Freiwilliges Abkapseln von der Arbeitswelt

@Saphira

Glaube mir,ich hatte mit psychisch belasteten Personen zu tun sowie mit psychisch kranken,ich sehe wenn jemand Depressionen hat und wenn jemand keinerlei Probleme mit sowas hat!
Der Typ sagt,er wäre arbeitsunfähig,aber dann will er ein Kind?Als ob das nicht mit Arbeit verbunden wäre?Da müßte er genauso früh aufstehen etc.,dazu wäre er in der Lage?

@josie321

Ich bin selbst betroffene von psychischen Problemen aufgrund schwerster traumatischer Erlebnisse. Ebenso habe ich sehr oft mit Depressionen zu kämpfen, mir muss man nichts sagen, denn ich bin wie erwähnt Betroffene.

Ich wette viele erkennen es auch nicht bei mir, haben die ne Ahnung.

@Saphira

Tut mir leid wenn du viel mitgemacht hast.Aber sobald man jemanden kennt,und man WEISS derjenige wurde weder Opfer von psychischer oder physischer Gewalt in der Kindheit,noch hat er aktuelle Probleme wie Schulden oder z.B. ein Suchtproblem,kranke Familienmitglieder etc.,und derjenige will nicht arbeiten,dann ist er wohl faul....
Ich war auch schon mal auf Hartz 4 angewiesen,machte aber eine MAE um mich ins Arbeitsleben zu integrieren!

CrvenaZvezda1 schrieb:Die Rede ist von freiwilligem Abkapseln von der Arbeitswelt, freiwilliger Verzicht und freiwilliges Leben von Sozialgeldern.

Und wovon gedenken diese Leute dann zu leben?

@josie321

Danke. Wie erwähnt, daher weiß ich selbst wie es ist psychisch zu leiden. PTBS, Ängste, Depressionen.. dass kennne ich bei mir.

Nicht jeder weiß was jemand durchgemacht hat, die meisten bei mir im RL wissen auch nicht was bei mir war, dennoch ist es mir widerfahren.

Nerok schrieb:1.) Die Finanzierung davon ist immernoch unmöglich.

Warum ? Man muß nicht den Bundeshaushalt dagegenrechnen, sondern die Sozialleistungen von ca. 800 Milliarden im Jahr.
Das BGE soll ja die Sozialleistungen ersetzen. Natürlich müssten dann die Sozialabgaben in die Einkommensteuer und in die Unternehmenssteuer integriert werden. Das Problem ist nur, daß sich die Politik da nicht rantraut und die Arbeitgeber das ablehnen.

Die meisten Leute würden mit Sicherheit auch weiter arbeiten, aber ohne Existenangst.
Ein Nebeneffekt wäre außerdem, daß die Arbeiter und Angestellten zumindest im Punkt Absicherung den Beamten gleichgestellt wären.

@off-peak

Ja, das würde auch ich gerne wissen

@Saphira

Tut mir Leid das von dir zu hören. Wie sieht es eigentlich in deinem Fall aus mit Arbeit? Hast du da eine Stelle oder Chancen auf eine? Wie ist die Akzeptanz?

@CrvenaZvezda1

Dank dir. Wie erwähnt, die meisten wissen nicht mal was bei mir war oder was mit mir ist. Da ich nur eingeschränkt belastbar bin aufgrund meiner Geschichte, ist es für mich viel schwieriger was zu finden. Habe ne Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation und aktuell gehe ich Treppenhäuser putzen, aber auch nur begrenzt.

Paar Kurse habe ich auch schon hinter mir, Kurse vom Jobcenter. Die mache ich sogar gerne, man lernt was und kommt raus. Ich verstehe nicht wie andere diese Kurse schlecht reden können. Nur ab und an wird es zuviel, da ich oft nur begrenzt belastbar bin.

Ich zweifel sehr daran dass jemanden mit mir würde tauschen wollen. Ständige Alpträume, Flashbacks, Depressionen, Ängste, Panik.

@Saphira
Da kann man dir nur Kraft wünschen.
Du gibst dir trotz Allem Mühe und probierst weiterzukommen, etwas zu erreichen...Leute wie du, mit so einer Vorgeschichte und mit dem Willen, etwas zu machen, verdienen jeden Cent an Umterstützungsgelder.

