hallo
@Zerox ich möchte dir auch mal meine geschihte erzählen, in der Hoffnung, dass du weißt, dass du nicht alleine bist.
ich muss leider etwas ausholen, ich hoffe ich mache nich viele fehler und es liest sich flüssig durch
als ich fertig mit der Ausbildung war, stand für mich fest, dass ich NICH im medizinischen Bereich bleiben möchte sondern in die wirtschft wechseln will.
mir fehlt aber abi, was ich nun nachhole damit ich studieren kann.
in RLP wo ich die Ausbildung machte, hätte ich direkt im anschluss an der selben schule innerhalb von 2 jahren abi nachholen können. da ich aber in hessen wohne und die Fahrerei fürn arsch is, habe ich für hessen geguckt. ich fand ein kolleg wo man erlternunabhängiges BAföG bekommt. ich bewarb mich, rasselte durch so ne Prüfung und sollte jedze im Februar mit irgendnem vorkus beginnen.
hab ich nich eingesehn so lang zu warten also suchte ich weiter. ich musst mich natürlich auch arbeitslos melden um patte zu kriegen.
beim ausfüllen der anträge war ich so überfordert bzw nichtsahnend und hab just nach gutem gewissen alles ausgefüllt. mir war zu dem Zeitpunkt nicht bewusst dass ein "Nebeneinkommen" NICHT "mini Job" gemeint ist?
dadurch dass ich am WE ab und zu kellner bei einer arbeit auf abruf, dachte ich, dass ich das angeben muss weil ich wollt nich lügen. der frau am schalter schilderte ich den fall und sie meinte, ich soll nen schätzbetrag reinschreiben. dies tat ich auch.
ne Woche später hieß es: ich werd abgemeldet weil mein Minijob zu viel rauswirft. ich schätzte 150,- und war erstma baff. denken die echt ich kann mit 150,- ALLES zahlen?
der kampf ging also los. ich war dabei umzuziehen, also wäre früher oder später sowieso ein andres amt für mich wieder zuständig aber egal.
ich wusste, dass ich sehr sehr bald sehr sehr pleite sein werde also ziehe ich in eine WG.
IRGENDWANN fanden wir auch endlich was und ich fand sogar ne schule wo ich direkt im September noch nachträglich rein konnte. ich dachte ab jedze wird's gut!
Pustekuchen, der Direx meinte sowas wie "ohhh du hast zwar ne Ausbildung und erfüllst alle Kriterien aber weil wir hier in hessen sind, zählt das alles nich und ich muss dich in die 2 jährige Schulform stecken, damit du 1 jahr Praktikum machst um einen praktischen teil nachzuweisen, ansonsten, wären wir in RLP könntest du direkt in die 1jährige Schulform wechseln und wärst nextes jahr schon fertig". weiter gings ja noch, es is ne Privatschule. 320,- pro Monat. als ich den betrag sah, meinte ich ich kann mir das nich leisten. der Rex meinte aber wieder sowas wie "jaja mach dir keine sorgen du kriegst BAföG wir machen das schon"...
nagut , ich vertraute und unterschrieb weil es ja auch in meinem Interesse liegt schneller weiter zu machen.
ende September ging ich zum bafog amt und hab mir die unterlagen besorgt.
wir sind anfang November in die neue whg eingezogen, mit dem Arbeitsamt war ich immer noch am kämpfen dass die mich ma gefälligst wieder für den Zeitraum juli-September aufnehmen, weil die krankenkasse ja auch kohle will!
irgendwann mitte November ging ich zum BAföG amt weil ich uch da wissen wollte, was denn nun ist.
die frau hatte meinen antrag einfach ma knapp 2 Monate im emailfach übersehn und deshalb konnte da nix weitergehn. egal, ich war froh dass sie den antrag doch noch gefunden hatte.
ich bekam nen tag später oder so post, dass das einkommen der Eltern und ein praktikumsnachweis verlangt wird.
da fing die scheiße wieder an. mit schuleintritt war ich schon am suchen aber keiner will nen schüler im Praktikum, alle wollen nur Studenten aber egal, ich blieb positiv im denken, alles wird gut eingerede unso.
der einkommensnachweis bereitete mir jedoch Bauchweh. ich bin Halbwaise und meine mutter verdient 10.000 im Monat THEORETISCH.
