@Tussinelda Doch natürlich ist es das.
Schließlich würde sich ja ändern, wer von Rassismus betroffen ist, wenn sich Machtverhältnisse in einem Land ändern.
Ich geb dir mal ein Beispiel, was zum threadthema passt.
Als ich in einer psychiatrie gearbeitet hab, hatte ich einen männlichen Kollegen, der nach einigen Wechseln auf die Gerontologie kam.
Auf der Geri haben außer ihm ausschließlich Frauen gearbeitet, und die haben ihn alle ziemlich sexistisch runtergemacht (konnte irgendwas nicht: Typisch Mann (undzwar nicht als witz, sondern abfällig gemeint), ihm ging der Tod von einem Patienten nage: Wenn du schon als Mann hier arbeitest dann heul wenigstens nicht usw.).
Sicher könntest du da jetzt sagen, er könne ja schließlich die Station verlassen, aber warum sollte DAS jetzt kein Sexismus kein?
Mit welcher Begründung?
Genausogut könnte ich sagen, eine Frau soll doch einfach ihre Arbeit wechseln, wenn ihr Chef ein Sexist ist (das wird leider sogar oft genug getan). In seinem Fall stand nichtmal das ihm offen, weil gerade keiner Wechseln wollte und er da fast ein Jahr lang festgesteckt hat.
In seiner Situation war er sicher nicht angehöriger einer priviligierten Gruppe dort. Im Gegenteil, priviligiert und machthabend waren auf dieser Station die Frauen.
Es spielt überhaupt keine Rolle, wie das gesamtgesellschaftlich aussieht bei der Frage, ob er in dieser Situation sexistisch behandelt worden ist.