Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Erasmus schrieb: aber wir zwingen Arbeitslose in Jobs die sie nicht ausüben möchten... Irgendwo beißt sich das für mich.

Es wird ja niemand gezwungen. Es wird nur sanktioniert. WEr Leistungen aus einer Solidargemeinschaft erhalten möchte, muss auch eine Leistung an die Solidargemeinschaft zurückgeben. 

Wer das nicht tut, muss eben mit den Konsequenzen leben.

@LaDaya

Zuspruch und Akzeptanz von diskriminierend Bedingungen läuft auf das gleiche hinhaus wie selber vorgegeben. Gespielte Empörung sieht anders aus, aber was scherrt es dich was Piloten machen gell. Da ist mir das Hemd näher als der Rock. 

capspauldin schrieb:Bewegungen haben zielgerichtet zu erfolgen. In Gera brauche ich mich nicht als Schiffsbauer zu bewerben. Diese Lebenszeit die man damit verbringt, Pseudobewerbungen zu schreiben, wäre mir zu kostbar. 

Ganz genau. Und man kann sich auch weiterbilden oder nen anderen Job ausüben.

Pseudobewerbungen fallen unter »es drauf anlegen, abgelehnt zu werden«.

Aber man muss nicht ausufern und bei Berufsfreiheit mit den Gedanken direkt nach Gera auswandern.
Das wäre doch etwas zu weit von dem weg, was ich wirklich meine. :D

Nein, aber das Leben schert sich nicht darum.
Böses Leben.

@Erasmus

Der Bewerber hatte doch seine Freiheit zur Berufsfreiheit. Wenn ihm diese Freiheit eine mögliche Sanktion wert ist, so what. Er wurde weder abgeführt noch wurde er seiner Freiheit braubt.

Er sagte :"Mach ich nicht", es war seine Freiheit 

@LaDaya
Ich bin zufällig in AGG ausgebildet - wenn es um Blumen geht, dann gehören die mir.
Ohne mich zu kennen hast Du das über mich geschrieben und mich dadurch diskriminiert, ich bin der einzige der in dieser Diskussion den Wunsch Pilot zu werden geäußert hat:

LaDaya schrieb:Im Übrigen müsstest du die strengen Grundvorraussetzungen/Auswahlverfahren für Piloten bestehen (Alter, Gesundheit ... )

LaDaya schrieb:also wenn du gerne in ein Flugzeug steigen willst, welches von einem halbblinden, tauben mit Herzschrittmacher versehenen Piloten gesteuert wird. Ich jedenfalls nicht.

Nach der AGG Rechtssprechung müsstest Du jetzt nachweisen dass Du mich nicht gemeint hast :) :) :)
(lass das, brauche ich nicht)

SergeyFärlich schrieb:Es wird ja niemand gezwungen. Es wird nur sanktioniert.

Naja, wenn die Alternative dazu ist: Wohnung verlieren, Obdachlos werden und verhungern weiß ich nicht, ob man da noch großartig eine Wahlfreiheit hat? ...

@capspauldin

ich habe Fakten vorgetragen, reine Fakten.
Wie kommst du auf Zuspruch und Akzeptanz meinerseits?

Ich halte es lediglich für sicherheitstechnisch zweckmäßig mit einem nicht sehbehinderten Piloten zu fliegen.

capspauldin schrieb:Der Bewerber hatte doch seine Freiheit zur Berufsfreiheit.

Das ist ein durchaus interessanter Ansatz. Gilt das nur einmal fürs ganze Leben oder hat man diese Freiheit grundsätzlich immer? Also wer sich einmal für einen bestimmten Beruf entschieden hat, der hat damit seine Wahl getroffen und muss dann für immer in diesem Beruf bleiben? Das kann man natürlich so sehen. Ich glaube allerdings nicht, dass unsere Gründungsväter das auch so sahen...

@SergeyFärlich

http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2010/02/ls20100209_1bvl000109.html

"Das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG sichert jedem Hilfebedürftigen diejenigen materiellen Voraussetzungen zu, die für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind".

