Geschwister

@borabora
Ja, es ist besser, besonders, wenn man eh als das schwarze Schaf hingestellt wird, obwohl man im Grunde nicht dort aufgewachsen ist und jahrelang keinen Kontakt hatte.
Da kann man sich dann seinen Teil denken und entspannt über der ganzen Sache stehen. :D

@sunshinelight

Das ist unglaublich gemein, das zu sagen, ob es stimmt oder nicht, lassen wir mal beiseite.

Jeder Mensch stellt einen Wert dar.

Gottlob bist Du auf sie nicht (mehr) angewiesen u. kannst Dich mit Leuten umgeben, die Dich mögen und
Dir gut tun :)

@borabora
Ja, deswegen ist Familie mehr, als dass man verwandt ist.
Freunde können ebenso Familie sein.
Wie sagte Bobby Singer so schön? “Familie hört nicht beim Blut auf, mein Junge.“

@sunshinelight

In der Regel ist es ja so, das die Familie an erster Stelle steht, sofern absolute Harmonie gegeben ist.

Tatsächlich aber können einem Freunde oder Bekannte tatsächlich mehr bedeuten.
Ich hab zwar keine Freunde, kann es mir jedoch sehr gut vorstellen ;)

@borabora
Freunde kann man zur Familie ebenso hinzuzählen, wie ich schon sagte, dass muss beim Blut absolut nicht aufhören.
Besonders, wenn man sich auf sie genauso verlassen kann und eine gewisse Loyalität vorhanden ist.

@sunshinelight

So ist es u. ich hoffe, das Du ein paar gute Freunde hast,
mit denen Du quatschen kannst u. die zu Dir stehen.

@borabora
Klar habe ich das. Sogar Gleichgesinnte.
Da ist die Bindung noch mal tiefer, weil sie es besser verstehen. :)

@sunshinelight

Das freut mich für Dich u. gut, das sie für Dich da sind u. umgekehrt genauso.

Ja, es geht fast nichts darüber, das man Freunde/Menschen gefunden hat, die
einem verstehen, weil, es ist nicht selbstverständlich.

@borabora
Der Vorteil an Freunden ist, dass sie da sind, auch wenn man nicht mit ihnen aufgewachsen ist.
Da verbindet einen tief in sich drin etwas, das ist bei der Familie dann nicht zwangsläufig gegeben, auch wenn es optimal so sein müsste.
Familie kommt von innen. :)

@sunshinelight

Früher hatte ich auch mal welche, die ich als meine Freunde empfunden habe. Das war ein Trugschluss oder eine falsche Wahrnehmung.

So, wie Du es beschreibst, sollte es sein.

Freundschaft, die nicht (unbedingt) an Bedingungen geknüpft ist, wo man sich blindlings vertrauen und verlassen kann.

Das und mehr stell ich mir unter einer richtigen Freundschaft vor.

Doch, gibt mehrere Abstufungen, was Freundschaft betrifft.

@borabora
Geschwister sind ja eigentlich die, die einem nahe stehen, da man gleiche Gene hat und eine gemeinsame Vergangenheit.
Aber was ist, wenn man in anderen das findet, was man ewig gesucht oder vermisst hat?

Natürlich kann man auch bei Freunden in die Scheiße greifen, aber das ist ja ein ganz normaler Prozess.
Da kann man besser aussortieren.
Sowas kommt ja auch nicht über Nacht. :)

@sunshinelight

Schon, doch das heisst noch lange nicht, das sie hinter einem stehen.
Jedenfalls ist es bei meinen Geschwistern nicht so. Ist aber auch nicht schlimm.

Ich hab keine Probleme damit, entsprechende Konsequenzen zu ziehen, egal, um wen es sich handelt.

Und ja, Freundschaft brauch seine Zeit.

Blut ist leider nicht immer dicker als Wasser.
Ich habe 3 Geschwister.
Charakterlich absolut unterirdisch.

Als es darauf ankam und unsere Mutter körperlich krank wurde haben sie mir als jüngsten die Bürde auferlegt mich um sie gekümmert während die sich verdrückt haben.

Bis zu ihrem Tod habe ich mich neben meinem fulltime Job gekümmert bis hin zum Burnout.

Den Kontakt habe ich rigoros abgebrochen und
habe sie seit Jahren nicht mehr gesehen .
In der Familie sind sie deswegen auch geächtet.
Vermissen tue ich sie nicht .

Und über Hass bin ich auch hinweg.
Sie sind für mich gleichgültig.

@KAALAEL

Das kenne ich von meinem (Ex)Partner. Erst als es was zu erben gab, kamen sie wie die Aasgeier angeflogen und haben versucht, die noch nicht kalten Leichen zu plündern.

Mit meinen Geschwistern habe ich auch nichts gemein, ausser den Geburtsnamen und die jeweiligen Elternteile. Jeder lebt sein Leben und das ist auch gut so. Menschen mit denen ich mich gerne umgebe und mein Leben teile, suche ich mir in der Regel aus. Das ist stressfreier und authentischer, als diese Zweckgemeinschaften - wo man sich vor jeder Familiengroßveranstaltung schon vorher eine Ausrede überlegt oder aber mit Hilfe von BTM jene hinter sich bringt..

@PoorSoul

Ich möchte mich bei Dir für deinen Beitrag bedanken, ein - für mich zumindest- extrem gut geschriebener und sehr inspirierender Text, der viel Wahres enthält.

Bist Du selbst durch eigene Erfahrungen auf diese Erkenntnisse gekommen, oder wie hast du den Gedankengang entwickelt?
Respekt nochmals für Deinen Beitrag und den gut durchdachten Ausführungen.

@gruselich

Danke für das viele Lob und freut mich, dass Du damit was anfangen konntest.

