Da scheint es mehrer Quellen zu geben, diese ist ziemlich ausführlich:
https://www.welt.de/kultur/pop/article133167852/Xavier-Naidoo-der-Prophet-des-rechten-Glaubens.htmlIch traf den Xavier, den Savior, in der Turnhalle des TSV Sandhofen 1987, wo die Söhne Mannheims ihre Instrumente aufbauten. Xavier Naidoo löffelte Suppe und weihte mich feierlich in seine Weltsicht ein. Beim Songschreiben führe ihm Gott die Feder, im Gesang leite der Herr die Stimme. Die Musik sei seine Waffe im gerechten Krieg. Amerika! Amerika habe die Welt verseucht durch seine gottlose Kultur und werde nun dafür betraft mit Umweltkatastrophen, Unwettern und bald auch mit dem Untergang.
Er habe Lieder wie „Atlantis ist Amerika“ verfasst, die Zeit sei aber noch nicht reif dafür, sie zu Gehör zu bringen. Ich erinnerte ihn an die Quellen seiner Kunst, an Soul und Hip-Hop aus Amerika. Er strahlte und sagte, schon deshalb wisse er, wovon er rede. Er sei mit den amerikanischen Besatzern aufgewachsen in der Garnisonsstadt Mannheim; er lebe, als Flüchtlingskind aus Afrika, in Gottes eigenem Land: in Deutschland!
.... und so weiter.
Man kann das künstlerisch-versponnen finden, aber dass auch ein Künstler für seine Äußerungen Verantwortung trägt und die nicht immer nur als irgendwie ironisch entschuldigen kann, darum drehen sich ganze Gerichtsverfahren.
Seit wann besteht eine Diskussion über undemokratische Ansichten daraus, die undemokratischen Slogans unkommentiert nachzuplappern?
So richtig blöd ist das ja nur, weil der Typ seit Jahren meint, sich politisch äußern zu müssen, die Leute aufrütteln und seinen Glauben verbreiten, und sich ernsthaft für einen Messias hält.
Und er versucht (stellenweise) Einfluss zu nehmen, indem er in Mannheim den großen Gönner spielt.
Und dann drückt sich einer, der von Worten, Texten, Poesie lebt, so unglücklich aus, dass er enen Popsong erstmal so erklären muss, dass er nicht als Steilvorlage für Nazis taugt?
"Thema verfehlt, setzen.", würde ich sagen.
Aber nunja, es gab auch schon größere Dichter die meinten, ihre (letzte) Tinte mit angeblich missverständlichem zu verschwenden.