Freiwillige Einzelgänger - führen sie das bessere Leben?

Syrah schrieb:vielleicht wäre es eine Überlegung wert gewesen die Probleme zu lösen anstatt sich einfach nur zurück zu ziehen.

Du hast das, was ich geschrieben habe komplett mißverstanden. Eventuell dazu später ncoh mehr -

Syrah schrieb:vielleicht wäre es eine Überlegung wert gewesen die Probleme zu lösen anstatt sich einfach nur zurück zu ziehen.

Ich war Jahrzehnte lang der Problemlöser und Seelsorger - für sehr viele Freunde.

Komischerweise hatten die dann aber kaum bzw. nie Zeit wenn ich mal Hilfe, egal in welcher Form gebraucht hätte.

Irgendwann hatte ich von dieser doch minimal leicht einseitigen Sache die Schnauze gestrichen voll und habe mich aus dem "Freunde haben" zurück gezogen.

Syrah schrieb:vielleicht wäre es eine Überlegung wert gewesen die Probleme zu lösen anstatt sich einfach nur zurück zu ziehen.

Funzl schrieb: Erinnere ich mich an all die Jahrzehnte in denen ich für einen großen Freundes & Bekanntenkreis als "Kindermädchen, Seelsorger, Sorgenschwamm und Gratis-Arbeitskraft" nur noch funktionierte sehe ich das aus heutiger Sicht fast schon als reine Verschwendung von Energie und Lebenszeit an.

Ich verstehe es so, wie es bei mir (ebenfalls) war: Man war immer darauf bedacht, Anderen bestmöglich aus der Klemme zu helfen u. stand fast bedingungslos für Freunde oder Bekannte parat u. hat dabei teilweise oder gänzlich eigene Interessen ohne mit der Wimper zu zucken, hintenan gestellt.

Man war in einer Mühle drinnen, hat es eigentlich nicht gemerkt. Erst viel später.

Im Grunde ist man so verschliessen worden, wie man war ;)

Bis bei einem selbst, durch ein Erlebnis oder so, der berühmte Groschen gefallen ist.

borabora schrieb:Ich verstehe es so, wie es bei mir (ebenfalls) war: Man war immer darauf bedacht, Anderen bestmöglich aus der Klemme zu helfen u. stand fast bedingungslos für Freunde oder Bekannte parat u. hat dabei teilweise oder gänzlich eigene Interessen ohne mit der Wimper zu zucken, hintenan gestellt.

Genau so und nicht anders war es

Ja das habe ich auch so verstanden. Ich meinte aber es wäre natürlich anstrengender aber sinnvoller gewesen das Problem an der Wurzel anzupacken anstatt ihm aus dem Weg zu gehen in dem man sich zurück zieht.

Indem man genau hinschaut mit wem man sich umgibt und lernt seine Grenzen besser zu setzen.

Syrah schrieb:Ich meinte aber es wäre natürlich anstrengender aber sinnvoller gewesen das Problem an der Wurzel anzupacken anstatt ihm aus dem Weg zu gehen in dem man sich zurück zieht.

Du hast es immer noch nicht richtig verstanden. Was glaubst du wie oft ich das versucht habe - und zu hören bekam:

"Oh, du - heute ist aber schlecht grad - " / "Joo, gerne, ruf halt nächste Woche noch mal an" / "Soooo schlimm wird´s schon nicht sein "/ oder " Neee, geht heute nicht - hab nen Date mit ner Neuen"......

Irgendwann hat man dann keinen Bock mehr - und lässt es eben sein.

Syrah schrieb:Indem man genau hinschaut mit wem man sich umgibt und lernt seine Grenzen besser zu setzen.

LOL - nun wird´s albern.

Das waren alles Menschen die nach deiner Definition "sehr gute Freunde" waren - Menschen, die ich über 5 / 10 / 15 und noch mehr Jahre kannte.

@Funzl
@borabora

Ich möchte keinem zu nahe treten. Jedoch ist das schon ein Unterschied ob Jemand zu dir kommt und um Hilfe bittet oder ob man grundsätzlich sich überall anbietet und sich dabei verbraucht, obwohl es gar nicht gewollt war... Denn dann kann man nicht erwarten, dass all diese Menschen es genau so zurückgeben.

Ich habe genau so einen Kollegen bei der Arbeit.
Er engagiert sich überall über das Maß hinaus und ist danach stinkig, wenn es einer nicht genau so macht.

Was ist daran albern? Anscheinend waren es nicht die richtigen Leute egal wie lange du sie kanntest. Klar ist das total enttäuschend aber deshalb Freundschaften deshalb komplett für sich selbst abzuschreiben wäre nicht meine Lösung gewesen. Ich bin auch schon sehr enttäuscht worden ich weiß wie das ist. Aber deshalb sag ich nicht ich werde keine Freundschaften mehr eingehen. Dann hätte ich ja resigniert.

Syrah schrieb:Indem man genau hinschaut mit wem man sich umgibt und lernt seine Grenzen besser zu setzen.

