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Geschwister

277 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschwister, Verbundenheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Geschwister

16.06.2017 um 00:31
Ich und meine Schwester haben zusammen in der Kindheit die Familienprobleme durchgestanden und das hat uns unglaublich zusammengeschweißt. Sie is 3 Jahre älter und war immee mein Vorbild. Mittlerweile sind wir doch seeeehr unterschiedlich, aber immernoch ein Herz und eine Seele.
Ich find das immer so schade, wenn ich Geschwister kenne , die sich nicht ausstehen können.
Sie können auch unausstehlich sein, das kann ich verstehen, aber solange sie nicht wirklich voll die Arschloch-Menschen sind, find ich ist es was sehr positives Geschwister zu haben. Man lernt viel voneinander und wächst zusammen immer weiter als Person. :cat:


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Geschwister

16.06.2017 um 17:29
Ach ja, Geschwister...

Dazu passend aus dem Archiv gekramt *Staubwegpust*:

Na prima. Meine kleine Schwester hat also mal wieder ihr Lebensschiff auf eine der zahlreichen Untiefen in ihrem Fahrwasser gesetzt.

Um im Bild zu bleiben, wir sind schliesslich Kinder eines "Werftlöwen" von B & V, Sonjas Lebensschiff gleicht der "Vasa", deren Jungfernfahrt ganze 20 Minuten bis zum Untergang dauerte. Wäre sie Kapitän auf der "Titanic" gewesen, hätte sie auf die Nachricht "Eisberg an Backbord" mit dem Befehl gekontert: "Ruder hart Backbord, alle Maschinen AK voraus ! Wetten, den kriegen wir noch!"

Der vorerst letzte Eisberg hört auf den Namen Robert. Sie hält ihn für ihren Freund, andere würden ihn Zuhälter nennen. Ich persönlich finde allerdings, dass es bei dem höchstens bis zum Hälterchen reicht.

Während der Fahrt auf der A7 Richtung Hamburg lasse ich mir Live-Aufnahmen der Who in die Ohren dröhnen, weil ich finde, dass eine Band, die während ihrer Auftritte ihr Equipment zertrümmert, den idealen Soundtrack für diese Krisenintervention bietet. Dabei denke ich noch mal über Robert - oder "Robbie", wie Sonja ihn nennt, nach.

Meine Frau nannte ihn mal "Cherrytree", also Kirschbaum: Ein Kerl wie ein Baum mit einem Hirn von Kirschgrösse. Nach der Beisetzung meiner Mutter befanden meine Kinder, Robbie sähe aus wie King Kong und röche wie Godzilla. Ich nenne ihn gern "Rohrbert", weil ich glaube, dass das seine einzige Qualifikation und Fähigkeit hinreichend beschreibt. Rohrbert ist der Typ, von dem wir früher sagten "100.000 Volt in jedem Arm, aber oben kein Licht." Schön, er ist zwanzig Jahre jünger als meine Schwester - wenn man gern bei Hagenbeck am Affenfelsen steht, wird man ihn sogar vielleicht mögen. Ich finde, er ist ein pottenhässliches und obendrein strunzdummes Arschloch vor dem Herrn. Man kennt diese Sorte Männer, begegnet ihnen, gern in kreischende Ballonseide gehüllt, mit Goldkettchen behangen, in Solarien, Fitness-Studios und Daddelhallen zweifelhaften Rufes. Männer, die aussehen wie ihre eigenen Karikaturen, weil sie glauben, so aussehen zu müssen, wie sie sich vorstellen, dass man aussehen muss, wenn man gerne wäre, was man sein will, aber das irgendwie doch nicht so ganz hinkriegt.

Na gut, meine ältere Schwester hat auch einen angeheirateten Arsch, aber der hat wenigstens noch etwas Grips in der Birne. Rohrbert nicht. Er hat keine Arbeit, keine Bildung, keine Manieren und kann vermutlich nichts, ausser nach viel Bier gut pissen. Manchen soll das reichen. Seinen Lappen hat er längst versoffen, was ihn aber nicht davon abhielt, den Wagen seiner Lebensgefährtin kurz darauf suffköpfig nachhaltig zu verschrotten. Ohne Abwrackprämie.

