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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

138 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Aleppo, Solidaritäts-marsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 21:48
Ich belächele niemanden. Ich schüttele nur mit dem Kopf. Und es geht mir auch weniger um die Gefahren, die die Marschierer ja freiwillig auf sich nehmen.

Du musst bei so etwas auch bedenken, wie die Gegner ticken. Im Gegensatz zu den IS-Leuten, die auch noch die grauenhaftesten Morde stolz als Internet-Video zeigen, waren die Briten schon zu Gandhis Zeiten vergleichsweise zivilisiert.
Wer Menschen verbrennt und das auch noch der Welt präsentiert, der lässt sich bestimmt nicht von ein paar Sympathisanten beeindrucken.

Es reicht nicht, das Gute nur zu wollen. Es muss auch wenigstens denkbar sein, dass Aktion zu einem Erfolg führen könnte.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 21:52
@AlteTante
Also du würdest wohl genau so wenig wie ich da "mitpilgern" oder?
Für mich wäre es einfach nur zu gefährlich. Außerdem erinnert es wirklich ein wenig an "Katastrophentourismus". Man sieht sozusagen "frisch" eine passierte menschliche Katastrophe.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 21:53
@AlteTante
Muss man wirklich bedenken wie die möglichen Täter ticken?
Dann wäre jegliche Gegenwehr angesichts der drohenden Gewalt generell unmöglich.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 21:58
@amerasu
Natürlich muss man das! Es soll doch wohl nicht nur um das eigene gute Gefühl gehen! Davon hat - außer einem selbst - niemand etwas.

@Niederbayern88
Nein. Würde ich nicht. Aus verschiedenen Gründen nicht. Und ich gebe zu: weil es mir zu gefährlich wäre, wäre auch ein Grund.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 21:59
@AlteTante
So wie bei mir.
Aber ich sage immer: Wer es machen will, soll es machen. Aber ohne mich.
Dennoch würde ich solche Leute nicht für verrückt erklären. Aber ich würde dennoch den Kopf schütteln.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:14
Wenn ich mir die Kriegsparteien ansehe, traue ich weder Assads Mörderbande, noch den Russen, noch dem IS oder den Rebellen. Alle haben sie Dreck am Stecken, hätten allesamt keine Skrupel den Konvoi zu bombardieren, mit Granaten zu belegen, zu beschießen. Ist es das wert? Es ist doch nicht so, dass die Welt nicht weiß, was in Syrien und speziell Aleppo vor sich geht. Nur am Eingreifen haperts, um nicht ein größeres Feuer zu entzünden.

Die Motive der Marschierenden verstehe ich aber ich halte ihr Vorhaben für naiv und selbstgefährdend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas damit erreichen.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:14
@Niederbayern88
Von für-verrückt-erklären war ja auch keine Rede.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:14
@AlteTante
Wieso gutes Gefühl? Es geht darum etwas aufzuzeigen, zu bewegen, zu verändern.

Wie "zivilisiert" die Briten auf Ghandi reagiert haben, kann man ja nachlesen.
Es gibt viele prominente Beispiele.
Jedes hat Opfer gefordert.

Ich erwarte nicht, dass jeder begeistert hier schreit und mitläuft. Den Mut hätte ich ja selbst nicht. Geschweige denn die finanziellen Möglichkeiten.
Mich irritiert, dass ein solches Engagement eben nicht mehr als Engagement und etwas Positives angesehen wird sondern mit einer gewissen Selbstverständlichkeit als idiotisch/ sinnlos/ Selbstbeweihräucherung etc. angesehen bzw. empfunden wird.

Seid wann ist es falsch/ Selbstinszenierung/ was auch immer auf Missstände hinzuweisen, Protest zu üben? Das ist eines unserer garantierten Grundrechte, für die andere Menschen bereit sind zu kämpfen und zu sterben, und hierzulande werden diejenigen, die davon Gebrauch machen verächtlich gemacht und belächelt?
Weder Du noch ich wissen wohin dieser Marsch führt. Es kann ein totales Desaster werden, einfach in der Unendlichkeit verschwinden oder tatsächlich etwas bewirken.