den nachweis schickte ich direkt sobald ich ihn hatte weiter . ich lebte von ersparten, geburtsagsgeld und pfandsammeln..
ich bekam post vom BAföG amt, dass ich bitte bis irgendwann Dezember das Praktikum einreichen soll, weil sonst der antrag verfällt. ich bin hin und meinte, dass ich nix finde und hab der frau erklärt woran es liegt.
ich fand zum glück noch eins, auch wenn ich über dem Limit war und reichte es ein.
wieder dachte ich ab nun geht's wieder bergauf.
gleichzeitig hat Arbeitsamt nämlich auch mal meinen fall wieder bearbeitet und mich aufgenommen bzw erklärt dass ich anspruchsberechtigt war und man würde mir bald nachzahlung geben.
ja und dann letzte Woche bekam ich post vom bafögamt, mit der Mitteilung, meine mutter verdient zu viel.
so und AB DEM ZEITPUNKT bin ich ein andrer mensch irgendwie geworden. ich bin ins bafögamt am montag gegangen und glaub mir, ich weiß nich ob du mich hier irgendwie kennst aber ich bin wortwörtlich ausgerastet in dem laden! (bafögamt)
die frau war so überfordert, dass die glaube ihren Chef holte und der sippi erklärt mir ich soll meine mutter verklagen auf unterhalt. ich schrie ihn an dass meine mutter schon meine bude zahlt weil ich es mir nich leisten kann, ich heulte dass ich beim schwarzfahrn schon erwischt wurde weil ich sooo pleite bin und es nicht zahlen kann, dass die krankenkasse gezahlt werden muss, dass ich auch was fressen muss und und und
er zeigte mir auf die 590,- die ich eigentlich bekommen könnte und meinte wieder, dass ich meine mutter verklagen soll. und ab da hab ich nur noch nen schleier als Erinnerung. ich schrie weiter rum was das für eine scheiß Bürokratie hier sei, dass das einkommen meiner mutter 3 Monate hier rum lag und nich einer hat mal geguckt, dass ich abhängig von dem Geld bin und es denen wohl scheiß egal is, dann meinte der wieder frech, dass es mit Bürokratie nix zu tun hat und ich schrie ihn wieder an dass ich bei der Bundeswehr war! wenn wir anträge reinbekamen, haben wir die SOFORT geprüft und nich erst wenn alle unterlagen da sind.
daraufhin sagten die nix mehr, ich schnappte mein zeug und heulte wie ein schlosshund.
ich musste nun zu jobcenter. willkommen am tiefsten punkt dachte ich mir. verheult und aggro ging ich achtlos über die Straßen, sollt ich überfahrn werden wollt ichs dem bafögamt anhängen und hatte abstruse Gedanken. angekommen bei jobcenter und als ich die schlange sah, da kamen noch mehr tränen und ich wollte am liebsten in Ohnmacht fallen. ich heulte das ganze jobcenter voll bis ich endlich drankam. ich hab denen den fall geschildert, hab denen gesagt dass ich unbedingt patte brauch weil wir u.a. auch eine Stromrechnung von 220,- pro Monat haben, die krankenkasse schon knapp 800,- will denn von ARGE wurde noch nix gezahlt, dass ich die schule zahlen muss und schon jedze hochverschuldet bin.
das wars, meine Situation. zum ersten mal im leben hatte ich keine Ahnung wie es weiter geht, ich kann nachts immer noch nich pennen weil ich nich weiß wie ich finanziern soll, ich heule weil mein vater tot is und würde er noch leben, hätte ich sicher nich diese sorgen, wir müssen aus der Wohnung raus weil viel zu teuer und und und.
ich bekam zum glück diese Woche irgendwann kohle vom jOBCenter. ich gelte als exotischer fall dort, vllt deshalb hatten die mitleid aber ich fragte beim ersten ma im JC den typ, wo ich hin SOLL wenn hier auch nix geht und er meinte auch, hier is Endstation.
oke Deutschland, wäre es so gekommen, hätte ich mir irgendwas einfallen lassen um a) Drogen zu ticken oder b) anschaffen zu gehen ohne das man mir etwas dafür anbelangt. not macht ja bekanntlich erfinderisch