Er verjuxt ihre Kohle und wenn sie nicht spurt, kriegt sie auf die Nase. Was Männer angeht, so hatte meine Lütte schon immer ein grossartiges Talent, beidhändig in die Scheisse zu greifen. "Aber er liebt mich doch!" Nö, Sonny, der liebt höchstens dein Geld, dein warmes Bett und deine warmen Mahlzeiten.

Sonja empfängt mich ziemlich derangiert, aufgelöst in Alkohol und Selbstmitleid wie andere in einem Salzsäurebad. Ich schicke das Häufchen Elend erst mal unter die Dusche und organisiere ein Abendessen. Da bin ich wie unsere Mutter früher: Kriege, Katastrophen, Todesfälle, Schicksalsschläge... egal, erst mal was anständiges essen und dann sehen wir weiter. Während der Kaffee röchelt (Habe ich eigentlich genug Talcid dabei?), gucke ich nach, was sich aus der Biotonne namens Kühlschrank noch halbwegs geniessbares bergen lässt. Ah, you can take a White Horse everywhere - even on your bread. Wenn das Brot ein Käse wäre, hiesse das Zeug darauf wohl Edelschimmel. Aus Oliven, dubiosem Käse unbekannter Provenienz und zwei TK-Baguettes knapp über MHD zaubere ich ein Abendessen und platziere es in dem spiessig-plüschigen Wohnzimmer. Erwachsene Frauen mit Steiff-Tieren auf dem Sofa sind mir stets etwas unheimlich.

Sonja erscheint, sieht aus wie eine aus dem See (nach Wochen?) wieder aufgetauchte, ebenso nass- wie wirrhaarige Ophelia im schlampig vertüddelten Bademantel und plumpst zwischen den Plüschzoo. Meine Güte, denke ich bei näherem Hinsehen - und Du warst mal die Schönste von uns. Ist schon verdammt lang her, was? Da könnte ich mich schon fast deiner Meinung anschliessen, dass dich ausser Robbie keiner mehr nimmt. Aber natürlich halte ich die Klappe - ausserdem weiss ich ja auch, wie ich aussehe.

Ich suche nette Musik aus, was bei Frauen, deren Musikgeschmack auf Kuschelrock-CDs abonniert ist, nicht ganz unproblematisch ist, giesse uns Kaffee ein und höre halbohrig zu. Ein Ohr leihe ich Simon & Garfunkel für "Bridge over troubled water", das andere der Frau in eben diesen Gewässern. Momente, in denen man sich wünschte, als Keinohrhase auf die Welt gekommen zu sein.

Aus all dem Gejaule, das nicht von der CD stammt, entnehme ich, dass Robbie eine Neue hat, natürlich eine deutlich jüngere, und nun nach einem Riesenkrach ausgezogen ist. So weit die für mich gute Nachricht. Die schlechte: Er hat Bankvollmacht, EC-Karte und Wohnungsschlüssel. Na gut: First things first: Online die EC-Karte als geklaut gemeldet und gesperrt. Ha! Das gibt ein dummes Gesicht vor dem Automaten, wenn er denn ein noch dümmeres zu machen überhaupt in der Lage ist. Als nächstes am Samstag abend einen Schloss-Notdienst auftreiben. Glücklicherweise sind wir in Hamburg und nicht auf dem Dorf. Türschloss austauschen. Nein, Geld spielt keine Rolex, mach er hin, Schraubenknecht. Der Knabe ist flink und freut sich über ein bombiges Trinkgeld.

So, mien Lütten, diese Lecks hätten wir schon mal abgedichtet, um die Bankvollmacht kümmert sich Eileen am Montag mit Dir.

Jetzt habe ich wieder Zeit zum entspannten (?) Zuhören. So einfühlsam wie möglich, und das kann bei mir recht unterschiedlich ausfallen, checke ich erst mal den Geisteszustand meiner kleinen Schwester, bevor sie hinterher wieder zu breit dazu ist. Ihr Lebenswandel, die falschen Männer, die falschen Drogen, zuviele Schläge und zuviele Rasierklingen, hat sie im Laufe der Zeit zu einer guten Bekannten der MitarbeiterInnen des AK Ochsenzoll gemacht. (Für Nicht-Hamburger: Das ist die lokale Klapse). Die verleihen ihr irgendwann die Goldene Drehtür am Bande. Ja, klar, Herr Doktor, wahrscheinlich ist es Borderline. Wie alles, was sich nicht so einfach klassifizieren lässt. Ich als Laie darf es aber doch weiterhin "bedingte Lebenstauglichkeit" nennen, oder, Herr Doktor?