Wie gesagt, man ist in einer Mühle drinnen, ist für sich selbst nicht so sensibilisiert, die zu leistende Hilfe steht im Vordergrund.

Wie einer in verschiedensten Situationen tickt, kann man beim besten Willen nicht wissen.

@domovoi

Klar gibt es Unterschiede, doch es wird schon klarer, wenn Du Dir @Funzl `s Beitrag auf der vorherigen Seite durchliest.

Situationen lassen sich nicht immer klar trennen, meist verwischen sie, hoffe, Du weisst, was ich meine.

Eine Gegenleistung erwartet man ja nicht unbedingt, jedoch ist es bitter, wenn man dem Kumpel beim Umzug geholfen hat oder Seelentröster war, als die Freundin Schluss gemacht hat usw.,wenn man selbst mal Hilfe erbittet oder braucht und dann eine fadenscheinige Ausrede zu hören bekommt.

domovoi schrieb:oder ob man grundsätzlich sich überall anbietet und sich dabei verbraucht, obwohl es gar nicht gewollt war

Ich habe mich nicht angeboten - man kam immer wieder zu mir, weil die alle wussten das ich selbstlos helfen werde.

Syrah schrieb:Dann hätte ich ja resigniert

Für dich mag das "resignieren" sein - weil scheinbar " Freunde zu haben" dir das wichtigste im Leben ist.

Nur sehe ich nicht ein um etwas zu " kämpfen" worin ich keinen Sinn sehe, was mir keinen Vorteil bringt.

Für mich war es schlichtweg die einzige logische Reaktion nachdem ich die Wahrheit erkannt habe.

borabora schrieb:Wie gesagt, man ist in einer Mühle drinnen, ist für sich selbst nicht so sensibilisiert, die zu leistende Hilfe steht im Vordergrund.

ich weiß aber irgendwann hast du die Situation ja erkannt

Funzl schrieb:Ich habe mich nicht angeboten - man kam immer wieder zu mir, weil die alle wussten das ich selbstlos helfen werde.

dann weisst du ja im Grund wo deine Anteile waren.
@Funzl
Wenn du meinst. Ich will dich zu nichts überreden ich Schilder meine Sicht dazu.

@Syrah

Richtig u. deshalb hab ich die Konsequenzen gezogen, wozu mit den Leuten reden? Das hätte nichts gebracht.

Menschen sind so, wie sie sind.

Syrah schrieb:Ich will dich zu nichts überreden

würdest du auch nicht schaffen - das haben schon im RL ganz andere versucht die meinten mich sehr gut zu kennen.

Syrah schrieb:ich Schilder meine Sicht dazu.

dir für mich - ohne dir zu nahe treten zu wollen - irgendwo zwischen rosarote Brille und "Hollywood-Freundschaftsklischee" angesiedelt sind

Funzl schrieb:dir für mich - ohne dir zu nahe treten zu wollen - irgendwo zwischen rosarote Brille und "Hollywood-Freundschaftsklischee" angesiedelt sind

Kannst du gerne denken.beurteilen kannst du es nicht denn du hast keine Ahnung von den Erfahrungen die ich gemacht habe.
Ich bin froh dass ich anders mit solchen Situationen umgegangen bin denn sonst hätte ich meine Freundinnen jetzt nicht. Natürlich gibt es nie eine Garantie nicht wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Die gibt es für nichts und wenn ich mit allen negativen Erfahrungen so umgehen würde dass ich sage "schlechte Erfahrungen gemacht deshalb will ich damit nichts mehr in meinen Leben zu tun haben" dann könnte ich mich begraben.

Syrah schrieb:beurteilen kannst du es nicht denn du hast keine Ahnung von den Erfahrungen die ich gemacht habe.

Richtig - du ebenso meine Erfahrungen nicht.

Funzl schrieb:Ich habe mich nicht angeboten - man kam immer wieder zu mir, weil die alle wussten das ich selbstlos helfen werde.

Naja... dann waren es die falschen Freunde.

Hauptsache man macht sich selber nichts vor....

domovoi schrieb:Naja... dann waren es die falschen Freunde

Mag sein - daraus zog ich ja die einzig richtige Konsequenz.

Funzl schrieb:Ich war Jahrzehnte lang der Problemlöser und Seelsorger - für sehr viele Freunde.

Komischerweise hatten die dann aber kaum bzw. nie Zeit wenn ich mal Hilfe, egal in welcher Form gebraucht hätte

Genauso ging es mir auch.Ich hatte mal eine beste Freundin als Kind,ich erzählte ihr,dass ich beim Volleyball in der Schule ausgebuht wurde...Sie sagte darauf nichts....garnichts!

Später sagte mir meine Mutter dass sie denke,dass sie sich insgeheim freut darüber.Ich dachte darüber nach und erzählte dieser Freundin nie mehr so intime Sachen,seitdem misstraue ich den Menschen zwar nicht nur bin ich halt mißtrauisch geworden.
War eine Art Schlüsselerlebnis!