Wie fühlst du dich, wenn du von Leuten hörst, die zwar arbeiten könnten-ohne Probleme, aber nicht wollen da zu faul und die nur von Sozialgelder leben wollen würden?

@Saphira

Danke dir. Aber es gibt Menschen die haben genau soviel erlebt und geben sich noch mehr Mühe als ich.

CrvenaZvezda1 schrieb:Wie fühlst du dich, wenn du von Leuten hörst, die zwar arbeiten könnten-ohne Probleme, aber nicht wollen da zu faul und die nur von Sozialgelder leben wollen würden?

Als erste denke ich mir immer, vielleicht hat diese Person ja doch was schlimmes erlitten, andere wissen es nur nicht. Wer weiß viele wissen nicht was mit mir ist, vielleicht denken diese Leute auch genau so über mich.

off-peak schrieb:Und wovon gedenken diese Leute dann zu leben?

Na von Sozialgeldern! Ich hab's auch erst falsch gelesen, aber da steht ja "freiwilliges Leben von Sozialgeldern".

Ich persoenlich drehe durch, wenn ich laenger arbeitslos bin (war es zweimal je vier Wochen, furchtbar!), aber ich kann bei manchen Jobs, die den Leuten angeboten werden, durchaus verstehen, dass sie lieber arbeitslos bleiben, weil fuer sie im Endeffekt weniger rumkommt als wenn sie zu Hause bleiben! Das darf einfach nicht sein!

@Alarmi

Ich hab's auch erst falsch gelesen

Ja, das habe ich wohl auch falsch gelesen. Ich dachte, die wollten noch nicht einmal Sozialgelder.

@off-peak
Wobei es auch Leute gibt, die tatsaechlich darauf verzichten und dann eben vom Betteln leben!

CrvenaZvezda1 schrieb:Wie fühlst du dich, wenn du von Leuten hörst, die zwar arbeiten könnten-ohne Probleme, aber nicht wollen da zu faul und die nur von Sozialgelder leben wollen würden?

Ich hab die auch mal verachtend, aber mittelrweile meine Meinung geändert. Ich sage mir, jemand, der nichts aus seinem Leben machen möchte, der keine Arbeit findet, die ihm gefällt, hat garantiert auch einein Probäem.
Denn Arbeit ist ja nicht nur Schuften und schrecklich, es macht auch Freude, wenn man etwas tut, das man kann, das man mag, mit dem etwas schafft, anderen hilft, dazu lernt, sich selbst besser kennen lernt, seine Grenzen und Fähigkeiten erkennen kann - kurzum: sie gehört zum Leben und zur Persönlichkeitsentwicklung.
Wer das alles ablehnt, und sich nicht geniert, andere auszubeuten, ist mMn nicht mit sich zufrieden, und projeziert seine Unzufriedenheit auf "die Gesellschaft".

Alarmi schrieb:Wobei es auch Leute gibt, die tatsaechlich darauf verzichten und dann eben vom Betteln leben!

Womit sie aber noch von "diesem System" leben. ;)

@off-peak
Zumindest leben sie aber nicht vom Staat, sondern nur Mitgliedern dieses Staates, die freiwillig etwas geben.

Alarmi schrieb:Wobei es auch Leute gibt, die tatsaechlich darauf verzichten und dann eben vom Betteln leben!

Es gibt da aber auch viele, die keine Sozialhilfe beantragen können, weil du dazu einen Wohnsitz brauchst ... ein Teufelskreis.

@RosaBlock
Wenn Du erstmal in die Wohnsitzlosigkeit gerutscht bist, wird es hart. Aber eigentlich muss das niemand.

Alarmi schrieb:Aber eigentlich muss das niemand.

Leider doch. Gerade in Großstädten, in denen Mieten extrem sind, können selbst Berufstätige in die Obdachlosigkeit abrutschen. Die wenigsten Menschen suchen sich ihre Obdachlosigkeit aus.

@RosaBlock
Habe ich ehrlich gesagt noch nie gehoert! Soweit ich weiss besteht in Deutschland doch das Anrecht auf eine Wohnung. Insofern kann ich mir das kaum vorstellen!