So höre ich mir denn zuviele Becher Kaffee lang zum x-ten Male ihre traurige Lebensgeschichte an. Ändern kann ich rückwirkend eh nichts mehr und so etwas wie Krankheitseinsicht oder gar Veränderungsbereitschaft ist ohnehin nur äusserst rudimentär vorhanden.

Aber bitte, die wenigsten Frauen haben jemand, der ihnen einfach nur zuhört. Meine schon, die lässt einem ja keine Chance, sie zu unterbrechen, weil sie einen nicht zu Wort kommen lässt.

Und so jammert und plappert es stundenlang wasserfallig daher. Ihr Kaffee ist inzwischen längst mit Vodka verdünnt und so langsam kippt die Stimmung, hurra, längst erwartet, von Selbstvorwurf und Selbstmitleid zu mitleidlosen Fremdvorwürfen.
Ja, von uns könnten längst eingeschläferte Krawall-Talks noch lernen. Da merkt man uns unsere Herkunft an. St.Pauli Fischmarkt, Hafenkante.

Nie hast du dich um mich gekümmert!
Immer hast du nur an dich gedacht!
Immer hast du uns allein gelassen!
Immer warst du weg, wenn wir dich gebraucht haben!
Wo warst du denn, als Papa starb?
Du hast immer nur deine Scheiss-Politik im Kopf gehabt, ha, Revolution, Spinner!
Die Welt wolltest du retten und was ist mit uns? Dir war doch jeder Buschmann wichtiger!
Mama hat sich immer nur um dich Sorgen gemacht, wenn du in irgendwelche Kriege geflogen bist.
Du hast deine Frau in den Tod geschickt!
Wer hat sich denn um die Lütte gekümmert, als Du im Urwald warst?
Du allein bist schuld an meinem verpfuschten Leben!
Du hättest auf mich aufpassen müssen!
Irgendwann bring' ich mich um und du allein bist schuld!

Um nur die beliebtesten Vorwürfe wiederzugeben - ich will meine LeserInnen nicht zu sehr langweilen.

Am meisten nervt mich während dieser Tiraden immer wieder dieser Blick, den wohl sonst nur Besitzer sehr kleiner Hunde kennen, den sie von Kindesbeinen an beherrschte und mit dem sie jeden klein kriegte:

Hab' mich lieb, nimm mich auf den Arm, trag' mich durchs Leben, sagt dieser Blick.
Und wenn Du mich auf dem Arm trägst, dann beisse ich Dir kräftig in die Hand, sagt meine Erfahrung.

So verging die Nacht, und in kurzen, rasch unterdrückten Gefühlsaufwallungen wünschte ich mir, Robbie könnte auftauchen, die Tür eintreten und ihr eine klatschen, bevor ich es noch tue.

Aber bitte: Ich kann mich gut beherrschen. Irgendwann schlief sie dann auf dem Sofa ein und schnarchte, wie es nur sehr betrunkene Menschen können. Ich stopfte sie wieder in ihren Bademantel zurück, aus dem sie partiell heraus gerutscht war, und deckte sie trotz aller Beschimpfungen liebevoll mit einer Wolldecke zu. Dann sass ich im Sessel, legte die Beine auch den Couchtisch, genoss die Wirkung einer Hand voll Talcid auf mein vom vielen Kaffee verursachtes Sodbrennen und konnte natürlich nicht einschlafen. Ich sah meine schlafende kleine Schwester Sonja an, wie sie so da lag und fühlte mich wieder wie in unserer Kinderzeit, als ich ihren Mittagsschlaf bewachte.

Das soll also, danke, liebes Schicksal, offenbar so weiter gehen, bis einer von uns beiden tot ist. Ich glaube, wenn du ausgeschlafen hast, fahren wir raus nach Ohlsdorf, besuchen Mama, Papa und unseren grossen Bruder.