Was mich stört, ist die Selbstverständlichkeit, mit der dieses Engagement und der dahinter stehende Gedanke klein gemacht wird, ins Lächerliche gezogen werden soll.
Wenigstens macht sich die Initatiorin Gedanken und versucht etwas zu ändern.
Darüber urteilen kann meines Erachtens lediglich jemand, der eine bessere Idee hatte und damit zum Erfolg kam.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:17
@amerasu
Von mir aus kannst du das ja gut finden. Ich sehe das eben anders. Und nur, weil manche Leute sich in ihrem Enthusiasmus gebremst fühlen, weil man auf wahrscheinliche, negative Folgen hinweist, müssen die Leute, die es nicht gut fühlen, nicht den Mund halten.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:27
@AlteTante
Das ist richtig und ich will Dich in Deiner Weltsicht auch gar nicht einschränken.
u. a. Deine Sicht auf diese Aktion ist für mich ein Zeichen dafür, wie gut es uns im Grunde geht, dass all die Jammerei wie schlimm es doch um Deutschland steht nur Geblubber ist.
Wir kennen keine echte Not, mussten keine Kriegs- oder Nachkriegszeiten aushalten. Wir kennen keinen Mangel. Das Schlimmste was uns droht ist Hartz IV.
Deshalb fällt es so leicht auszublenden, dass es anderen nicht so gut geht. Deshalb können wir ohne groß nachzudenken über die bößen Asylanten schimpfen, die nur kommen, weil es in Deutschland so toll ist, scheren dabei munter alle über einen Kamm und finden Menschen, die der Ansicht sind, dass das alles so nicht stimmig ist und irgendwas außerhalb der Norm starten bestenfalls als eigennützig oder kurzsichtig.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:28
@amerasu
Du glaubst, dass ich so denke? Da bist du leider im Irrtum.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:31
@AlteTante
habe ich das behauptet/ geschrieben? Soweit ich weiß nicht.
Du machst es Dir aus meiner Sicht nur etwas zu leicht diese Aktion zu verurteilen.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:31
@amerasu

Ich bin der gleichen Ansicht wie @AlteTante .

Und warum soll das Marschieren nach Aleppo oder anderswo hin als nette Geste oder Solidarität von den Menschen dort oder jenen, die hier in Sicherheit sind, empfunden werden?

Wenn ich aus den gleichen Gründen fliehen müßte, die Strapazen hinter mir, die Ängste, Sorgen usw., würd ich mich nicht ernst genommen fühlen, denn wer macht das schon freiwillig?

Gefahren nimmt man in der Regel nur aus einer Not heraus auf sich, und das sehe ich bei den Touristen nicht gegeben.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:33
@borabora
Du hattest in einem früheren Post schon mal geschrieben, dass sich die Menschen vor Ort durch diese Aktion verletzt fühlen könnten. Was meinst Du damit?


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:39
@amerasu

Weil sie sich nicht Ernst genommen fühlen, wenn Touristen die gleiche Route nehmen... nur, sie machen es nicht aus Angst oder einer Not heraus, sondern freiwillig.

Ich weiss nicht, ob u. wie die Leute darauf reagieren, ich jedenfalls würde mich verar... fühlen.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:42
@borabora
Du würdest Dich nicht ernst genommen fühlen, wenn jemand versucht Deine Erfahrungen nachzuvollziehen? Anhand Deiner Erfahrungen andere auf Dein Schicksal aufmerksam zu machen?
Erschließt sich mir nicht.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 22:45
@amerasu

Erfahrungen nachvollziehen.. sry, geht bei anderen Dingen auch nicht wie bei Verschleppung usw., also ist das für mich kein wirkliches Argument.

Ich denke, das Schicksal der Menschen, die um ihr Leben flüchten mussten usw., ist grausam genug und um die Welt gegangen, dazu bedarf es nicht irgendwelcher "Helden".


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 23:33
Weil der Thread gerade aufploppt:

Wikipedia: Pippa Bacca

Friedens-Künstlerin reist um die Welt und wird vergewaltigt und ermordet.
Ich dachte es gab da mehr solche Fälle, finde aber im Moment nur den einen.

