Man kann sich Probleme auch heranzüchten. In diesem Fall hat
@Tussinelda durchaus einen richtigen Riecher für eines der verschiedenen Probleme am Rheinboulevard.
Wenn sich nun einmal ergibt, dass eine bestimmte Tätigkeit sehr beliebt ist, aber einen vielleicht bisher nicht erwarteten Effekt hat, so wie hier das Shisha Rauchen, dann kann man als Obrigkeit darauf auf zwei Weisen reagieren: mit Paragraphen und Polizeiknüppeln oder mit einer Anpassung an das Problem. Hier: entweder das Shisha-Rauchen verbieten und Verstösse bestrafen, oder einfach mehr Mülleimer anbringen.
An meinem Wohnort gab es eine ähnliche Entwicklung: die zahlreichen öffentlichen Parks wurden mehr und mehr von einer ganz bestimmten Bevölkerungsschicht besucht: Migranten, meist ganzen und recht grossen Familien. Wie es in deren Heimat üblich ist, wird gegrillt, sobald sich zwei oder drei versammeln. Da bei uns das Wetter an 360 Tagen im Jahr zum grillen einlädt, wird an entsprechend vielen Tagen im Jahr in den Parks gegrillt.
Warum fast ausschliesslich von Migranten? Weil diese seltener ein Haus mit Garten besitzen wie die einheimische Bevölkerung, und noch lieber draussen grillen als diese.
Und da wird dann aufgefahren, was sich in Kühlboxen einfüllen lässt, ein Festmahl für gefühlte 50 Personen pro Familie, und dazu natürlich allerlei Abfall, der anfällt.
Wie hat die Stadt in den letzten Jahren darauf reagiert? Eigentlich war das auch verboten. Sie hat das Phänomen aber wahrgenommen, das Verbot abgeschafft und hat die Zahl der Abfalltonnen mindestens verdoppelt, hat die Zahl der offiziellen Grillplätze in den Parks verzehnfacht, dort Tische und Grills aufgestellt, usw.
Problem gelöst. Die Menschen verleben eine angenehme Zeit im öffentlichen Park, der Abfall gelangt dahin, wo er gehört, die Polizei ist zufrieden, denn es gibt keinen Grund, einzuschreiten, everybody wins.
Man muss nicht gleich den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören, wenn man Menschen, die eine andere Freizeitbeschäftigung aus ihrer Kultur mitgebracht haben, durch einfache Mittel auch mal die Möglichkeit gibt, am Rhein eine Shisha zu rauchen, und ihnen einen Mülleimer dazustellt, indem sie die Reste ihrer Feier entsorgen können.
Was die anderen angesprochenen Probleme angeht, würde das eventuell gar auch eine Lösung beinhalten: Als bei uns so liberal auf die "Grillmanie" jener Einwanderer reagiert wurde, war der Effekt, dass noch mehr Familien sich einfanden. Und wo Papa nicht weit ist, benimmt sich auch der halbstarke Teenager auf einmal besser. Vielleicht wäre es gut, auch mal ein paar ältere Shisharaucher aus der Migrantenszene zu ermuntern, sich am Rhein blicken zu lassen, und damit einen beruhigenden Einfluss auf ihren Nachwuchs auszuüben.