Mal sehen, wie es sich da so liegt.


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Geschwister

16.06.2017 um 22:48
@Doors

Dein Beitrag ist toll, literarisch wertvoll, was hier bei Allmy sonst nicht vorkommt.
Du hättest auch Romanautor werden können, wenn Du es schon nicht nebenbei machst.

Auf jeden Fall hast Du ja auch gezeigt, dass Du Dich durchaus um deine Schwester kümmerst und deiner Familie.
Außerdem hast Du Dir die meisten Gegebenheiten in deinem Leben nicht selbst ausgesucht.

Es sind soziale und biologische Determinanten, mit denen man klar kommen muss. Je mehr man sich dagegen wehrt, desto härter wird das leben.
Das Leben ist kafkaesk, wusste schon auch ein Schriftstellerkollege von Dir. Hast Du dich von ihm inspirieren lassen?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Geschwister

17.06.2017 um 08:34
@PoorSoul

Sollte ich unter überbordender Lebensfreude leiden, was selten vorkommt, lese ich Kafka und höre irische Balladen.


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Geschwister

19.06.2017 um 10:29
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sonja erscheint, sieht aus wie eine aus dem See (nach Wochen?) wieder aufgetauchte, ebenso nass- wie wirrhaarige Ophelia im schlampig vertüddelten Bademantel und plumpst zwischen den Plüschzoo. Meine Güte, denke ich bei näherem Hinsehen - und Du warst mal die Schönste von uns. Ist schon verdammt lang her, was? Da könnte ich mich schon fast deiner Meinung anschliessen, dass dich ausser Robbie keiner mehr nimmt. Aber natürlich halte ich die Klappe - ausserdem weiss ich ja auch, wie ich aussehe.
@Doors
Wirklich! Ich lach' mich kringelig :D Unbeschwert hört sich das an. Unterschwellig, zumindest.
Ich finde es bemerkenswert, wie sehr du die Dinge an Dich rankommen lässt, denn sonst könntest Du nicht so darüber bis ins Detail Deine Gedanken wiedergeben. Wunderbar unterhaltend geschrieben, stimme @PoorSoul vollends zu. Mich erinnert das schon sehr an Günter Grass. Gerade das Schwarze und Abstossende in Deinen Texten, neben psychologischen Feinsinnigkeiten.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Geschwister

19.06.2017 um 16:09
@gruselich
@PoorSoul


Zeit für etwas Eigenwerbung?

https://www.allmystery.de/blogs/doors


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myinx ehemaliges Mitglied

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Geschwister

06.07.2017 um 22:19
Ich habe drei Geschwister. Mit einem habe ich keinen Kontakt mehr, ist aber nicht schlimm, da wir sowieso wenig miteinander zu tun hatten. Mit den andern beiden habe ich ein gutes Verhältnis...


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Geschwister

29.05.2018 um 21:12
Ich habe viele Jahre ein Zimmer mit meiner Schwester geteilt. Ach ja... Das war eine spannende Zeit. ^^
Im Nachhinein kann ich lachen, aber wir haben uns schon oft in die Haare gekriegt. :D
Wenn man aber das Erlebte so Revue passieren lässt, dann fällt einem auf, wie sich die Beziehung im Laufe
der Zeit verändert hat und ich würde sagen, nachdem die Pubertät vorbei war, ist sie besser geworden. (:


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Geschwister

29.05.2018 um 21:16
Meine Schwester ist 'ne alte Schachtel und ein toller Mensch. Ernsthafte Schwierigkeiten hatten wir nie, nur das übliche gegens-Knie-treten und Haare ziehen :D


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nain ehemaliges Mitglied

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Geschwister

30.05.2018 um 05:58
Ich habe einen älteren Bruder. Wenn wir denn tatsächlich den selben Vater haben oder man ihn nicht damals Krankenhaus vertauscht hat.

