@HagbardC Um ein "Psychopath" zu sein, also ein High Scorer nach Robert Hare, brauchte es noch deutlich (!) mehr als nur ein bisschen Empathielosigkeit. Der Begriff "Psychopath" wird leider allgemein sehr inflationär verwendet, ist in der Psychiatrie allerdings deutlich seltener gebräuchlich, als man vermuten würde.
Es gibt auch andere Erkrankungen und Entwicklungsstörungen, die das Empathievermögen einschränken (Autismus z.B.) und nicht alle Menschen sind in gleicher Ausprägung dazu in der Lage, mit anderen Menschen mitzufühlen. Es kommt, wenn man von Erkrankungen mal absieht, auch immer sehr darauf an, wie empathisch das Umfeld ist, in dem ich aufwachse, denn Empathie wird zum größten Teil in der Kindheit erlernt.
Zudem gibt es einen Unterschied zwischen der kognitiven und der affektiven Empathie. Letzteres ist das, was dem "klassischen" Psychopathen fehlt. Die Fähigkeit des aktiven Mitfühlens. Die kognitive Empathie kann hierbei aber sehr wohl vorhanden sein und somit die Fähigkeit, sich in jemanden hineinzuversetzen und seine Gefühle und Beweggründe durch kognitive Transferleistungen zu rekonstruieren.
fark schrieb:Laut meiner damaligen Psychologin: Ja. Laut ihr sollte ich lieber in Behandlung bleiben, habe es aber abgebrochen.
Ich glaube kaum, dass deine Psychologin das ernst meinte und falls ja, wäre ich da das erste und letzte Mal gewesen. So eine Aussage ist an Unprofessionalität leider kaum zu überbieten. Kein gescheiter Psychologe würde ohne Diagnose und Testverfahren jemanden als Psychopathen bezeichnen.