ReaSeas schrieb:Und ja der war auch in der Goth Szene immer mal Bestandteil, mit grenzwerigen Bands wie Death In June.
Wo es einfach nicht mehr ging, das als "kleine Bösartigkeit" für tanzwütige Goths hinzunehmen.
Das finde ich einen gelungenen Vergleich, auch wenn fuer mich persoenlich DIJ nicht mehr grenzwertig war. Aber es ist diese Parallele sich auf der einen Seite klar mit rechtem Gedankengut zu schmuecken und sich auf der anderen Seite wieder unter dem Verweis der "freien Meinung" und der "absichtlichen Fehlinterpretation" zu distanzieren. Unter dem Strich waren die meisten Kunden ihrer Konzerte von rechtsoffen bis klar rechts einzuordnen. Aehnlich verhaelt es sich auch mit den Verschwoerungstheorien.
ReaSeas schrieb:Ich habe echt ne andere Schmerzgrenze bei Songtexten, aber ich habe bei deutlich antisemitischen und rassistischen Dreck, immer meinen persönlichen Cut gehabt!
Und genau das ist es, was uns Individuen ausmacht. Nicht immer nur mitzulaufen, sondern jederzeit Grenzen setzen zu koennen. Aus dieser Grenzziehung gingen auch die "Grufties gegen Rechts" als Gegeninitiative hervor. Anders als in der schwarzen Szene ist der Input in der VT-Szene aber so gut wie immer antisemitisch, rassistisch oder zumindest gefaehrlich. Mitnichten ist es aber so, dass die "Empfaenger" als per se rechts einzustufen sind. Auch hier ist das Feld sehr, sehr heterogen.
XN bediente als Kuenstler nie ausschliesslich ein subkulturelles Milieu. Sowas gibt es so gut wie nicht mehr. Da ich mir selber ein Bild der Hygiene-Demos machen konnte, war ich anfangs erstaunt, was fuer ein breites Feld sich hier versammelte. Bis hin zu der ueberwiegend "linken" kulturpolitischen Gruendergruppe ""Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand" war sogar Peter Nowak unter den Unterstuetzern, der bereits fuer die junge Welt, ND, TAZ, Jungle World arbeitete. Als er bemerkte, wie rechtsoffen diese Veranstaltung war, distanzierte er sich jedoch sehr eilig. Trotzdem ist es auffaellig, wie viele Menschen auf diesen "Zug" aufspringen, welche selbst als irgendwie emanzipiert verstanden werden wollen. Im Gegensatz zu XN ist z.B. K.I.Z, eine deutsche Hip-Hop-Kapelle, so gut wie gar nicht von der Oeffentlichkeit fuer ihr Verhalten kritisiert worden, obwohl sie den durch die Pandemie verursachten Tod weisser alter Maenner auf einem Konzert feierten. Aehnlich verhaelt sich auch in der "linken" Szene. Dort gibt es inhaltliche Augeburten des Grauens, die sich einfach nur besser hinter dem Deckmantel der Emanzipation verstecken koennen. Es gab mal eine linke Band namens "Mono fuer Alle". In einer Textzeile reduzierten sie die Ereignisse von 9/11 auf ein vollkommen normales Ereignis, wie es ueberall in der Welt vorkommt. Fuer den Saenger war der 9/11 ein "wunderschoener Tag..." Vielleicht vereinen Verschwoerungstheorien auch nur einfach all diejenigen, die die Gesellschaft verachten... Das "warum" sollte man hinterfragen!
Mono fuer AlleDie Fragestellung des Threads ist sicher berechtigt, dennoch halte ich es fuer etwas problematisch und fragwuerdig die ganze aktuelle Verschwoerungsgeschichte auf den Ruecken von XN zu personalisieren. XN ist nur einer von vielen!