Wir sind zusammen bei unserer Mutter aufgewachsen (unser Vater ist noch vor meiner Geburt gestorben) und haben uns damals als Kinder gut verstanden und gegenseitig vereidigt.
Bis er dann in der Pupertät kam, da hat er schlagartig geändert, kannte kein Respekt, schubste mich rum und hatte viele falsche Freunde, das ging ziemlich lange so, bis er dann endlich ausgezogen ist (da war er 17 und ich 14). Danach hatten wir über Monate nur noch selten Kontakt, bis einer irgendwann nach Hause kam und sich für alles entschuldigte, da wurde die Beziehung zueinander wieder besser, aber richtig erholen konnte sie sich davon nie.
Kurz nach dem Tod meiner Mutter (vor knapp 5 Jahren) hatten wir wieder intensiveren Kontakt, spendenten uns gegenseitig Trost und er half mir eine Wohnung zu finden. Jedoch ist mir wärend dieser Zeit erst richtig bewusst geworden, was für Ansichten er eigentlich hat und wie fies er sein kann. Er outete sich offen als rechts gesinnt und rassistisch, kleingeistig, ignorant, unbelehrbar und schwulenfeindlich... endgültig abgeschlossen habe ich aber, als er erfuhr, dass auch ich homosexuell bin, seine kleine perfekte Schwester...was darauf folgte möchte ich nicht wiedergeben, doch es waren Dinge, die zutiefst verletzend (nicht nur psychische sondern auch physisch) waren.

Erst vor ein paar Tagen meldete er sich bei mir, wir führten einen kleinen Smalltalk der nur ein paar Sätze lang war und plötzlich fragte er, ob ich ihm nicht Geld leihen könnte...

Lieber allein, also so einen Menschen zum Bruder!


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Geschwister

30.05.2018 um 19:22
Zitat von quriousqurious schrieb am 30.04.2005:Wie steht es mit euch, was habt ihr für ein Verhältnis zu euren Geschwistern?
Habt ihr besondere positive Erlebnisse, Erinnerungen, über schöne Zeiten oder Probleme mit ihnen ?
Im Kern habe ich meine Schwester eigentlich gern. Sie ist mit mir quasi die "letzte Überlebende" (meine Mutter ist gestorben als ich 5 war, mein Vater erst letzten Sommer) aber sie kann manchmal richtig auf die Nerven gehen, sodass ich ihr echt gerne eine scheuern würde.

Ganz davon abgesehen, dass es diese gewisse Rivalität unter Schwestern gibt (die eine wird bevorzugt, man fühlt sich dann vernachlässigt etc., Sonderrechte ..). Es gibt einige Dinge, die ich ihr nie verzeihen werde aber im ich würde sie nie hassen


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Geschwister

31.05.2018 um 06:37
Mit Geschwistern teilt man nicht nur eine Vergangenheit, man hat ein Leben geteilt.
Ein Leben, das sich wie eine Fahrt auf einer Achterbahn beschreiben lässt: natürlich können sie dir mal auf die Nerven gehen, aber man hat gemeinsam gelacht, gemeinsam geweint, aufeinander aufgepasst, sich Suppe gekocht, wenn man krank war, zusammen scheiße gebaut, sich auch mal verpetzt, sich gestritten, zusammengehalten, zueinander aufgeschaut, die Eltern ausgetrickst, gemeinsam Lasagne aufgewärmt und nachts im Zimmer gemeinsam gegessen, während man quatschte...

Ein Band, das einzigartig ist und sich auch praktisch mit nichts vergleichen lässt.
Wenn man sich später aus den Augen verliert, ist das traurig, aber wenn genau dieses Band da ist, passiert das nicht.


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Geschwister

02.06.2018 um 21:12
Ich bin Einzelkind, und ich habe immer Geschwister vermisst, obwohl meine Sehnsucht nach Geschwister sich ein bißchen abgenommen hat, seit ich meine eigene Kinder bekommen habe. Nun habe ja ich auch endlich mal ein Paar Menschen, zu denen ich dieses offensichtliches Band habe, das andere Leute in ihren Geschwistern haben den Leben lang. Aber meine Kindheit und Jugendzeit wurden schlechter - einsamer und unsicherer - weil ich keine Geschwister hätte.