Ja, da hängen natürlich auch eigene Erfahrungen dran, da ich ja auch Eltern und Geschwister habe, aber nicht so gravierende Probleme mit ihnen hatte. Sicher ist das Leben kompliziert mit solchen sensiblen Individualisten, welche sie nun mal sind, aber ich habe meinen Frieden mit ihnen gefunden.

Ich habe aber leider oft Schicksale wahrgenommen, wo Familien regelrecht zersprengt wurden und eisernes Schweigen herrscht. Wo die Kinder die Eltern verstoßen und nicht mehr mit ihnen reden. Das ist sehr belastend für die Eltern, denn die wissen nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen könnten und sie wissen nicht so recht, was sie falsch gemacht haben. Das ist ein Generationenkonflikt, denn frühere Generationen ging es nur um viel zu Arbeiten um viel zu konsumieren und das Leben danach auszurichten. Haus, Auto, Hund und Billigurlaub - alles strengstens geregelt und wenn die Kinder nicht in dieser Ordnung mitspielten, Zweifel anbrachten oder Fragen stellten, wurden sie grob abgebürstet und gemaßregelt. Das sind noch die leichteren Fälle, es gibt auch Fälle, wo es Eltern gibt, die eigentlich nie hätten zusammenfinden und Kinder kriegen sollen.
Für die Kinder ist es dann so eine Art Rebellion und Selbstschutz, für die Eltern ist es Ignoranz und das sich so ein Verhalten einfach nicht gehört und an Krankheit grenzt.

Es ist für alle Beteiligten schwer und es gibt keinen einfachen Weg, aus diesem Dilemma rauszufinden. Ich kann da nur ein Weg aufzeigen, dass sich bei so einer Situation keiner wohl fühlen kann und die radikalste Lösung, der ultimative Kontaktabbruch, einfach der Weg des kleinsten Widerstandes ist und im Grunde genommen eine Kurzschlusshandlung.
Das ist einfach die Fortsetzung, die Kumulation der ganzen Misere und kein selbst bestimmter Wendepunkt, wo es wieder bergauf geht. Das ist die Perpetuierung des Negativen, wovon ich sprach.
Und wenn dieser Weg konsequent zu Ende gegangen wird, dann stehen noch weitere Tiefpunkte an, die dann das endgültige traurigen Ende markieren, ohne dass es mal ein Wunder der Hoffnung gegeben hat. Eine außergewöhnliche Wendung, ein Happy End.

@PoorSoul
Es ist eine grosse, individuelle Leistung, wenn es einer Person gelingt, Verhaltensmuster, die man aus eigener Kindheit und Familiengeschichte her kennt und unter denen man ggf als Kind zu leiden hatte, für sich selbst und den eigenen Kindern und Verwandten gegenüber aufbrechen kann.

Es ist immer das Einfachste, das zu wiederholen, was man kennt. Gleichzeitig ist es sehr schwer, sich neu zu definieren und eigene - im Sinne von moralisch bessere - Entscheidungen zu treffen. Denn wie man erzogen wurde, hat sich in den meisten Fällen doch sehr tief eingebrannt. Gerade in unserer Gesellschaft, wo die Kontakte zu anderen Menschen oftmals recht oberflächlich verlaufen und man im Einfamilienhaus im eigenen Kinderzimmer gross wird, ist die Familie der Nährboden für die Fähigkeit, sich in der Welt zurecht zu finden. Partnerschaften zu führen, im Team zu arbeiten, auch später eigenen Nachwuchs gross zu ziehen.

Im Englischen sagt man ja auch, “it takes a village to raise a child”. Leider ist das ja in unserem Kulturkreis gar nicht mehr der Fall. Im Gegenteil, es werden öfters mal durch Erziehung sehr egozentrische und egoistische Kinder erzogen, die es gewohnt sind, dass alle nach ihrer Pfeife tanzen. Die auch nicht mehr den Sinn von Arbeit kennen und die auch kein Interesse mehr an Bildung und Schule zeigen...

Nur ist das Thema ja hier Geschwister. Ich kann da (leider) aus eigener Erfahrung nicht mitreden. Jedoch würde ich sagen, dass in meinem Bekanntenkreis viel mehr positiv zu ihren Geschwistern stehen, als negativ. Ich denke für Eltern ist es eine grosse Herausforderung und Lebensaufgabe bei mehreren Kindern, allen gerecht zu werden. Man muss viel Takt haben und auch Wissen, wie man Konflikte schon im frühen Alter beisetzt. Ich denke, wer (mehr als) ein Kind gross ziehen möchte, muss extrem gut mit dem Partner harmonisieren und Teamwork darf kein Fremdwort sein, denn der Vibe der Eltern untereinander geht definitiv auf die Kinder über.

Ob und inwie weit ich meine Geschwister in meinem Leben Raum greifen lasse, erst recht, wenn ich erwachsen bin, liegt an mir. Ich habe mir nicht ausgesucht, ausgerechnet die als Brüder oder Schwestern zu haben. Und umgekehrt auch nicht. Glücklicherweise ist man nicht gezwungen, lebenslänglich aneinander geklettet oder gekettet zu bleiben.

Ich habe noch 3 Geschwister. Meinen ältesten Bruder und mich trennen 20 Jahre. Dementsprechend wenig hatten wir in meiner Kindheit miteinander zu tun, das kam dann erst später.
Früher waren mir meine Geschwister enorm wichtig, das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert. Ich würde sagen, dass wir ein gutes Verhältnis zueinander haben, wenn wir uns dann mal sehen.

@Doo
Du wünschst es dir wohl so sehr, wieder mit deinen Geschwistern zusammen zu kommen ☺