"Dieses Grundrecht aus Art. 1 Abs. 1 GG hat als Gewährleistungsrecht in seiner Verbindung mit Art. 20 Abs. 1 GG neben dem absolut wirkenden Anspruch aus Art. 1 Abs. 1 GG auf Achtung der Würde jedes Einzelnen eigenständige Bedeutung. Es ist dem Grunde nach unverfügbar und muss eingelöst werden".

Das Existenzminimum steht jedem zu.
Da ist nix mit kürzen, vorenthalten als Strafe.
Nur zu deiner Info.

@LaDaya

Merkste selber wie du deine Wortwahl anpassen musst. Schon scheisse so als Schwerbehinderten der den Berufswunsch Pilot hat. 
Den kann man in der Küche auch nicht gebrauchen, im Service auch nicht und im Gartenlandachaftsbau auch nicht. 

Du öffnest Tür und Tor der Diskriminierungen mit solch einer Einstellung. 

Erasmus schrieb:Gilt das nur einmal fürs ganze Leben oder hat man diese Freiheit grundsätzlich immer? Also wer sich einmal für einen bestimmten Beruf entschieden hat, der hat damit seine Wahl getroffen und muss dann für immer in diesem Beruf bleiben?

Du hast die Freiheit immer - die Frage ist wer zahlen soll wenn Du mehrere Qualifikationen brauchst...?
Alternativ wenn Du das auf eigene Kosten machst, hindert Dich wirklich keiner.

Erasmus schrieb:ob man da noch großartig eine Wahlfreiheit hat? ...

Gegenfrage: Ist es der Allgemeinheit zuzumuten, den Berufswunsch eines einzelnen zu erfüllen, solange er auf Kosten dieser Allgemeinheit lebt?

Abahatschi schrieb:Du hast die Freiheit immer - die Frage ist wer zahlen soll

SergeyFärlich schrieb: Ist es der Allgemeinheit zuzumuten, den Berufswunsch eines einzelnen zu erfüllen, solange er auf Kosten dieser Allgemeinheit lebt?

Ihr habt den Schwerpukt verlagert! Mir geht es um das Prinzip, ihr hingegen fragt nur nach den Kosten. Das ist aber eine andere Baustelle.

@LaDaya
Richtig! ALG II sichert das Existenzminimum. Denk aber bitte daran, dass jedes Grundrecht auch Schranken hat.

@Erasmus

Diese Freiheit genießt er ein ganzen Leben, zusammen mit dem Genuss der Akzeptanz der Konsequenz.
Nochmal, er sagt :"Kein Bock auf Lager ", seine Wahl seine Freiheit. 

Wohnungslosigkeit etc, dieses Extreme ist müßig immer anzuführen. Es geht ihm nicht an die Wohnung. Sondern 3 Monate weniger Kippen, etc allgemeine Annehmlichkeiten 

@Erasmus 

Abahatschi schrieb:Du hast die Freiheit immer

Erasmus schrieb:Ihr habt den Schwerpukt verlagert!

Nein, habe ich nicht. 

@SergeyFärlich

nein wieder falsch. Das Bundesverfassungsgericht hat ausdrücklich festgestellt dass es unverfügbar ist.
Unverfügbar = deiner Meinung nach?

Beispiel: Männer wird mehr an Gewicht zum heben zugemutet als Frauen.
Dies ist alles genau festgelegt worden, wo da die Grenzen sind.
Nun ist es aber so, dass manch ein Mann schwächer ist als manch eine Frau.
Es ist also eine diskriminierung ist sogar ganz knall hart verankert ist.
Sehen die Richter da einen Wiederspruch nach Artikel 3?
Nein.

Also bitte, das GG ist wie die Bibel, auslegungssache die sich ständig ändern kann.
Alles andere ist Glaube.

@LaDaya

Falsch, da wird auch nichts gekürzt. Auch für dich gilt, Lebensmittelgutscheine stellen das Existenzminimum sicher. Hast du ein Urteil woraus hervorgeht dass dies nur monetär erfolgen muss? 
Gerne das Urteil hier posten.