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Geschwister

02.06.2018 um 23:13
Ich habe zwar eine ältere Schwester, aber leider hatte ich zu ihr nie dieses “Band“, welches einen zusammenschweißt.
Zwar verstanden wir uns früher mal ganz gut, aber es gab auch immer Neid von ihr aus und irgendwann hatten wir nur noch wenig Kontakt und sie wurde mir total fremd..wir sind wie Tag und Nacht.
Früher, als Kind, habe ich mir immer verzweifelt eine Zwillingsschwester gewünscht, vermutlich weil ich mich irgendwie einsam gefühlt habe und anders war als die anderen meiner Familie.
Hab mir dann immer vorgestellt, dass die Person im Spiegel nicht ich wäre, sondern meine Zwillingsschwester in ihrer Welt..


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Geschwister

03.06.2018 um 06:07
Zitat von OskuraOskura schrieb:rüher, als Kind, habe ich mir immer verzweifelt eine Zwillingsschwester gewünscht, vermutlich weil ich mich irgendwie einsam gefühlt habe und anders war als die anderen meiner Familie.
Hab mir dann immer vorgestellt, dass die Person im Spiegel nicht ich wäre, sondern meine Zwillingsschwester in ihrer Welt..
Vielleicht ist das immer so, daß man sich wünscht, was man nicht haben kann...

Im übrigen habe ich auch mir solche Sachen vorgestellt. Sogar wenn ich bereits meine Kinder hatte, als sie klein waren, und manchmal mit mir im großen Bett schliefen. Dann könnte ich mir vorstellen, daß ich auch ein Kind war, und daß sie meine Geschwister wären: "Endlich habe ich auch Geschwister!" Blöd, das weiß ich ja...


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Geschwister

03.06.2018 um 11:12
Zitat von MerwinnaMerwinna schrieb:Im übrigen habe ich auch mir solche Sachen vorgestellt. Sogar wenn ich bereits meine Kinder hatte, als sie klein waren, und manchmal mit mir im großen Bett schliefen. Dann könnte ich mir vorstellen, daß ich auch ein Kind war, und daß sie meine Geschwister wären: "Endlich habe ich auch Geschwister!" Blöd, das weiß ich ja...
Ich finde das nicht blöd.So ein Wunsch vergeht eben nicht einfach.
Manchmal denke ich dass mein Wunsch vielleicht auch daher kommt, weil ich vielleicht zuerst im Fötus gar nicht alleine war, aber meine Schwester es nicht geschafft hat und unbemerkt gestorben ist..es gibt da doch diese Theorie..
Keine Ahnung ob da viel dran ist, aber es würde manches erklären..


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Geschwister

03.06.2018 um 12:31
Ich habe mir nie gewünscht einzelkind zu sein..auch nich nie darüber nachgedacht..weiss aber noch, dass meine grosse schwester darüber jahrelang genörgelt hat..sie wär gern einzelkind gewesen..ich bin froh dass ich meine schwestern habe, auch wenn es ab in der dreier-konstellation reibereien gibt..mit der anderen verstehe ich mich blendend weil der altersunterschied nicht mal n Jahr is...ich hätte gern aber eine zwillingsschwester gehabt..woaaa das wär cool! X)


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Geschwister

03.06.2018 um 15:36
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:weiss aber noch, dass meine grosse schwester darüber jahrelang genörgelt hat..sie wär gern einzelkind gewesen.
Boah das ist ja mal ne harte Ansage, wie ist deiner Schwester denn unterwegs? Ganz mies.

Ich bin so froh über meinen Bruder, ich kann mir gar nicht vorstellen wie ich ohne ihn meine Kindheit mit diesen Eltern überstanden hätte.
Unsere Zuneigung füreinander kam mal zur Sprache, da meinte mein Bruder: Ich hoffe dass ich vor dir sterbe. Ich darauf: Du spinnst wohl.
Ist doch irgendwie rührend. :D


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Geschwister

04.06.2018 um 10:32
Ich bin das jüngste von 4 Kindern.
Kontakt habe ich nun nur noch zu meiner Schwester und das reicht auch vollkommen.
Die Zeit des Ausnutzens ist vorbei...


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Doors ehemaliges Mitglied

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Geschwister

05.06.2018 um 10:58
Wenn früher Leute meine Kinder gefragt habe, was sie denn später mal werden wollten, antworteten die unisono:

Vollwaisen!


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