herumhockerei in der Wohnung tut mir gesundheitlich nicht gut, auch wenn ich gut zu Fuß zu Laden, Post, etc. komme. Meine Wohnung liegt strategisch günstig, habe ich auch bewusst so gesucht. Nur werde ich beim Reisen mehr Zeit draußen einplanen, da ich mich seit Corona schon beengter fühle in den Vekehrsmitteln. Ich weiß nicht, ob ich das alte Lebensgefühl wieder zurückholen kann. Ich muss etwas daran ändern, aber das geht gut mit meinen attraktiven Lagerstandorten, wo ich mich auch gut im Außenbereich aufhalten kann. Wieder 1. Klasse wäre auch eine Möglichkeit. Aber das ist Zukunft.

Laura_Maelle schrieb:meinen attraktiven Lagerstandorten, wo ich mich auch gut im Außenbereich aufhalten kann.

Ich würde es gerne besser verstehen, verschickst du Waren beruflich? Oder wie ist das mit den Lagerstandorten zu verstehen?

Ich habe im Dezember auch vom Ausland aus gearbeitet, viel WFH, also work from Hotel :D Ich dachte, ich hätte besseres mobiles Internet an einem lokalen Aufenthalts-Ort, wo ich zwei Wochen bleiben wollte, jedoch hatte ich anscheinend den falschen mobilen Provider und das wifi Signal war nur in einem bestimmten aussenbereich, bzw. Raum vorhanden, der recht umständlich zu erreichen war, vor allem nachts. So habe ich in mehr Hotels übernachtet, als vorher gesehen war. Dabei haben sich meine Einnahmen und Ausgaben schon etwas relativiert. Aber generell war es schon ein sehr cooles Gefühl, vom Hotel aus zu arbeiten. Habe oft das Hotel gewechselt und bin so auch ziemlich herum gekommen in Delhi und gurgaon, war ich insgesamt in 5 verschiedenen Hotels am arbeiten.
Original anzeigen (0,7 MB)

gruselich schrieb am 08.02.2022:Ich würde es gerne besser verstehen, verschickst du Waren beruflich? Oder wie ist das mit den Lagerstandorten zu verstehen?

Nein, ich verschicke keine Waren, sondern ich habe meinen ganzen Besitz eingelagert (Bücher, Kleider usw), in meiner Wohnung habe ich fast nichts von mir. Mein Neffe belegt aber zwei Zimmer und hat seinen Kram in die Wohnung eingebracht.

Laura_Maelle schrieb:ich habe meinen ganzen Besitz eingelagert

Ah, an verschiedenen Standorten? Okay, stelle ich mir auch nicht so einfach vor, bzw. wenn man ohne all dies zurecht kommt, warum bunkert man es überhaupt. Aber ja, als jemand der extrem viel umgezogen ist, ich kann verstehen, dass man an bestimmten Dingen hängt und sich nicht trennen kann.

gruselich schrieb:Ah, an verschiedenen Standorten? Okay, stelle ich mir auch nicht so einfach vor, bzw. wenn man ohne all dies zurecht kommt, warum bunkert man es überhaupt

Man braucht ja nicht alles permanent jeden Tag, weder Bücher, Unterlagen noch Kleider usw, was aber nicht bedeutet, dass ich es gar nicht brauche. Das mit den Standorten hat sich so ergeben, eigentlich einen Hauptstandort und drei kleine Zwischenstandorte. Das hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen. Die Zwischenstandorte sind minimal. Sobald ich später Zeit habe, werde ich in aller Ruhe eines auflösen, das für mich nicht mehr so ideal ist. Ich habe vorher immer wieder von Zeit zu Zeit verkleinert, um Kosten zu sparen. Manches konnte ich zwischenzeitlich auch noch verschenken und hob es eigens deshalb auf.

Für mich ist es ideal, weil ich dadurch nie mehr großen Umzugsstress haben werde. Gleichzeitig habe ich optimale Standorte mit guter Infrastruktur, also auch die Möglichkeit, dort zu arbeiten mit dem Netbook. Die öffentlichen Räumlichkeiten sind sehr groß, wenig beengend und zudem im Winter geheizt.

Da mich meine Familie schon sehr an die Sesshaftigkeit bindet, nahm ich sie am 14. August kurzerhand mit auf die Reise zu meinen Lagerstandorten und verknüpfte es mit einem gemeinsamen Strandbadaufenthalt am naheliegenden See. Der Tag war wirklich toll, aber ich habe gemerkt, dass ich gesundheitlich noch zu wenig fit bin für mehr. Leider ist es nun tatsächlich so gekommen, wie ich es befürchtete, dass die Sesshaftigkeit mich die alte Schonhaltung annehmen ließ und ich dadurch gesundheitlich abbaute. Das muss ich jetzt wieder langsam aufbauen durch tägliches Training. Ich muss es irgendwie schaffen, dieses aktive Lebensgefühl meiner Bahnnomadenzeit zurückzuholen, auch wenn ich gesundheitlich und familiär bedingt sesshafter lebe derzeit.

Hallo!

Mein Freund und ich haben für kommendes Jahr geplant, so eine Art digitale Nomaden zu werden, also nicht in Extremform, sonder immer mal wieder (vor allem in unseren Wintermonaten) für mehrere Wochen ins Ausland zu gehen und von da aus zu arbeiten, neue Dinge und Sprachen lernen etc.

Dieser Thread ist ja nicht so belebt, daher keine Ahnung, ob es jemanden interessiert :D