Ja, die Leute leben hier in ihren Luftschlössern und manchmal fällt jemand aus seinem Fenster und schlägt auf dem harten Boden der Realität auf. Wer Freiwillig nach Aleppo geht, speziell die Stadt und umliegende Gebiete, kann das gerne tun, allerdings würde ich mir das Rückflugticket sparen.

Ich denke mal im Moment Landen keine Flugzeuge in Syrien, das heißt man muss über Land in das Landesinnere?
Schön durchs hinterland der Türkei und rein in ISIS Hoheitsgebiet. Das sind die netten Leute die bekannt sind für ihre Gastfreundschaft vor allem bei Frauen. Da kennen die kein halten.
Sollte man sich an denen irgendwie vorbeigemogelt haben, kommt man vielleicht irgendwie bis nach Allepo. Da nur noch gekonnt den Scharfschützen ausweichen, der Artillerie und den Säuberungstruppen von Assad. Wenn dann nicht noch irgendwo ne alte Fassbombe liegt, oder anderweitige Artillerie Munition dann kann man am Stadtplatz von Allepo das gute Nervengas einatmen, ein wahrer Hauch der Freiheit..... neben den Hunderten Leichen, die da vermutlich noch keiner weggeräumt hat.


Auf ins Abenteuer
aufmxneu span-12


Einfach mal Allepo Bilder googeln oder für die tapferen unter euch die Videos auf LiveLeak anschauen.
Das ist doch ein Ort an dem man gerne sein möchte oder nicht? Und ich bin mir sicher die hören auch mit dem Krieg auf wenn ein paar Hippies da runter stiefeln und den Notleidenden Menschen auch noch ihre letzen Krümmel wegfuttern.

Es gibt vermutlich hunderte Organisationen denen man sich als Volunteer anschließen könnte und freiwillig Menschen überall auf der Welt helfen ( Afrika im besonderen). Aber nein, die rennen ja los und wollen den Darwin Award für Nächstenliebe in einem Land das die letzten Jahre nur Krieg, Elend und verderben gesehen hat :Y: Respekt. Hoffen wir nur das auf halben weg keine Spezialeinheit die Leute wieder rausholen muss und es zum Schluss mehr tote gibt als Menschen die sich darüber freuen das irgendwelche Touris angestapft kommen.
"Mir ist bewusst, dass dies nicht für jeden möglich ist. Ich habe das Glück, dass ich derzeit keine anderen Verantwortlichkeiten habe - keine Kinder, die ich beispielsweise betreuen müsste. Ich habe ein bisschen Geld gespart. Tatsächlich hat mir mein Friseur 50 Euro gegeben. Weil er die Idee so klasse fand. Die werde ich aber nicht persönlich verwenden, das Geld ist für die Organisation des Marsches, für die Gruppe."
http://www.deutschlandfunk.de/solidaritaets-marsch-nach-aleppo-wir-werden-auf-dem-weg.1769.de.html?
dram:article_id=374920

Klingt für mich so als sei da jemand froh sie nie wieder zu sehen....


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

12.01.2017 um 23:40
Mist zu spät für Edit:

http://www.taz.de/!5370035/ (Archiv-Version vom 05.01.2017)

"Läuft" bei denen Jeder zweite Syrer ist ausgestiegen

Es gibt Streit um die politische Neutralität beim „Civil March“ nach Aleppo. Die Hälfte der Syrer macht nicht mehr mit.

Die können sich noch nicht mal beim loslaufen einigen über die Fahne die sie zeigen sollen. Ich würde ihnen eine weiße empfehlen, damit haben sie wohl noch am meisten Chancen.


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Das Pilgern nach Aleppo oder: hipper Katastrophentourismus?

13.01.2017 um 08:52
Ich versteh es mittlerweile so, dass nicht das Ziel das Wichtigste bei dieser Reise ist (Aleppo), sondern der Weg. Die Kommunikation mit den Menschen, denen sie auf ihrer Reise begegnen.

Wenn man nur einem Dutzend Menschen die Augen öffnen kann, ihren Horizont erweitern, hat man dann nicht schon viel erreicht?


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